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Ginster pflanzen und richtig pflegen

Ginster
Lesezeit 10 Minuten
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Du möchtest einen Strauch pflanzen, der pflegeleicht ist und trotzdem Farbe in den Garten bringt? Dann ist Ginster optimal. Er wächst schnell, ist relativ anspruchslos und verwandelt den Garten im Frühjahr in ein Meer aus Blüten. Wann die optimale Pflanzzeit ist, welche Ansprüche er an Boden und Standort hat und was zu beachten ist, wenn du Ginster schneiden möchtest, erfährst du hier.


Was ist Ginster?

Gelber Ginster

Der Echte Ginster ist ein aufrecht wachsender Strauch oder Halbstrauch, der mit seinen rund 100 Arten zur Familie der Hülsenfrüchtler gehört.

Andere Gattungen tragen ebenfalls den Trivialnamen Ginster, sind mit diesem aber nur entfernt oder gar nicht verwandt. Dazu gehören unter anderem der Besenginster, der Spanische Ginster und der Dornginster.

Ursprünglich war der Ginster im Mittelmeerraum, von Mitteleuropa bis Nordafrika und einigen Teilen Asiens beheimatet, wo er auf wilden Wiesen und in Moorlandschaften wuchs.

Da er vergleichsweise geringe Standortansprüche hat, gedeiht er auch in felsigen, trockenen Gebieten und ist inzwischen weltweit anzutreffen.

Steckbrief Echter Ginster:
Header 1Header 2
Header 1HerkunftHeader 2Mitteleuropa und Nordafrika (vor allem im Mittelmeerraum), Asien
Header 1Botanischer NameHeader 2Genista
Header 1FamilieHeader 2Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Header 1StandortHeader 2Sonnig und warm
Header 1BodenHeader 2Sandig, durchlässig, nährstoffarm
Header 1PflanzzeitpunktHeader 2Vorzugsweise im Frühjahr (bis in den Herbst hinein möglich)
Header 1PflegeHeader 2Pflegeleicht
Header 1BlütezeitHeader 2Mai bis Juli

Wie sieht Ginster aus?

Je nach Sorte erreicht der Ginster eine Höhe von bis zu drei Metern und annähernd eine ebensolche Breite. Es gibt ihn aber auch als Bodendecker. Eine Ausnahme bildet der Ätna-Ginster, er wird bis zu fünf Meter hoch.

Der Ginster ist eine Pflanze mit dornigen, stacheligen Trieben und recht spärlich wirkendem Blattwerk. Die laubabwerfenden Ginster verlieren ihre Blätter recht früh im Jahr. Das muss dir keine Sorgen bereiten. Da es sich um mehrjährige, winterharte Gewächse handelt, kommen die Blätter im nächsten Frühjahr wieder.

Bekannt und beliebt ist der Ginster vor allem aufgrund seiner schmetterlingsartigen Blüten, die von Mai bis in den Juli blühen. Sie werden am vorjährigen Holz ausgebildet und stehen am Zweigende traubenartig zusammen. Die meisten Ginster-Arten blühen strahlend gelb. Es gibt jedoch auch Sorten, die weiße, rosafarbene, violette, rotbraune oder sogar zweifarbige Blüten tragen. Diese enthalten zwar keinen Nektar, aber Pollen, die viele Bienen und Hummeln anziehen. Im Spätsommer bilden die Blüten längliche Hülsenfrüchte aus. Die darin enthaltenen Samen werden durch einen Schleudermechanismus verbreitet.


Ginster richtig pflanzen: Standort, Boden und Zeitpunkt

Ginsterbusch im Garten

Der Ginster ist im Garten am besten aufgehoben. Wenn du ihn direkt in die Erde pflanzt, haben seine tiefen Pfahlwurzeln ausreichend Platz und du musst dir keine Gedanken um die Wasser- und Nährstoffversorgung machen.

Es ist auch möglich, Ginster im Topf zu pflanzen. Allerdings brauchst du dann ein recht tiefes Pflanzgefäß, am besten einen großen Kübel, damit die Wurzeln gut wachsen können. Aufgrund ihrer Wuchshöhe sind die meisten Ginster als Zimmerpflanze weniger geeignet.

Der beste Standort für Ginster

Aufgrund seiner mediterranen Herkunft bevorzugt Ginster vollsonnige, warme Standorte. Je mehr Sonne er bekommt, desto reicher fällt die Blüte aus. An schattigen Plätzen fühlt sich der Ginster hingegen gar nicht wohl. Er kommt zwar auch dort zurecht, doch wächst und blüht nur spärlich.

Bezüglich der Nährstoffbeschaffenheit des Bodens ist Ginster recht anspruchslos. Am besten gedeiht der Ginster in lockerer, sandiger Erde. Pflanzt du deinen Ginster im Kübel, ist wichtig, dass das Substrat trocken und leicht durchlässig ist. Feuchte Böden und Staunässe verträgt er gar nicht, dann beginnen die Wurzeln zu faulen.

Ginster im Garten pflanzen: So geht‘s

Ein Vorteil von Ginster: Es gibt keine feste Pflanzzeit. Abgesehen von Frostperioden kannst du ihn das ganze Jahr über auspflanzen. Greife am besten zu getopften Pflanzen. Bei ihnen ist die empfindliche Pfahlwurzel bis zum Einpflanzen durch einen Erdballen geschützt. Wurzelnackte Pflanzen haben häufiger Probleme beim Anwachsen, da sie sich weniger schnell an eine neue Umgebung gewöhnen. Gehe beim Pflanzen von Ginster folgendermaßen vor:

  1. Pflanzloch ausheben: Das Pflanzloch sollte so tief sein, dass die Pfahlwurzel komplett hineinpasst. Achte darauf, dass die Wurzel nicht geknickt wird. Sie ist sehr empfindlich.
  2. Drainage legen: Eine Drainage aus Sand oder Splitt sorgt für eine gute Entwässerung des Bodens und verhindert Staunässe. Lockere schwere Böden zusätzlich mit Sand auf.
  3. Ginster einsetzen: Die Pflanze sollte so tief eingesetzt werden, wie sie im Topf stand. Fülle das Pflanzloch anschließend mit dem Aushub auf.
  4. Gründlich angießen: Direkt nach dem Pflanzen solltest du den Ginster reichlich gießen. Danach ist keine weitere Bewässerung nötig.

Möchtest du den Ginster in eine Hecke oder in ein Beet setzen, solltest du ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen einplanen. Er sollte so groß sein wie die Hälfte der zu erwartenden Höhe.

Ginster umpflanzen

Umpflanzen solltest du Ginster übrigens nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Oft überleben die Pflanzen einen Ortswechsel nicht. Ist es dennoch notwendig, solltest du den gesamten Wurzelballen des Ginsters ausgraben. Achte darauf, dass du die Wurzel nicht verletzt und pflanze ihn so schnell wie möglich an seinem neuen Standort ein.

Ginster im Kübel pflanzen

Mehrere Ginstersträuche im Topf

Möchtest du Ginster in einen Kübel pflanzen, empfiehlt es sich, auf folgende Dinge zu achten:

  • Wähle ein großes Pflanzgefäß, das ausreichend Platz für die Pfahlwurzel bietet.
  • Lege auch im Kübel eine Drainage zur Entwässerung.
  • Benutze leichte und trockene Pflanzerde.
  • Wähle einen sonnigen Standort.
  • Gieße regelmäßig in Maßen, aber verhindere Staunässe.

Wie sollte man Ginster pflegen?

Ginster ist sehr anspruchslos und ist deshalb die optimale Wahl, wenn du nach Gartenpflanzen mit farbenfrohen Blüten suchst, für deren Pflege du nicht allzu viel Zeit aufwenden musst.

Ginster gießen

Ausgepflanzter Ginster muss im Gegensatz zu Kübelpflanzen nicht gegossen werden. Er deckt seinen Wasserbedarf über die Pfahlwurzel, die tief in den Erdboden hineinreicht. Anders verhält es sich bei Ginster im Topf: Das Gießen ist hier notwendig. Allerdings nicht allzu häufig – einmal pro Woche reicht – und dann auch nur spärlich. Achte darauf, dass die Erde leicht feucht, aber auf keinen Fall nass ist und überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.

Ginster düngen

Auch auf Düngen kannst du getrost verzichten – sowohl bei Topf- als auch Gartenpflanzen. An der Wurzel des Ginsters befinden sich sogenannte Knöllchenbakterien, die molekularen Stickstoff aus dem Boden verfügbar machen. So ist die Pflanze immer ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Düngst du trotzdem zusätzlich, kann sich das sogar negativ auswirken: Das Überangebot an Nährstoffen führt dazu, dass sich lange dünne Triebe bilden. Diese sind weder schön anzusehen noch winterhart.

Übrigens: Liegen optimale Bedingungen vor, wird der Ginster nur in Ausnahmefällen von Schädlingen oder Krankheiten befallen.

Ginster überwintern

Sämtliche Arten von Ginster sind winterhart. Die kalte Jahreszeit überstehen sie ohne besondere Maßnahmen im Freien. In einem Pflanzgefäß sind die Wurzeln jedoch weniger gut vor Frost und Feuchtigkeit geschützt. Deshalb bringst du Ginster im Topf zum Überwintern am besten an einen windgeschützten, möglichst trockenen Platz, wenn du deinen Garten winterfest machst. Gegen strengen Frost kannst du den Topf zusätzlich mit Jute oder Vlies umwickeln.


Sollte man Ginster schneiden?

Ginster schneiden

Grundsätzlich ist ein Schnitt nicht notwendig. Verzichtest du darauf, wird sich der Ginster allerdings schnell vermehren und immer mehr Platz im Garten einnehmen.

Denn überall dort, wo die Triebe den Boden berühren, bilden sie Wurzeln. Möchtest du verhindern, dass er sich ausbreitet, solltest du den Ginster zurückschneiden.

Der geeignete Zeitpunkt um Ginster zu schneiden

Es gibt unterschiedliche Zeitpunkte für den Schnitt. In jedem Fall solltest du den Ginster im Frühjahr auf erfrorene Triebe hin untersuchen. Findest du welche, schneidest du sie bis in das gesunde Holz ab.

Der optimale Zeitpunkt für einen Gehölzschnitt ist nach der Blüte, also im Juli. So hat der Ginster ausreichend Zeit neu auszutreiben. Schneide ein Drittel der Triebe auf etwa 40 Zentimeter (cm) zurück. Im zweiten und dritten Jahr nach dem Pflanzen wiederholst du den Vorgang. Schneide dann aber vor allem altes Holz, das du an der braunen Farbe erkennen kannst. Nach dem dritten Jahr ist die Pflanze vollständig verjüngt. Möchtest du den Ginster nicht jährlich schneiden, kannst du die Triebe auch alle drei bis vier Jahre komplett auf etwa 40 Zentimeter kürzen. Achte darauf, dass du die Triebe nur so weit kürzt, dass noch zwei oder drei Verzweigungen vorhanden sind.

Was ist beim Schneiden von Ginster zu beachten?

Wichtig: Ginster ist giftig. Das gilt für alle Teile der Pflanze, auch für den Pflanzensaft. Da er bei Kontakt Hautreizungen hervorrufen kann, solltest du Handschuhe tragen, wenn du Ginster schneidest. Achte außerdem darauf, dass du eine geeignete Gartenschere verwendest und dein Schneidewerkzeug eine scharfe Klinge besitzt. Ist das nicht der Fall, werden die Triebe gequetscht und anfälliger für Krankheiten.


Kann man Ginster selber vermehren?

Hand berührt gelbe Blütenzweige

Du hättest gerne einen zweiten Ginsterbaum, den du von klein auf großziehst? Das ist nicht allzu kompliziert. Für einen neuen Ginster musst du lediglich die Samen keimen lassen, die du im Herbst aus den länglichen Hülsenfrüchten deines Strauchs nimmst. Sobald aus den Keimlingen kleine Pflänzchen geworden sind, kannst du sie direkt ins Beet setzen.

Eine zweite Möglichkeit zur Vermehrung von Ginster sind Stecklinge. Dafür schneidest du im Herbst einige grüne (nicht verholzte!) Zweige von deinem Strauch ab und setzt diese in ein kleines Gefäß mit sandiger Erde und einer Drainageschicht. Das Substrat muss dauerhaft durchfeuchtet, aber nicht nass sein. Mit einer geeigneten Abdeckung unterstützt du die Stecklinge bei der Wurzelbildung. Sobald diese erfolgt ist, kannst du den Ginster ins Freie pflanzen.


Wichtig für Eltern und Tierhalter

Hast du Kinder oder lässt Tiere frei im Garten laufen? Dann darfst du nicht vergessen, dass alle Pflanzenteile des Ginsters giftig sind. Zusammensetzung und Wirkung des Giftes können zwar mit der Art variieren, dennoch ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Schon der Verzehr von fünf bis zehn Samen kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Bei Kindern wirkt das Gift aufgrund des geringeren Körpergewichts noch schneller. Weise sie in jedem Fall auf die Gefahren der Pflanze hin. Vorsichtig solltest du auch bei Hunden, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Schafen und Pferden sein. Sie können beim Verzehr tödliche Vergiftungen erleiden. Da das auch für Fische gilt, solltest du Ginster nicht in Teichnähe pflanzen.


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