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Hainbuchenhecke schneiden – wann und wie geht es richtig?

Hainbuchenhecke schneiden
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Über die Hainbuche

Neben ein paar anderen Laub- und Nadelhecken ist die Hainbuchenhecke sehr beliebt als natürliche Grundstücksbegrenzung. Wegen ihrer hohen Laubdichte und ihrer großen Blätter bietet diese Art der Heckenpflanze einen hervorragenden natürlichen Sichtschutz. Wie du Hainbuchen schneidest und was du generell beim Heckenschnitt beachten musst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.


Über die Hainbuche

Hainbuchenhecke: Nahaufnahme der Blätter

Die zur Familie der Birkengewächse gehörende Hainbuche ist eigentlich ein Baum, der in Europa und Asien beheimatet ist. Doch vor allem die „gewöhnliche“ bzw. „gemeine“ Hainbuche mit dem botanischen Namen „Carpinus betulus“ wird auch gerne als sommergrüne Heckenpflanze genutzt. Durch schnellen Wuchs und dichte Belaubung bietet die Hainbuche einen optimalen Sichtschutz. Sie behält auch bei akkuraten Formschnitten ein sehr natürliches und leicht wildes Aussehen. Außerdem kommt die Pflanze recht gut mit Trockenheit zurecht, was bei Gartenbepflanzung besonders im Sommer von Vorteil ist.

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Wuchs und Blüte

Blüte der Hainbuchenhecke

Als Baum kann die Hainbuche bis zu 25 Meter groß werden, als Hecke hält man sie jedoch kleiner. Daher ist es wichtig, die schnellwachsende Heckenpflanze regelmäßig zurückzuschneiden, um eine kompakte Größe zu erhalten. Besonders für das Pflanzen einer neuen Hecke eignet sich die Hainbuche hervorragend, da sie jährlich bis zu 50 Zentimeter zulegen kann. Ihre grünen, doppelt gesägten Blätter vertrocknen im Herbst und bleiben den Winter über an der Hecke – ein perfektes Winterquartier für Tiere. Blüten bildet die Hainbuche erst im hohen Alter aus. Diese hängen länglich herab und sind grün-gelblich. Männliche und weibliche Blüten unterscheiden sich etwas in ihrem Aussehen. Die Blütezeit von älteren Hainbuchen ist von Mai bis Juni, Früchte bilden sich im Herbst aus.


Gründe für regelmäßigen Heckenschnitt

Hainbuchenhecke

Es gibt verschiedene Gründe, warum man Gewächse wie Ligusterhecken, Eiben und Hainbuchenhecken regelmäßig schneiden sollte. Zum einen gibt es gesetzliche Vorschriften für die Ausmaße von Hecken, zum anderen hat der Heckenschnitt aber auch Vorteile für die Pflanze.

  • Je nach Kommune dürfen Hecken eine bestimmte Höhe nicht überschreiten – ein regelmäßiger Schnitt ist daher unumgänglich.
  • An Straßen, Geh- und Radwegen dürfen die Triebe den Verkehr nicht beeinträchtigen und müssen gekürzt werden, wenn sie zu weit herausragen.
  • Das Gesamtbild des Grundstücks hängt auch von einer gepflegten Heckenform ab.
  • Heckenpflanzen können durch Pflegeschnitte kompakt und dicht wachsen.
  • Gesundes Wachstum und Neuaustriebe werden durch Rückschnitte gefördert.

Hainbuchenhecke schneiden – wann und wie oft?

Hainbuchenhecke im Herbst

Hainbuchenhecken solltest du mindestens zweimal pro Jahr schneiden, da besonders junge Exemplare sehr schnell wachsen und aus der Form geraten. In den ersten drei Jahren können bis zu sechs Pflegeschnitte pro Jahr notwendig sein, um einen dichten und gesunden Wuchs der Hecke zu unterstützen. In den Folgejahren genügen dann meist die empfohlenen zwei Pflegeschnitte. Die besten Zeitpunkte für das Schneiden von Hainbuchenhecken sind der späte Februar – vor der Brut-Schonzeit – sowie der frühe Sommer um den Johannistag herum (24.06.). Gerät deine Hecke vor oder nach dem zweiten Pflegeschnitt nochmal aus der Form, kannst du jederzeit die Spitzen der neuen Triebe kürzen. Ab September solltest du der Heckenpflanze aber dann ihre Ruhe lassen, damit sich die Triebe auf den Winter vorbereiten können. Der nächste Schnitt der Hainbuche erfolgt dann wieder im Februar.

Wichtig: Gehölzschnitte sind laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 01.03. bis zum 30.09. verboten. Wenn du dich nicht daran hältst, drohen hohe Bußgelder bis in den fünfstelligen Bereich. Grund hierfür ist, dass in dieser Zeit Vögel brüten, was sie gerne in Hecken und anderen Sträuchern tun. Die Schonzeit musst du daher unbedingt beachten. Allerdings geht es hier um radikale Rückschnitte oder Rückschnitte bis in die verholzten Triebe – oberflächliche Form- und Pflegeschnitte dürfen ganzjährig durchgeführt werden. Überprüfe die Gehölze vor dem Schneiden aber immer auf tierische Bewohner und nimm Rücksicht auf sie.

In der nachfolgenden Übersicht findest du die besten Zeitpunkte für das Schneiden von Hainbuchenhecken im Überblick:

WannWas
Februar (vor der Schonzeit)Was1. Pflegeschnitt des Jahres. Außerdem kann zu dieser Zeit eine Verjüngung stattfinden.
März bis AugustWasBei Bedarf kannst du die neuen Triebe auch zwischen den beiden Pflegeschnitten oder danach kürzen.
Juni (um den 24.06. herum)Was2. Pflegeschnitt des Jahres.

Hainbuchen schneiden – so geht’s

Hainbuchenhecke schneiden

Es gibt verschiedene Arten, Hecken zu schneiden. Möchtest du eine Hainbuchenhecke zurückschneiden, können folgende Schnitte anfallen: der Pflege- bzw. Formschnitt oder ein radikaler Rückschnitt als Verjüngungsmaßnahme. Frisch gepflanzte Hecken solltest du direkt einem ersten Formschnitt unterziehen, indem du die Seitentriebe stark und den Haupttrieb leicht einkürzt. Auch wenn man Hecken anfangs gerne einfach wachsen lassen würde, ist das leider kontraproduktiv. Erst das Einkürzen der Triebe sorgt nämlich für einen Wachstumsschub.

Für den Formschnitt benötigst du eine Heckenschere (manuell oder elektrisch), Handschuhe und ggf. eine Schutzbrille, damit dir keine Pflanzenteile ins Auge fliegen. Bei großblättrigen Heckenpflanzen wie der Hainbuche empfiehlt sich eine Handheckenschere, da sie die Blätter nicht so ausfransen lässt. Bei einer sehr langen Hecke greifen viele jedoch lieber zur elektrischen Variante und nehmen damit in Kauf, dass das Laub in den nächsten Wochen teilweise vertrocknet.

Wurde eine Hainbuchenhecke über mehrere Jahre nicht zurückgeschnitten, solltest du diese für einen dichten Neuaustrieb radikal einkürzen. Wenn du diese Verjüngung auf zwei Jahre aufteilst und jeweils nur eine Flanke schneidest, kannst du trotz des starken Rückschnitts den Sichtschutz wahren. Beim radikalen Rückschnitt benötigst du zusätzlich eine Astschere oder Baumsäge.

Tipp: Schneide die Hainbuche lieber öfter und dafür weniger stark zurück, damit das Laub schön dicht bleibt. Neue Triebe werden dabei nur leicht eingekürzt.

Anleitung

  1. Wähle passendes Wetter für den Schnitt deiner Hainbuchenhecke. Es sollte trocken, frostfrei und auch nicht zu sonnig sein, damit die frisch freigelegten Blätter keinen Sonnenbrand bekommen. Ein milder, bedeckter Tag eignet sich am besten.
  2. Prüfe vor dem Schneiden der Hecke, ob Tiere darin leben oder nisten. Auch außerhalb der Brutzeit sollte dies nicht vernachlässigt werden.
  3. Verjüngung durch radikalen Rückschnitt: Da die Hainbuche eher ein Baum als ein Strauch ist, bleibt der Stamm beim radikalen Rückschnitt stehen. Kürze alle Äste und Zweige auf etwa 10 bis 15 cm ein. Diese treiben anschließend neu aus und deine Hecke wird schon bald wie neu aussehen. Nimm jedoch auch nach der Verjüngung den Sommer-Formschnitt im Juni vor, um das Wachstum erneut anzuregen.
  4. Formschnitt der Hainbuche: Damit Hecken nicht aus der Form geraten, wird diese regelmäßig nachgeschnitten. Behalte also die Ursprungsform bei und kürze nur die neuen Triebe so ein, dass die Hainbuchenhecke wieder kompakt und dicht ist. Die ideale Form für Hecken ist eine leichte Trapezform – also oben etwas schmaler als unten – damit alle Stellen mit Sonnenlicht versorgt werden und das Gewächs nicht von unten verkahlt.

Die Hainbuche als Baum

Hainbuche als Baum

Hast du eine Hainbuche als Baum statt als Hecke gepflanzt, musst du in der Regel keine Schnittarbeiten vornehmen. Frei wachsende Hainbuchen kommen nämlich ganz gut ohne Schnitt aus – hier solltest du nur beschädigte oder abgestorbene Teile entfernen. Da Hainbuchen sehr groß und ausladend werden können, eignen sich diese Bäume jedoch nur als veredelte, kleinkronige Sorten für die Gartenbepflanzung.


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