Ein Campingurlaub ist mit Abstand die flexibelste Art des Reisens. Ob im ausgebauten Campervan, im Luxuswohnmobil oder mit Fahrrad und Zelt – im Urlaub zu campen bedeutet immer, das Alltagsleben hinter sich zu lassen und spontan von einem Ort zum nächsten ziehen zu können, wenn dir danach ist. Damit du diese Freiheit voll genießen kannst, solltest du dir im Voraus einige Gedanken über die nötige Ausstattung machen. Je besser du vorbereitet bist, umso entspannter wird dein Urlaub.
Das erste Mal campen – was braucht man wirklich?
So schön es sein kann: Campen birgt für Anfänger auch einige Herausforderungen, denn vieles läuft ganz anders ab, als du es vom Hotelurlaub gewöhnt bist. So manche Camping-Neulinge müssen sich erst daran gewöhnen, bei Wind und Wetter im Zelt zu übernachten, zu Stoßzeiten an den Duschräumen anzustehen, immer das eigene Toilettenpapier dabeizuhaben oder dass Dosenravioli der kulinarische Höhepunkt sind.
Wenn du noch nie campen warst, empfehlen wir dir, nicht gleich eine dreiwöchige Rundreise durch Europa zu planen, sondern erst einmal klein anzufangen. Beim Camping-Wochenende an einem See in deiner Nähe oder bei einem Festival im Sommer bekommst du eine Vorstellung vom Camping-Leben und findest heraus, was du bei einer längeren Tour unbedingt mitnehmen solltest.
Hier stellen wir dir schon einmal die Basis-Ausrüstung fürs Camping mit Tipps und Tricks für deinen ersten Ausflug vor. Dabei wird es vor allem ums Zelten gehen, denn dafür ist die umfangreichste Ausrüstung notwendig.
Schritt 1: Das richtige Zelt für deinen Campingurlaub finden
Das richtige Zelt zu finden ist ein Kunststück für sich. Das Angebot ist riesig, genauso wie die Preisunterschiede. Du wirst feststellen, dass es am besten ist, wenn du vor dem Kauf genau weißt, wofür du das Zelt am häufigsten einsetzen wirst, um die Auswahl einzugrenzen. Hier kommen einige Fragen zur Orientierung:
- Willst du zum Campen mit dem Auto, dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen?
- Musst du das Zelt über längere Strecken im Rucksack transportieren?
- Planst du viele Ortswechsel, sodass du das Zelt häufig auf- und abbauen musst?
- Verbringst du deinen Campingurlaub am Meer bei sommerlichen Temperaturen oder willst du in kühle oder höher gelegene Regionen?
- Was muss alles im Zelt verstaut werden?
Deine Antworten auf diese Fragen zeigen dir, auf welche Eigenschaften es bei deinem Zelt ankommt. So kannst du besser entscheiden, ob dein Zelt besonders leicht, platzsparend verpackt oder schnell aufzubauen sein muss, oder ob du Wert auf Spezialbeschichtungen oder Double-Layer-Technologien legen solltest, weil sie dich besser vor kaltem Wind und Regengüssen schützen.
Noch ein Hinweis zur Größe: Bei einem längeren Campingurlaub sollte das Zelt mindestens eine Person mehr fassen können als die Anzahl der Personen, die tatsächlich im Zelt übernachten. Die Heringsmethode mag dich an einem wilden Festivalwochenende nicht weiter stören, doch wenn du mehrere Nächte im Zelt verbringen willst, kann mehr Freiraum den entscheidenden Unterschied machen. Außerdem hast du dann etwas Platz, um die wichtigsten Dinge im Zelt zu verstauen. Falls du viel zusätzliche Ausrüstung dabeihast, empfehlen wir dir ein Modell mit einem geräumigen Vorzelt, in dem du deine Habseligkeiten unterbringst, ohne dass sie dich beim Schlafen stören.
Schritt 2: Campingausrüstung: Tipps für Schlafsack, Isomatte & Co.
Wie beim Zelt gilt auch für den Schlafsack: Reiseziel und Transportwege entscheiden über das beste Modell für dich.
- Sommerschlafsäcke haben rundherum Reißverschlüsse, sodass sie sich für eine bessere Belüftung ganz öffnen lassen.
- In dick gefütterten Daunenschlafsäcken, die eventuell innen zusätzlich mit Fleece ausgekleidet sind, können dir selbst Temperaturen um den Gefrierpunkt nichts anhaben.
- Ein leichtes Inlay aus dünner, atmungsaktiver Baumwolle, das normalerweise als Innenschicht für wärmere Schlafsäcke gedacht ist, reicht in tropischen Nächten völlig aus. Mit einer entsprechenden Imprägnierungkann es dich sogar vor Mücken, Ameisen und anderen Plagegeistern schützen, die sich besonders bei einem Campingurlaub am See gerne mal in dein Zelt verirren.
Mindestens genauso wichtig für deinen Schlafkomfort ist eine weiche, wärmende Unterlage. Isomatten sind nach wie vor eine solide Lösung. Sie haben ein geringes Gewicht, halten Bodenkälte ab und machen das Schlafen auf steinigem Untergrund etwas erträglicher.
Deutlich bequemer liegst du auf einer Luftmatratze. Es gibt inzwischen dünne, selbstaufblasende Modelle, die dank einer speziellen Beschichtung extra-robust sind. Allerdings sind sie auch ohne Luft und zusammengefaltet noch ziemlich sperrig und deshalb nur geeignet, wenn du zum Campen mit dem Auto unterwegs bist.
Schritt 3: Verpflegung im Campingurlaub
Wenn du ruhige Campingplätze bevorzugst und vielleicht sogar unterwegs wild campen willst, ist Selbstversorgung angesagt. Der Klassiker für den Campingurlaub ist ein kleiner Campingkocher mit austauschbarer Gaskartusche. Damit kannst du zwar kein Fünf-Sterne-Menü zaubern, aber für den morgendlichen Kaffee, Nudelwasser und einfache Saucen reicht er allemal. Die meisten Modelle sind leicht und können zusammengefaltet gut verstaut werden. Ersatzkartuschen findest du europaweit an Tankstellen oder in Supermärkten und sogar auf den meisten Campingplätzen. Einen Topf und das nötigste Besteck musst du natürlich noch einpacken.
Im Urlaub sind Campen und Grillen eine unschlagbare Kombination. Falls du mit Auto oder Wohnwagen reist, kannst du einfach deinen eigenen Grill einpacken und darauf lokale Spezialitäten aus der Urlaubsregion zubereiten. Bedenke aber, dass auf den meisten Campingplätzen nur Elektrogrills erlaubt sind, damit keine Brandgefahr durch offene Flammen und Funkenflug entsteht.
Schritt 4: Nützliche Hilfsmittel für das Leben auf dem Campingplatz
Beim Camping bist du größtenteils in der Natur unterwegs und musst auf jedem neuen Platz das Beste aus den Bedingungen vor Ort machen. Eine Grundausstattung an Werkzeug ist dabei sehr hilfreich – sei es der Hammer, mit dem du die Heringe für dein Zelt in den harten Boden klopfst, die Schere, mit der du widerspenstige Verpackungen aufschneidest, oder das Universaltaschenmesser, mit dem du Dosen öffnest, Steaks schneidest und Weinflaschen entkorkst.
Auch eine gute Taschenlampe gehört ins Gepäck, damit du dich nachts auf dem dunklen Zeltplatz zurechtfindest. Optimal ist es, wenn die Lampe eine Öse am Ende hat, sodass du sie leicht an den Bändern am Zelthimmel befestigen und als Innenbeleuchtung nutzen kannst.
Außerdem hat sich eine lange Wäscheleine bewährt. Du kannst sie an deinem Zelt und dem nächstgelegenen Baum befestigen und hast so immer einen Platz, um Badesachen und Handtücher zum Trocknen aufzuhängen.
Eine wasserdichte Plane ist ebenfalls Gold wert. Du kannst sie nutzen, um mithilfe der Wäscheleine einen Regenschutz oder ein Sonnensegel zu spannen, unter dem ihr auch bei ungünstigen Wetterbedingungen entspannt zusammensitzen könnt. Alternativ dient sie als Sitzunterlage auf feuchten oder kalten Böden.
Packliste zum Campen mit dem Zelt
Damit du alles noch einmal übersichtlich vor Augen hast, kannst du zur Vorbereitung auf das Campen diese Packliste nutzen:
- Zelt und Heringe (+ Ersatzheringe)
- Schlafsack
- Isomatte oder Luftmatratze
- zusätzliche Decken
- wasserdichte Plane
- Wäscheleine
- Campingkocher
- Gaskartuschen
- Feuerzeug oder Streichhölzer
- Grill
- Topfset + Campinggeschirr
- Küchentuch
- Faltbecher
- Essbesteck (+ ein scharfes Messer)
- Taschenlampe
- Hammer
- Schere
- Taschenmesser
- Wäscheleine