Ratgeber

Hyazinthen pflanzen und pflegen: Das musst du wissen

Rosa und violette Hyazinthen in voller Blüte.
Inhalt:

Die Hyazinthe läutet mit ihrer frühen Blüte und dem intensiven Duft den Frühling in deinem Garten ein. Was du beim Einpflanzen der Hyazinthen und ihrer Pflege beachten musst, damit du dich jedes Jahr erneut an dem prächtigen Blütenmeer erfreuen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.


Wissenswertes über Hyazinthen

Die Hyazinthe (botanisch: Hyacinthus) gehört zu den Spargelgewächsen und wurde bereits im 16. Jahrhundert als Zierpflanze in Mitteleuropa eingeführt. Abhängig von ihrer Herkunft wird die Hyazinthe in drei Arten unterschieden: Hyacinthus litwinovii, Hyacinthus orientalis, Hyacinthus transcaspicus. Unsere heutigen Gartenpflanzen stammen alle von der Art Hyacinthus orientalis ab, die ursprünglich im Mittelmeerraum von der südlichen Türkei bis nach Israel verbreitet war. Dort wächst sie noch heute auf hochgelegenen Schotterböden und Felsenhängen. Durch intensive Züchtung und Kreuzung sind Hyazinthen inzwischen in unzähligen Sorten erhältlich.

Hyazinthe-Steckbrief:
Header 1Header 2
Header 1HerkunftHeader 2Vom östlichen Mittelmeer- bis in den arabischen Raum
Header 1Botanischer NameHeader 2Hyacinthus
Header 1FamilieHeader 2Spargelgewächse (Asparagaceae)
Header 1StandortHeader 2Warm und sonnig
Header 1BodenHeader 2Locker und durchlässig, mineralisch
Header 1PflanzzeitpunktHeader 2Ende September bis Anfang November
Header 1BlütezeitHeader 2April bis Mai
Header 1PflegeHeader 2Regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung (besonders während der Wachstumsphase), Staunässe vermeiden

Wie sehen Hyazinthen aus?

Lila, weiße und violette Hyazinthen

Hyazinthen sind Zwiebelpflanzen. Im Frühjahr entwickelt sich aus der eingepflanzten Zwiebel eine Blattrosette mit schmalen, fleischigen Blättern, in deren Mitte sich der Blütenstängel befindet. Die Blätter der Hyazinthe wachsen aufrecht in die Höhe und leuchten in einem kräftigen, frischen Grün. Ausgewachsene Hyazinthen bringen es auf eine Größe von 20 bis 30 cm.

Charakteristisch für die Hyazinthe ist ihre Blüte. Zeitgleich mit den Blättern wächst ein kräftiger Blütenschaft, der bis zu 30 cm lang wird und eng mit glockenförmigen Blüten besetzt ist. Die Hyazinthe hat ihre Blütezeit im Frühjahr von April bis Mai und ist damit perfekt für einen farbenprächtigen Frühlingsgarten. Die Wildarten blühen lediglich Blau, Weiß, Rosa oder Violett. Dank jahrhundertelanger Züchtung sind Hyazinthen heute jedoch auch in unterschiedlichsten Gelb- und Rottönen erhältlich. Die prächtigen Blüten und ihr intensiver, süßlicher Duft machen die Hyazinthe als Blume so beliebt.


Hyazinthen pflanzen: unsere Tipps

Um eine Hyazinthe zu pflanzen, brauchst du lediglich die Zwiebeln und einen geeigneten Platz in deinem Garten oder auf dem Balkon. Willst du deine Hyazinthen im Freiland pflanzen, wählst du am besten große Blumenzwiebeln mit etwa 15 cm Durchmesser. Ihre Blütenstängel werden weniger kräftig, wodurch die Pflanze schön aufrecht wächst und weniger anfällig für Sturm- und Wetterschäden ist. Sollen deine Hyazinthen im Topf wachsen, musst du darauf keine Rücksicht nehmen, da du sie jederzeit an einen geschützten Standort bringen kannst.

So gehst du vor, um Hyazinthen bzw. ihre Zwiebeln zu pflanzen:

  1. Halte einen Abstand von etwa 15 cm zu benachbarten Pflanzen ein.
  2. Hebe ein etwa 10 bis 15 cm tiefes Loch aus.
  3. Fülle gegebenenfalls eine etwa 5 cm starke Drainageschicht ein, um Staunässe zu vermeiden.
  4. Setze die Blumenzwiebel mit den Wurzeln nach unten hinein.
  5. Fülle den Raum um die Zwiebel mit Erde auf und drücke es gut an.
  6. Bedecke die Zwiebel mit einer dünnen Erdschicht, die die Sprossachse im Frühjahr leicht durchdringen kann.
  7. Markiere die Pflanzstelle gegebenenfalls mit einem Pflanzstab und gieße die Zwiebel gut an.

Tipp: Achtung! Die Hyazinthe gehört zu den leicht giftigen Gartenpflanzen und sollte daher nicht gepflanzt werden, wenn Kinder in deinem Garten spielen. Außerdem lockt ihr süßer Duft viele Bienen und Hummeln an, daher sollte sie nicht unbedingt direkt neben einem Sitzplatz gepflanzt werden.

Welcher Standort eignet sich für Hyazinthen?

Blaue Hyazinthen im Gartenbeet

Am besten gedeiht die Hyazinthe an einem Standort, der warm und sonnig ist. Lichten Schatten verträgt sie auch, wenn sie dort gut vor Wind und Wetter geschützt ist. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, deshalb solltest du in dichten, humusreichen Böden eine etwa 5 cm dicke Drainageschicht aus Sand oder Kies anlegen. Auch im Topf ist eine Drainageschicht nötig.

Tipp: Besonders schön wirkt die Blütenpracht der Hyazinthe übrigens neben anderen farbenfrohen Frühjahrsblühern wie Stiefmütterchen oder Primeln.

Wann solltest du Hyazinthen pflanzen?

Willst du dein Blumenbeet im nächsten Frühjahr mit hübschen Hyazinthen verschönern, musst du die Zwiebeln einpflanzen, bevor die ersten Frostnächte kommen. Die beste Zeit ist im Spätherbst, Ende September bis Anfang November.


Hyazinthen pflegen

Hyazinthen stellen keine besonders hohen Ansprüche an die Pflege. Wichtig ist lediglich, dass sie in der Wachstumsphase gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt sind. Aus diesem Grund solltest du deine Hyazinthen regelmäßig gießen, damit die Erde feucht bleibt, aber nicht zu stark, um Staunässe zu vermeiden. Der beste Zeitpunkt, um deine Hyazinthe zu düngen, ist direkt nach dem Pflanzen oder, bei älteren Zwiebeln, direkt nach dem Winter.

Für den Winter sind in der Regel keine besonderen Maßnahmen nötig. Die Zwiebeln von Hyazinthen sind winterhart und verbleiben einfach im Boden, sodass sie im Frühjahr erneut austreiben können. Allerdings kann eine lockere Schicht aus Laub oder Reisig vor Austrocknung schützen und unterstützen, dass deine Hyazinthen kräftige Wurzeln bilden.

Unter optimalen Bedingungen erfreuen dich Hyazinthen bis zu 15 Jahre lang mit ihren Blüten. Allerdings lässt Wuchshöhe und Blütenpracht im Laufe der Zeit nach. Willst du dem entgegenwirken oder deine Pflanzen vermehren, kannst du deine Hyazinthen im Herbst auspflanzen, abgestorbene Pflanzenreste sowie Erde entfernen und die Hyazinthenzwiebeln zum Überwintern an einen kühlen, dunklen und trockenen Ort bringen.


Hyazinthe verblüht – Was tun?

Nach der Blütezeit ist der perfekte Zeitpunkt, um deine Hyazinthe zu schneiden oder zu vermehren. Sobald die Blütenstände verwelkt sind, beginnt normalerweise die Samenbildung, für die die Pflanze große Nährstoffreserven benötigt. Willst du die Samen für die Aussaat neuer Hyazinthenpflanzen nutzen, solltest du deine Hyazinthe nun gut düngen. Andernfalls empfehlen wir dir, die Blütenstände deiner Hyazinthen zurückzuschneiden, bevor die Samenbildung beginnt.

Möchtest du neue Pflanzen aus Samen heranziehen, dauert es übrigens mindestens drei Jahre von der Aussaat bis zur ersten Blüte. Dauert dir das zu lange, gibt es noch eine andere Möglichkeit, eine Hyazinthe zu vermehren: über ihre Brutzwiebeln. Diese bilden sich unter optimalen Standort- und Pflegebedingungen an der Mutterzwiebel und können von dieser getrennt werden. So gehst du dabei vor:

  1. Warte, bis Blütenstängel und Blätter der Hyazinthe abgestorben sind.
  2. Grabe die Hyazinthenwurzel aus und schaue nach, ob sich kleine Brutzwiebeln gebildet haben.
  3. Entferne die Brutzwiebeln vorsichtig und versuche, die Wurzeln der Pflanzen dabei nicht zu verletzen.
  4. Reinige sie grob von Erde und Schmutz.
  5. Stelle eine luftdurchlässige Kiste und einen dunklen, trockenen Ort, um die Hyazinthenzwiebeln darin zu lagern.
  6. Setze sie im Herbst in die Erde und dünge gut, um sie im Wachstum zu unterstützen.

Welche Krankheiten und Schädlinge können Hyazinthen befallen?

Wie bereits erwähnt, ist hohe Feuchtigkeit der schlimmste Feind deiner Hyazinthen. Neben dem Abfaulen der Wurzeln kann es zu einem Befall mit Grauschimmel (Botrytis) kommen. Diese Pilzerkrankung kommt bei Hyazinthen recht häufig vor und zeigt sich durch braune Verfärbungen auf den Blättern und dem Blütenstängel. Am besten schützt du deine Pflanzen, indem du einen gut durchlüfteten, sonnigen Standort wählst.

Die Zwiebeln deiner Hyazinthen sind außerdem ein gefundenes Fressen für Wühlmäuse und Schnecken. Hier können mechanische Sperren wie Drahtgitter helfen.

Weitere Informationen für den Frühlingsgarten findest du in unseren Ratgebern zur Gartenpflege.


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