Das toom Nachhaltigkeitsmagazin
Das Thema Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig. Viele wissen aber kaum, wo sie anfangen sollen vor lauter Klimawandel, Artensterben, Umweltverschmutzung und sozialer Verantwortung. Vielleicht lautet die Antwort auf diese Frage ganz einfach: bei sich selbst. Wir finden: die Ärmel hochkrempeln, die Dinge anpacken, einfach machen. Das ist die Lösung, um wirklich was zu bewegen – erst im Kleinen, dann im Großen. Deshalb haben wir dieses Magazin für toom entwickelt. Es soll zeigen, was wir im Alltag zum Wandel beitragen können. Es soll Einblick geben in die Welt der kleinsten Lebewesen, CO₂ und globalen Lieferketten erklären, Orientierung bieten im Stromspar-Wirrwarr. Vor allem aber soll es Lust machen, sich für den Planeten, für Tiere und Pflanzen und für die Mitmenschen zu engagieren. Denn ist es nicht so: Was gut für andere ist, ist am Ende auch gut für uns.
Die Printversion des Magazins gibt es gratis in allen teilnehmenden Märkte und so lange der Vorrat reicht.
Farben und froh
Wer im Frühling den Garten verschönern will, darf eines nicht vergessen: den sozialen Faktor hinter unseren Blumen. Viele Pflanzen kommen nämlich aus dem globalen Süden, die Geranien von toom zum Beispiel aus Äthiopien. Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter pflanzen, pflegen und ernten dort Stecklinge, die später in Europa kultiviert werden. Und weil uns das Wohl dieser Menschen wichtig ist, lassen wir immer mehr Geranien in Fairtrade-Betrieben anbauen. Gute Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und weniger Pestizide sind so garantiert.
Das große Krabbeln
Die Biene ist das wichtigste Lebewesen für uns Menschen. Mit ihrer Bestäubung ist sie für 85 Prozent der Welternte verantwortlich, darunter Äpfel, Avocados, Karotten oder Brokkoli. Gleichzeitig ist die Biene stark gefährdet. Allein die Hälfte der 600 deutschen Arten ist vom Aussterben bedroht – und zahlreichen Insektenarten geht es ähnlich. Warum ist das so? Und was können wir für ihr Überleben tun? Ein Experte erklärt, welche Arten besonders schützenswert sind, welche Pflanzen ihnen helfen und wie die optimale Nisthilfe aussieht.
An/Aus
2022 fängt ziemlich bescheiden an. Die Strom- und Heizkostenabrechnung ist da. Der Brief starrt mich an, fast schon vorwurfsvoll. Seit Jahren wächst mein Verbrauch – und mein Stress-Level. Muss ich draufzahlen? Wie viel CO₂ habe ich in die Luft gepustet? Nützt ja nichts, ich reiße den Umschlag auf und lese: Wieder 50 Euro mehr! So geht das nicht weiter! Aber angeblich kann ich da was tun: Experten sagen, dass jeder Haushalt mit bis zu 50 Prozent Energie auskommen könnte. Kann ich wirklich sparen? Und wenn ja, wie viel? Ein Selbstversuch.
Darf es etwas Moor sein?
Viele Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner machen sich keinen Kopf über ihre Blumenerde. Manche greifen im Baumarkt einfach zum günstigsten Sack. Das Problem dabei: Viele Erden bestehen noch immer zum großen Teil aus Torf. Und dieser Torf stammt aus Mooren, die so wichtig sind im Kampf gegen den Klimawandel. Die Feuchtgebiete speichern ein Drittel des weltweiten Kohlenstoffs. Baut man Torf ab, fallen Böden trocken und der Kohlenstoff in ihnen verbindet sich mit dem Sauerstoff in der Luft zu Kohlendioxid – und das steigert die Erderwärmung. Trockengelegte Moore stoßen jedes Jahr rund 1632 Millionen Tonnen CO₂ aus – doppelt so viel wie der globale Flugverkehr. Allein in Europa liegen die Emissionen aus dem Abbau und der Torfnutzung jedes Jahr bei 25,3 Millionen Tonnen. Ein Autor macht sich auf die Suche nach Alternativen.
Mein Haus
September 2016, morgens um halb fünf. Sven Lüdecke erlebt am Kölner Hauptbahnhof, wie die Security eine wohnungslose Frau aus dem Gebäude wirft. Das Erlebnis lässt den Fotografen nicht los. Er hat sich noch nie ehrenamtlich engagiert, will aber nicht mehr wegsehen. Dann hat er eine Idee: Könnte man nicht einfach kleine Unterkünfte bauen und sie an Wohnungslose verschenken? Lüdecke beginnt zu tüfteln, baut einen Prototyp. Inzwischen ist aus dem Ein-Mann-Projekt ein Verein geworden, der mithilfe von toom 200 Wohnboxen in ganz Deutschland aufgestellt hat.
Die Luft ist rein
Wir ernähren uns ausgewogen, machen viel Sport und lassen uns regelmäßig vom Arzt durchchecken. Dass uns aber auch die Stoffe im eigenen Haus schaden können, wissen die wenigsten. Und das, obwohl sich der Durchschnittsmensch in Mitteleuropa rund 90 Prozent seiner Lebenszeit in Gebäuden aufhält. Umso wichtiger ist ein wohngesundes Umfeld. Im Interview erklärt ein Experte des Umweltbundesamts, welche Produkte und Maßnahmen dabei helfen, gesund zu wohnen und welchen Gütesiegeln man vertrauen kann.
Zapfenreich
Ein Wald im Westen Georgiens. Auf einer Lichtung steht eine Gruppe Männer und Frauen, ihr Blick geht in die Baumwipfel. „Q’uradgheba!“, ruft eine Stimme von weit oben: „Achtung!“ Dicke Tannenzapfen knallen auf den Waldboden. Hoch oben, in einer der Tannen hängt ein Mann, pflückt sie von den Zweigen, wirft sie nach unten. Die Zapfen sind ein wertvolles Gut. In ihnen stecken die Samen der Nordmanntanne, aus denen in Deutschland Christbäume gezüchtet werden. Aber sie wachsen nur in den Wipfeln, in bis zu 40 Metern Höhe, die Arbeit ist hart und gefährlich. Die meisten Kletterer gehen ohne Seile, Gurte, Helme in die Bäume, ein Sicherheitsgeschirr können sich sie nicht leisten. Schwere Unfälle sind keine Seltenheit, auch Todesfälle gab es schon. Die Stiftung Fair Trees®, zu deren Partnern auch toom gehört, will das ändern und für mehr Sicherheit und faire Löhne sorgen.