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Balkon kindersicher machen: Tipps für einen kindgerechten Freisitz

Glasbalkon an einem Einfamilienhaus
Lesezeit 5 Minuten
Inhalt:
Warum braucht der Balkon eine Kindersicherung?
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Gemeinsam unter freiem Himmel spielen und entspannen: An warmen Sommertagen avanciert der Balkon zur Wohlfühloase für die ganze Familie. Damit alle großen und kleinen Familienmitglieder die Freiluftsaison unbeschwert genießen können, muss der Balkon nicht nur gemütlich, sondern vor allem auch sicher sein. In diesem Beitrag erfährst du, worauf es dabei ankommt und wie du deinen Balkon mit einfachen Mitteln kindersicher machen kannst.


Warum braucht der Balkon eine Kindersicherung?

Schnell ist es passiert: In einem unbeaufsichtigten Moment klettert der Nachwuchs über das Balkongeländer und fällt in die Tiefe. Schon aus den unteren Geschossen kann ein Sturz für Kleinkinder lebensgefährlich sein. Grund dafür ist ihre Anatomie: Im Verhältnis zum Körpergewicht ist der Kopf kleiner Kinder vergleichsweise schwer. Dadurch kippen sie schnell vorn über.

Doch das Geländer ist nicht die einzige Gefahr auf dem Balkon: Auch alte Bodenbeläge, Balkonpflanzen und Gegenstände, die nicht ausreichend gesichert sind, bergen Unfallrisiken für Kinder.

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Wann sollte der Balkon kindersicher gemacht werden?

Besonders gefährdet sind Kinder zwischen 1 und 3 Jahren. Das Gefahrenbewusstsein ist in diesem Alter noch nicht ausgebildet, die motorischen Fähigkeiten entwickeln sich aber sehr schnell. Spätestens dann, wenn der Nachwuchs anfängt zu krabbeln, solltest du deinen Balkon entsprechend absichern. Es ist ratsam, die Sicherheitsmaßnahmen mindestens bis zum 5. Lebensjahr beizubehalten. Danach kannst du individuell abschätzen, welche Maßnahmen noch notwendig sind.


Wie wird das Balkongeländer kindersicher?

Balkon mit Glasgeländer an einer Hauswand

Vorgaben zur Höhe des Geländers und zu den Gitterabständen finden sich in den Landesbauordnungen. Allerdings können sich die Regelungen von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Die Mindesthöhe liegt meist bei 110 cm. Gemessen wird grundsätzlich von der Bodenplatte aus. Der Abstand zwischen den Streben sollte maximal 12 cm betragen, damit Kinder ihren Kopf nicht durchstecken können. Gleiches gilt für den Bereich unter dem Gitter. Viele Landesbauordnungen untersagen zudem die Nutzung horizontaler Geländerelemente, die als Leiter genutzt werden könnten.

Am sichersten sind Geländer und Brüstungen mit einer rundum geschlossenen Fläche. Sie laden weder zum Klettern ein, noch gibt es Zwischenräume, wo der Kopf oder gar der ganze Körper eines Kindes hindurchpasst. Durchgehende Flächen verhindern zudem, dass Kinder etwas hindurchwerfen, was Passanten verletzen oder Fahrzeuge beschädigen könnte. Planst du einen Neu- oder Umbau, solltest du bereits von vornherein auf die Sicherheit achten.

Falls du bereits ein Geländer mit offenen Streben besitzt, empfiehlt sich eine Verkleidung. Am stabilsten sind passgenau zugeschnittene Platten aus Acrylglas, die an den Streben montiert werden. Wichtig: Scharfe Kanten sind tabu! Wie saubere Schnitte gelingen, erfährst du im Ratgeber Acrylglas schneiden. Du kannst deinen Balkon aber auch mit speziellen Sichtschutzwänden aus Holz, Glas, Alu oder Kunststoff verkleiden. Positiver Nebeneffekt: Sie schützen nicht nur vor Unfällen, sondern halten auch Wind und neugierige Blicke ab. Achte darauf, dass der Sichtschutz solide ist. Sichtschutzmatten oder Balkonbespannungen sind als Kinderschutz auf dem Balkon weniger gut geeignet, weil sie flexibel sind und sich unbemerkt lösen können.

Auf Nummer sicher gehst du, wenn du zusätzlich ein Netz, beispielsweise ein drahtverstärktes Katzennetz oder ein Balkon-Sicherheitsnetz, über deinen Balkon spannst. Beachte dabei die Herstellerangaben.


Was gilt für Gegenstände auf dem Balkon?

Kinder sind neugierig und lieben es, zu klettern. Alles, was als Kletterhilfe dienen kann, solltest du deshalb vom Balkon verbannen. Das gilt für Tische und Stühle ebenso wie für Getränkekästen oder Blumenkübel. Wenn du nicht auf Balkonmöbel verzichten möchtest, dann entscheide dich für möglichst schwere Modelle, die du in sicherer Entfernung zum Geländer platzierst. Alternativ kannst du deine Möbel auch an der Wand fixieren, sodass die Kleinen sie nicht selbstständig verschieben können.


Was ist bei der Balkonbepflanzung zu beachten?

Bunt gemischte Pflanzen auf einem Balkon

Wie in Wohnung und Garten gilt auch auf dem Balkon: Giftige Pflanzen gehören nicht in die Reichweite von Kindern! Das betrifft beispielsweise Petunien, Wandelröschen, Oleander, Alpenveilchen, Primeln oder Efeu. Informiere dich genau über die Gewächse, mit denen du deinen Balkon bepflanzen möchtest. Ideal für Kinder geeignet sind Gemüsepflanzen und Kräuter. Vorsicht ist jedoch bei Tomaten geboten: Stängel, Blätter und unreife Früchte enthalten giftiges Solanin.

Die Töpfe sollten stabil stehen und sich nicht verschieben lassen. Du kannst sie auch fest am Geländer anbringen. Besonders praktisch: Fixierst du sie an der Innenseite des Balkongeländers bzw. der Brüstung, dienen Blumenkästen gleichzeitig als Kletterbarriere. Auch Blumenerde, Düngemittel und Werkzeuge gehören nicht in Kinderhände. Bewahre deine Hilfsmittel in einem hohen Regal oder in einem abschließbaren Schrank auf.


Wie sollte der Bodenbelag beschaffen sein?

Balkonboden aus Klickfliesen mit Metallgeländer im Hintergrund

Sonne, Wind, Regen und Schnee können dem Bodenbelag auf dem Balkon stark zusetzen: Das Material wird spröde, es bilden sich Löcher oder Risse. Das sieht unschön aus und birgt zudem ein hohes Verletzungsrisiko. Gefährlich sind vor allem alte Holzdielen, bei denen sich lange Splitter lösen. Schnelle Abhilfe schaffen stylishe Outdoorteppiche, die dem Nachwuchs eine weiche Spielunterlage bieten. Du kannst auf deinem Balkon aber auch Kunstrasen oder Klickfliesen verlegen. Halte den Belag möglichst sauber.


Wie lässt sich die Balkontür sichern?

geschlossene Balkontüren mit Balkon im Hintergrund

Auch wenn du deinen Balkon kindersicher gestaltet hast: Kleinkinder sollten nie unbeaufsichtigt auf dem Freisitz spielen. Damit sie nicht unbemerkt aus der Wohnung nach draußen schlüpfen können, sollte die Balkontür entsprechend gesichert werden. Ein Must-have für einen Haushalt mit kleinen Kindern sind abschließbare Fenster- und Türgriffe. Diese lassen sich leicht in Eigenregie montieren.

Mit einem Einklemmschutz oder einem Türstopper vermeidest du, dass sich die Balkontür von allein schließt. Dabei handelt es sich um kleine Halbringe aus Kunststoff, die zwischen Tür und Rahmen gesteckt werden. Der Schutz stoppt die Tür kurz vor dem Schließen und verhindert so, dass sich Kinder oder Erwachsene die Finger einklemmen können.


Darf ich als Mieter meinen Balkon kindersicher umbauen?

Veränderungen sind erlaubt, wenn sie rückgängig gemacht werden können. Bei den meisten Maßnahmen zur Kindersicherung auf dem Balkon ist das der Fall. Müssen Löcher in das Geländer oder in die Hauswand gebohrt werden, dann solltest du das Vorhaben jedoch vorher mit deinem Vermieter absprechen.


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