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Ratgeber

Apfelbaum im Garten pflanzen und pflegen

Viele Reife Äpfel hängen an einem Baum im Sonnenschein.
Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:

Kaum ein Obst ist so häufig in deutschen Gärten vertreten wie der Apfelbaum. Seine zahlreichen Sorten machen den Naschgarten rund um Kern-, Stein- und Beerenobst komplett und eignen sich nicht nur zum direkten Verzehr, sondern auch zum Kochen, Backen und Einmachen. Wie du auch in deinem Garten einen eigenen Apfelbaum pflanzt und was es zu beachten gibt, erfährst du in diesem Ratgeber – inklusive Sorten-Empfehlungen, Pflegetipps und praktischer Anleitung. Alles über den heimischen Obstgarten und die Pflanzung von Obstbäumen findest du bei toom Baumarkt.


Apfelbaum pflanzen – Schritt für Schritt

Ein Junger Apfelbaum wird in ein dafür ausgehobenes Loch im Boden gesetzt.

Damit er reichlich leckere Früchte tragen kann, musst du beim Einpflanzen deines Apfelbaums sorgsam vorgehen. Apfelbaum-Setzlinge bzw. veredelte Stämmchen bekommst du entweder im Fachhandel oder in der Baumschule – in letzterer kannst du häufig auch die verschiedenen Sorten probieren. Pflanze deinen Apfelbaum am richtigen Standort im Garten und halte dich an die nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Schritt 1: Obstbaum vorbereiten

Als erstes bereitest du die Wurzeln des Apfelbaums auf das Einpflanzen vor. Bei der Vorgehensweise wird zwischen wurzelnackten Stämmen und Containerware unterschieden:

  • Wurzelnackter Apfelbaum: Stelle die nackten Wurzeln für ein paar Stunden in einen Eimer mit Wasser. Schneide anschließend abgestorbene und beschädigte Wurzeln ab und schneide die Hauptwurzeln an. Das sorgt für ein schnelleres Wachstum.
  • Apfelbaum im Topf: Nimm den Wurzelballen erst kurz vor der Pflanzung aus dem Topf – eine Wässerung ist nicht notwendig, da die Wurzeln bereits an feuchte Erde gewöhnt sind. Schneide den Wurzelballen seitlich an und lockere ihn vorsichtig auf, bevor du den Baum einpflanzt.

Schritt 2: Pflanzloch ausheben

Das Pflanzloch für deinen neuen Apfelbaum sollte mindestens doppelt so groß im Umfang sein wie der Wurzelballen, damit die jungen Wurzeln nicht umknicken und sich nach dem Pflanzen ausbreiten können. Hebe das Pflanzloch etwas tiefer aus, als der Ballen groß ist, und lockere nochmal dieselbe Tiefe des Bodens großzügig auf – am besten mit einer Grabegabel. So können sich die Wurzeln einfacher entfalten und stoßen nicht gegen feste Erde. Halte den Stamm zwischendrin immer wieder in das Loch, um die Tiefe zu überprüfen.

Schritt 3: Erde vorbereiten

Vermische die ausgehobene Erde mit frischem Kompost und Hornspänen, damit der junge Apfelbaum direkt eine gesunde Nährstoffzufuhr bekommt. Ist die Erde zu lehmig, kannst du außerdem etwas Sand untermischen und sie damit auflockern.

Schritt 4: Pflanzpfahl einsetzen

Damit der Stamm stabil steht und gerade wächst, werden Apfelbäume mit einem Pflanzpfahl gestützt. Schlage diesen am Rand des Pflanzlochs – etwa 30 Zentimeter vom Stamm entfernt – mit einem Vorschlaghammer in den Boden. Er sollte fest stehen und knapp unter der Baumkrone enden. Am besten schlägst du den Pfahl westlich des Stammes ein, dann wird der Baum bei Wind vom Pfahl weggedrückt und nicht zu ihm hin – eine Berührung sollte ausgeschlossen werden.

Schritt 5: Apfelbaum einpflanzen

Steht der Pfahl fest im Loch, kannst du den Apfelbaum setzen. Er sollte so tief in die Erde gepflanzt werden, wie er ursprünglich stand – das erkennst du an der dunklen Verfärbung der Rinde. Außerdem sollte die Veredelungsstelle etwa eine Handbreit über dem Boden sitzen. Steht der Apfelbaum mittig und in guter Tiefe, füllst du das Pflanzloch mit dem angereicherten Substrat auf. Drehe den Wurzelballen zwischendurch vorsichtig ein wenig, damit auch Erde zwischen die Wurzeln gelangen kann.

Schritt 6: Erde verdichten und angießen

Ist das Pflanzloch aufgefüllt, trittst du die Erde um das Apfelbäumchen vorsichtig fest. Forme anschließend rund um den Stamm einen Gießrand, damit das Wasser zu den Wurzeln geleitet wird und nicht in den Rasen abfließt. Gieße nun den frisch gepflanzten Apfelbaum kräftig an, bis die Erde gut durchnässt ist – das wird auch als Einschlämmen bezeichnet.

Stammschutz für den Obstbaum

Schritt 7: Stamm anbinden

Nachdem Baum und Pfahl fest in der Erde stehen, müssen sie noch aneinander befestigt werden – verwende dafür ein Stück Gartenschnur oder ein Kokosseil. Lege das Seil mehrmals wie eine Acht um Stamm und Pfahl und umwickele anschließend den Mittelteil so oft, bis eine stabile Konstruktion entstanden ist. Verknote das Ende am Holzpfahl, um den Stamm zu schonen. Dieser sollte fest mit dem Seil umwickelt sein, jedoch nicht gequetscht werden.

Schritt 8: Stamm schützen

Optional kannst du den Stamm deines neuen Apfelbaums vor Tieren und Umwelteinflüssen schützen. Gegen Wildtiere, die gerne mal an junger Obstbaumrinde knabbern, kannst du einen Stammschutz aus Kunststoff verwenden. Zusätzlich kannst du die Rinde kalken, um sie vor Sonne und Schädlingen zu schützen. Gegen Wühlmäuse kannst du außerdem vor dem Pflanzen des Apfelbaums einen zersetzbaren Drahtkorb um den Wurzelballen anbringen.


Apfelbaum im Topf pflanzen

Eine platzsparende Alternative ist das Kultivieren von Apfelbäumen im Topf – ideal als Balkonbepflanzung oder Terrassenbepflanzung. Wichtig ist, dass du ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit Wasserabfluss wählst und auf eine kleinwüchsige Sorte zurückgreifst – als Säulenapfel oder Spalierobst gezogen. Beachte, dass du für eine erfolgreiche Befruchtung zwei Apfelbäumchen pflanzen musst – es sei denn, dein Nachbar hat eine passende Befruchtersorte in seinem Garten. In der kalten Jahreszeit solltest du außerdem einen Winterschutz für Pflanzen verwenden, um den oder die Apfelbäume ein wenig vor Frost zu schützen.


Pflanzbedingungen für Apfelbäume

Apfelbäume sind zwar winterhart, doch späte Fröste können sich negativ auf die Blüten auswirken. Was es vor dem Pflanzen noch zu beachten gilt, erfährst du jetzt.

Standort, Erde und Abstand

Nahaufnahme eines Apfelbaums auf einer Plantage.

Apfelbäume kommen auch mit halbschattigen Standorten zurecht, doch je mehr Sonne sie bekommen, desto mehr Vitamine, Aroma und Reife gelangen in die Früchte. Mehr Sonne bedeutet jedoch auch einen erhöhten Wasserbedarf, was du im Sommer bedenken solltest. Außerdem sollte der Standort so gewählt werden, dass nicht mit Spätfrost zu rechnen ist, weil die zarten Apfelblüten darauf empfindlich reagieren.

Als Pflanzabstand zu anderen Bäumen und Sträuchern, Grundstücksgrenzen sowie Mauern und Gebäuden solltest du dich an der zu erwartenden Kronengröße orientieren. Nur wenn diese ausreichend Platz zum Entfalten hat, kann der Apfelbaum gesund und natürlich wachsen. Welche Erde du für das Pflanzen deines Apfelbaums verwendest, ist nicht ganz so relevant – solange der Boden lehmig, nährstoffreich und nicht zu sauer ist.

Befruchtung von Apfelbäumen

Ein blühender Zweig eines Apfelbaums in der Nahaufnahme.

Bei Apfelbäumen handelt es sich um Fremdbefruchter. Das heißt, du benötigst einen Pollenspender in der näheren Umgebung. Das sollte eine Apfelsorte mit ähnlicher Blütezeit sein, damit die Bienen die Pollen vom einen zum anderen Baum tragen und die Blüten befruchten können. Lass dich zu den jeweils passenden Befruchtersorten am besten in der Baumschule oder im Gartencenter beraten. Alternativ gibt es auch Familienbäume mit mehreren Sorten – diese befruchten sich gegenseitig. Ob eine Blüte erfolgreich bestäubt wurde, zeigt sich daran, dass nach der Blüte nur die Blütenblätter abfallen. Wurde eine Blüte nicht befruchtet, wird der Stiel mit abgestoßen.

Tipp: Mit dem Anlegen eines bienenfreundlichen Gartens förderst du die Nützlinge, die sich um die Befruchtung deiner Apfelbäume kümmern.

Wann man Apfelbäume pflanzt – die beste Pflanzzeit

Person pflanzt Apfelbaum in Loch

Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung von Apfelbäumen ist der späte Herbst. So kann der Baum über den Winter fest im Boden verwurzeln und anschließend im Frühjahr und Sommer seine Energie in Blüten- und Fruchtbildung stecken. Zu welcher Jahreszeit du deinen Apfelbaum pflanzt, hängt auch davon ab, ob es sich um Container- oder Wurzelware handelt.

Die Zeit für das Ausbilden neuer Wurzeln über den Winter ist nämlich besonders bei wurzelnackten Stämmchen wichtig, damit diese sich vor der Wachstumsphase an das Erdreich gewöhnen können. Bei Containerware kannst du einen Apfelbaum auch im Frühjahr pflanzen, wobei dennoch der Herbst die bevorzugte Pflanzzeit ist.


Ausgepflanzten Apfelbaum pflegen

Nahaufnahme eines Apfelbaums mit Früchten, der geschnitten wird.

Nach der Pflanzung kommt die Pflege. Für ein gutes Wachstum solltest du Obstbäume schneiden, und zwar schon direkt nach dem Einpflanzen. Auch in den Folgejahren ist ein regelmäßiger Rückschnitt des Apfelbaums wichtig. Außerdem sollte der Boden deines Apfelbaums immer schön feucht gehalten werden – das ist besonders in den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung und vor allem im Sommer von Bedeutung, um die Wurzeln zu unterstützen.

Als Pflanzendünger empfiehlt es sich, ein- bis zweimal im Jahr etwas frischen Kompost und im Frühjahr Hornspäne in den Boden einzuarbeiten. Beides wird der Apfelbaum mit gesunden Früchten belohnen. Den Pflanzpfahl und den Strick solltest du regelmäßig überprüfen und bei Bedarf reparieren oder austauschen – er sollte immer fest sitzen, doch den Stamm nicht abschnüren.

Tipp: Gartenmulch um den Wurzelbereich sorgt dafür, unnötige Verdunstung zu vermeiden.

Kann man einen Apfelbaum umpflanzen?

Mehrere kleine Apfelbäume in Töpfen.

Apfelbäume – oder generell Bäume – umzupflanzen ist nicht gängig, doch in den ersten vier Jahren nach der Pflanzung möglich. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Herbst, damit die Wurzeln über den Winter wieder neu festwachsen können. Achte beim Ausgraben jedoch darauf, dass du die Wurzeln nicht zu stark beschädigst, da dein Apfelbaum sonst langfristig Schaden nehmen kann.


Der Apfelbaum – ein Klassiker im Garten

Ein einzelner Früchte tragender Apfelbaum auf einer Wiese.

Der Apfel ist unheimlich sortenreich und das beliebteste Baumobst im heimischen Obstgarten. Das zu den Rosengewächsen zählende Kernobst erstrahlt ab Ende April mit seiner wunderschönen Apfelblüte, die den phänologischen Vollfrühling symbolisiert. Welcher Apfelbaum für dich der Richtige ist, hängt nicht nur von der Sorte, sondern auch von der Wuchsform ab. Veredelte Bäume tragen die Wuchseigenschaften ihrer Unterlage, die somit für Größe und Umfang des Baums verantwortlich ist. Bei sandigen Böden ist eine stark wachsende Unterlage erforderlich, bei lehmigen Böden eine schwach wachsende.

Folgende Wuchsformen kann ein Apfelbaum haben:

Hochstamm

Diese Apfelbäume mit einer Stammhöhe von 1,80 bis 2 Metern können insgesamt bis zu 6 Meter groß werden.

Halbstamm

Halb- und Hochstamm unterscheiden sich nur in der Stammhöhe – diese beträgt beim Halbstamm etwa 1,20 bis 1,50 Meter.

Buschbaum

Der Buschbaum hat keinen freiliegenden Stamm und erreicht eine Gesamthöhe von etwa 3 bis 4 Metern.

Spindelbusch

Diese Form des Apfelbaumes erreicht etwa 2 bis 3 Meter Höhe und ist aufgrund der geringen Größe leicht zu pflegen und vor allem für kleine Gärten geeignet.

Sonderformen

Als Apfelbaum-Sonderformen gelten das sogenannte Säulenobst, Spalierobst und der Mini-Apfelbaum. Diese kleinen Obstbäume eignen sich auch für Balkon und Terrasse.


Die richtige Apfelbaumsorte für deinen Garten finden

Welche Sorte Apfelbaum für deinen Garten die richtige ist, hängt nicht nur vom persönlichen Geschmack ab, sondern auch von den Standortbedingungen. Stelle dir also folgende Fragen:

  • Wie viel Platz hast du für die Apfelbäume zur Verfügung – welche Wuchsform eignet sich?
  • Welche Bodenbeschaffenheit hat der Standort?
  • Wie ist das Klima in deiner Region?
  • Ist der Standort sonnig oder halbschattig?
  • Hast du bereits eine Befruchtersorte in der Umgebung oder benötigst du einen zusätzlichen Befruchterbaum?
  • Zu welcher Jahreszeit möchtest du die Früchte ernten?
  • Möchtest du die Äpfel direkt verarbeiten oder länger lagern?
  • Und: Möchtest du lieber süße oder säuerliche Äpfel ernten?

Nun kannst du dich mithilfe der gegebenen Bedingungen im Fachhandel oder der Baumschule beraten lassen, welche Apfelbaumsorten sich zum Pflanzen in deinem Garten eignen. Der Apfelbaum wird in Sommer- bzw. Früh-, Herbst- und Wintersorten unterteilt. Die Jahreszeit bezieht sich auf den Erntezeitpunkt. Außerdem kannst du zwischen alten und neuen Sorten wählen – die alten kennst du vielleicht noch aus dem Garten deiner Großeltern. Allerdings ist es häufig ratsam, neuere Sorten zu pflanzen, da die modernen Apfelbaum-Züchtungen robuster sind.

Eine kleine Übersicht der beliebtesten Apfelsorten für den heimischen Obstgarten – viele davon gibt es in verschiedenen Wuchsformen:

Sorte

Geschmack

Erntezeit

Elstar

Geschmack

süß-säuerlich

Erntezeit

Sommer

Gravensteiner

Geschmack

süß-säuerlich

Erntezeit

Sommer

Nela

Geschmack

säuerlich

Erntezeit

Sommer

Gerlinde

Geschmack

süß-säuerlich

Erntezeit

Herbst

Goldparmäne

Geschmack

süß-säuerlich

Erntezeit

Herbst

Santana

Geschmack

süß-würzig

Erntezeit

Herbst

Boskoop

Geschmack

herb-säuerlich

Erntezeit

Winter

Rewena

Geschmack

süß-säuerlich

Erntezeit

Winter

Golden Delicious

Geschmack

süß

Erntezeit

Winter


Apfelernte im eigenen Garten

Ein Korb voller frisch geernteter Äpfel.

Auch wenn die Äpfel an sich nicht übermäßig empfindlich sind, solltest du sie sehr vorsichtig pflücken. So verhinderst du, dass junge Knospen beschädigt werden, die der Baum im Folgejahr für neue Äpfel benötigt. Reif sind deine Äpfel, wenn man sie leicht pflücken kann, die Farbe kräftig und die Kerne braun sind und das Fruchtfleisch beim Aufschneiden knackt. Äpfel, die für die Lagerung gedacht sind, werden bereits ein wenig früher geerntet und können während der Lagerung ausreifen.


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