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Sommerflieder schneiden

Sommerflieder
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Schritt 1: Bereite den Rückschnitt vor
Alle Schritte anzeigen
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Dauer: 30 Minuten
Werkzeuge: Lange Kleidung, Gartenhandschuhe, Eimer, Garten-, Rosen- oder Bypass-Schere, Amboss-Schere oder Handsäge, Flüssigdünger oder Hornspäne

Die Farbenpracht der rosa bis purpurviolett leuchtenden Blütenkerzen und der betörende Duft des nektarreichen Flieders ziehen im Sommer zahlreiche Schmetterlinge an. Seinen zweiten Namen „Schmetterlingsflieder“ hat der Strauch daher mehr als verdient. Damit du jedes Jahr das Blütenspektakel bestaunen und dich an einem üppigen Strauch erfreuen kannst, solltest du den Sommerflieder regelmäßig zurückschneiden. Andernfalls verkahlt er und bildet nur noch spärlich Blütenrispen aus. Erhalte auch weitere hilfreiche Tipps rund um Gehölzschnitt.


Schmetterlingsflieder schneiden: So gehst du Schritt für Schritt vor

Sommerflieder schneiden

Ein Sommerflieder kommt auch ohne Schnitt aus. Jedoch neigt er dazu, unkontrolliert in die Breite zu wachsen und macht nach kurzer Zeit keine gute Figur mehr. Seine Krone wird licht und er blüht dann kaum noch – stattdessen verstreut er überall im Garten Samen, sodass die Jungpflanzen wie Unkraut wuchern.

Wenn du Sommerflieder regelmäßig schneidest, gibst du seinem Wuchs eine Richtung vor. Die Schönheitskur steht zweimal im Jahr an: im Spätwinter und im Sommer. Überlege, ob du ihn im Winter zu mehr Blüten anregen, seine Silhouette verschlanken willst oder dir vor allem ein dichtes Blätterkleid wünschst. Je nach Zweck eignet sich nämlich eine andere Schnittmethode. Im Sommer geht es ausschließlich darum, die Samenbildung zu unterbinden.


Schritt 1: Bereite den Rückschnitt vor

Ob du Erdbeeren pflanzen, eine Hecke trimmen oder Sommerflieder schneiden willst: Bei der Gartenpflege kommt es auf gutes Timing an. Mit einem Gartenkalender vergisst du den Rückschnitt nicht. Begutachte als erstes die Wuchsform aus ein paar Metern Entfernung. So siehst du am besten, welche Zweige die Optik stören, welche Triebe jung und welche abgestorben sind und welche überkreuz wachsen und sich gegenseitig behindern. Trage lange Kleidung und Gartenhandschuhe, da die Äste des Strauches rau sind und abgeschnittene Zweige recht scharfkantig sein können. Das nachträgliche Einsammeln des Schnittguts ersparst du dir, indem du einen Eimer aufstellst.

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Schritt 2: Verwende geeignetes Schneidewerkzeug

Mit dem richtigen Werkzeug kannst du den Schmetterlingsflieder leichter und sauberer schneiden. Für die frischen Sommertriebe und zarten Blütenstände reicht eine gewöhnliche Garten- oder Rosenschere.

Für dünne Äste und dickere Vorjahrestriebe empfehlen sich die gebogenen und sehr exakt schneidenden Klingen einer Bypass-Schere.

Greife bei starken und alten Ästen hingegen lieber zu einer Amboss-Schere oder Handsäge. Andernfalls musst du zu viel Kraft aufwenden, was leicht zu zerquetschten Pflanzenadern oder zerfransten Schnittstellen führt.

Über die Schnittwunden können Bakterien und Pilze in die Pflanze eindringen. Da der Schmetterlingsstrauch nach dem Schneiden seine Kräfte erst wieder sammeln muss, solltest du auf scharfes und sauberes Schneidewerkzeug achten.


Schritt 3, Variante 1: Winterschnitt für mehr Blüten

Im späten Winter stehen Rückschnitte an, die das Blütenwachstum anregen, die Strauchsilhouette verschönern oder zu dichtem Wuchs verhelfen. In den meisten Regionen ist der Februar ideal zum Schneiden. Warte jedoch in jedem Fall die letzten Frostnächte ab, um Schäden zu vermeiden. Auch tagsüber sollte das Wetter stimmen. Optimal sind trockene, bedeckte und frostfreie Tage. Erledige alles vor dem 1. März. Denn ab diesem Datum untersagt das Bundesnaturschutzgesetz radikale Rückschnitte, um brütende Vögel zu schützen.

Sommerflieder solltest du schneiden, da nur frische Triebe an ihrem Ende Blütenstände ausbilden. Am besten kürzt du daher die Vorjahrestriebe, um kräftigen Austrieb anzuregen. Je mehr junge Sprossachsen wachsen, desto mehr Blütenkerzen entfalten sich später. Entferne etwa ein Drittel der Zweige. Wichtig ist, dass du die Vorjahrestriebe knapp über den Knospen abschneidest. Da Knospen die Anlagen für neue Triebe und Blüten enthalten, solltest du diese unbedingt stehen lassen. Pass zudem auf, dass du nicht die Sprossachse verletzt. Es gibt eine Ausnahme, bei der dieser Trick nicht funktioniert. Der Wechselblättrige Sommerflieder bildet nur an zweijährigen Ästen Blüten aus. Diesen Schmetterlingsstrauch solltest du daher nur schneiden, wenn er verkahlt. Auf die schönen Blütenrispen musst du dann erst einmal verzichten.


Schritt 3, Variante 2: Winterschnitt für schöne Strauchsilhouette

Je stärker du Schmetterlingsflieder zurückschneidest, desto kräftiger wächst er nach. Er bildet weit verzweigte Astquirle sowie eine kräftige Krone und mausert sich zu einem kompakten Strauch von schöner Wuchsform.

Allerdings musst du ihn im nächsten Winter dann umso mehr auslichten. Denn bleibt zu viel altes Holz übrig, das keinerlei neue Ästchen mit Blütenanlage austreibt, verkahlt er allmählich von unten her.

Statt doppelter Blütenpracht kannst du dich bei dieser Schnittmethode ganzjährig über eine schöne Silhouette und dichtes Blattwerk freuen.Denn bei einem Formschnitt kürzt du sämtliche Äste um zwei Drittel oder die Hälfte, um das Neuaustreiben zu bremsen.

Fange mit dem Totholz an: Dieses kannst du nahezu vollständig entfernen. Auch bei ungünstig gewachsenen Ästen trennst du die Hälfte ab. Dazu zählen alle Zweige, die zu eng oder überkreuz stehen und sich gegenseitig bedrängen. Übrig bleibt nur das Grundgerüst, das aufgrund seiner kurzen Stümpfe etwas jämmerlich wirken kann. Doch keine Angst, dies ist nur vorübergehend. Schon kurze Zeit später zeigt der Verjüngungsschnitt Wirkung. Du willst den Sommerflieder nicht allzu radikal schneiden und im Sommer wenigstens ein kleines Blütenspektakel erleben? Dann gibt es einen Kompromiss: Variiere die Länge und schneide die Vorjahrestriebe nur um ein Drittel über der Triebknospe zurück.


Schritt 3, Variante 3: Verjüngungsschnitt bei Verkahlung

Spärliche Neutriebe in der Strauchkrone und große Kahlstellen im Blattwerk, die den Blick auf dicke verzweigte Äste freigeben: Ein solch tristes Erscheinungsbild gibt ein Flieder ab, der schon lange ohne Verjüngungskur auskommen musste.

In diesem Zustand erweckt den Strauch nur ein Radikalschnitt zu neuem Leben. Die Blüte bleibt dann jedoch erst einmal aus oder verspätet sich. Führe diesen Schnitt ebenfalls im frostfreien Spätwinter durch. Schneide den Fliederstrauch bis zum Stock zurück. Dadurch bleibt nahezu nur der bodennahe Stamm übrig, der allerdings rasch kräftig neu austreibt.


Schritt 3, Variante 4: Sommerschnitt gegen Samenbildung

Du möchtest deinen Sommerflieder schneiden, aber fragst dich, wann dafür der perfekte Zeitpunkt gekommen ist? Bei einem Sommerschnitt richtest du dich nach der Blütezeit.

Diese ist bei jeder Sorte anders. Die blauen Rispen des Adonis Blue blühen beispielsweise von Juli bis September, die purpurroten Blüten von Cardinal immer erst ab Spätsommer.

Letzteren Sommerflieder schneidest du also eher im Herbst. Wichtig ist es, unmittelbar nach dem Verwelken der Blütenkerzen zu handeln. Schneidest du, bevor sich die ersten Kapselfrüchte zeigen, kannst du auf einer weitere Blüte hoffen. Andernfalls verbraucht der Strauch zu viel Kraft zur Samenbildung. Die Samen verteilen sich überall und eine große Schar kleiner Fliedergewächse erobert den Garten. Beim Sommerschnitt kürzt du nur verwelkte Blütenstände tragende Triebe bis zu nächsten Knospe.


Schritt 4: Schnittwunden versorgen

Diese Maßnahme ist nur notwendig, wenn sich nach dem Winterschnitt Frost ankündigt oder einige Schnittstellen ausgefranst sind. Empfehlenswert ist sie ansonsten generell nach einem Radikalschnitt. Die Wundversorgung verhindert, dass über offene Stellen Feuchtigkeit eindringt und Pflanzenadern gefrieren. Zudem hält sie Schädlinge fern. Bestreiche die Wunde einfach mit etwas Baumwachs.


Schritt 5: Schmetterlingsstrauch nach dem Schneiden pflegen

Ein Neuaustrieb ist kräftezehrend für die Pflanze. Oft verspätet sich dadurch die Blüte. Doch kannst du den Flieder unterstützen, indem du ihn mit Nährstoffen versorgst. Mineralischer Flüssigdünger, eine Portion Hornspäne oder Komposterde unterstützen das Wachstum.


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