Bei vielen Aufgaben im Heimwerkerbereich ist es praktischer (und völlig ausreichend) Metall zu kleben statt zu schweißen. Darüber hinaus kannst du mit dem geeigneten Kleber auch verschiedene Werkstoffe miteinander verbinden, also zum Beispiel Metall auf Holz kleben; im Gegensatz zum Schrauben sogar unsichtbar. Im folgenden Ratgeber kannst du nachlesen, wie du den passenden Kleber auswählst und richtig anwendest.
Kann man Metall überhaupt kleben?
Dank hoch entwickelter Klebstoffe ist es heute überhaupt kein Problem, Metall zu kleben und dadurch das aufwendige Schweißen oder die deutlich sichtbaren Schrauben und Nieten zu ersetzen. Darüber hinaus ist die Oberflächenenergie von Metall um ein Vielfaches höher als die von Kunststoffen, was bedeutet, dass Klebstoff sehr gut auf metallischen Oberflächen haftet. Es ist also ganz einfach möglich, Metall mit Metall zu verkleben oder es mit anderen Werkstoffen wie Holz, Glas oder Beton zu verbinden.
Metall zu kleben hat mehrere Vorteile:
- Die Klebeverbindung ist unsichtbar und dadurch ästhetisch ansprechender.
- Das Metall bleibt unbeschädigt und bietet dadurch weniger Angriffsfläche für Korrosion oder Materialermüdung.
- Arbeitszeit und -aufwand sind gegenüber Verschrauben, Nieten und vor allem Schweißen deutlich geringer.
- Der Kleber kann in kleinsten Zwischenräumen als Dichtungsmittel wirken und das Eindringen von Flüssigkeit und Schmutz verhindern.
- Für den Heimwerkerbereich zwar weniger relevant, aber dennoch erwähnenswert: Der Einsatz von Kleber wirkt sich günstig auf das Gewicht des Werkstücks aus.
So findest du den richtigen Klebstoff, um Metall zu kleben
Generell werden Klebstoffe in zwei große Gruppen unterteilt: die physikalisch abbindenden und die chemisch abbindenden Klebstoffe, auch Reaktionsklebstoffe genannt. In beiden Gruppen finden sich Klebstoffe, die dafür geeignet sind, Metall zu kleben. Welcher Kleber der beste für dein Vorhaben ist, hängt allerdings davon ab, mit welchem Werkstoff du das Metall verkleben willst.
Metall auf Holz kleben mit physikalisch abbindenden Klebstoffen
Bei physikalisch abbindenden Klebstoffen dient Wasser oder Lösungsmittel als Trägersubstanz. Wenn diese Trägerflüssigkeit verdunstet, verbinden sich die Molekülketten zu einer festen Masse und die die Haftungswirkung des Klebers tritt ein. Das schränkt die Anwendbarkeit für Metall deutlich ein, denn wenn zwei luftdichte Materialien miteinander verbunden werden, kann das Lösungsmittel nicht entweichen.
Aus diesem Grund sind physikalisch abbindende Klebstoffe lediglich geeignet, wenn du Metall auf Holz kleben willst. In einigen Fällen ist auch das Verkleben mit porösen Kunststoffen möglich. Hier musst du allerdings darauf achten, dass das Lösungsmittel des Klebers den Kunststoff nicht angreift.
Metall verkleben mit Reaktionsklebstoffen
Reaktionsklebstoffe bieten bei Metall ein wesentlich größeres Anwendungsspektrum. Das Abbinden dieser Klebstoffe erfolgt nicht durch Verdunstung, sondern durch eine chemische Reaktion, die je nach Kleber unterschiedlich ausgelöst wird und auch unter Luftabschluss abläuft. Unterschieden werden Einkomponentenkleber, bei denen bereits der Kontakt mit Luftfeuchtigkeit oder Sauerstoff den Prozess zur Aushärtung in Gang setzt, und Zwei- oder Mehrkomponentenkleber, bei denen der chemisch aktive Klebstoff (häufig Harz) mit einem Härter oder Beschleuniger vermischt werden muss.
All diese Kleber haben gemeinsam, dass sie unterschiedliche Materialien hochfest und dauerhaft miteinander verbinden können. So kannst du ohne Weiteres Metall auf Glas kleben oder zwei Werkstücke aus Metall miteinander verbinden, ohne zu schweißen. Im Heimwerkerbereich kommt dafür häufig einer der folgenden Reaktionskleber zum Einsatz:
- Sekundenkleber ist ein Einkomponentenkleber auf Cyanacrylat-Basis. Er reagiert mit basischen Spuren auf der Oberfläche und härtet innerhalb weniger Sekunden aus. Deshalb muss Sekundenkleber schnellstens verarbeitet werden und ist nur für punktuelle Verklebungen geeignet, die allerdings dauerhaft feuchtigkeits- und wetterbeständig sind.
- Polyurethankleber ist ebenfalls ein Einkomponentenkleber, allerdings wird die Reaktion zur Aushärtung hier von der Luftfeuchtigkeit ausgelöst. PU-Kleber härtet auch bei Feuchtigkeit aus, entwickelt eine hohe Klebkraft und ist wasserbeständig und temperaturunempfindlich. Auch nach dem Aushärten bleibt der Kleber elastisch, was ihn zu einer hervorragenden Wahl für die Verbindung von Materialien mit unterschiedlichen Ausdehnungseigenschaften macht, zum Beispiel, wenn du Metall auf Beton kleben oder mit Holz verbinden willst. Außerdem lässt sich PU-Kleber nachträglich bearbeiten und kann dadurch gut als Kleb-Dichtstoff oder Montagekleber verwendet werden.
- Epoxidkleber (Epoxidharzkleber) ist ein Zweikomponentenklebstoff aus Epoxidharz und einem Härter. Erst die Vermischung beider Komponenten löst die Reaktion zur Aushärtung aus. Wie schnell sie voranschreitet, hängt maßgeblich von der Umgebungstemperatur ab. Allerdings bieten Epoxidkleber bei Raumtemperatur (etwa 20 °C) relativ lange Verarbeitungszeiten (schnell härtend: 2 bis 8 Minuten, langsam härtend: 2 bis 3 Stunden) und eignen sich deshalb gut für das Verkleben größerer Flächen. Während der Verarbeitungszeit ist nur eine geringe, anfangs sogar gar keine Klebkraft vorhanden, deshalb musst du die Werkteile bis zur völligen Aushärtung sicher miteinander verbinden.
Tipp: Vermischt mit Holzstaub, Metallpulver o. Ä. kannst du Zweikomponentenkleber auch zum Füllen von Spalten und Fugen verwenden.
Metall kleben: Tipps für die Durchführung
1. Oberflächen vorbereiten: Reinige die Oberflächen gründlich. Das beste Ergebnis erzielst du, wenn die Klebeflächen sauber, fettfrei und trocken sind.
2. Handschuhe verwenden: Trage zur Sicherheit immer Schutzhandschuhe. Im Kleber enthaltene Lösungsmittel können die Haut reizen und bei der Verwendung von Sekundenkleber kann es durch Hautkontakt zu unerwünschten Verklebungen mit schmerzhaften Folgen kommen.
3. Klebstoff dünn auftragen: Weniger ist mehr. Trage den Klebstoff so dünn und gleichmäßig wie möglich auf. Bei mehr als 0,3 mm nimmt die Bindefähigkeit des Klebers deutlich ab. Solange der Hersteller keine abweichenden Angaben macht, solltest du einen Klebefilm von etwa 0,1 mm anstreben.
4. Klebeteile zusammenfügen: Nach dem Auftrag des Klebstoffs fügst du die Klebeflächen zusammen. Je nach Klebstoffart drückst du sie nur fest aneinander oder fixierst die Werkstücke danach sorgfältig und wartest, bist der Kleber vollständig ausgehärtet ist.
5. Raum gut lüften: Beim Abbindeprozess werden Lösungsmittel freigesetzt oder es können sich entzündliche Gase entwickeln. Um Unfällen und Gesundheitsschäden vorzubeugen, solltest du deshalb immer in einer gut belüfteten Umgebung arbeiten.