PVC als Bodenmaterial ist pflegeleicht, robust, funktioniert als Trittschalldämmung und lässt sich darüber hinaus auch noch schnell verlegen. In kleinen Räumen musst du den PVC-Belag nicht einmal zusätzlich fixieren – ein riesiger Vorteil in Mietwohnungen. Weitere Tipps rund um das Thema Bodenbeläge findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
PVC-Boden verlegen ohne Kleben? Oder doch besser fixieren?
Zunächst musst du dir überlegen, wie du den Bodenbelag fixieren willst, denn davon hängt ab, welches Zubehör du besorgen musst. Genau wie beim Verlegen von Teppichen gibt es verschiedene Möglichkeiten, PVC zu verlegen:
- Einen PVC-Boden zu verlegen, ist ohne Kleben möglich; du legst ihn dann einfach „schwebend“ bzw. „schwimmend“ im Raum aus. Diese Methode eignet sich aber nur für sehr kleine Räume, die nicht regelmäßig benutzt werden, zum Beispiel Abstellkammern oder Lagerräume. In der Küche oder in Wohnräumen solltest du davon besser absehen. Der sehr flexible PVC-Belag schlägt nämlich leicht Wellen oder rollt sich an Ecken und Kanten auf, wenn er nicht am Boden fixiert, aber häufig betreten wird. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann im ungünstigsten Fall Haushaltsunfälle heraufbeschwören.
- In Wohnräumen bis maximal 20 qm Größe fixierst du den Bodenbelag am besten mit doppelseitigem Klebeband. So kann er nicht verrutschen und lässt sich trotzdem leicht und ohne Beschädigung wieder entfernen, wenn du umziehst oder einmal renovieren und ihn im Zuge dessen auswechseln möchtest.
- In allen größeren Räumen ist das vollflächige Verkleben mit Dispersionskleber die beste Lösung dafür, dass der PVC-Boden nach dem Verlegen nicht verrutscht oder Wellen schlägt. Du musst allerdings bedenken, dass es recht schwierig ist, den Bodenbelag später wieder zu entfernen: Der PVC-Boden muss dann zerschnitten und die Klebereste müssen mühevoll mit Spezialmaschinen vom Boden entfernt werden. Alternativ kannst du auch auf eine PVC oder CV-Fixierung zurückgreifen. Diese lässt sich im Vergleich zu Dispersionskleber leichter wieder ablösen.
Willst du in einer Mietwohnung mit sehr großen Räumen PVC-Boden verlegen, lohnt sich die Anfrage beim Vermieter, ob es erlaubt ist, bei einem Umzug den Bodenbelag in der Wohnung zu belassen.
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Moderne Alternative zu PVC: CV-Belag verlegen
CV-Böden sind elastische Bodenbeläge, die sich schnell und einfach verlegen lassen. Zudem sind sie sehr strapazierfähig und hygienisch. PVC-Böden sind gewissermaßen ihr Vorgänger. Technisch sind CV-Böden jedoch heute auf einem ganz anderen Standard, und dadurch langlebiger und robuster. An der Verlegeart hat sich jedoch nichts geändert: CV-Belag kannst du auf genau die gleiche Weise wie PVC-Boden verlegen.
PVC-Boden verlegen: Schritt für Schritt-Anleitung
PVC-Bodenbelag zu verlegen geht in der Regel schnell und einfach. Nur das Zuschneiden erfordert ein genaues Messen, Geduld und Fingerspitzengefühl. Alle wichtigen Handgriffe erfährst du Schritt für Schritt in unserer Anleitung.
Schritt 1: Grundfläche und Materialbedarf zum PVC-Verlegen berechnen
Nichts ist ärgerlicher, als beim Verlegen festzustellen, dass der Bodenbelag einige Zentimeter zu kurz ist. Um das zu vermeiden, misst du den Raum zunächst mit allen zusätzlichen Ecken wie Heizkörpernischen oder Türschwellen aus und ermittelst so die Grundfläche, auf welcher du den PVC-Fußbodenbelag verlegen wirst.
Anschließend addierst du auf jeder Seite 10 cm hinzu, damit du eventuelle Unebenheiten der Wände ausgleichen kannst. Vergiss nicht, dieses Aufmaß auch zu addieren, wenn du mehrere Bahnen PVC-Belag verlegen willst. So kannst du die Bahnen einfach übereinanderlegen und mit einem Mal durchschneiden, damit sie perfekt aneinanderpassen.
Schritt 2: Untergrund für den Bodenbelag vorbereiten
Bevor du beginnst, den PVC-Boden zu verlegen, muss der Untergrund sauber, eben und trocken sein. Wie bereits erwähnt ist PVC-Belag sehr dünn und flexibel. Kleine Unebenheiten im Boden sowie Steinchen oder Schmutz zeichnen sich darunter deutlich ab. Aus diesem Grund ist es übrigens nicht sinnvoll, PVC auf Holz zu kleben: Die einzelnen Dielen und die natürliche Oberflächenstruktur des Naturmaterials wären unter dem Bodenbelag zu erkennen. Auch PVC auf PVC zu verlegen, ist nicht empfehlenswert, denn der alte Belag stellt keinen geeigneten Untergrund dar.
Ein trockener, glatter Estrich-Boden ist die beste Basis dafür, PVC-Boden zu verlegen. Du kannst den Untergrund aber auch mit nivellierender Spachtelmasse glätten und ausgleichen, wenn nur kleine Risse oder Unebenheiten vorhanden sind. So gehst du auch vor, wenn du PVC-Boden auf Fliesen verlegen willst. Zusätzlich brauchst du geeigneten Kleber, um das PVC gut zu verkleben, da die glatte Fliesenoberfläche keinen ausreichenden Halt für herkömmlichen Klebstoff bietet.
Alternativ kannst du auch eine Dämmunterlage wie eine Bautenschutzmatte unterlegen, um den Untergrund zu schützen. Diese schneidest du an den Wänden vorsichtig zu und fixierst sie dann mit doppelseitigem Klebeband. Bevor du beginnst, den PVC-Boden zu verlegen, solltest du die Verlegematte noch einmal gründlich absaugen.
Schritt 3: PVC-Boden auslegen und 24 Stunden abwarten
Ist der Untergrund gut vorbereitet, breitest du den PVC-Belag faltenfrei im Raum aus. Sind deine Wände absolut gerade, kannst du den Bodenbelag direkt an der Wand entlang anlegen. Andernfalls glättest du den PVC-Boden von der Raummitte her, sodass an den Wänden genug Überstand bleibt, damit du die Kanten genau zuschneiden kannst.
Jetzt ist Warten angesagt. PVC-Boden braucht vor dem Verlegen etwa 24 Stunden, um sich im Raum zu akklimatisieren. Verklebst du ihn zu schnell, dehnt er sich danach eventuell noch aus und schlägt Wellen.
Übrigens solltest du dir beim Verlegen des PVC-Bodens die Zeit gut einteilen. Denn zusätzlich zu den zwei Tagen, die zum Akklimatisieren und Verlegen anfallen, braucht der Klebstoff meist zwei Tage zum Trocknen. Dein Timing könnte also so aussehen:
Donnerstag Abend: Möbel aus dem Zimmer räumen, PVC-Boden grob zuschneiden und im Raum akklimatisieren lassen.
Samstag Morgen: Boden verlegen und kleben.
Montag Abend: Möbel wieder in den Raum stellen.
Schritt 4: PVC beim Verlegen auf Raumecken und -kanten zuschneiden
Hat sich der Bodenbelag an das Raumklima angepasst, kannst du damit beginnen, den PVC-Boden zu schneiden. Nimm eine Schneidekante oder ein Teppichlineal zu Hilfe, damit die Kanten gerade werden und du auch bei größerem Kraftaufwand nicht abrutschst.
- Kanten zuschneiden: Drücke das PVC fest in die Raumkante und schneide mit einem scharfen Messer so, dass etwa 1 bis 2 mm Platz zur Wand bleiben. Dieser Abstand ist wichtig, damit der Belag später bei wechselnder Luftfeuchtigkeit oder bei Temperaturschwankungen arbeiten kann.
- Ecken zuschneiden: Auch in den Ecken drückst du das PVC gut an den Boden und schneidest anschließend von jeder Wandseite aus diagonal in Richtung der Ecken. Schneide nicht gleich direkt bis zum Boden, sondern nähere dich langsam von beiden Seiten an. So vermeidest du, dass der erste Schnitt zu tief wird. An Türzargen kannst du den Belag entweder unter die Zarge schieben oder du schneidest ihn bündig ab.
Schritt 5: Vorgehen bei mehreren Bahnen PVC-Bodens
Falls in einem Raum mehrere Bahnen PVC-Belag nötig sind, kannst du sie mithilfe des Doppelnahtschnitts fast nahtlos nebeneinander verlegen. Dazu legst du die Bahnen in gleicher Laufrichtung in den Raum und schiebst eine davon etwa 5 bis 10 cm über die andere. Achte darauf, dass die Musterung genau passt. Fixiere dann die PVC-Bahnen mit Klebestreifen, damit nichts verrutscht.
Nun legst du im Bereich der Überlappung ein Stahllineal an und kannst dann beide Bahnen gleichzeitig durchtrennen. Verwende dafür unbedingt eine neue Cutterklinge. Dann entfernst du die beiden abgeschnittenen Randstreifen und schiebst die Bahnen Stoß an Stoß aneinander.
In größeren Räumen ist es eventuell sinnvoll, einige Bahnen zunächst in der Raummitte zu fixieren, damit sie beim Zuschneiden nicht verrutschen. Falls du so vorgehen willst, springe direkt zu den Schritten 7 und 8, wo du erfährst, wie du den PVC-Boden richtig klebst.
Schritt 6: Aussparungen für Heizungsrohre schneiden
Auch wenn Heizungsrohre zunächst als schwierige Hindernisse erscheinen mögen, lässt sich auch um sie herum PVC-Boden gut verlegen. Du kannst ganz einfach Aussparungen in den Belag schneiden, indem du das PVC bis an das Rohr heranlegst, das überstehende Material zurückklappst und nun einen geraden Schnitt von einer Seite des Rohrs bis zum Rand des PVC-Belags machst.
Ein Teil lässt sich nun bereits bis an die Wand legen. Bei dem verbliebenen Rest machst du einen geraden Schnitt quer zum Rohr und fährst dann unter ständigem Druck mit dem Messer um das Rohr herum, bis auch dieser Teil des Bodens sich glatt auf den Boden legen lässt.
Verwende für diese Arbeit am besten ein Messer mit Hakenklinge. Eine solche schneidet das Material von unten und verhindert, dass du in die Oberfläche der darunterliegenden Schicht Bodens hineinschneidest.
Schritt 7: PVC-Boden mit Klebeband fixieren
Nachdem der Zuschnitt erledigt ist, kannst du den PVC-Fußboden endgültig verlegen und fixieren. Du schlägst eine Hälfte um und klebst mit doppelseitigem Klebeband gerade Bahnen für die Befestigung der Ränder sowie zwei sich kreuzende Bahnen über die gesamte Fläche des zu verlegenden PVC-Bodens. Anschließend ziehst du die Schutzfolie der zweiten Klebeseite ab und verlegst den PVC-Boden unter ständigem Glattstreichen und Andrücken von der Raummitte aus zu den Wänden hin.
In dieser Richtung zu arbeiten ist wichtig, weil auf diese Weise keine Wellen oder Spannungsbereiche entstehen. Ist eine Seite erfolgreich fixiert, wiederholst du die Prozedur mit der anderen Hälfte. Bei zwei aneinanderstoßenden Bahnen bringst du das Klebeband so auf dem Boden an, dass jede der Bahnen etwa zur Hälfte darauf liegt.
Schritt 8: PVC-Boden kleben mit Spezialkleber
Willst du den PVC-Boden nach dem Verlegen vollflächig verkleben, beginnst du ebenfalls auf einer Seite, die du zunächst umschlägst. Verteile den Fußbodenkleber mit einem Zahnspachtel gleichmäßig dünn auf der freien Fläche. Beginne in den Ecken und arbeite dich langsam vor.
Nach dem Verteilen muss der Kleber gründlich trocknen. Richte dich dabei nach den Angaben des Herstellers. Ob er wirklich trocken genug ist, kannst du mit dem Zeigefinger testen: Wenn der Kleber verschmiert, warte noch ein wenig. Die Konsistenz ist genau richtig, wenn der Kleber zwischen Boden und Finger dünne Fäden zieht.
Lege den PVC-Belag dann langsam von der Mitte aus in das Klebebett hinein. Währenddessen benutzt du am besten eine geeignete Walze, um Luftblase herauszustreichen und den Bodenbelag glatt auf den Untergrund aufzubringen.
Verwende unbedingt lösungsmittelfreien Kleber, um keine Gesundheitsrisiken einzugehen, und halte dich genau an die Gebrauchsanweisung des Herstellers. Nach dem Verkleben solltest du den Raum mindestens 24 Stunden gut lüften, damit die Dämpfe verfliegen.
Mehrere Bahnen kannst du mit sogenanntem Kaltschweißmittel unsichtbar miteinander verbinden. Dabei handelt es sich um ein Lösemittel, das das PVC punktuell löst, sodass beide Flächen miteinander verschmelzen.
Schritt 9: Leisten und Übergänge anbringen
Den Sicherheitsabstand zur Wand versteckst du am besten hinter passenden Sockelleisten. Es gibt sie in so vielen verschiedenen Material- und Farbvarianten, dass es leicht ist, die passende Sockelleiste für einen PVC-Boden zu finden.
Die Übergänge zu anderen Bodenbelägen kaschierst du am besten mit flachen Schraubleisten, die sich ganz einfach im Boden verschrauben lassen.