Start toom Baumarkt/Wissen & Service/Selbermachen & Ratgeber/Wohnen & Haushalt/Beleuchtung/Lampe anschließen
Ratgeber

Das Anschließen einer Lampe Schritt für Schritt erklärt

Elektriker mit Handschuhen verkabelt eine Deckenleuchte.
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:
Basiswissen rund um Lampe und Anschluss
Alle Schritte anzeigen
Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: wenige Minuten
Material: Bleistift, Leiter oder Tritt, isolierter Schraubendreher, Leitungssuchgerät, Phasen- oder Spannungsprüfer, Abisolierzange, Isolierband, geeignetes Befestigungsmaterial (Dübel und Schrauben), eventuell Lüsterklemmen, Bohrmaschine und Akkuschrauber

Eine Lampe anzubringen, ist kein Hexenwerk – allerdings: Arbeiten an der Elektroinstallation dürfen laut § 13 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) nur von Fachleuten durchgeführt werden. Das gilt auch für das Anschließen einer Lampe. Es droht zwar kein Bußgeld, wenn du eine Lampe selbst anschließt, du musst aber damit rechnen, dass im Schadensfall die Versicherung nicht einspringt. Erhalte auch weitere hilfreiche Tipps rund um das Thema Beleuchtung.


Als Vorbereitung: Basiswissen rund um Lampe und Anschluss

Nahaufnahme eines Haufens mit Dübeln und Schrauben.

Das Wort „Lampe“ bezeichnet im engeren Sinne nur das Leuchtmittel – also LED, Glühbirne, Halogen- oder Energiesparlampe. Das Komplettpaket aus Leuchtmittel, Fassung und Lampenschirm stellt eine Leuchte dar. Für das Anschließen und die Montage einer Lampe ist es übrigens unwichtig, um welches Leuchtmittel es sich handelt; die Vorgehensweise ist grundsätzlich dieselbe.

Das passende Befestigungsmaterial

Kleinere Wand- und Deckenleuchten werden in der Regel mit Schrauben und Dübeln montiert. Für große und schwere Hänge- bzw. Pendelleuchten empfehlen sich Schraubhaken. Das Anschlusskabel der Lampe wird gemäß Montageanleitung zweimal durch eine Dreiloch-Scheibe gefädelt. Mit dem dritten Loch hängst du die Deckenleuchte in den Schraubhaken an der Decke ein. Meist ist das passende Zubehör bereits im Lieferumfang einer neu gekauften Lampe enthalten.

Vor der Montage der Lampe solltest du die Beschaffenheit des Untergrunds prüfen. Handelt es sich beispielsweise nicht um Beton, sondern nur um Gipskarton, empfehlen sich spezielle Hohlraumdübel. Besteht die Decke aus Holz, kannst du die Haken und Schrauben wahrscheinlich direkt in den Baustoff eindrehen.

Du kannst viele kleinere und leichtere Wand- oder Deckenlampen auch ohne zu bohren anbringen. Im Handel gibt es dafür spezielle Klebestrips, Klebehaken, Montage-Klebebänder und Montagekleber. Dabei ist es wichtig, dass die Klebstoffart zur Montageposition der Leuchte und zu deren Gewicht passt.

Finde das passende Leuchtmittel im toom Onlineshop.Zum Shop

Was bedeuten die verschiedenen Kabelfarben, Kürzel und Symbole?

Nahaufnahme eines Stromkabels mit 3 Adern.

Meist ragt ein Kabel mit drei verschiedenfarbigen Adern aus der Wand oder Decke:

  1. gelb-grün: Schutzleiter (PE), auch „Erdung“ genannt, sorgt bei einem Kurzschluss dafür, dass die Hauptsicherung herausspringt
  2. braun: Phase (L), liefert den Strom
  3. blau: Neutralleiter (N), führt Strom von der Lampe weg

Die Farben haben sich in den 1960er-Jahren geändert. Vorher war die Phase schwarz, der Nullleiter grau und der Schutzleiter rot ummantelt. Wenn du in einem Altbau wohnst, könntest du daher noch die alte Farbcodierung an den Anschlusskabeln für die Lampe vorfinden.

An der Leuchte selbst findest du zudem beim Lampenanschließen bestimmte Symbole. Sie stehen für die jeweilige Schutzklasse:

  • Schutzklasse I: Leuchten besitzen eine Erdung.
  • Schutzklasse II: Leuchten verfügen über eine verstärkte oder doppelte Schutzisolation. Meist ist kein Anschluss für den Schutzleiter vorhanden.
  • Schutzklasse III: Leuchten arbeiten mit Schutzkleinspannung unter 50 Volt. Das Anschließen von Schutzleitern ist nicht erlaubt.

Um bei der Ausleuchtung der Räume logisch vorzugehen, macht es Sinn, sich die jeweiligen Tätigkeiten anzusehen, erfahre hier wie du Wohnräume ausleuchten kannst.


Wie werden die Kabel verbunden?

Mann verbindet Kabel in Lüsterklemme miteinander.

Die Kabel einer älteren Leuchte verbindest du über eine Lüsterklemme mit den Anschlusskabeln am Deckenauslass. Neuere Lampenmodelle besitzen meist einen fest installierten Kabelanschluss, sodass du für ihre Montage keine zusätzliche Lüsterklemme benötigst. Löse die kleinen Schrauben der Lüsterklemme nur so weit, dass die Drähte der Anschlusskabel gerade so hineingeschoben werden können. Dann fixierst du sie mithilfe der eingedrehten Schräubchen.


Wichtige Sicherheitshinweise für das Anschließen einer Lampe

Diverses Werkzeug und Material zum Anschließen einer Lampe.

Besonders dann, wenn es um Elektrizität geht, ist die Beachtung von einigen grundlegenden Regeln unerlässlich für sicheres Arbeiten zu Hause. Beim Anschließen einer Leuchte lauten sie:

  • Schalte vor den Arbeiten die entsprechende Stromleitung ab, indem du die zum Stromkreis gehörende Sicherung entfernst bzw. den FI-Schalter umlegst.
  • Sorge ggf. dafür, dass während deiner Arbeit niemand den Stromkreis reaktiviert. Du kannst beispielsweise ein Stück Klebe- oder Isolierband über Sicherung bzw. Schalter kleben oder einen deutlichen Warnhinweis auf einem Zettel am Sicherungskasten anbringen.
  • Hast du beim Bohren womöglich eine Stromleitung getroffen, solltest du umgehend einen Elektriker benachrichtigen, der den Schaden fachgerecht beurteilt und behebt.

Lampe anschließen in 4 Schritten

Wenn du dich beim Anschließen einer Lampe an die Reihenfolge dieser 4 Schritte hältst, kann nicht viel schiefgehen.

Schritt 1: Alte Leuchte demontieren

Altertümlicher Kronleuchter von der Decke entfernt.

Um eine alte Leuchte demontieren zu können, nimmst du ggf. zuerst deren Lampenschirm ab. Entferne dann das Leuchtmittel. Nun löst du die kleinen Schrauben auf der Lampenseite der Lüsterklemme. Jetzt kannst du die Lampenkabel herausziehen: erst das braune, dann das blaue und zuletzt das gelb-grüne. Sofern deine neue Leuchte keinen fest installierten Kabelanschluss besitzt, nutzt du die alte Lüsterklemme an den Kabeln des Haushaltsstromkeises weiter. Löse dann die Verschraubungen an der Decke, während du die Leuchte mit der anderen Hand sicher festhältst (ggf. muss dir jemand helfen) und nimm die Leuchte herunter.


Schritt 2: Löcher bohren und Halterung montieren

Mann bohrt Loch in weiße Wand.

Bevor du beim Anbringen der neuen Lampe an der Decke eventuell neue Löcher bohrst, musst du herausfinden, wo die Stromkabel in der Decke verlaufen. Normalerweise führen die Stromleitungen auf dem kürzesten Weg vom Lichtschalter zum Deckenauslass. Sicherheitshalber solltest du das aber mit einem Leitungssuchgerät nachprüfen. Ein solches findest du im Sortiment der Elektrowerkzeuge. Nun markierst du in ausreichendem Abstand zu den Leitungen, wo du die Bohrlöcher für die neue Lampe an der Decke setzen möchtest.

Jetzt kannst du die Löcher bohren und die Dübel für die Lampenhalterung einsetzen. Wenn du die Leuchte direkt unter dem Kabelauslass positionierst, können die Lampenkabel später unter dem Baldachin bzw. dem Kabeldeckel der Leuchte verschwinden. Drehe nun ggf. den Schraubhaken ein und hänge die Deckenleuchte daran an. Hast du eine Lampe mit Halterung, verschraubst du sie direkt an der Decke. Die Kabel sollten dabei etwas Spielraum behalten.


Schritt 3: Lampe anklemmen

Offene Kabelenden werden abisoliert.

Sind die Adern der Kabel noch nicht abisoliert, musst du die Ummantelung mit der Abisolierzange selbst entfernen – aber nur so weit, dass die Adern in die Lüsterklemme hineinpassen. Später sollte also kein blanker Draht aus der Lüsterklemme herausragen.

Nun wird die Lampe angeschlossen. Welches Kabel wohin gehört, erkennst du an den Farben: Es werden stets gleichfarbige Adern miteinander verbunden. Zuerst wird der Schutzleiter angeschlossen. Dann folgt der Neutralleiter, und zum Schluss steckst du die Phasenleitung in die Lüsterklemme. Bei einer Leuchte mit Kunststofffassung kannst du auf die Erdung verzichten. Ist ein entsprechendes Kabel vorhanden, solltest du es aber dennoch mit anschließen. Ziehe alle Schrauben an der Lüsterklemme fest.

Im Lieferumfang vieler Leuchten sind Silikonschläuche enthalten, die nach Montageanleitung des Herstellers über die Anschlusskabel gestülpt werden müssen. Sie sollen die Drähte vor einer Wärmeentwicklung der Lampe schützen.


Schritt 4: Deckenlampe vollständig anbringen und Strom anstellen

Mann montiert Deckenlampe.

Bevor du die Leuchte vollständig montierst, empfiehlt sich ein kurzer Funktionstest: Drehe ein passendes Leuchtmittel in die Lampenfassung und schalte die Sicherung ein. Leuchtet die Lampe, kannst du mit der Montage fortfahren. Drehe dafür die Sicherung wieder heraus!

Schiebe den Baldachin bzw. Kabeldeckel der Leuchte nun hoch und verstecke sämtliche Kabel darunter. Ist die Lampe fertig montiert, kannst du den Stromkreis wieder in Betrieb nehmen.


Lampenanschluss mit zwei Adern

Kabel mit nur zwei Adern hängen aus der Decke.

In Altbauten kann es vorkommen, dass statt drei nur zwei Adern am Deckenauslass vorhanden sind – die Phase (L) und der Neutralleiter (N), der gleichzeitig als Erdung dient. Hier solltest du nur Lampen anschließen, die selbst schutzisoliert sind. Dabei wird der Schutzleiter einfach allein in einer Klemme befestigt. Im Zweifel lässt du die Arbeiten lieber von einem Elektriker durchführen.


Lampenkabel verlängern

Ein Kabel hängt aus einer Unterputzdose an einer Wand im Rohbau.

Da Deckenlampen üblicherweise als Hauptbeleuchtung dienen, werden sie meist zentral an der Raumdecke montiert. Du kannst deine Deckenleuchte aber auch an einer anderen Stelle anbringen. Dazu benötigst du zusätzlich ein entsprechend langes, mehradriges Kabelstück als Verlängerung sowie eine flache Anschlussdose. Letztere schraubst du an den Deckenauslass. Verbinde dann wie oben beschrieben die Kabel per Lüsterklemme miteinander. Jetzt kannst du das Verlängerungskabel mit seinen zwei oder drei Adern bis zum neuen Anschlusspunkt der Lampe legen. Bei abgehängten Decken oder Holzdecken lässt sich das Kabel auch unsichtbar über der Decken entlangführen.


Lampe unter einer Dachschräge anbringen

Modernes Arbeits- und Wohnzimmer im Dachboden.

Nicht alle Lampen eignen sich zur Montage unter Dachschrägen. Meist kommen hier Seil- und Schienensysteme mit schwenkbaren Strahlern zum Einsatz. Eine ebenso praktische wie stilvolle Lösung sind Leuchten mit Drehgelenk, die sich an die Schräge anpassen lassen. Für das Anbringen von Hängelampen an Dachschrägen gibt es spezielle Baldachine mit beweglicher Führungsstange oder Deckenschirme aus elastischem Kunststoff, die bündig mit der Decke abschließen. Es gibt verschiedene Leuchtentypen. Erfahre hier alles Wissenswertes über Leuchttypen.


Mehr Ratgeber zum Thema Beleuchtung

Ratgeber

Leuchtentypen

Es gibt verschiedene Leuchtentypen. Damit deutlich wird, um welchen Typ es sich jeweils handelt, geben wir dir eine Auflistung der gängigsten Leuchten.
Weiterlesen

Das könnte dich auch interessieren

Nahaufnahme eines zweigeteilten Lichtschalters.
Sortiment

Lampenzubehör

Drei moderne Hängeleuchten in Schwarz.
Sortiment

Wohnraumleuchten