Ratgeber

Gemüse anbauen leicht gemacht

Lesezeit 14 Minuten
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Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: ca. eine Stunde, abhängig von der zu bepflanzenden Fläche
Werkzeuge: Gießkanne, Hand-Doppelhacke, Blumenkelle, Rechen, Gärtnerhandschuhe

Urban Gardening und Selbstversorgung mit eigenen Gemüse- und Kräutergarten liegen voll im Trend. Kein Wunder, schließlich ist Gemüse aus eigenem Anbau regional, saisonal und meistens auch noch Bio. Mit einem vertikalen Beet lässt sich der Traum vom Gemüseanbau sogar auf dem Balkon verwirklichen. Hier erfährst du, wie du ein Beet anlegst, passende Gemüsesorten auswählst und auf natürliche Weise dein Gemüse düngen und vor Schädlingen schützen kannst.

Weitere Tipps rund um das Thema Nutzgarten findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Gemüse anbauen: Alles Wichtige auf einen Blick

Frau hält Salat in der Hand über vollem Hochbeet
  1. Bevor du dein Gemüsebeet anpflanzen kannst, solltest du einen Anbauplan erstellen. Überlege dir genau, welches Gemüse du im Garten anbauen möchtest. Die verschiedenen Sorten beanspruchen die Nährstoffe im Boden unterschiedlich stark. Das Gemüsebeet sollte ausgewogen aus Starkzehrern (z. B. Tomate, Kartoffel, Gurke), Mittelzehrern (z. B. Möhren, Spinat, Zwiebeln) und Schwachzehrern (z. B. Feldsalat, Spargel, Rhabarber) bestehen. Dabei hat jede Gemüseart ihre eigene Ausbringungszeit, in der sie gepflanzt werden sollte. Weitere Infos dazu findest du im Abschnitt „Saisonkalender Gemüse: optimale Erne mit Vier-Jahres-Plan“.
  2. Wenn du nur wenig Platz in deinem Garten hast, solltest du möglichst auf das Anpflanzen von Gemüse verzichten, das langsam wächst und viel Platz benötigt – gerade, wenn es im Lebensmittelgeschäft ohnehin günstig zu bekommen ist.
  3. Es empfiehlt sich, nur solches Gemüse anzubauen, dass du selbst gerne und viel isst – schließlich muss eine reiche Ernte auch verarbeitet werden.
  4. Ende März bis Anfang April ist die optimale Zeit, um Kohl und Salat anzupflanzen. Sorten wie Paprika, Gurken und Tomaten solltest du hingegen erst im späten Mai nach dem letzten Frost anbauen.
  5. Zur wesentlichen Erleichterung bei der Pflege des Gemüsegartens ist es ratsam, die Pflanzen in gleichmäßig angeordneten Reihen zu pflanzen. Zwischen den Pflanzen sollten in der Regel etwa 20 cm Abstand sein.
  6. Natürlich ist regelmäßiges Gießen der Gemüsepflanzen unerlässlich, um eine gute Ernte zu erzielen.
  7. Solltest du Probleme mit dem Rücken haben, empfiehlt es sich, das Gemüse im Hochbeet anzubauen. Das ist nicht nur gut für deine Gesundheit, sondern auch für das Gemüse, denn der Boden ist in einem Hochbeet viel wärmer. Auch Schnecken lassen sich durch diese Anbaumethode schonend fernhalten.
  8. Wichtig ist, das Beet vor der Aussaat richtig vorzubereiten, damit die Pflanzen gut wachsen können. Entferne zuerst alle Unkräuter und Wurzeln vom Beet, dann trägst du eine Schicht Kompost auf. So kann das Gemüsebeet ein paar Wochen ruhen. Ist kein Kompost vorhanden, empfiehlt sich eine Pflanz- oder Anzuchterde.
  9. Achte darauf, dass der Ort des Gemüsebeetes sonnig bis halbschattig liegt und das Beet ca. fünf Sonnenstunden hat.

Beachtest du diese Tipps zum Anbauen von Gemüse, steht der Selbstversorgung im eigenen Garten nichts mehr im Wege!

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Welcher Standort für den Gemüseanbau?

Optimal für viele Gemüsesorten ist ein sonniger Standort. Deshalb eignen sich neben einem Garten für den Anbau auch Balkone, die nach Südwesten oder Südosten ausgerichtet sind. Ebenfalls wichtig ist, dass der Platz gut belüftet ist, deinen Pflanzen aber gleichzeitig Schutz vor stärkerem Wind bietet.

  • Willst du auf dem Balkon Gemüse anbauen, solltest du ausreichend große Gefäße wählen (mindestens 35 cm hohe Töpfe für Tomaten und Gurken). Vertikale Beete in Form von Blumenampeln eignen sich für Kräuter; für Beetgemüse wie Salate ist ein Balkonkasten oder Hochbeet ideal. Balkongemüse solltest du ab Anfang März im Haus vorziehen und im April/Mai auspflanzen.
  • Möchtest du Gemüse im Garten anbauen, wählst du den sonnigsten Platz aus und unterteilst ihn in Beete mit einheitlicher Größe. Anschließend entfernst du alle vorhandenen Pflanzen und gräbst den Boden gut um. Nach der ersten Düngung im Februar kannst du deinen Gemüsegarten nach einem Anbauplan Schritt für Schritt anlegen. Wichtig: Manche Gemüsesorten erfordern vor dem Auspflanzen eine Anzucht im Frühbeet.

Doch es gibt auch Gemüse, die du im Schatten anbauen kannst oder die zumindest im Halbschatten gut gedeihen. Dazu gehören beispielsweise Radieschen, Spinat, Blumenkohl, Brokkoli oder Salat. Das sind robuste Gemüsesorten, die nicht unbedingt direktes Sonnenlicht benötigen. Einige Pflanzen reagieren sogar mit zahlreichen Trieben und welken Blättern auf die Sonne, was den Anbau erschwert.

Tipp: Damit du alle Zutaten zum Kochen vor Ort hast, kannst du zusätzlich zum Gemüseanbau deinen eigenen Kräutergarten anlegen. So verfeinerst du nicht nur deine Gerichte, sondern sorgst auch für einen aromatischen Duft in deinem Garten. Ein besonders dekoratives Highlight wird daraus, wenn du eine Kräuterspirale baust.


Gemüse richtig aussäen

Selbstversorger sein - und das mit feinstem Bio-Gemüse! Was es bei deiner eigenen Gemüsezucht zu beachten gibt und wie du richtig vorgehst, zeigt dir unser Gärtner Dieter.

Gemüse pflanzen: Anleitung zum Gemüse aussäen und ziehen

Gemüse aussäen – die Erde.

Du hast dich entschieden, dein Gemüse selbst zu ziehen. Damit nichts schiefgeht und du mit einer guten Ernte rechnen kannst, erklären wir dir in einer Step-by-step-Anleitung am Beispiel Möhren, wie es geht:

1. Auf die Erde kommt es an. Sie sollte tiefgründig locker sein, dazu noch humusreich und leicht sandig.

Tipp: Falls deine Erde dem nicht entspricht, kannst du sie im Beet mit Bio-Universalerde von Naturtalent am besten 1:1 mischen.

Gemüse pflanzen – Rille ziehen.

2. Rille ziehen Danach machst du mit dem Stiel deiner Harke eine etwa 3 cm tiefe Rille in den Boden und streust etwas Sand hinein. Zwischen den Rillen etwa 20 cm Abstand halten. Bevor du jetzt mit dem Aussäen beginnst, strecke das Saatgut, sodass die Möhren ausreichend Platz haben, sich zu entwickeln. Zum Strecken vermischst du das feine Möhrensaatgut 1:1 mit Sand und streust es gleichmäßig in die Saatrille.

Gemüse aussäen – Erde festdrücken.

3. Nach dem Aussäen füllst du alles mit Erde auf und drückst sie mit dem Rechenrücken fest, sodass sie auch beim Gießen oder bei Regen nicht so schnell weggeschwemmt wird. Zum Schluss mit einer feinen Brause angießen. Von diesem Zeitpunkt an solltest du das Beet gleichmäßig feucht halten.

Tipp: Zwischen den Saatreihen mulchen hilft, die Erde feucht zu halten.

Gemüse pflanzen – Sämlinge vereinsamen

4. Sämlinge entfernen Nach etwa 3 – 4 Wochen (je nach Bodentemperatur) beginnen die Möhren zu keimen. Wenn sie 2 – 3 cm groß sind, musst du sie vereinzeln, also Platz schaffen. Zu dicht stehende Sämlinge entfernst du. Das ist nötig, damit sich die Pfahlwurzel entwickelt und du dich am Ende über eine gute Ernte freuen kannst.

Tipp: Je besser du am Anfang die Samen gestreckt hast, desto weniger musst du vereinzeln.

Willst du wissen, wann der richtige Zeitpunkt für Aussaat und Ernte deines Gemüses ist? Hier findest du unseren Saisonkalender für die beliebtesten Obst- und Gemüsesorten zum Download.

Download des Saisonkalenders (PDF)


Boden im Gemüsegarten richtig düngen

Besonders gesund und wohlschmeckend ist biologisch angebautes Gemüse. Damit der Bioanbau auch langfristig funktioniert, musst du dafür sorgen, dass der Boden eine gute Qualität hat und deine Gemüsepflanzen alle notwendigen Nährstoffe bekommen. Ohne Dünger geht das nicht, aber chemische Zusatzstoffe sind tabu. Um dein Gemüse natürlich zu düngen, setzt du am besten auf die Zufuhr von Humus in Form von Kompost, Gründüngung, organischem Mulch oder organischen Düngemitteln.

Du kannst den Dünger für dein Gemüsebeet sogar selbst machen und aus organischen Küchen- und Gartenabfällen deinen eigenen Kompost herstellen. So versorgst du den Boden zusätzlich mit wichtigen Nährstoffen wie Natrium, Phosphor, Kalium und Magnesium. Um dein Gemüse zu düngen bieten sich auch verschiedene Hausmittel und Küchenabfälle an:

  • getrockneten Kaffeesatz in den Boden einarbeiten (fördert dank Kalium das Pflanzenwachstum)
  • Eierschalen abspülen, in kleine Stücke brechen und ausstreuen (erhöht Kalziumgehalt des Bodens)
  • abgestandenes Mineralwasser zum Gießen verwenden (für die Versorgung mit Mineralstoffen)
  • benutzte Teebeutel erneut aufbrühen und den Sud zum Gießen oder Besprühen der Pflanzen verwenden (hält Schädlinge ab)

Gib aber acht, deine Gemüsepflanzen nicht zu stark zu düngen, denn auf Überdüngung reagieren sie empfindlich und gehen schlimmstenfalls sogar ein! Es kommt also auf den richtigen Zeitpunkt und das richtige Maß an.

Bringe den Kompost nicht unbegrenzt, sondern gezielt ein- oder zweimal im Jahr als Dünger aus. Er wird nur oberflächlich (ca. 10 cm tief) in den Boden eingearbeitet, z. B. mit einem Kultivator. Welche Menge du benötigst, um dein Gemüse ausreichend zu düngen, hängt von den Pflanzen ab:

  • Für Starkzehrer (Pflanzen, die auf eine hohe Menge an Nährstoffen angewiesen sind) brauchst du etwa 3 kg/m². Dazu zählen alle Kohlarten, Gurken, Kürbisarten (auch Zucchini), Tomaten und Kartoffeln.
  • Mittelstarkzehrer sind zum Beispiel Porree, Sellerie und Spinat. Hier reichen bis zu 2 kg/m² Kompost für die Düngung aus.
  • Schwachzehrer begnügen sich mit den Nährstoffresten der Vorkulturen, dazu zählen die meisten Salate, Möhren, Kräuter und auch Hülsenfrüchte, die sich selbst mit Stickstoff versorgen.

Wann du das Gemüsebeet düngen solltest, richtet sich nach der Nutzung. Am besten versorgst du die Pflanzen im Frühjahr mit Dünger, um sie bei Wachstum und Fruchtbildung zu unterstützen. Starkzehrer düngst du ein zweites Mal nach der Ernte im Spätsommer oder Herbst, damit sie sich in den Wintermonaten erholen können.


Beste Ergebnisse mit Anbauplan für Gemüse

Ein fruchtbarer Boden hängt jedoch nicht nur vom Dünger ab. Beim Gemüseanbau ist es außerdem wichtig, eine bestimmte Fruchtfolge einzuhalten. Damit ist der Wechsel zwischen geeigneten, nicht miteinander verwandten Kulturen über mehrere Jahre gemeint. Er ist unter biologischen Gesichtspunkten notwendig, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Wenn immer wieder das gleiche Gemüse oder verwandte Arten auf derselben Fläche angebaut werden, vermehren sich Krankheitserreger und Schädlinge im Gartenboden. Dieses Phänomen heißt auch „Bodenmüdigkeit“.

Aus gärtnerischer Sicht solltest du möglichst eine Mischkultur an Gemüse anbauen. Dabei geht es einerseits darum, dass die benachbarten Pflanzen Schädlinge und Krankheiten voneinander fernhalten. Andererseits sollten sie aber auch gegenseitig ihr Wachstum fördern oder es zumindest nicht behindern. Idealerweise findest du für deinen Garten Mischkulturpartner, die zusammen besser wachsen als in Reinkultur. Die Konkurrenz zwischen verschiedenen Pflanzen muss also geringer sein als die zwischen Pflanzen der gleichen Art.

Doch welche Gemüse sind gute Nachbarn? Das ist nicht immer leicht vorauszuahnen.

  • Möhren und Porree müssten eigentlich eine gute und schädlingsabweisende Wirkung aufeinander haben, aber der starkwüchsige und auch starkzehrende Porree unterdrückt und überwächst die Möhren. Es werden zwar Schädlinge wie Möhrenfliegen ferngehalten, doch die Mischkultur wirkt sich durch die Konkurrenz dennoch negativ auf das Wachstum (und den Ertrag) aus.
  • Ebenfalls wurde in diversen Versuchen festgestellt, dass verschiedene rote Gemüse sich nicht mögen, so vertragen sich beispielsweise Rotkohl und Möhren nicht mit Tomaten. Die Mischkultur von Rote Bete und Möhren wirkt sich beispielsweise ertragsmindernd auf beide aus.

Welches Gemüse sich zum Anpflanzen in welcher Mischkultur am besten eignet, erfährst du in der toom-Gartenabteilung oder einer Gärtnerei in deiner Nähe. In Gartenratgebern findest du auch Tabellen mit den beliebtesten Sorten. Auf dieser Basis erstellst du für dein Gemüse einen Anbauplan, bei dem du sowohl die Nachbarschaft als auch die Pflanzfolge für die nächsten Jahre berücksichtigst.

Tipp: Durch die Veredelung von Gemüse kann deutlicher Mehrertrag, hohes Resistenzniveau, bessere Frucht- und Blattqualität sowie kräftigeres Wachstum erzielt werden. Lies hier, wie man Gemüse veredeln kann.


Saisonkalender Gemüse: optimale Ernte mit Vier-Jahres-Plan

Grafik zeigt den Vier-Jahres-Plan

Neben der Fruchtfolge, die wir im vorherigen Abschnitt behandelt haben, ist auch der Fruchtwechsel von Bedeutung. Beim Fruchtwechsel geht es um die Fruchtfolge von einer Saison zur nächsten. Der Vier-Jahres-Plan ist dabei ein mögliches Beispiel zum Fruchtwechsel und ist ein Saisonkalender für Gemüse über einen Zeitraum von 4 Jahren.

Dabei werden die Pflanzen in drei Gruppen aufgeteilt:

  • Starkzehrer entziehen während der Wachstumsphase dem Boden besonders viel Nährstoffe. Dazu gehören zum Beispiel Kürbis, Gurken, Kohlarten, Tomaten, Kartoffeln.
  • Mittelzehrer brauchen ihrem Namen entsprechend nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Nährstoffe. Das sind zum Beispiel Karotten, Mangold, Salat.
  • Schwachzehrer sind genügsam und entziehen dem Boden relativ wenige Nährstoffe. Zu dieser Kategorie zählen zum Beispiel Radieschen, Bohnen, Zwiebel, Kresse.

Um den Nährstoffgehalt des Bodens aufrechtzuerhalten und um der Saison der einzelnen Gemüse zu entsprechen, werden die einzelnen Gruppen in einem jährlichen Rhythmus abwechselnd angebaut. Je nach Bodenbeschaffenheit wird im ersten oder im vierten Jahr eine sogenannte Gründüngung eingesät, um den Boden gesund zu erhalten. Für die Gründüngung werden bestimmte Pflanzen ausgesät, zum Beispiel Senf, Lupine, Buchweizen. Nach der Blüte können sie als Mulch verwendet oder in den Boden eingearbeitet werden. Sollte die Ernte trotz des Einhaltens der Fruchtfolge nicht so gut ausfallen, lohnt sich eine Bodenanalyse, die landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalten auch für Hobbygärtner anbieten. Ermittelt werden können die Bodenart, der Humusgehalt, der pH-Wert sowie der Anteil an Phosphat, Kalium und Magnesium.


Welches Gemüse anbauen als Anfänger?

Einige Gemüsesorten sind ideal für Einsteiger. Radieschen sind genügsam und lassen sich schon nach vier Wochen ernten. Ebenfalls pflegeleicht sind Pflücksalate wie Feldsalat, Rucola und Schnittsalat. Möhren gedeihen gut in praller Sonne, Tomaten wachsen in Balkonkästen, Kübeln oder Blumenampeln.

Doch du musst dich natürlich nicht auf anspruchsloses Gemüse beschränken, sondern kannst die Pflanzen ganz nach deinem Geschmack auswählen. Pflegehinweise erfragst du einfach beim Gartenspezialisten oder findest nach und nach selbst heraus, was deine Pflanzen brauchen. Stelle jedoch sicher, dass die Boden- und Standortbedingungen zu den Pflanzen passen, und schütze sie vor Schädlingen und Pilzbefall. Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Eine Methode, mit der sich Schädlinge recht erfolgreich abhalten lassen, ist das Abdecken der Beete im Frühjahr mit Vlies (was primär zur Ernteverfrühung eingesetzt wird). Im weiteren Kulturverlauf kannst du Insektenschutznetze verwenden. Sie gewähren auch im Sommer eine ausreichende Belüftung, sind wasserdurchlässig und schützen sicher vor den meisten Gemüseschädlingen (z. B. vor Gemüsefliegen und Schadschmetterlingen wie den Kohlweißlingen und Kohleulen), zudem vor Vogelfraß und anderen Fressfeinden. Dabei ist es wichtig, vor dem Abdecken zu kontrollieren, ob die Pflanzen schädlingsfrei sind, sonst würden sich die ungebetenen Gäste unter dem Netz weiter vermehren.
  • Bei Schädlingsbefall kannst du regulierend mit umweltfreundlichen Mitteln wie Neudosan gegen Blattläuse oder einem Rapsölpräparat gegen Woll- und Schildläuse sowie andere Schädlinge eingreifen. Bei sichtbarem Pilzbefall ist es für Gegenmaßnahmen leider oft schon zu spät.
  • Um Schadpilzen vorzubeugen solltest du von Anfang an resistente oder zumindest tolerante Gemüsesorten auswählen. Allerdings kann die jetzt noch als resistent geltende Sorte auch heute oder morgen schon von einer neuen, oft noch aggressiveren Pilzart befallen werden. Vorbeugend und im Anfangsstadium noch heilend kann oftmals das Fertigpräparat Neudovital auf Lecithinbasis helfen. Gegen Mehltaupilze kannst du selbst hergestelltes Backpulver-Spritzmittel verwenden (10 g Backpulver + 5 g (Raps-)Öl für 1 l Spritzbrühe).

Mischkultur für gesundes, kräftiges Gemüse

Die Mischkultur ist eine uralte Technik, die der sogenannten Bodenmüdigkeit vorbeugt. Hierbei werden Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Bedürfnissen gemischt angebaut, sodass sie den Boden nicht einseitig auslaugen und sich gegenseitig begünstigen können.

Der Grund: Jede Pflanze hat einen anderen Nährstoffbedarf, den sie sich aus verschiedenen Bodenschichten zieht. Dadurch wird eine gleichmäßige Nährstoffnutzung ermöglicht, und das tut dem Boden wie den Pflanzen gut. Auch Krankheiten oder Pilze haben weniger Chancen, sich auszubreiten.

Doch Vorsicht, nicht alle Pflanzen unterstützen sich. Einen Überblick zu den gängigsten Gemüsepflanzen und ihren guten bzw. schlechten „Freunden“ haben wir dir in der nachfolgenden Gemüsesorten Liste zusammengestellt:

Tabelle bezüglich verschiedener Gemüsesorten

Wintergemüse anbauen: Welche Sorten eignen sich?

Pflanze mit Frost überzogen

Du willst auch in der kalten Jahreszeit selbstangebautes Gemüse essen? Dann kannst du im Sommer oder Herbst frosthartes Wintergemüse anpflanzen. Zu den besonders geeigneten Pflanzen zählen:

  • Rosenkohl
  • Weißkohl
  • Rotkohl
  • Kohlrabi
  • Grünkohl
  • Möhren
  • Spinat
  • Mangold
  • Salat
  • Rettich
  • Pastinaken
  • Frühlingszwiebeln
  • Radieschen

Im Winter benötigen dein Garten und deine Gemüsepflanzen besondere Pflege sowie Schutz vor Frost und Schädlingen. Vergiss deshalb nicht, deinen Garten winterfest zu machen, bevor die Temperaturen unter Null fallen.


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