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Ratgeber

Holz imprägnieren – in 3 einfachen Schritten

Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:
Anleitung: Holz imprägnieren
Alle Schritte anzeigen
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Dauer: Abhängig von der Größe der Fläche
Werkzeuge: Pinsel, Farbrolle, Schleifpapier, Schleifblock, Isoliergrund, Lasur/Lack/Holzöl, ggf. Bläue-Schutz, Holz-Entgrauer, Wetterschutz-Holzfarbe

Vor allem im Außenbereich, aber auch innen ist es wichtig, Oberflächen aus Holz regelmäßig zu imprägnieren, denn nur so sind sie optimal vor Witterung und Abnutzung geschützt. toom Baumarkt stellt in diesem Ratgeber verschiedene Methoden der Vorbehandlung, Pflege und Imprägnierung vor: Erfahre, wie du Holz am besten vor Nässe schützen und wetterfest machen kannst.


Anleitung: Holz imprägnieren

Reinigen, glätten, streichen – so einfach ist es, Holz zu schützen. Und so gehst du dabei vor:

Schritt 1: Holz auf Imprägnierung vorbereiten

  • Holz gründlich reinigen
  • alte Anstriche entfernen
  • Oberfläche anschleifen

Egal, ob du neues Konstruktionsholz imprägnieren oder altes, verwittertes Holz wetterfest machen willst: Zunächst stellst du sicher, dass die Oberfläche glatt, trocken und sauber ist. Du solltest das Holz abschleifen, um es von alten Farbresten und abstehenden Holzfasern zu befreien. Verwende am besten Schleifpapier mit einem Schleifklotz. Bei größeren, ebenen Flächen ist der Einsatz einer elektrischen Schleifmaschine ratsam.

Gehe beim Schleifen vom Groben ins Feine über und entferne so nach und nach die Rückstände. Wähle am besten eine Körnung von mindestens 80 oder höher, damit die Oberfläche nicht zu rau wird. Achte zudem darauf, dass du immer in Faserrichtung schleifst, um das Holz nicht zu beschädigen. Bei verwitterten Holzoberflächen solltest du bis auf den rohen, hellen und gesunden Untergrund abschleifen. So stellst du sicher, dass die neue Oberflächenbehandlung gut haftet. Altes Holz, vor allem im Außenbereich, kannst du zusätzlich mit Holz-Entgrauer auffrischen.

Schritt 2: Holz zur Vorbehandlung grundieren

  • Oberfläche von Schleifstaub befreien
  • Grundierung auftragen
  • ggf. Zwischenschliff und zweiten Anstrich durchführen

Eine Grundierung schützt das Holz vor Feuchtigkeit, unerwünschten Verfärbungen und Schädlingen. Bevor du sie aufträgst, solltest du noch einmal sicherstellen, dass die Oberfläche völlig sauber und staubfrei ist. Verbliebenen Schleifstaub kannst du mit einer weichen Bürste abkehren oder mit dem Staubsauger entfernen. Danach kannst du das Holz grundieren.

Nach dem ersten Anstrich wartest du, bis das Holz vollständig getrocknet ist. Beachte stets die Trocknungszeiten, die auf der Verpackung angegeben sind. Für einen zuverlässigen Schutz kannst du das Holz anschließend ein zweites Mal grundieren. Ein Zwischenschliff zwischen den zwei Anstrichen ist sehr empfehlenswert, denn er schafft eine glattere, gleichmäßigere Oberfläche.

Schritt 3: Holz imprägnieren

  • Imprägnierung auftragen
  • Arbeitsmaterialien reinigen

Zum Schluss trägst du die eigentliche Imprägnierung auf das Holz auf. Dafür kommen einerseits Lack oder Farbe infrage, die das Holz vollständig versiegeln. Sie bieten einen wirksamen Schutz, der aber die natürliche Holzstruktur verdeckt. Sollen die Holzporen weiterhin geöffnet und die Maserung sichtbar bleiben, kannst du hingegen eine Lasur wählen oder das Holz mit Öl behandeln. Wie genau du bei den verschiedenen Varianten vorgehst, erfährst du in den jeweiligen Abschnitten dieses Ratgebers. In der Regel empfehlen sich zwei Anstriche für einen zuverlässigen Wetterschutz.


Allgemeine Tipps fürs Imprägnieren von Holz

Damit alles klappt, helfen ein paar einfache Tricks – ganz unabhängig von der jeweiligen Holzschutzart:

  • Neue Pinsel kannst du vor dem Gebrauch über Schleifpapier ziehen. So lassen sich lose Borsten besonders leicht entfernen.
  • Kreppband, das quer über die Dosenöffnung geklebt wird, erleichtert das Abstreifen des Pinsels.
  • Auch sollte der Pinsel immer nur halb in die Dose eingetaucht werden, da so kein überflüssiges Material aufgenommen wird.
  • Bei Streichpausen lohnt es sich, den Pinsel luftdicht in Frischhaltefolie einzuwickeln, um ein vorzeitiges Austrocknen zu verhindern.

Bist du fertig mit dem Anstrich, spüle die Materialien direkt mit warmem Wasser ab.


Wie kann ich Holz gegen Feuchtigkeit schützen?

Holz sollte regelmäßig gepflegt werden, da es mitunter hohen Belastungen ausgesetzt ist. Im Freien setzen ihm stark schwankende Witterungsbedingungen zu. Sonnenstrahlen, Feuchtigkeit, Regen und Frost können dazu führen, dass das Holz Trockenrisse bekommt oder aufquillt. Im Innenbereich kommt es bei häufiger Benutzung schnell zu Kratzern und Dellen. Hier sind vor allem Fußbodendielen im Eingangsbereich oder häufig benutzte Schranktüren gefährdet. Siehe zu Ersterem auch unseren Ratgeber Holzboden pflegen.

Doch keine Sorge, mit der passenden Holzbehandlung kannst du Kratzer und Verfärbungen vermeiden, das Holz wirksam vor Wasser schützen und gegen Verziehen imprägnieren. Ist das Holz einmal behandelt, gilt die Faustregel: Egal, ob du Öl, Lasur oder Lack verwendest, musst du vor allem im Außenbereich bei Türen, Zäunen, Gartenmöbeln, Gartenhaus und Co. mindestens einmal im Jahr den Wetterschutz des Holzes überprüfen und gegebenenfalls erneuern!


Welche Grundierung fürs Imprägnieren von Holz?

Du fragst dich, welche Grundierung für dein Holz geeignet ist? Das hängt sowohl von der Holzart als auch vom geplanten Einsatzort ab. Folgende Varianten empfehlen sich für die Vorbereitung des Holzes auf die Imprägnierung:

  • Bläue-Schutz: schützt Nadelholz im Außenbereich vor Nässe und Bläuepilzen
  • Imprägniergrund: schützt Holz vor Feuchtigkeit und Fäulnis, Insektenbefall und Bläuepilzen und wird deshalb oft eingesetzt, um Konstruktionsholz vorzubehandeln
  • Isoliergrund: verhindert, dass sich der Anstrich durch die natürlichen Inhaltsstoffe des Holzes verfärbt
  • MDF-Grundierung: verringert die Saugfähigkeit und erhöht die Haftung für zukünftige Anstriche
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Holz wetterfest machen mit Öl

Holzöl ist eine von vielen wirksamen Holzschutzvarianten. Einen optischen Vorteil hat das farblose Öl gegenüber Lacken und Farben: Die natürliche Holzstruktur bleibt auch nach der Behandlung erhalten. Holzöl besteht meist aus einer Leinölbasis, die beim Anstrich in die Holzfasern eindringt. Dadurch wird das Holz gegen Feuchtigkeit geschützt, aber nicht wasserbeständig. Deshalb musst du geöltes Holz unbedingt vor Staunässe bewahren und selbst kleine Wasserpfützen schnellstmöglich aufwischen. Auf dem Markt sind Holzöle in vielen verschiedenen Zusammensetzungen erhältlich.

Generell unterscheiden sich drei Holzöl-Arten:

  • synthetisch gewonnene Holzöle
  • Holzöle auf Basis pflanzlicher Öle
  • Öl-Wachs-Gemische

Letztere haben den Vorteil, komplett auszuhärten und so eine feste und sichere Schutzschicht auf der Holzoberfläche zu bilden.

Wenn du Holz mit Öl imprägnieren möchtest, helfen folgende Tipps zur Vorgehensweise:

  • Verarbeite das Öl nicht direkt in der Sonne.
  • Trage es in zwei Arbeitsgängen auf und arbeite in Richtung der Maserung.
  • Lass das Öl zehn Minuten einwirken und nimm dann überschüssiges Öl mit einem sauberen, fusselfreien Lappen ab.
  • Führe frühestens nach acht Stunden den zweiten Anstrich durch.

Vorteile des Ölens

 Für eine Imprägnierung mit Öl sprechen verschiedene Gründe:

  • Optik & Haptik – Öl hebt die Holzmaserung auf sehr natürliche Weise hervor und fühlt sich beim Darüberstreichen natürlich und samtig an.
  • Schutz – Öl dringt tief in das Holz ein und schützt es von innen. Es bildet keine Schicht auf dem Holz wie Lack oder Lasur. So kann das Holz atmen und eingedrungene Feuchtigkeit wieder abgeben. Deshalb eignet sich Ölen besonders bei Holz, das Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Gleichzeitig schützt das Öl vor dem Austrocknen des Holzes und vor Rissen. Damit das Holz ausreichend geschützt ist, sollte es mindestens einmal im Jahr geölt werden.
  • Auftragen – das Verarbeiten von Holzöl ist unkompliziert, da keine „Lacknasen“ oder Ähnliches entstehen können.
  • Ergiebigkeit – Holzöl ist sehr ergiebig. Mit einem Liter Arbeitsplatten-Öl kannst du eine Fläche von 33 m² ölen. Gut verschlossen kann Holzöl bis zu vier Jahre aufbewahrt werden.

Holz vor Feuchtigkeit schützen durch Lasur

Mit Lasur kannst du Holz nicht nur vor Nässe schützen, sondern wertest es auch optisch auf. Leicht getönte Lasuren färben das Holz zusätzlich ein, es gibt jedoch auch farblose Varianten. Die Holzstruktur bleibt immer sichtbar. Lies nach, wie man Holzzäune lasieren oder Gartenmöbel pflegen kann.

Lasuren schützen das Holz vor Feuchtigkeit, farbige Varianten schützen durch die Pigmentzugabe zusätzlich vor UV-Strahlung. Komplett wetterfest wird Holz aber durch die Behandlung mit Lasur nicht. Es gibt zwei Arten von Lasuren:

  • Dünnschichtlasur: Sie eignet sich für Holzverkleidungen, Pergolen, Zäune und alle Holzbauteile, die minimal quellen oder schrumpfen dürfen. Der Lasurfilm ist diffusionsoffen und kann leicht nachgestrichen werden.
  • Dickschichtlasur: Sie ist vor allem für Fenster und Türen gut geeignet. Die Dickschichtlasur reduziert die Feuchtigkeitsaufnahme und verhindert so, dass das Holz aufquillt.

Mit diesen Tipps gelingt ein gleichmäßiges Ergebnis:

  • Streiche oder rolle die Lasur immer in Richtung der Maserung.
  • Lass die Lasur nach dem ersten Anstrich einen Tag lang trocknen bzw. halte dich an die Herstellerangaben.
  • Ein zweiter Anstrich sorgt für ein deutlich gleichmäßigeres Ergebnis und verbessert den Schutz.

Holz wetterfest behandeln mit Lack

Willst du Holz vor jeglicher Witterung schützen, ist Lack das Mittel der Wahl, denn er versiegelt das Holz wetterfest. So ist das Holz komplett resistent gegen Nässe, UV-Strahlung und Schädlingsbefall. Das bedeutet jedoch auch, dass die ursprüngliche Struktur und Optik des Holzes verloren gehen.

Beim Lackieren solltest du besonders gründlich arbeiten. Ist die Oberfläche nicht vollständig geschlossen, dringt Feuchtigkeit ein, die nicht mehr verdunsten kann. Dann quillt das Holz auf und im Lack bilden sich Spannungsrisse. Um dieses Risiko gering zu halten, ist es ratsam, das Holz vor dem Lackieren zu grundieren.

So gehst du vor, wenn du Lack als Imprägnierung für dein Holz verwenden möchtest:

  • Rühre den Lack vor Gebrauch gut um.
  • Trage zunächst Holz-Isoliergrund und dann Wetterschutz-Holzfarbe auf (wenn im Anschluss ein zweiter Anstrich folgt, die Farbe des Zwischenanstrichs mit 5 % Wasser verdünnen). Ein zweiter, unverdünnter Anstrich ist im Außenbereich zu empfehlen.
  • Schleife vor jedem Anstrich den Untergrund leicht an und reinige die Oberfläche gründlich.
  • Lackiere immer in Richtung der Maserung.

Mit zwei oder drei Anstrichen erreichst du ein optimales Ergebnis.


Holz imprägnieren mit Holzschutzfarbe

Willst du Oberflächen aus Holz nicht nur vor Verwitterung schützen, sondern ihnen zusätzlich eine neue Farbe verpassen, bist du mit farbigem Holzschutz auf der sicheren Seite. Es gibt viele verschiedene Varianten auf dem Markt, von Leinölfarben über eingefärbtes Holzöl und Lasuren bis hin zu speziellen Holzschutzfarben.

All diese Varianten enthalten spezielle Mittel wie Harze, die das Holz beim Anstrich zusätzlich schützen. Besonders wichtig ist der Anstrich in Richtung der Holzstruktur, da sonst unliebsame Farbnasen entstehen können.


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