Wenn die Blumen blühen und der Rasen gemäht ist, soll natürlich auch alles Übrige im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse wieder schön und gepflegt aussehen. Beim Anblick der alten Gartenmöbel, Terrassendielen und Gartendekoration denkt man schnell über eine Neuanschaffung nach. Aber das muss nicht immer sein. Manchmal hilft schon eine einfache Reinigung, um diese wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Draußen gibt es im Wesentlichen Oberflächen aus Holz, Metall, Kunststoff oder Stein. Im Folgenden erklären wir dir, wie die Oberflächenbehandlung für das jeweilige Material funktioniert.
Vorbereitung
Egal um welche Oberfläche es geht, reinige diese zunächst trocken mit einem Handfeger oder einer Bürste. So können schon Moos, Algen, Staub, Spinnenweben und lose Lackierungen entfernt werden.
Nach der Trockenreinigung nimm warmes Wasser und eine Bürste oder einen Schwamm, um weiteren Schmutz zu entfernen. Achtung: Bei empfindlichen Materialien wie Kunststoff solltest du lieber weiche Putzlappen oder ähnliches verwenden, um die Oberfläche nicht zu verkratzen. Bei Bedarf gebe ein wenig Spülmittel in das Wasser, lasse es eine Zeit lang einwirken und schrubbe die Oberfläche mit einer Bürste oder einem Schwamm. Spüle dann mit klarem Wasser nach.
Oberflächenbehandlung von Kunststoffen
Gartenmöbel aus Kunststoff können nach einiger Zeit schnell vergilben oder Schmutz ansetzen. Vor der Reinigung solltest du jedoch erst sichergehen, dass keine Risse oder andere Beschädigungen vorhanden sind. Gibt es größere Schäden, solltest du über eine Neuanschaffung nachdenken. Beschädigungen, die die Stabilität des Möbelstücks beeinflussen, lassen sich nicht ohne Weiteres reparieren.
Kunststoff richtig reinigen
Um die Oberfläche ein wenig aufzufrischen gibt es mehrere Möglichkeiten. Beispielsweise kann man spezielle Kunstoff- oder Gartenmöbelreiniger verwenden, alternativ aber auch Essigreiniger zum säubern verwenden. Von Scheuermilch und Scheuerschwämmen sollte man jedoch absehen. Hierdurch wird die Oberfläche zu stark angeraut und neuer Schmutz kann sich wesentlich schneller festsetzen.
Ein gutes Hausmittel gegen starke Verschmutzungen ist Zahnpasta. Durch die enthaltenen Bleichmittel können Verfärbungen entfernt werden. Nutze zum Auftragen entweder ein Mikrofasertuch oder einen weichen Schwamm und reibe damit die Paste in den Schmutz. Anschließend mit Wasser abwaschen und das Möbelstrück trocken wischen.
Als Möbelpflege dient zum Beispiel haushaltsübliches Salatöl. Trage dies auf den Möbeln auf, lasse es eine Weile einwirken und poliere es dann mit einem Baumwolltuch nach. Wchtig ist auch, dass du Kunststoff gründlich reinigst, bevor du ihn lackierst.
Oberflächenbehandlung von Metall
Meist ist bei den robusten Gartenmöbeln aus Metall nur eine gründliche Reinigung nötig, damit sie wieder wie neu aussehen. Für jeden Metalltypen, egal ob hartes, weiches, behandeltes oder unbehandeltes Metall gibt es die entsprechende Politur. Diese solltest du nach der Anwendung aber möglichst nicht antrocknen lassen. Rillen und Vertiefungen in den Möbeln lassen sich ganz einfach mit einer weichen Zahnbürste reinigen. Metalle solltest du stets behutsam reinigen, um Verkratzen des Lacks zu verhindern.
Überlackieren
Sollte es mit einer gründlichen Reinigung nicht getan sein, ist ein neuer Anstrich fällig. Ist die vorhandene Lackierung noch geschlossen und weist nur kleine Kratzer auf, kann sie überlackiert werden. Hierzu stellst du zunächst sicher, dass sich keine Fett- oder Ölflecken auf der Oberfläche befinden. Falls vorhanden, entfernen diese mit Terpentin. Raue dann die Oberfläche mit feinem Schleifpapier an. Hierzu eignen sich Schleifschwämme, da sie sich beim Schleifen der Oberfläche anpassen. Trage dann den neuen Lack auf. Ob du mit einem Pinsel oder einer Lackrolle arbeitest, hängt vom Format der Oberfläche ab. Für große ebenmäßige Oberflächen eignet sich eine Lackrolle, für kleine Flächen, Schnörkel und Profile verwende einen Pinsel. Wenn eine Lackierung mit diesen Werkzeugen nicht möglich ist, kannst du Sprühlacke verwenden.
Wenn der Lack ab ist
Ist die Oberfläche nur teilweise beschädigt, raue ebenfalls alle Flächen an, trage dann aber zunächst dort, wo keine Lackierung mehr vorhanden ist, eine Grundierung auf. Schleife diese nach dem Trocknen glatt und tragen dann erst den eigentlichen Lack auf. Fehlen große Teile der Lackierung, muss der gesamte Lack entfernt werden. Sollte hier das Schleifen eine zu große Herausforderung darstellen, versuche es mit einem Heißluftföhn. Durch das erhitzen wird der Lack aufgeweicht und kann nun ganz einfach mit einem Spachtel abgetragen werden. Als Föhnaufstz solltest du eine Breitstrahldüse verwenden, mit dieser lassen sich die einzelnen Stellen präziser aufheizen.
Neu lackieren
Ist die Oberfläche nur teilweise beschädigt, raue ebenfalls alle Flächen an, trage dann aber zunächst dort, wo keine Lackierung mehr vorhanden ist, eine Grundierung auf. Schleife diese nach dem Trocknen glatt und tragen dann erst den eigentlichen Lack auf. Fehlen große Teile der Lackierung, muss der gesamte Lack entfernt werden. Sollte hier das Schleifen eine zu große Herausforderung darstellen, versuche es mit einem Heißluftföhn.
Oberflächenbehandlung von Holz
Holz ist nicht gleich Holz. Die unterschiedlichen Holzarten haben unterschiedliche Eigenschaften. Je nach Holztyp benötigen deine Balkonmöbel deshalb unterschiedliche Behandlungen. Erfahre hier alles über die Oberflächenbehandlung des Naturmaterials.
Teakholz behandeln
Teakholz ist durch seinen Ölgehalt im Freien wesentlich haltbarer als Nadelhölzer wie Kiefer und Fichte. Teakholz ist weitgehend resistent gegen Schimmel und Insektenbefall. Nach einiger Zeit jedoch werden auch Teakholzmöbel silbrig grau. Diese Verfärbung ist nicht weiter schlimm und stellt keinen Schaden dar. Willst du jedoch den alten Farbton und Glanz wiederherstellen, schleife die Oberfläche nur ganz leicht mit feinem Schleifpapier an und tragen entweder Öl oder spezielle Teakholz-Pflegemittel bzw. Reiniger auf. Wind, Wetter und Sonneneinstrahlung beschleunigen den Alterungsprozess deiner Möbel, deshalb schütze diese mit Abdeckungen und lasse sie nicht draußen ungeschützt überwintern.
Nadelholz behandeln
Nadelhölzer wie Fichte oder Tanne, die nicht kesseldruckimprägniert sind (erkennbar z.B. an der grünlich braunen Farbe), sind anfälliger für Verwitterung. Solltest du solche Hölzer zum ersten Mal streichen, trage unbedingt eine Grundierung auf, die vor Bläuepilzen und anderem Schädlingsbefall schützt. Trage erst dann den eigentlichen Lack bzw. die Lasur auf. Sind die Holzoberflächen farbig deckend lackiert, gehe wie schon bei den Metalloberflächen beschrieben vor. Oft reicht ein Entfernen der losen Lackschichten und anschließendes Anschleifen aus, um eine neue Lackschicht auftragen zu können.
Lack abschleifen
Klarlackbeschichtungen auf Holz neigen dazu, sich nach gewisser Zeit abzulösen. Hier muss der ganze Lack restlos abgeschliffen werden. Bevor ein neuer Klarlack aufgetragen wird, sollte das Holz mit Holzschutzgrund behandeln. Zum Abschleifen kannst du einfaches Schleifpapier, einen Exzenterschleifer, Deltaschleifer oder einen Schwingschleifer verwenden.
Damit die Oberfläche schön glatt wird, beginne mit einer 60er-Körnung und steiger sich schrittweise bis zu einer 150-180er-Körnung. Bei farbigen Lackschichten reicht es teilweise aus, die losen Lackschichten abzuschleifen. Schleife dann aber über die ganze Oberfläche, sodass weiche Übergänge entstehen, die sich später nicht abzeichnen. Danach trage den neuen Lack in zwei Schichten mit Zwischenschliff auf.
Lack auftragen
Zum Lackieren kannst du eine Lackrolle, einen Pinsel oder eine Spritzpistole verwenden. Trage dabei die jeweiligen Schichten nicht zu dick auf und verdünne die Farbe zumindest beim ersten Anstrich.
Sind die vorhandenen Anstriche sehr beschädigt, muss auch hier der gesamte Lack runter. Entweder schleifst du ihn ab, oder verwendest Abbeizer, um die Lackschichten anzulösen und mit einem Spachtel zu entfernen. Sind Hölzer farbig lasiert, schleife diese nur mit feinem Schleifpapier, besser noch mit einem feinen Schleifschwamm an.
Stellen, an denen du bis auf das Holz durchschleifst, setzen sich später etwas heller ab. Achte deshalb darauf, dass die Oberfläche nach dem Schleifen schön gleichmäßig aussieht. Anschließend trägst du hier eine neue Lasur auf.