Der einzigartige Lavendelduft und die typische violett-bläuliche Färbung zeichnen diesen besonderen Kleinstrauch aus. Graufilzige und leicht behaarte Zweige sind der Unterbau für die ährenhaften Blüten. Lavendel kann sowohl im Garten oder auf dem Balkon gepflanzt als auch dekorativ in der Wohnung platziert werden. Im privaten Hausgarten steht der Zierwert im Vordergrund, in der landwirtschaftlichen Produktion die Gewinnung der Duftstoffe. Dank zahlreicher Lavendelsorten und recht unkomplizierter Pflege zählt die Pflanze hierzulande zu den beliebtesten Gartenpflanzen.
Herkunft und Verbreitung
Der klangvolle Name des Lavendels leitet sich vom lateinischen Wort „lavare“ ab, was „waschen“ bedeutet. Schon die Römer nutzten seine Blüten zur Herstellung duftender Badeessenzen. Ebenso wie beispielsweise Minze und Salbei zählt Lavendel zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die ursprüngliche Heimat und nach wie vor auch sein Hauptanbaugebiet ist der Mittelmeerraum. Die Pflanze findet sich vor allem in Küstenregionen von Makaronesien bis Westasien und auf dem indischen Subkontinent.
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Der ideale Standort
Als echter Sonnenanbeter fühlt Lavendel sich an vollsonnigen und warmen Standorten am wohlsten. Im Garten kannst du den beliebten Zierstrauch beispielsweise in einer Kräuterspirale oder in einem Blumenbeet anpflanzen. Generell eignen sich nahezu alle Pflanzen mit südländischem Charakter als Nachbarn des Lavendels. Vor allem die Kombination mit Rosen wie Strauch- oder Teerosen ist in der Gartengestaltung sehr beliebt und erzeugt ein Duft- und Farberlebnis der ganz besonderen Art.
Da sie sich rasch erwärmen und eine gute Drainage gewährleisten, eignen sich trockene und nährstoffarme Böden besonders gut für das Einpflanzen von Lavendel. Der Schopflavendel gedeiht am besten in sandigen Böden. Schwere und nasse Böden sind hingegen weniger geeignet und müssen gegebenenfalls mit Schotter oder Kies angereichert werden. Auch in Kübeln auf dem Balkon oder auf sonnigen Terrassen fühlt sich die Strauchpflanze wohl. Achte aber darauf, dass der Lavendel vor allem in der kalten Jahreszeit windgeschützt steht, da frostige Winde die Pflanzen austrocknen können.
Pflanz- und Blütezeit des Lavendel
Im Topf kannst du Lavendel vom Frühjahr bis in den Herbst hinein pflanzen. Der Frühling ist jedoch die geeignetere Pflanzzeit, da er so den Sommer über Zeit hat, sich an seinen Standort zu gewöhnen und Wurzeln auszubilden. Das hilft dem Lavendel im Winter dabei, Frost und anderen Umwelteinflüssen zu trotzen. Die Blütezeit beginnt bei frostharten Arten im Sommer und dauert bis in den Spätsommer. Gelegentlich kommt es auch zu Nachblüten im Herbst. Frostempfindlicher Lavendel blüht häufig früher, oftmals bereits im April.
Pflegetipps für deinen Lavendel
Aufgrund seiner langen Wurzeln, die tief in die Erde dringen, braucht Lavendel nicht viel Wasser und sollte daher sparsam und bestenfalls morgens gegossen werden. Im Kübel oder Topf gepflanzt, muss das Gießen des Lavendels hingegen regelmäßiger erfolgen. Achte darauf, dass im Topf ein Wasserabzug möglich ist und an den Wurzeln keine Staunässe entsteht. Da die Duftsträucher nur einen geringen Nährstoffbedarf haben, ist das Düngen von Lavendel nicht notwendig. Es reicht vollkommen aus, im Frühling etwas Kompost in die Erde zu mischen.
Damit die Büsche nicht verkahlen, sollten die Triebe mindestens einmal jährlich geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt des Lavendels ist im Frühjahr kurz vor dem Austrieb oder im Sommer nach der Hauptblüte. So entstehen kompakte Pflanzen mit silbergrauem Blattwerk und kräftig leuchtenden Blüten. Verblühte Triebe des Lavendels können bis zum alten Holz zurückgeschnitten werden.
Die schönsten Arten von Lavendel
Echter Lavendel
Echter Lavendel ist der Klassiker unter den Lavendelarten. Je nach Sorte trägt er dunkelviolette oder amethystfarbene Blüten. Der Duftstrauch ist äußerst widerstandsfähig und in der Pflege recht anspruchslos. Er bevorzugt sonnige Standorte und einen trockenen, leicht kalkhaltigen Boden.
Schopflavendel
Der hellviolett bis rosa gefärbte Schopflavendel ist besonders als Kübelpflanze geeignet. Er blüht von April bis Mai und benötigt Winterschutz. Der Blütenstand, auf dessen Kopf sich ein Schopf von violett getönten oder weißen Blüten öffnet, verleiht dem Schopflavendel seinen Namen. Getrocknete Blüten der Pflanze sind mit ihrem süßlichen Duft vor allem als Zutat in Teemischungen beliebt.
Speik-Lavendel
Nicht umsonst wird diese Art auch Großer Lavendel genannt: Der stark wachsende Speik-Lavendel kann durchaus eine Wuchshöhe von einem Meter oder mehr erreichen. Obwohl er recht unempfindlich gegenüber Kälte ist, ist ein Winterschutz des Speik-Lavendels zu empfehlen.
Zahn-Lavendel
Diese Lavendelsorte wächst buschig und etwas höher als der Echte Lavendel. Ihre Blüten sind in einem sanften Hellblau gefärbt und zeigen sich von Juni bis August. Besonders für die Topfkultur ist diese Art gut geeignet. Bei rauem Klima sollte der Zahn-Lavendel an einem hellen, kühlen Platz überwintern. Seine getrockneten Blüten eignen sich wunderbar als Füllung von Duftsäckchen oder als Dekoration von Salaten und Desserts.
Provence-Lavendel
Der Provence-Lavendel hat ein besonders intensives Aroma und wird hauptsächlich in Südfrankreich angebaut. Es handelt sich um eine Kreuzung verschiedener Lavendelarten mit intensiver Färbung, die von Juni bis August erblüht.
Vermehrung von Lavendel
Im Frühjahr kann Lavendel mit Hilfe von Stecklingen vermehrt werden, die beim Schnitt automatisch anfallen. Am besten wurzeln die Stecklinge, wenn du sie in einem Gemisch aus Sand und Anzuchterde kultivierst. Die abgedeckte Anzuchtschale sollte an einem warmen und hellen Platz stehen. Sobald sich stabile Wurzeln ausgebildet haben, kannst du den jungen Lavendel in ein Beet im Garten einpflanzen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der generativen Vermehrung von Lavendel durch Samen. Diese kannst du im Frühjahr in Aussaatgefäße aussäen.
Ist Lavendel winterhart?
Ob dein Lavendel zu den winterharten Pflanzen zählt, hängt stark von der gewählten Sorte ab. Der Echte Lavendel etwa ist bis ‒15 Grad Celsius winterhart, während andere Arten gegenüber Kälte empfindlicher sind und gegebenenfalls zusätzlichen Schutz aus Zweigen, Reisig oder Laub benötigen. Um sicherzugehen, dass er die niedrigen Temperaturen übersteht, kannst du den Lavendel auch in der Wohnung überwintern lassen. Hierfür sollte ein heller Standort mit einer Temperatur von fünf bis zehn Grad Celsius gewählt werden.