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Kunstrasen verlegen: Schaffe dir eine grüne Oase

Kunstrasen im Garten
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Welche Arten von Kunstrasen gibt es?
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Dauer: je nach Fläche und Untergrund 1–2 Tage
Material: Kunstrasen, Pflastersand, Spaten, Rüttelplatte, Richtlatte, Geovlies, Cutter, Nahtband, Kunstrasen-Anker, harter Besen, eventuell Quarzsand

Wenn du von einem dichten, sattgrünen Rasen träumst, aber nicht regelmäßig wässern, düngen, mähen und den Rasen vertikutieren möchtest, dann ist Kunstrasen eine interessante Alternative für dich. Moderne, hochwertige Varianten unterscheiden sich optisch kaum noch von echten Rasenflächen. Dabei macht der immergrüne Bodenbelag nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Balkon oder der Terrasse eine gute Figur. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und der richtigen Ausstattung kannst auch du einfach einen Kunstrasen verlegen. Wie das geht, erfährst du hier.


Welche Arten von Kunstrasen gibt es?

Handschuhe halten Teilstück von Kunstrasen

Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen verfülltem und unverfülltem Kunstrasen. Bei ersterem wird nach dem Verlegen feiner Sand zwischen die Halme gefegt, was sie aufstellt und gleichzeitig stabilisiert. Dadurch wirkt der Rasen fülliger und die Bahnen bleiben an ihrem Platz. Verfüllter Kunstrasen wird meist im Garten verlegt. Du kannst Kunstrasen aber auch ohne Sand verlegen. Diese sogenannte unverfüllte Variante eignet sich vor allem für Terrasse und Balkon.

Auch hinsichtlich Optik und Haptik unterscheiden sich verschiedene Kunstrasenarten. Ausschlaggebend sind hier die Stiche pro m². Besonders authentisch wirken Kunstrasen mit mehr als 16.000 Stichen pro m². Viele Hersteller geben kleine Muster ihrer Produkte aus – so kannst du dir im Vorfeld ein Bild von der Qualität des Kunstrasens machen.

Weitere Auswahlkriterien sind:

  • UV-Beständigkeit
  • Schadstofffreiheit
  • Strapazierfähigkeit
  • Wasserdurchlässigkeit

Kunstrasen gibt es zudem auf unterschiedlich breiten Rollen. Beachtest du schon im Vorfeld die Größe, ersparst du dir aufwendige Nahtverbindungen.

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Notwendige Vorarbeit: der passende Unterbau für den Kunstrasen

Kunstrasen auf dem Balkon

Auf nahezu jedem Untergrund lässt sich Kunstrasen verlegen. Einzige Voraussetzung: Der Unterbau muss tragfähig und eben sein, damit eine gleichmäßige Oberfläche entsteht und sich später keine Pfützen bilden. Eine sorgfältige Vorbereitung ist deshalb das A und O.

Kunstrasen im Garten verlegen

Soll Kunstrasen auf altem Rasen verlegt werden, muss dieser zuerst entfernt werden. Dafür stichst du die Fläche in regelmäßigen Abständen von ca. 30 cm × 30 cm etwa 5–10 cm tief ein. Anschließend kannst du die Grasnarbe mit einer Schaufel Abschnitt für Abschnitt abheben. Möchtest du eine große Fläche mit Kunstrasen auslegen, empfiehlt sich ein Grassodenschneider. Auch wenn du den Kunstrasen auf Erde verlegen möchtest, musst du zuvor die oberste Schicht abtragen.

Nun fährst du mit einer Rüttelplatte, die du dir im Baumarkt ausleihen kannst, über die Fläche. Das schafft die notwendige Stabilität für deinen Kunstrasen. Fülle dann Sand auf und verteile ihn gleichmäßig mit einem Rechen. Das Sandbett sollte etwa 5–10 cm stark sein. Wässere die Sandschicht und verdichte die Fläche erneut mit der Rüttelplatte. Unebenheiten kannst du mithilfe einer Richtlatte ausgleichen.

Tipp: Besonders sauber wirkt die Rasenfläche, wenn du vorher eine Rasenkante setzt.

Kunstrasen auf Balkon oder Terrasse verlegen

Besonders einfach ist das Verlegen von Kunstrasen auf dem Balkon oder der Terrasse, da der Untergrund in der Regel bereits eben und fest ist. Aufwendige Vorarbeiten sind hier nicht nötig. Du musst lediglich dafür sorgen, dass die Fläche sauber und trocken ist. Risse und Löcher solltest du vor dem Verlegen des Kunstrasens ausgleichen.

Für kleinere Flächen bis etwa 20 m² gibt es spezielle Matten mit Noppen auf der Unterseite, die lose ausgelegt werden. Die Noppen bewirken, dass der Belag gut durchlüftet wird. Es empfiehlt sich dennoch, den Rasenteppich nach dem Verlegen von Zeit zu Zeit hochzuheben, damit sich kein Schimmel bilden kann. Auf größeren Flächen ab 20 m² sollte der Kunstrasen verklebt werden.


Kunstrasen richtig verlegen

Kunstrasen wird ausgerollt mit Handschuhen

Schritt 1: Geovlies und Kunstrasen auslegen

Lege auf dem vorbereiteten Sandboden ein Geovlies aus. Es stabilisiert den Kunstrasen und verhindert, dass Unkraut durchdringt. An den Rändern sollte es ca. 10 cm überstehen. Solltest du mehrere Bahnen benötigen, lasse diese ebenfalls etwa 10 cm überlappen. Befestige das Geovlies in den Ecken mit Kunstrasen-Ankern. Möchtest du deinen Kunstrasen auf dem Balkon verlegen oder auf einer Terrasse mit Betonuntergrund, benötigst du kein Geovlies.

Nun kannst du dir den Kunstrasen vornehmen. Richte die Bahnen so aus, dass die einzelnen Grashalme gegen die Hauptblickrichtung zeigen. So schaust du später in den Rasen hinein, was ihn fülliger wirken lässt. Rolle den Kunstrasen aus und ziehe die Falten glatt. Achtung: Die Lage der Bahnen lässt sich später nur noch schwer korrigieren. Hole am besten eine zweite Person zu Hilfe. Mit einem scharfen Cutter schneidest du den Rasenteppich auf die gewünschte Länge. Lass dabei einen kleinen Überstand von ca. 10 cm stehen.


Kunstrasen wird zusgeschnitten

Schritt 2: Nahtverbindungen und Außenkanten fixieren

Zwischen den einzelnen Bahnen dürfen keine Zwischenräume entstehen. Klappe die beiden Ränder um und schneide beidseitig einen 3 cm breiten Streifen ab. So erhältst du eine saubere Kante. Verletze dabei aber nicht die darunterliegenden Halme oder das Geovlies! Klebe mittig unter die Nahtstelle ein Nahtband auf den Untergrund auf. Drücke dann die Ränder so fest wie möglich auf den Klebestreifen.

Wenn du den Kunstrasen auf Erde verlegst, fixierst du ihn an den Außenkanten alle 50 cm mit speziellen Kunstrasen-Ankern. Auf dem Balkon oder der Terrasse verwendest du Klebeband. Hast du den Kunstrasen perfekt positioniert, kannst du die Überstände an den Rändern sauber abschneiden.


Besen über Kunstrasen

Schritt 3: Kunstrasen nach dem Verlegen sanden

Verteile nun den Quarzsand gleichmäßig auf dem Kunstrasen (etwa 4–5 kg pro m²). Bei größeren Flächen geht das am besten mit einem Streuwagen. Jetzt musst du den Kunstrasen nur noch mit einem harten Besen ausbürsten, sodass sich die Halme perfekt ausrichten – und schon kannst du deine grüne Oase genießen. Hast du deinen Kunstrasen auf Beton verlegt, also beispielsweise auf Balkon oder Terrasse, kannst du diesen Schritt weglassen.


Fazit: Kunstrasen als pflegeleichte Alternative zum Naturrasen

Kunstrasen wird ausgerollt

Durch die Verlegung von Kunstrasen kannst du auch auf schwierigen Untergründen grüne Wohlfühlinseln schaffen. Vor allem in feuchten und schattigen Lagen ist sie eine gute Alternative zum Anlegen eines Naturrasens. Aber auch auf der Terrasse und dem Balkon schafft Kunstrasen eine natürliche Atmosphäre. Er bietet sich besonders bei Mietwohnungen an, denn die Bahnen lassen sich leicht und rückstandslos wieder entfernen.

Ein Kunstrasen ist zwar pflegeleicht, doch ab und zu benötigt auch er ein wenig Aufmerksamkeit: Damit du lange Freude an der grünen Fläche hast, solltest du Laub und Unkraut regelmäßig entfernen. Zur Reinigung reicht ein Straßenbesen, auf dem Balkon oder der Terrasse leistet auch ein herkömmlicher Staubsauger gute Dienste. Hartnäckige Verschmutzungen und Flecken kannst du mit warmem Wasser, Allzweckreiniger und einer Teppichbürste entfernen. Es empfiehlt sich zudem, den Rasen zwischendurch kräftig aufzubürsten.


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