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Rasenmäher auf der Wiese

Rasenpflege: Der Weg zum perfekten Rasen

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Der Rasen ist einer der pflegeintensivsten Bereiche im Garten. Damit er später einem sattgrünen und dichten Teppich gleicht, gilt es bereits vor dem ersten Spatenstich einiges zu beachten. Alternativ kannst du auch über das Verlegen von Kunstrasen nachdenken.


Kleine Rasenkunde

Am besten gedeihen Rasengräser auf lockeren, gut durchlüfteten Böden im leicht sauren Bereich, wo sie schnell ein dichtes Wurzelwerk ausbilden können. Optimal sind sandige Lehmböden, die eine gute Durchlässigkeit besitzen und zudem Wasser und Nährstoffe speichern. Schwere tonhaltige Böden müssen zunächst verbessert werden, bevor man einen Rasen anlegen kann.

Je nach Standort und Beanspruchung gibt es verschiedene Rasentypen, die sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung von Gräsern unterscheiden. Die wichtigsten Gräser im Überblick:

  1. Ausläufertreibendes Weidelgras: Hierbei handelt es sich um spezielle Grassorten mit Selbstregenerationseffekt. Nach ca. sechs Monaten regt die Beanspruchung der Fläche den Rasen an, Ausläufer (Stolonen) zu bilden, aus denen neue Pflanzen hervorwachsen. So verdichtet sich der Rasen trotz Rasenmähen von selbst.
  2. Lägerrispe: Die Lägerrispe ist ein echter Allrounder. Sie ist trockenheitsresistent, belastbar und bildet eine dichte Grasnarbe. Am wohlsten fühlt sie sich im Halbschatten, weshalb sie oft Schattenrasenmischungen beigefügt wird.
  3. Rohrschwingel: Der Rohrschwingel ist ein ausdauerndes Gras, das aufgrund seiner langen Wurzeln Trockenperioden gut übersteht. Er zählt zur Familie der Süßgräser und wird zwischen 50 und 200 cm hoch.
  4. Wiesenrispe: Ebenfalls sehr strapazierfähig ist die Wiesenrispe, die unterirdische Ausläufer (Rhizome) bildet. Diese sind in der Lage, Wasser und Nährstoffe zu speichern. Dadurch bleiben die Halme auch bei längerer Trockenheit grün.
  5. Rotschwingel: Der Rotschwingel ist eine feinblättrige, unkrautverdrängende und trockenheitsresistente Grasart. Da er nicht besonders belastbar ist, wird er meist als Zierrasen eingesetzt.

Rollrasen vs. Saatrasen

Zunächst solltest du dir überlegen, ob du auf einen Rollrasen, also eine fertige Grasnarbe, zurückgreifen oder deinen Rasen aussäen möchtest. Rollrasen ist bereits nach dem Auslegen strapazierfähig und kann sofort betreten werden. Dafür schlägt er mit deutlich höheren Kosten zu Buche. Zudem kannst du ihn nicht einfach im Baumarkt oder im Gartencenter kaufen und sofort mitnehmen: Einen Rollrasen musst du vorab bestellen. Am besten legst du ihn noch am Tag der Lieferung aus. Wie es geht, lernst du in der DIY-Anleitung Rollrasen verlegen.

Bis ein Saatrasen die Strapazierfähigkeit eines Rollrasens erreicht, vergeht gut ein Jahr. Allerdings ist die Aussaat kostengünstiger und längst nicht so kräftezehrend wie das Verlegen eines Rollrasens. Du kannst dafür einen Streuwagen nutzen oder das Saatgut per Hand verteilen. Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung – von der Auswahl des Saatguts über die Bodenvorbereitung bis hin zum Ausbringen des Saatguts – findest du im Ratgeber Rasen anlegen.


Die Basis für einen dichten Rasen schaffen

Besonders beliebt ist die sogenannte Mantelsaat. In der Herstellung werden nackte Saatkörner mit speziellen Nährstoffhüllen veredelt und ummantelt. Diese sorgen für eine schnellere Keimung, dienen als optimierter Wasserspeicher und führen zu weniger Saatgutverlust durch Vogelfraß oder Windverwehungen.

Für ein schnelles Anwachsen sorgt Kokossubstrat, das aus den Fasern der Kokosnuss hergestellt wird. Das Material ist nährstoffarm, wirkt aber als natürlicher Feuchtigkeitsspeicher und Keimbett für das Saatgut.


Den Rasen richtig pflegen – eine Anleitung

Das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit der Gräser kannst du auf verschiedene Art und Weise fördern. Eine optimale Rasenpflege beruht auf fünf Maßnahmen:

Schritt 1: Rasen mähen

Das A und O für einen gesunden und dichten Rasen ist das Mähen. Zeitpunkt und Schnitthöhe sollten dabei gut aufeinander abgestimmt werden. Alles, was du dazu wissen musst, erfährst du im Artikel Rasen richtig mähen. Möchtest du dir die Arbeit ersparen, kannst du natürlich auch einen Mähroboter installieren.


Schritt 2: Rasen bewässern

Zeigt das Grün erste welke Stellen, ist es höchste Zeit, den Rasen zu bewässern. Das betrifft nicht nur die Sommermonate. Auch im Frühjahr oder im Herbst können zur Rasenpflege zusätzliche Wassergaben notwendig sein. Weitere hilfreiche Tipps gibt es im Artikel Rasen bewässern.


Schritt 3: Rasen vertikutieren

Moose und Rasenfilz, eine dicht verwobene Schicht aus abgestorbenen Pflanzenteilen, können dem Rasen auf Dauer schaden. Deshalb müssen sie regelmäßig herausgelöst werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Vertikutieren. Wann du den Rasen vertikutieren solltest, hängt davon ab, wie stark die Vermoosung bzw. die Verdichtung ist. Gerade nach dem Winter tut diese Pflegemaßnahme dem Rasen gut.


Schritt 4: Rasen lüften

Schonender als das Vertikutieren ist das Lüften bzw. Striegeln des Rasens. Dabei wird Moos, Unkraut und anderes Material aus dem Boden herausgekämmt, ohne dass man die Grasnarbe verletzt. Die Wurzeln bekommen dadurch wieder genügend Luft, Wasser und Nährstoffe. Im Prinzip kannst du deinen Rasen die ganze Saison von April bis September lüften. Am schnellsten geht das mit einem sogenannten Rasenlüfter, einer rotierenden Walze mit dünnen Stahlzinken. Für kleinere Flächen eignet sich auch ein Laubbesen mit kurzen Kunststoffzinken.


Schritt 5: Rasen düngen

Zur richtigen Rasenpflege gehört auch ein ausgewogenes Düngen, bestenfalls mit einem Streuwagen. Die erste Düngergabe erfolgt im Frühjahr nach dem Vertikutieren. Im Herbst solltest du ein zweites Mal düngen. Bei Mangelerscheinungen wie Rostspitzigkeit empfiehlt sich eine dritte Düngergabe.

Dabei kommen verschiedene Dünger zum Einsatz:

  1. NPK-Dünger: NPK-Dünger, auch Volldünger genannt, bestehen im Wesentlichen aus Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Sie zeichnen sich durch ihren Reichtum an wichtigen Nährstoffen für einen gesunden Rasen aus.
  2. Organische Dünger: Für eine schonende und umweltfreundliche, wochenlange Wirkung sorgen grundsätzlich organische Dünger, die zum Beispiel als „Bio-Rasendünger“ gekennzeichnet sind. Der Rasen ist nach der Anwendung sofort wieder betretbar und daher besonders kinder- und tierfreundlich.
  3. Eisen und Magnesium: Diese Bestandteile sorgen für sattes Grün. Eisenmangel macht sich bemerkbar, wenn sich eigentlich grüne Blätter gelb verfärben. Achte auf die Sicherheitshinweise auf der Verpackung.
  4. Langzeit-Rasendünger: Enthält viel Stickstoff, der das Wachstum des Rasens fördert, und wirkt kontinuierlich über Monate hinweg.
  5. Herbst-Rasendünger: Zeichnet sich durch einen hohen Kaliumanteil aus. Dieses stärkt die Widerstandsfähigkeit von Gras im Winter und beugt Frostschäden vor. Gleichzeitig ist in diesem Düngemittel wenig Stickstoff enthalten, um den Rasen nicht anfälliger zu machen.

Im Artikel Rasen düngen findest du alle wichtigen Infos zur Vorgehensweise auf einen Blick.


Weitere Maßnahmen zur Rasenpflege

Je nach Bodenbeschaffenheit können weitere pflegende Maßnahmen für den Rasen nötig sein:

  1. Rasen sanden: Rasenfilz entsteht meist dann, wenn der Boden zu stark verdichtet ist. Schwere Lehmböden solltest du deshalb zusätzlich besanden. Der Sand sorgt für einen besseren Wasserabzug, puffert zudem mechanischen Druck ab und gleicht zudem Unebenheiten aus. Der ideale Zeitpunkt zum Rasen sanden ist nach dem Vertikutieren.
  2. Rasen kalken: Oft wird empfohlen, den Rasen regelmäßig zu kalken, um Moose einzudämmen. Dabei kann Kalk ihr Wachstum sogar fördern. Grundsätzlich sollte der Rasen nur dann gekalkt werden, wenn er übersäuert ist. Hinweise zur Dosierung und viele hilfreiche Tipps zur Vorgehensweise findest du im Artikel Rasen kalken.
  3. Rasen ausbessern: Lücken und schüttere Stellen in der Rasenfläche lassen sich mit einer Nachsaat wieder auffüllen. Wie es geht, erfährst du in der DIY-Anleitung Rasen ausbessern.

Gartenpumpen sind praktisch und vielseitig. Je nach Art der Pumpe kannst du damit im Sommer deinen Rasen bewässern, Regenwasser für das Haus fördern oder einen Pool reinigen. Hier gehts zum Ratgeber Gartenpumpe anschließen


Der Rasen im Winter

Rasen mit Frost

Rasengräser sind zwar winterhart, du solltest die Fläche bei Frost und Raureif trotzdem nicht betreten. Die Halme brechen leicht ab, wenn sie gefroren sind. Da Rasen bei Temperaturen von unter 9 °C nicht wächst, kann er die Schäden nicht regenerieren. Meist ist dann im Frühjahr eine Nachsaat notwendig. Möchten die Kinder trotzdem draußen spielen, dann am besten nur, wenn der Rasen durch eine Schneeschicht geschützt ist. Nach dem Winter beginnt das Rasenjahr mit all den oben beschriebenen Pflegemaßnahmen von vorn.

Wenn du deinen Rasen umsichtig pflegst, wirst du kaum Unkraut vorfinden. Ist das Gras geschwächt, siedeln sich oft Pflanzen wie Klee, Quecke, Ehrenpreis oder Löwenzahn an, die sich nur schwer wieder entfernen lassen. Auch Unkrautvernichter erzielen meist nur kurzzeitige Erfolge. Wichtig ist es, die Ursache für das Unkrautwachstum herauszufinden und die Rasenpflege darauf abzustimmen. Wie du Unkraut nachhaltig wieder los wirst, erfährst du im Artikel Unkraut im Rasen.


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