Hecken sind längst keine reinen Abgrenzungen mehr, sondern sind Gestaltungselemente, schützen vor Staub, Wind und Lärm und spenden Schatten. Was an Hecken ganz besonders ist: sie dienen als wichtige Ökosysteme, z. B. für Vögel, Kleintiere und Insekten. In unserem Ratgeber erfährst du, was du beim Hecke pflanzen und der Auswahl der Heckenarten beachten solltest.
Weitere Tipps rund um das Thema Bäume & Sträucher findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Hecken als Ökosystem

Hecken erfüllen wichtige Aufgaben in einem Garten. Eine dieser Aufgaben ist der Schutz vor kalten Winterwinden und vor Austrocknung. Die Hecke mildert das Klima im Garten also ab und führt so zu reicheren Erträgen und weniger Frostschäden. Sie ist aber auch für die Tierwelt unverzichtbar. In Hecken nisten viele heimische Vogelarten, die sonst kaum noch Nistplätze finden können. Auch Igel und Kröten, die unseren Garten vor Schädlingen bewahren, verkriechen sich gerne im Geäst einer hübschen Hecke. Sie sollten also in keinem Garten fehlen. Weitere Tipps zur Begrünung deines Gartens findest du in unserem Ratgeber Bäume und Sträucher.
Boden ausheben und Hecke einpflanzen

Hast du einen guten Standort zum Pflanzen deiner Hecke gefunden, kannst du die ersten Pflanzlöcher oder einen Pflanzgraben ausheben. Ein Graben ist zwar mehr Arbeit, hat aber viele Vorteile so z. B. lässt sich eine geradlinige Hecke besser ausjustieren und du kannst das Erdreich großzügiger auf die speziellen Bedürfnisse aufbereiten. Vor allem für enger stehende Hecken ist ein durchgehender Pflanzgraben besser. Eine Schnur, die du zwischen zwei Pfosten spannst, hilft dir dabei, in einer geraden Linie zu arbeiten.
Die richtige Tiefe zum Hecke pflanzen ist erreicht, wenn der Wurzelballen darin verschwindet und die Erde aus dem Topf mit der umliegenden Erde bündig abschließt. Die Erde tiefgründig lockern, damit die Wurzeln leicht in die neue Umgebung wachsen können. Bei wurzelnackten Heckenpflanzen anderthalb- bis zweimal so tief wie die Wurzeln lang sind. Bei beiden Arten ist es vorab sehr wichtig gut zu wässern – stelle sie am besten über Nacht in Wasser.
Das ausgehobene Erdreich noch mit einem Spaten oder einer Schaufel auflockern und mit Kompost oder Pflanzenerde mischen. Gib nun einen Teil davon wieder in das Loch oder den Pflanzgraben, damit die Pflanzen nicht zu tief einsinken.
Nun geht es an das tatsächliche Einpflanzen: Setze die Heckenpflanzen in die Löcher oder nebeneinander in den Pflanzgraben. Die Oberseite des Ballens muss etwa auf Höhe des umgebenden Geländes liegen. Je nach Heckenart müssen die Abstände unterschiedlich groß sein. Sie variieren von etwa 25 bis zu 100 Zentimeter. Schneide die Knoten des Ballentuchs auf und schiebe es nach außen, entferne das Tuch aber nicht ganz.
Hecke düngen und zuschneiden

Nachdem nun alle Pflanzen in Reihe und Glied stehen, ist es ratsam, die neue Hecke direkt mit etwas Dünger zu versorgen. Hierfür den Dünger direkt mit dem Erdaushub vermischen. So hat die Hecke alle Nährstoffe, die sie braucht, um schnell anzuwachsen. Hast du alle Löcher oder den Graben befüllt, drückst du die Erde rund um die neuen Heckenpflanzen mit den Füßen fest an. Hierbei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Pflanzen auch gerade stehen. Sonst ärgert man sich nach getaner Arbeit.
Kürze dann alle Heckenpflanzen direkt mit einer Garten- oder Heckenschere um rund ein Drittel ein. So können sie von Anfang an dicht wachsen, statt unten auszudünnen. Anschließend muss noch ausreichend gegossen werden. Jede Pflanze sollte mit ca. 10 Litern kräftig gewässert werden. Besonders bei Pflanzungen im Frühjahr sollte jede Woche nachgegossen werden. Dazu ist ein Perl- oder Sprühschlauch ganz besonders gut geeignet, da er gezielt das Wasser an die Hecke abgibt. Ein Gießrand verhindert, dass Wasser wegfließt.
Schließlich kann, insbesondere bei der Herbstpflanzung, die Gelegenheit direkt genutzt werden, um die Pflänzchen vor Frost zu schützen. Rindenmulch ist nicht nur ein hervorragender Winterschutz für Ihre Hecke, sondern verhindert zugleich, dass zu viel Unkraut unter der Hecke wächst. Auf Dauer hält sich Feuchtigkeit im Boden am besten, wenn du noch Hornspäne unter den Rindenmulch mischst. Die neue Hecke ist damit nicht nur perfekt gepflanzt, sondern auch schon bereit für den nächsten Winter.
Beachte die Pflanzzeit für Hecken

Die meisten Heckenpflanzen können vom Frühling bis zum Sommer und dann wieder im Herbst gesetzt werden. In besonders heißen Perioden und kurz vor dem Frost sollte von einer Neupflanzung Abstand genommen werden.
Der beste Zeitpunkt zum Hecke pflanzen, ist der Herbst - besonders bei wurzelnackten Heckenpflanzen. Dann hat sie noch genug Zeit, um vor dem Frost anzuwachsen und übersteht den Winter besser. So wird sie im nächsten Frühjahr bereits gut austreiben und sich verzweigen. Bei topfgewachsenen Heckenpflanzen kann sogar bis zum Sommer gepflanzt werden. Sie haben auch den Vorteil, dass beim Pflanzen keine Wurzeln beschädigt werden. Sie sind in der Regel auch robuster und wachsen leichter an.
Und du wirst schon bald feststellen, dass eine Hecke nicht nur für deinen Garten, sondern auch für dich eine große Bereicherung darstellt, die du nicht mehr missen möchten wirst.
Den Pflanzabstand einhalten

Hecken sind sehr langlebig und eher schwer zu versetzen, wenn sie einmal angewachsen sind und sich die Wurzeln der einzelnen Pflanzen verzweigt haben. Deshalb ist es wichtig, dass die Hecke von Anfang an gerade gepflanzt und bei Grundstückseingrenzungen der richtige Abstand zur Grundstücksgrenze bzw. zum Nachbargrundstück eingehalten wird. Als Faustregel gilt: Hecken bis 2 Meter = 0,5 Meter Grenzabstand. Hecken über 2 Meter = 1 Meter Grenzabstand.
Am einfachsten geht das, wenn man sich eine Pflanzleine an der Stelle spannt, wo du später die Hecke pflanzen möchtest. So gehst du sicher, dass du eine akkurate Linie erhältst.
Dann kannst du auch schon anfangen, den Pflanzabstand zu bestimmen, das heißt, du legst fest, wie weit die einzelnen Pflanzen voneinander entfernt sein sollen. Der Pflanzabstand richtet sich danach, wie breit die von dir gewählte Pflanze wird und ist normalerweise auf dem Etikett vermerkt. Es kommt also darauf an, welche Pflanzen du gewählt hast. Je nach Art und Größe der Heckenpflanzen werden zwei bis drei Stück pro Meter gebraucht. Besonders die säulenförmig wachsenden Pflanzen und Formhecken sollten dicht gepflanzt werden. Bei Einfassungshecken z. B. für den Kräuter-, Stauden- oder Rosengarten, sollten sieben bis zehn Pflanzen pro Meter gesetzt werden. Wer geduldig ist, kann auch mit weniger auskommen.
Sobald du den Pflanzabstand kennst, kannst du auch schon anfangen, die Markierungen für die einzelnen Pflanzen zu setzen. Hierbei kannst du den Abstand mit einem Zollstock oder Maßband nachmessen. Einfacher ist es jedoch, wenn du dir einen Stab oder Stock suchst, der die gewünschte Länge hat. So musst du nicht jedes Mal erneut nachmessen. Du wirst sehen, das spart eine Menge Zeit beim Setzen der Markierungen.
Hecken planen: Die richtige Pflanzenauswahl

Heckenpflanzen gibt es wie Sand am Meer. Da fällt die Wahl der richtigen Pflanze nicht leicht, wenn du eine Hecke selber pflanzen möchtest. Um herauszufinden, welche Hecke deine Bedürfnisse am besten erfüllt, solltest du dir im Vorfeld einige wichtige Fragen stellen.
Überlege dir, ob du eine Hecke zur Abgrenzung brauchst oder ob du sie architektonisch, z. B. als Einfassung für einen Rosengarten nutzen möchtest. Soll sie vor Wind, Lärm oder sogar Staub schützen oder Schatten spenden? Soll sie ein eigenes Ökosystem bilden, um speziell für Kleintiere, Vögel und Insekten nutzbar zu sein?
Dann sind da noch die Fragen: Wünschst du dir eine laubabwerfende oder immergrüne Sorte? Hättest du gerne eine Hecke mit einer aufregenden oder mit einer unauffälligen Blüte? Soll deine Hecke klein bleiben oder hoch hinaus wachsen? Gefallen dir große oder kleine Blätter besser? Ist es wichtig, dass die Hecke blickdicht ist oder darf es auch eine durchlässigere sein? Hättest du das Laub lieber einfarbig grün oder panaschiert? Sollen die Pflanzen lieber schnell wachsen oder seltener einen Schnitt benötigen?
Schließlich gibt es auch Heckenpflanzen, die essbare Früchte tragen oder eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere sind. Hecken aus Spalierobst etwa erfüllen gleich mehrere Aspekte: Als Blütenhecke im Frühjahr und als Fruchthecke bis zum Herbst. Was sie besonders auszeichnet ist, dass sie in der Breite kaum Platz benötigt. Eine niedrige Hecke kann zum Beispiel auch gut mit Beerensträuchern gepflanzt werden. Falls du eine hohe Hecke benötigst, die das ganze Jahr über blickdicht ist oder in eine sehr ausgefallene Form geschnitten werden soll, eignen sich Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) oder Eiben (Taxus bacaata) am besten für dich. Befindet sich an der Stelle bereits ein Zaun, der begrünt werden soll, kannst du auch zu der wunderschön blühenden Clematis greifen.
Der richtige Standort zum Hecke anlegen

Die Pflanzenauswahl sollte auch zu den Lichtverhältnissen des Standorts passen, an den du deine Hecke pflanzen möchtest. Nicht jede Hecke verträgt stundenlang pralle Sonne, andere kümmern im Schatten vor sich hin. Je nach Region und Höhe könne zudem die Temperaturunterschied groß und deshalb nicht jede Heckenart geeignet sein. Beachte also, wie kalt es bei dir im Winter und wie warm im Sommer wird.
Je nach Pflanzenart können Hecken sehr hoch und wuchtig werden. Im Lauf der Jahre wirkt das bei kleinen Gärten sehr beengend und sorgt für zu viel Schatten. Je mehr Gedanken du dir also im Vorfeld machst, desto perfekter wird deine Hecke deine Wünsche erfüllen. Sieh dich vor der Entscheidung für eine Hecke am besten auch in deinem Viertel um und vergleiche, wie dort ausgewachsene Thujen, Eiben oder Zypressen wirken.
Nachstehend findest du ein paar Heckenpflanzen aus den verschiedenen Arten aufgeführt, die sich für die unterschiedlichsten Wünsche besonders gut eignen.
Heckenarten
Nist- und Nährgehölze:
Wichtig für Nistgehölze ist, dass die unterschiedlichen Ansprüche der Vögel berücksichtigt werden. Besonders, dass durch viele Zweige Räuber nicht zu leicht ans Nest kommen oder bei immergrünen, dichten Gehölzen das Nest gar nicht zu sehen ist.
Gute Nährgehölze: Holunder, Heckenrose, Schlehe, Weißdorn, Weinrose, Felsenbirne, Scheinquitte, Mahonie, Sanddorn, Berberitze, Felsenmispel, Feuerdorn, Liguster, Apfelbeere.
Blütenhecken/ Sommergrüne:
In der Regel werden 4 verschiedene Sorten (ähnlicher Wuchs) gepflanzt, wie z. B. Forsythien, Weigelie, Felsenbirne, Zierjohannisbeere oder niedriger Wuchs, wie z. B. Maiblumenstrauch, Fingerstrauch, Wildrosen, Berberitzen. Auch Rhododendronhecken (hoch und niedrig) sind bei entsprechender Bodenvorbereitung besonders schön, Rosenhecken sei es als Wildrosen (mit tollen Hagebutten) oder Strauchrosen.
Immergrüne Hecke:
Kirschlorbeer, Eibe, Zypresse, Thuja, Säulenwacholder, Buchsbaum, Ilex, Glanzmispel.
Niedrige Einfassung: Ilex, Buchs, Berberitze, Spindelbaum, Mahonie, Zwergrosen, Fingerstrauch, Spieren.
Formhecke:
Taxus, Buxus, Ilex, Hainbuche, buche, Rotbuche, Liguster.
Lärm- und Windschutzhecken:
Geeignet für Lärmschutzpflanzungen sind immergrüne, großblättrige Pflanzen, die möglichst Blickdicht wachsen und nicht von unten auf kahlen z. B. Kirschlorbeer, Efeuwände, Säulenartige Nadelgehölze wie Thuja, Zypressen und Taxus.
Dufthecken:
Flieder, Schmetterlingsflieder, Sommerjasmin, Rosen oder wilde Rosen.
Obst-/Beeren-, Naschhecken:
Sehr platzsparend sind Obsthecken aus Säulenobst oder Spalierobst z. B. Äpfel, Birnen, Kirschen, Pfirsich und Pflaumen. Möglich am Spalier zu ziehen sind auch die exotischen Kiwis oder der Wein. Besonders schön sind Beerenhecken aus 3 verschieden Johannisbeeren (rote, schwarze und weiße Beeren). Stachelbeeren, Jostabeeren oder Heidelbeeren, Hagebutten bieten sich auch an.
Vier-Jahreszeiten-Hecken:
Schneeball, Kornelkirsche blühen im zeitigen Frühjahr. Forsythie im Frühjahr, der Sommerjasmin, die Felsenbirne und die Strauchrose im Sommer. Im Winter der Liguster (schwarze Beeren) oder die Eibe (rote Frucht).
Wann darf man Hecken schneiden?

Heckenpflanzen sind allgemein sehr schnittverträglich und können mehrmals im Jahr geschnitten werden. Da viele Hecken ein natürlicher Lebensraum für Vögel und andere Tiere sind, sind Heckenschnitte zudem vom 01. März bis zum 30. September nur eingeschränkt erlaubt. Auch bei extremen Hitzeperioden im Sommer oder kurz vor dem Frost solltest du die Pflanzen nicht zusätzlich dadurch belasten, dass sie gestutzt werden.
Allerdings gibt es bei der Notwendigkeit eines Schnittes je nach Sorte teilweise enorme Unterschiede. Hecken die von Natur aus säulenförmig wachsen, wie z. B. die Säulenzypressen (Chamaecyparis lawsoniana) benötigen im Grunde keinen Schnitt, es sei denn, du möchtest eine bestimmte Höhe nicht überschreiten.
Langsam wachsende Heckenpflanzen benötigen in der Regel nur einmal im Jahr einen Rückschnitt und sind damit sehr pflegeleicht. Mit schneller wachsenden Sorten erreichst du zwar schneller die von dir gewünschte Höhe der Hecke, du musst die Hecke aber öfter zurückschneiden, um sie in der gewünschten Form zu erhalten und zu verhindern, dass sie unordentlich wirkt. Du solltest dir also schon vor dem Kauf gut überlegen, welche Heckenpflanze am besten geeignet ist.