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Ratgeber

Wein anpflanzen: Saftige Trauben und dichtes Fassadengrün

Weinrebe mit blauen Weintrauben
Lesezeit 6 Minuten
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Wer Rebstöcke pflanzt, kann schon bald köstliche Weinbeeren naschen. Im Herbst bezaubern die Reben zudem mit einem hübschen Farbenspiel. Wein verschönert kahle Hauswände, verdeckt rasch eine unansehnliche Gartenmauer und eine mit Wein berankte Pergola spendet im Garten Schatten. Kurzum: Es gibt viele Gründe, Wein zu pflanzen. Dieser Ratgeber von toom Baumarkt verschafft dir eine Übersicht, wie du deinen eigenen Wein bestmöglich pflanzen und pflegen kannst.


Wein richtig pflanzen

Hier erfährst du alles rund um die Weinrebe. Beispielsweise wie du die richtige Weinsorte aussuchst, wann du den Wein pflanzen solltest, welcher Standort sich eignet und was es sonst noch beim Anpflanzen der Weinrebe zu beachten gibt.


Welche Sorte eignet sich?

verschiedene Weinsorten in Hand

Reiche Ernte oder vertikaler Garten? Bei der Sortenwahl solltest du berücksichtigen, zu welchem Zweck du Wein anpflanzen möchtest.

Tafeltraubensorten tragen verzehrbare Früchte und sind ertragreicher. Das nordeuropäische Klima macht es notwendig, ausschließlich Weinreben zu pflanzen, die früh reifen – also Anfang bis Ende September. Das gilt besonders für Regionen, die kein etabliertes Anbaugebiet sind. Frosthart sind beispielsweise die Sorten „Vanessa“ und „Lakemont“. Kaufe nur veredelte Reben, denn diese sind deutlich widerstandfähiger. Natürlich spielt auch der Geschmack eine Rolle. Einige Sorten sind sehr fleischig, andere saftiger und zeichnen sich durch besondere Würznoten aus.

Auch Rebstöcke sind überaus dekorativ. Willst du jedoch eine ganze Häuserwand oder Pergola begrünen, solltest du eine schnell wachsende und selbstklimmende Art wählen. Einige Weinsorten verblüffen durch leuchtend grünes Blattwerk und bunte Herbstfärbung. Ein weiterer Pluspunkt von Wein als Fassadenbegrünung ist, dass rankende Pflanzen isolierend wirken. Sie schützen vor Schall sowie vor Kälte und anderen Witterungseinflüssen. Bedenken solltest du, dass einige Sorten dem Putz zusetzen können. In jedem Fall sollte das Mauerwerk vor der Pflanzung keine Schäden aufweisen.

Wilden Wein solltest du pflanzen, wenn du eine intakte Häuserwand begrünen willst. Die sogenannte Dreispitzige Jungfernrebe (Veitchii) bezaubert durch dreilappige, glänzende Blätter, die spitz zulaufen. Sie überwuchert nahezu lückenlos und innerhalb kurzer Zeit eine Mauer. Dank ihrer Haftscheiben kann sie mehrstöckige Gebäude ganz ohne Rankhilfe erklettern. Auch für Pergolen, die den Garten schmücken und Schatten spenden, eignet sich die Art. Das Risiko von Putzschäden reduzierst du mit der Gewöhnlichen Jungfernrebe. Sie bildet kaum Haftscheiben aus und benötigt daher eine Seilkonstruktion als Kletterhilfe.

Tipp: Abgesehen von Weintrauben kannst du deinen Garten auch mit Obstbäumen bereichern. Erfahre hier mehr über Obstbäume.

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Wann solltest du Weinreben pflanzen?

Das späte Frühjahr und der Frühsommer sind die beste Zeit, um Wein anzupflanzen. So können sich die Reben bis zum Winter tief verwurzeln. Unabhängig von der Jahreszeit bist du mit Kübelpflanzen immer gut aufgestellt.


Welcher Standort eignet sich?

Rebstöcke lieben Südlage. Vor allem bei Pflanzen, die Weintrauben tragen, hängt der Geschmack ihrer Früchte vom Sonnenangebot ab. In kühleren Lagen ist ein Standort in der Nähe einer Hauswand oder Gartenmauer günstig. Diese speichern tagsüber die Wärme und geben sie nachts an die kälteempfindlichen Pflanzen ab. Der Boden sollte weder verdichtet sein noch zu Staunässe neigen. Andernfalls solltest du den Boden vorher auflockern und für Drainage sorgen.

Mehr Schatten vertragen selbstklimmende Sorten wie Wilder Wein. Wenn du Wein im Kübel anpflanzt, sollte das Gefäß ein Volumen von mindestens 20 Litern (l) haben.


Was ist bei der Anpflanzung zu beachten?

Pflanze wird durch Hände in Boden eingepflanzt

Willst du mehrere Weinreben pflanzen, solltest du zwischen jeder 1,5 Meter (m) Abstand halten. Grabe die Erde mindestens 50 Zentimeter (cm) aus. Setze die Jungpflanze so ein, dass sich die Veredlungsstelle einige Zentimeter über dem Boden befindet. Etwas Blähton schützt vor Staunässe. Diese Drainageschicht ist vor allem bei Kübelpflanzen unerlässlich. Achte darauf, dass die Erde nach dem Zuschütten der Kuhle locker ist.

Ob Pergola, Spalier oder Rosenbogen: Trauben tragende Rebstöcke kommen nicht ohne Rankhilfe aus. Setze den Wein daher leicht schräg in das Pflanzenloch ein, sodass du den Wuchs in Richtung Rankhilfe lenkst. Bei Fassadengrün sollte die Weinrebe 40 Zentimeter von der Hauswand entfernt eingesetzt werden.


Weinreben richtig pflegen

Wenn die Weinrebe erfolgreich angepflanzt wurde kommt es nun zur Pflege. Alles rund um das richtige Schneiden, Düngen oder den Schutz der Weinrebe erfährst du im Folgenden.


Rebstöcke mit Weintrauben schneiden

Wann Du Wein schneiden solltest, hängt davon ab, ob du dir eine reiche Traubenernte oder dicht rankenden Fassadenschmuck wünschst. Reife und saftige Früchte gelingen nur an einem lichten Rebstock, der seine Kräfte für die Trauben bündeln kann. Bei zu viel Blattwerk erhalten die Früchte zu wenig Licht und Luft.

Sorten mit Weintrauben schneidest du am besten im März, bevor der Stock austreibt. Dabei entfernst du jüngere Triebe. Nur zwei der vom Hauptspross abgehenden, einjährigen Seitentriebe lässt du stehen. Diese kürzt du so weit, dass noch zehn Augen übrigbleiben. Das sind die Knospen, die neue, Trauben tragende Triebe ausbilden. Ein zweites Mal greifst du im Juni zur Gartenschere. Dann entfernst du nur die Blätter, die sich oberhalb der noch unreifen Weinbeeren befinden.

Zur Zier gedachte Weinreben brauchst du nicht auf diese Weise zu pflegen. Wenn du das Wachstum ankurbeln willst, kannst du die einjährigen Triebe leicht kürzen. Eine Länge von zwei Augen sollte genügen.


Rebstöcke düngen

Hand streut Dünger

Düngen brauchst du nur bei nährstoffarmen Böden. Dabei kommt es auf eine gute Dosierung an. Auf ein Überangebot reagieren Reben empfindlich. Besonders schätzen sie ein Düngemittel, das viel Magnesium enthält. Bringst du den Dünger im Mai aus, unterstützt du das Wachstum.


Reben vor Schädlingen schützen

Weinrebe wird durch Lupe begutachtet

Die größte Gefahr für Weinpflanzen geht von Pilzen aus. Wirken die Blätter wie von einem weißen Pulver bestäubt und riechen muffig, deutet dies auf Echten Mehltau hin. Auch die Trauben greift dieser Schädling an und macht sie ungenießbar. Befällt er sämtliche Pflanzenteile, droht der Weinstock für immer zu verkümmern. Dies verhinderst du nur mit einem Pflanzenschutzmittel. Entferne zudem alle betroffenen Blätter. Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt sich ein regelmäßiger Rückschnitt, der für luftiges Blattwerk sorgt.


Winterschutz

Bring Wein, den du in einen Topf gepflanzt hast, am besten ins Winterquartier oder isoliere das Gefäß. Auch im Garten ausgepflanzten Reben kann Kälte zusetzen, wenn die Frostperiode länger andauert. Besonders sensibel sind Jungpflanzen. Tannenreisig und Pflanzenvliese bieten Winterschutz. Achte darauf, dass vor allem die Veredlungsstelle gut bedeckt ist.


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