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Ratgeber

WPC-Terrassendielen verlegen – Anleitung & nützliche Infos

WPC Terrasse mit Stuhl und Pflanze
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 3 Tage (inklusive Erstellung des Fundaments)
Werkzeuge: WPC-Terrassendielen, Unterkonstruktionsbalken und Montageclips, Abschluss- und Einfassprofile, Dübel und Edelstahlschrauben, Auflagepads, Betonplatten als Auflage, Randsteine, Landschaftsbaubeton, Schotter, Splitt, eventuell Unkrautvlies, Schnur, Richtscheit, Abziehlehren, Zollstock, Spaten, Schaufel, Gummihammer, Maurerwinkel, Schubkarre, Rüttelplatte, Stichsäge, Akkuschrauber, Holzpflöcke, eventuell Entwässerungsrinne, Winkelschleifer, Bohrmaschine mit Rührwerk, Betonbohrer, Holzbohrer, Wasserwaage, Mörtelwanne, Maurerkelle, Plattenheber, Handschuhe, Schutzbrille

Eine Terrasse aus Holz ist zwar schön, aber auch anfällig für Witterungseinflüsse. Eine gute Alternative zu echten Holzdielen ist ein Bodenbelag aus WPC. In dieser Anleitung zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du eine stabile WPC-Terrasse baust – vom Einfüllen der Unterbauschichten bis hin zur Verlegung der einzelnen WPC-Dielen.


Schritt für Schritt: WPC-Terrassendielen verlegen

Du hast dir alle möglichen Terrassenbeläge im Vergleich angesehen und dich für WPC entschieden? Gut so, denn WPC-Terrassendielen lassen sich gut in Eigenregie verlegen. Wenn du eine neue Terrasse anlegen möchtest, benötigst du zunächst einen tragfähigen Unterbau. Viele hilfreiche Tipps zur Ausrichtung und zur richtigen Größe der Terrasse findest du im Ratgeberartikel Terrasse gestalten.

Je nachdem, welche WPC-Dielen du auf deiner Terrasse verlegen möchtest, kann es Abweichungen bei den einzelnen Schritten geben. Beachte die Herstellerangaben auf der Verpackung!

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Schritt 1: Untergrund vorbereiten

ebnen des Untergrunds mit Rüttelplatte

Stecke die Terrassenfläche mit einer Schnur und Holzpflöcken ab. Ein Maurerwinkel hilft bei der Einhaltung des rechten Winkels. Die Schnur markiert die Oberkante der WPC-Dielen, die du später verlegen wirst.

Hebe die Fläche mit dem Spaten aus. Die Tiefe ergibt sich aus den gewählten Terrassendielen, der Unterkonstruktion und der Frostschutzschicht. Am einfachsten ist es, wenn du von der Richtschnur aus nach unten misst. Arbeite gleich ein leichtes Gefälle von zwei Prozent ein, das vom Haus wegführt. Auf einen Meter Länge entspricht das einem Höhenunterschied von 2 cm.

Für die Einfassung hebst du zusätzlich einen 50 cm breiten Streifen zu allen Seiten aus. Verdichte die komplette Fläche anschließend mit der Rüttelplatte.

Schritt 2: Randsteine setzen

Die Randsteine kannst du – je nach Terrassenaufbau und Steinhöhe – entweder auf den befestigten Untergrund oder auf die Frostschutzschicht setzen. 

Stecke mit der Schnur zunächst das exakte Maß der Randsteininnenkanten inklusive Gefälle ab. Rühre dann den Beton mithilfe einer Bohrmaschine mit Rührwerk in einer Mörtelwanne erdfeucht an und trage einen 4–5 cm breiten Streifen auf den Boden auf. Setze die Steine darauf und klopfe sie mit dem Gummihammer ein. Kontrolliere die Position mit der Wasserwaage. Forme an beiden Seiten mit der Maurerkelle einen Betonkeil.

Zum Zuschneiden der Randsteine kannst du einen Winkelschleifer nutzen. Trage dabei unbedingt eine Schutzbrille!

Schritt 3: Unterbau für die WPC-Dielen einbringen

Unterbau für WPC Terrasse

Ist der Beton ausgehärtet, füllst du in mehreren, jeweils 5–10 cm starken Schichten Schotter als Frostschutz ein. Verdichte jede Schicht mit der Rüttelplatte. Die letzte Schotterschicht sollte etwa 15 cm unter der Richtschnur bzw. den Randsteinen abschließen. Beachte dabei das Gefälle.

Auf diese Frostschutzschicht kommt eine etwa 4 cm starke Ausgleichsschicht aus Splitt. Verlege zunächst Abziehlehren. Verteile dann den Splitt und ziehe ihn mit dem Richtscheit eben ab.

Um Unkraut vorzubeugen, kannst du zusätzlich ein Unkrautvlies auslegen. Die einzelnen Bahnen sollten sich ca. 10 cm überlappen.

Schritt 4: Betonplatten für die Unterkonstruktion verlegen

Lege nun reihenweise die Betonplatten aus. Halte dabei den vom Hersteller der WPC-Dielen vorgesehenen Abstand ein. Es wird von Mittelpunkt zu Mittelpunkt der Steine gemessen. Gleichmäßige Plattenabstände erreichst du mit einer Holzlatte, die du auf die gewünschte Länge zuschneidest.

Klopfe die Steine mit dem Gummihammer vorsichtig fest. Schließen die WPC-Dielen auf der Höhe der Türschwelle ab, dann benötigst du eine Entwässerungsrinne entlang der Fassade. Sie verhindert, dass das Wasser bei starkem Regen in das Haus läuft.

Tipp: Betonplatten sind schwer. Am besten klappt die Verlegung mit einem Plattenheber.

Schritt 5: Unterkonstruktion für die WPC-Terrasse auslegen

WPC Terrasse verlegt

Die Unterkonstruktionsbalken werden quer zur Verlegerichtung der WPC-Dielen ausgelegt. Achte darauf, dass sie mittig auf den Betonplatten aufliegen. Dort, wo die Balken aneinanderstoßen, wird ein Dehnungsabstand von 2 cm benötigt. Die Lücke in der Unterkonstruktion der WPC-Dielen überbrückst du mit einem kürzeren Balken, den du parallel zu den langen Balken positionierst.

Halte bei der Verlegung der Unterkonstruktion einen Abstand von 2–3 cm zum Haus ein. So bleibt genügend Platz für eine witterungsbedingte Ausdehnung.

Schritt 6: Löcher bohren und Unterkonstruktion verschrauben

Die Unterkonstruktion wird auf den Betonplatten verschraubt. Bohre zunächst mit einem Holzbohrer durch die Balken. Wechsle dann zu einem Betonbohrer und bohre in die Betonplatten Löcher für die Dübel. Setzte anschließend die Dübel ein.

Zwischen Betonplatte und Unterkonstruktion kommt ein Auflagepad, das in der Regel zum Lieferumfang gehört. Lege die vorgebohrten Auflagepads mittig über die Dübel, setze die Unterkonstruktionsbalken darauf und schraube sie mit Edelstahlschrauben fest.

Schritt 7: WPC-Dielen auf der Unterkonstruktion verlegen

WPC wird verschraubt

Zur Befestigung der ersten WPC-Diele benötigst du ein Seitenabschlussprofil, das du auf die entsprechende Länge zusägst. Anschließend verschraubst du das Profil auf der Unterkonstruktion. Um Materialausdehnungen ausgleichen zu können, wird eine Dichtschnur eingelegt. Nun kannst du die erste WPC-Diele in das Seitenabschlussprofil einklemmen. Den Abstand zur angrenzenden Hauswand überdeckst du – je nach Verlegerichtung – mit einem Wandabschlussprofil oder Wandabschlusswinkeln.

Jetzt verlegst du die restlichen WPC-Dielen auf der Terrasse. In den Herstellerhinweisen findest du Angaben zur maximalen Verlegelänge. Danach musst du eine Dehnungsfuge einbauen. Dazu kannst du Einfass- oder Übergangsprofile verwenden. Lege auch hier Dichtschnüre ein.

Befestigt werden die WPC-Terrassendielen mithilfe von Montageclips. Sie halten die Dielen sicher in Position und sorgen zudem für einen gleichmäßigen Abstand. Schiebe die Montageclips so an die Diele heran, dass sie in die Nut eingreifen. Fixiere sie anschließend auf der Unterkonstruktion. In der Regel wird alle 4–7 cm ein Clip gesetzt. Wenn du Einfassprofile an den vorderen Dielenenden verwenden möchtest, solltest du sie bereits bei der Montage aufstecken.

Die letzte WPC-Diele befestigst du – analog zur ersten Diele – mithilfe eines Seitenabschlussprofils.

Geschafft, jetzt ist deine neue Terrasse fertig! Nun musst du sie nur noch mit den passenden Möbeln bestücken, und schon kannst du unter freiem Himmel relaxen!


Was sind WPC-Terrassendielen?

Nahaufnahme WPC

Die Abkürzung WPC steht für Wood Polymer Composite. Dabei handelt es sich um einen Verbundwerkstoff, der aus Holzmehl und Kunststoff – meist PVC, Polyethylen oder Polypropylen – besteht. WPC ist ein beliebter Bodenbelag.

WPC-Terrassendielen bieten zahlreiche Vorteile:

  • natürliche, holznahe Optik
  • nahezu splitter- und rissfrei
  • rutschfest
  • widerstandsfähig und witterungsbeständig
  • langlebig (bis zu 25 Jahre Herstellergarantie)
  • geringer Pflege- und Wartungsaufwand

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von WPC-Dielen:

  • WPC-Massivdielen: sind besonders stabil und eignen sich auch für Terrassen, die einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Es wird kein weiterer Randabschluss benötigt.
  • WPC-Dielen mit Hohlkammerprofil: sind leichter und günstiger, aber weniger belastbar. Als Randabschluss dienen Endkappen oder Abdeckleisten.

Braucht eine WPC-Terrasse einen Unterbau?

Egal, ob du eine WPC-, eine Stein- oder eine Holzterrasse bauen möchtest: Das A und O ist ein frostsicherer und tragfähiger Unterbau. Er sorgt dafür, dass das Wasser in tiefere Schichten abgeleitet wird und verhindert, dass sich die Terrasse setzt.

Der Aufbau einer WPC-Terrasse im Überblick – von unten nach oben:

Bestandteile

Aufbau

Schotter: 20 cm

Aufbau

Unterbau

Splitt: 4 cm

Aufbau

Unterbau

eventuell Unkrautvlies

Aufbau

Unterbau

Betonplatten

Aufbau

Unterbau

Auflagepads

Aufbau

Unterbau

Unterkonstruktion aus Profilen

Aufbau

Unterkonstruktion

Auflage aus WPC-Terrassendielen

Aufbau

WPC-Terrassendielen


Welche Unterkonstruktion benötigen WPC-Dielen?

Damit die WPC-Terrassendielen möglichst lange halten, bedarf es einer tragfähigen Unterkonstruktion. Sie sorgt dafür, dass die Dielen nicht dauerhaft der Bodenfeuchtigkeit ausgesetzt sind und lässt zudem die Luft zirkulieren. Zum Einsatz kommen Holz-, WPC-, Aluminium- oder Stahlprofile.

  • Holzprofile: lassen sich einfach zuschneiden und bohren. Holz ist jedoch empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Es kann passieren, dass die Unterkonstruktion bereits ausgetauscht werden muss, während die WPC-Dielen noch intakt sind.
  • WPC-Profile: sind kostengünstig und lassen sich leicht verarbeiten. WPC-Profile besitzen ein ähnliches witterungsbedingtes Quell- und Schwindverhalten wie Terrassendielen aus WPC.
  • Aluminiumprofile: sind verwindungssteif und nehmen keine Feuchtigkeit auf. Zudem arbeitet das Material nur minimal. Mit Aluminiumprofilen lassen sich sehr geringe und sehr große Aufbauhöhen realisieren.
  • Stahlprofile: sind wie Aluminiumprofile witterungsbeständig und lange haltbar.

Die meisten Hersteller bieten komplette Systeme aus Unterkonstruktion und WPC-Dielen an. Bei der Montage der Unterkonstruktion ist der richtige Abstand wichtig: Die Profile sollten nicht weiter als 40 cm voneinander entfernt liegen. Bei einer kleineren Terrassenfläche ist ein Abstand von 30 cm besser. Beachte dazu auch die Vorgaben des Herstellers. Zu festen Bauteilen wie zur Hauswand oder zu Fallrohren benötigt die Unterkonstruktion einen Abstand von mindestens 2–3 cm.

Wenn bereits ein stabiler Untergrund vorhanden ist, beispielsweise eine Betondecke oder ein alter Terrassenbelag aus Stein, kannst du die WPC-Dielen auch mithilfe von Stelzlagern verlegen. Sie sind stufenlos höhenverstellbar und können kleinere Unebenheiten mühelos ausgleichen. Auch ein Gefälle lässt sich so leicht herstellen.


Wie werden WPC-Dielen befestigt?

Mann schraubt WPC fest

Terrassendielen aus WPC werden mithilfe von Montageclips an der Unterkonstruktion befestigt. Das hat den Vorteil, dass du keine Löcher in die Dielen bohren musst. Zudem sorgen die Clips für einen einheitlichen Abstand zwischen den Terrassendielen. Die Befestigungsclips werden in die Nut der WPC-Dielen eingeschoben und auf der Unterkonstruktion verschraubt.


Lassen sich WPC-Dielen auch auf dem Balkon verlegen?

Aufgrund des geringen Gewichts eignet sich WPC hervorragend als Belag für den Balkon. Ein wichtiger Punkt beim Verlegen von WPC-Dielen ist der Abfluss des Wassers. Balkone besitzen bereits ein entsprechendes Gefälle, das bei der Erstellung der Unterkonstruktion erhalten werden muss.

Im Gegensatz zur Terrasse wird die Unterkonstruktion für WPC-Dielen auf dem Balkon nicht auf Betonsteinen verschraubt, sondern schwimmend verlegt. Du kannst die Profile entweder auf Gummigranulat oder auf Stelzlager legen. Die Abstände zwischen den Profilen entnimmst du der Verlegeanleitung des Herstellers.

Bei der Verlegung der einzelnen WPC-Terrassendielen auf dem Balkon gehst du genauso vor wie in unserer Anleitung für die Terrasse beschrieben. Die Befestigung erfolgt ebenfalls über Montageclips.

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Wichtig: Auch für Balkone gibt es in den jeweiligen Landesbauordnungen Vorschriften. So müssen sie beispielsweise als tragende Konstruktion geplant werden. Das bedeutet, dass du nur Produkte – wie etwa Stelzlager – verbauen darfst, die eine bauaufsichtliche Zulassung besitzen.


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