Kiefer, Tanne, Lärche – manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Kein Wunder, denn weltweit gibt es ca. 30.000 Baumarten. Ihre Holzarten unterscheiden sich in Aussehen, Struktur, Dichte und dementsprechend auch in ihrer Verwendung als Werkstoff. Jedes Heimwerker-Projekt hat seine eigenen Tücken, denen du mit der Auswahl der passenden Holzart entgegenwirken kannst. Hier erfährst du mehr über die verschiedenen Holzarten und ihre Vor- und Nachteile.
Einteilung von Holz in verschiedene Holzklassen
Bei der Frage, welche Holzarten es gibt, wird mit Blick auf die Vielfalt der Baumarten schnell klar: Es sind jede Menge! Doch wie sich welche Arten voneinander unterscheiden, ist nicht einheitlich geregelt. Gängig sind verschiedene Methoden:
- Botanische Einteilung: Es wird zwischen Nadelhölzern und Laubhölzern unterschieden. Diese Einteilung erweist sich vor allem dort als hilfreich, wo die Artenvielfalt nicht allzu groß ist – wie hier in Europa oder auch in Nordamerika. In den tropischen Gebieten reicht diese einfache Unterscheidung jedoch nicht aus.
- Einteilung nach Gewicht: Bei Holz spricht man eher von der Rohdichte als von Gewicht. Da Holz je nach Feuchtigkeitsgehalt unterschiedlich schwer sein kann, wird für die Einteilung eine Restfeuchtigkeit von 12 % zugrunde gelegt. Die Einteilung erfolgt in leichte Hölzer mit bis ca. 0,5 g/cm³, mittelschwere Hölzer zwischen 0,5 und 0,8 g/cm³ und schwere Hölzer ab 0,8 g/cm³.
- Einteilung nach Härte: Hier werden weiche Hölzer mit einer Rohdichte von weniger als 0,5 g/cm³ von harten Hölzern mit einer höheren Rohdichte unterschieden. Allerdings ist diese Einteilung relativ ungenau. Die Härte von Holz ist nämlich nicht nur von der Art, sondern auch von Standort und Umwelteinflüssen abhängig.
Verschiedene Holzarten in der Übersicht
Auf der Welt gibt es viele verschiedene Holzarten, die sich mit ihren spezifischen Holz-Eigenschaften jeweils für unterschiedliche Zwecke eignen. Einige der bekanntesten Hölzer, die sich beispielsweise zum Bauen und Basteln eignen, lernst du mit folgender Übersicht der Holzarten näher kennen. Sie unterscheiden sich in Härte, Farbe, Verarbeitbarkeit und Eignung.
Kiefer
Mit seinen hervorragenden Eigenschaften ist Kiefernholz ein richtiger Alleskönner. Egal ob Fußboden, Gartenbank oder Fensterrahmen – im Innenausbau oder bei Gartenprojekten macht die Kiefer immer eine gute Figur. Das Holz ist leicht und mit geringem Kraftaufwand zu bearbeiten, wobei das Vorbohren empfohlen wird. Durch Kesseldruckimprägnierung ist Kiefernholz besonders beständig gegen Pilze und Schimmel. Es weist eine helle, gelblich braune Färbung auf. Beachte, dass das Austreten von Imprägniersalzen, Farbpigmenten und Harz auch nach der Verarbeitung möglich ist. Im Astbereich können außerdem raue Stellen auftreten.
Fichte
Auch die Fichte gehört zu den beliebtesten und meistgenutzten Holzarten in Deutschland. Ihr Holz kommt für den Möbelbau, aber auch als Brettschicht und Konstruktionsholz beispielsweise für Wand- oder Deckenverkleidungen zum Einsatz. Es lässt sich leicht verarbeiten und hat eine helle, gelbliche Farbe. Fichtenholz sollte nicht zu lange mit Wasser in Kontakt sein, da sich sonst Bakterien und Flecken bilden können.
Eiche
Die europäische Eiche liefert ein sehr hartes Holz. Es ist gelblich braun, kann aber auch Rottöne enthalten. Aufgrund seiner Eigenschaften kommt Eiche vor allem im Innenbereich zum Einsatz. Das Holz eignet sich beispielsweise als Bodenbelag, zum Möbelbau oder als Furnier. Auch Weinfässer sind häufig aus Eiche gefertigt.
Buche
Die Buche ist ein Baum, der unglaublich alt werden kann – bis zu 300 Jahre. Ihr Holz ist sehr hart und schwer. Es wird vor allem für den Möbelbau, Türen und Fenster, Treppen, Fußböden oder auch als Furnier eingesetzt. Obwohl es so hart ist, lässt es sich mühelos verarbeiten. Buchenholz besitzt eine gelbe oder leicht rötliche Färbung und zeichnet sich durch eine homogene Struktur aus. Das Rot lässt sich durch Dämpfen des Holzes für einen dekorativen Effekt noch verstärken. Buche ist ein vielseitig einsetzbares Holz, dessen Oberfläche sich mit verschiedensten Präparaten behandeln lässt.
Birke
Birkenholz zeichnet sich durch Eigenschaften wie eine feinporige Beschaffenheit und eine glatte Oberfläche aus. Es kommt in verschiedenen Farbvarianten vor, zum Beispiel gelblich weiß, rötlich oder bräunlich. Birke wird meist zu Sperrholz und Furnier verarbeitet, aber auch Massivholzmöbel lassen sich daraus fertigen. Nicht nur für Möbel, auch für kleinere Gegenstände wie Holzlöffel oder zum Schnitzen eignet sich die leichte, helle Holzart.
Akazie
Akazienholz stammt nicht von der echten, sondern von der falschen Akazie, die auch als Robinie bekannt ist. Die echte Akazie dagegen ist ein strauchartiges Gewächs, das vor allem zur Zierbepflanzung genutzt wird. Zu den Eigenschaften des Akazienholzes zählen eine elegante Maserung sowie eine hohe Widerstandsfähigkeit und Härte. Verschiedene Witterungsbedingungen und Schädlinge können ihm nichts anhaben, sodass sich das Holz hervorragend für den Außenbereich eignet – zum Beispiel für Balkon- und Terrassenmöbel. Die Farbvarianten der Akazie reichen von gelblichem Grün über Honiggelb bis hin zu hellem Braun.
Douglasie
Die Douglasie ist eine echte Schönheit aus den heimischen Wäldern. Ihr dekoratives Äußeres macht sie besonders für den Bau von Fassaden und Treppen interessant. Aufgrund ihrer guten statischen Eigenschaften kommt Douglasie auch oft bei Dielenböden zum Einsatz. Trotz guter Haltbarkeit im Außenbereich freut sie sich besonders über einen Anstrich. Achte bei der Verarbeitung darauf, dass sich das gerbsäurehaltige Holz bei Kontakt mit Eisen möglicherweise dunkel verfärbt. Außerdem sind Farb- und Strukturabweichungen, der Austritt von Harz sowie Rissbildung im Astbereich möglich.
Europäische Lärche
Die Europäische Lärche wird hauptsächlich als Bau- und Möbelholz genutzt. Sie zählt zu den schwersten und härtesten Holzarten und verfügt über gute statische Eigenschaften. Wie wäre es also mit einem Baumhaus aus europäischer Lärche? Die gute Haltbarkeit des rötlichen Holzes im Außenbereich kann durch einen Anstrich unterstützt werden. Das Holz aus heimischen Wäldern ist relativ harzhaltig, Harzaustritt ist also möglich. Farb- und Strukturabweichungen, verstärkte Rissbildung im Astbereich und Verfärbungen durch den Kontakt mit Eisen können auftreten.
Tali
Die tropische Holzart Tali stammt hauptsächlich aus den Wäldern Mittel-, Ost- und Westafrikas. Mit seiner rötlich braunen Färbung sorgt das Holz für eine willkommene Abwechslung im Eigenheim. Bei der Erhaltung der Farbe helfen Lacke oder Lasuren. Gegen Pilz- und Insektenbefall ist Tali besonders widerstandsfähig, was eine Nutzung im Außenbereich begünstigt. Eine Terrasse aus Tali ist äußerst haltbar, auch bei direktem Erdkontakt des Holzes. Achte bei der Bearbeitung unbedingt darauf, dass der Bearbeitungsstaub zu Reizungen der Schleimhäute führen kann.
Wood-Plastic-Composites
Wood-Plastic-Composites (WPC) haben sich zu einer sehr beliebten Alternative für Massivholzarten entwickelt. Das Kunststoff-Holz ist besonders pflegeleicht und mühelos zu reinigen. Vor allem im Sommer, wenn du mit nackten Füßen umherläufst, bewährt es sich, dass es nicht zu Splitter- oder Rissbildungen kommen kann. Außerdem ist die Oberflächentemperatur von WPC ca. 10 % wärmer als die von natürlichem Holz. Im Außenbereich ist es auch bei direktem Erdkontakt sehr haltbar und kann besonders mit Farbstabilität punkten. Einzig an Übergängen von überdachten zu freien Bereichen kann es zu Wasserflecken kommen. Beachte in diesem Fall unbedingt die Pflegehinweise für das Material.
Welches Holz für was? So findest du es heraus
Es gibt viele schöne Holzarten – doch welches Holz ist wofür am besten geeignet? Dabei kommt es immer auf dein Vorhaben an: Benötigst du das Holz zum Bauen, für Möbel oder Schnitzereien? Soll das Produkt draußen stehen, sodass du witterungsbeständiges Holz benötigst? Welche Vorlieben hast du bezüglich der Farbe und Maserung des Holzes? All diese Fragen spielen eine Rolle bei der Wahl der passenden Holztypen. Außerdem bieten die folgenden Eigenschaften einen Anhaltspunkt dafür, ob sich ein Holz eignet oder nicht.
Hartholz oder Weichholz – wo liegt der Unterschied?
Hartholz ist nicht nur dichter, sondern meist auch schwerer und widerstandsfähiger als Weichholz. Es eignet sich daher zum Bauen, Verkleiden, für Massivholzmöbel oder auch als Brennholz. Weichholz kommt hingegen häufig für Möbel aus Massiv- oder Sperrholz sowie als Furnier zum Einsatz. Zudem eignet es sich gut als Anzünder.
Kernholz vs. Splintholz
Wenn ein Baum wächst, wird er nicht nur breiter und höher. Er verholzt auch von innen nach außen zunehmend. Das Holz verändert sich dabei – in Farbton, Härte und Struktur. Die äußere Holzschicht wird als Splintholz bezeichnet. Es umschließt das Kernholz im Inneren des Stammes. Das Kernholz ist meist härter als das Splintholz. Innerhalb einer Holzsorte ist die Färbung zwischen Splint- und Kernholz oft unterschiedlich; das Kernholz ist in der Regel dunkler. Auch das solltest du bei der Holzauswahl berücksichtigen.
Welche Holzarten passen zusammen?
Möchtest du mehrere Holzarten miteinander kombinieren, müssen diese vor allem optisch aufeinander abgestimmt sein. Grundsätzlich passen helle mit anderen hellen, dunkle mit dunklen, warme mit warmen und kühle mit kühlen Holzfarben zusammen. Du kannst aber auch dunkle und helle Hölzer miteinander kombinieren, solange sie eine ähnliche Farbtemperatur aufweisen. Auch die Maserungen der verwendeten Typen von Holz sollten harmonieren. Ähnliche Maserungen passen zusammen. Weist ein Möbelstück eine besonders charakteristische Maserung auf, kombinierst du dieses am besten mit schlichter gemaserten Holzsorten.