Ratgeber

Goldlack richtig pflanzen und pflegen

Orange Blüten
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:

Mit unzähligen leuchtenden Blüten läutet der Goldlack den Frühling ein und bringt nach den tristen Wintermonaten endlich wieder Farbe in deinen Garten. Dazu kommt ein bezaubernder Duft, der nicht nur Menschen erfreut, sondern auch viele nützliche Insekten anlockt. In unserem Ratgeber erfährst du alles über den hübschen Frühblüher und findest nützliche Tipps, wie du Goldlack pflanzen und pflegen musst.


Wissenswertes zum Goldlack

Gelb-rote Blüte

Der Goldlack (botanischer Name: Erysimum cheiri) gehört zur Gattung der Schöteriche innerhalb der Pflanzenfamilie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Bis heute werden die Bezeichnungen Schöterich und Goldlack stellenweise synonym verwendet. Wie viele seine Familienmitglieder ist auch er für den betörenden Duft seiner Blüten bekannt, denen er seine große Verbreitung zu verdanken hat. Ursprünglich war der Goldlack in den mediterranen Gegenden Südeuropas heimisch. Handelsreisende brachten ihn im frühen Mittelalter nach Norden, wo er zu einer der beliebtesten Zierpflanzen in Burg- und Bauerngärten wurde.

Wilder Goldlack wächst bevorzugt in felsigen Gebieten, weshalb sich die kultivierten Pflanzen auf Mauern und zwischen Wegbegrenzungssteinen besonders wohlfühlen. Diese Eigenschaft hat dem Goldlack den berühmten Kosenamen „Mauerblümchen“ eingebracht.

Von den Ziergärten aus hat sich der genügsame Goldlack in der freien Natur ausgebreitet und zählt deshalb zu den Gartenflüchtlingen und Archäophyten – also Pflanzen, die in einer Gegend wild wachsen, die nicht zu ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet zählt.

Goldlack-Steckbrief:
Header 1Header 2
Header 1HerkunftHeader 2Südeuropa, Mittelmeerraum
Header 1Botanischer NameHeader 2Erysimum cheiri
Header 1FamilieHeader 2Kreuzblütler (Brassicaceae)
Header 1StandortHeader 2Sonnig, witterungsgeschützt
Header 1BodenHeader 2Kalkhaltig, nährstoffreich, durchlässig
Header 1PflanzzeitpunktHeader 2Aussaat von Mai bis Juli, Pflanzung vorgezogener Pflanzen ganzjährig möglich
Header 1BlütezeitHeader 2April bis Juli
Header 1PflegeHeader 2In der Wachstumsphase etwas anspruchsvoller, danach pflegeleicht

Wichtiger Hinweis: Goldlack gehört zu den giftigen Gartenpflanzen! Halten sich oft Kleinkinder oder Haustiere in deinem Garten auf, solltest du ihn deshalb lieber nicht oder nur an schwer erreichbaren Stellen anpflanzen.

Wie sieht Goldlack aus?

Das Auffälligste am Goldlack sind seine etwa zwei Zentimeter großen Blüten. Die ursprüngliche Art des Goldlacks blüht gelb. Die Blütenblätter sind mit einem matten Schimmer überzogen, was dem Halbstrauch seinen schönen Namen eingebracht hat. Nach zahlreichen Züchtungen ist der Goldlack heute in Rot-, Orange-, Braun- und Gelbtönen erhältlich. Bei einigen Sorten findest du sogar mehrere Farben an einem Strauch.

Aufgrund seiner Wachstumseigenschaften gehört der Goldlack zu den Stauden. Das bedeutet, dass er im ersten Jahr nach dem Pflanzen eine Grundblattrosette bildet, aus der in den Folgejahren immer wieder neue Blattstängel und Blütenstände austreiben können. Im ersten Frühjahr entwickelt der Goldlack schmale Blätter, die bis zu zehn Zentimeter lang werden können und krautig aus der Blattrosette wachsen. Im zweiten Jahr treiben dann die Blattstängel mit kleineren wechselständigen Blättern und Blütenständen aus. Abhängig von der Sorte kann Goldlack eine Höhe von 30 bis 80 cm erreichen.

An den bestäubten Blumen des Goldlacks bilden sich nach der Blüte bis zu sechs Zentimeter lange Schoten. Sobald diese herangereift sind und ihre Samen verbreitet haben, stirbt die Pflanze in den meisten Fällen ab. Bei optimalen Standortbedingungen kann Goldlack jedoch auch mehrjährig in deinem Garten blühen.


Goldlack pflanzen: Anleitung und Tipps

Der erste Schritt beim Pflanzen von Goldlack ist die Aussaat. Zur Anzucht der Pflanzen kannst du die Samen des Goldlacks zwischen Mai und Juli direkt im Beet oder in kleinen Anzuchttöpfen säen. Danach bedeckst du sie mit einer dünnen Erdschicht und gießt sie gut an. Damit sich die Keimlinge gut entwickeln, solltest du die Erde immer feucht halten, aber zu viel Nässe vermeiden. Sobald die kleinen Pflänzchen kräftig genug sind, kannst du sie vereinzeln und an einem Standort deiner Wahl pflanzen. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Spätsommer. Ist es dir zu aufwendig, Goldlack zu säen, kannst du einige Sorten auch als vorgezogene Pflanzen kaufen und direkt in deinen Garten setzen.

Goldlack zu pflanzen, ist nicht besonders schwierig. Vergiss jedoch nicht: Alle Pflanzenteile von Goldlack sind giftig! Zur Sicherheit solltest du deshalb bei der Arbeit immer Handschuhe tragen.

So gehst du vor, wenn du Goldlack pflanzen möchtest:

  1. Lockere den Boden gründlich auf und entferne Unkraut und andere Pflanzenreste.
  2. Bestimme die Bodenart und mische sehr dichten Böden ggf. Sand bei, um Staunässe zu verhindern.
  3. Nun hebst du Pflanzlöcher aus, deren Durchmesser etwas größer ist als der Wurzelballen. Halte dabei mindestens 25 Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen bzw. zu anderen Gartenpflanzen ein.
  4. Setze die Pflanzen ins Beet und fülle die Pflanzlöcher mit Erde auf.
  5. Gieße die Jungpflanzen gut an und bringe etwas Flüssigdünger aus, um die Wurzelbildung anzuregen.
  6. Mit einer Mulchschicht vermeidest du, dass der Boden zu schnell austrocknet und schützt die Wurzeln vor starkem Frost.

Wohnst du in einer Gegend mit sehr wechselhaftem Wetter und rauen Wintern, empfehlen wir dir, Goldlack im Topf zu pflanzen. So kannst du ihn besser vor Wind, Staunässe und Frost schützen. Verwende dazu einen Kübel mit mindestens drei Litern Volumen und lege eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies an.

Welcher Standort ist für Goldlack geeignet?

Bunte Goldlackblüten

Am besten gedeiht der Goldlack an einem Standort, an dem er volles Sonnenlicht bekommt und vor Wind geschützt ist. Der Boden sollte kalkhaltig, durchlässig und dabei nährstoffreich sein.

Schwere, humusreiche Böden lockerst du vor dem Pflanzen mit Sand und feinem Kies auf, denn Staunässe vertragen die Wurzeln überhaupt nicht.

Wenn möglich, wählst du am besten einen Platz in der Nähe deiner Terrasse oder entlang deiner Gartenwege für deinen Goldlack.

Während der langen Blütezeit von April bis Juli kannst du dann den wunderbaren Veilchenduft der Blüten besonders gut genießen.

Eine optisch schöne Wirkung erzielst du auch, indem du den Goldlack gemeinsam mit anderen Frühlingsblumen wie Tulpen, Narzissen oder Ranunkeln in Rabatten oder Frühlingsbeeten anpflanzt.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Goldlack zu pflanzen?

Als Staude ist Goldlack mehrjährig. Das bedeutet, dass er im ersten Jahr nach dem Pflanzen heranwächst und erst im zweiten Jahr Blüten trägt. Üblicherweise setzt du die Jungpflanzen im Herbst in den Garten. In Gegenden mit sehr harten Wintern empfehlen wir dir jedoch, die ersten frostfreien Tage im Frühjahr abzuwarten. Goldlack ist zwar winterhart, muss aber gut vor Frost und Austrocknung geschützt werden.

Willst du Goldlack aus Samen heranziehen, ist das Frühjahr für die Aussaat am besten geeignet. So bleibt bis zum nächsten Winter genügend Zeit, um starke Wurzeln zu bilden und Nährstoffe zu speichern.


Goldlack richtig pflegen

Gelbe Blüten

Direkt nach dem Pflanzen braucht der Goldlack am meisten Pflege. In dieser Phase ist es wichtig, dass er ausreichend gewässert und gedüngt wird, damit er gut anwurzeln kann. Die Erde sollte immer feucht, aber nicht nass sein. Auf Staunässe reagieren Goldlackpflanzen sehr empfindlich. Die Folge sind welkende Blätter; schlimmstenfalls können die Wurzeln absterben.

Bereits angewachsene Pflanzen sind recht pflegeleicht und brauchen nur in langen Dürreperioden eine zusätzliche Wasserversorgung. Während der Wachstums- und Blütezeit im Frühjahr kannst du außerdem einmal im Monat düngen, damit dein Goldlack optimal mit Nährstoffen versorgt ist.

Ist Goldlack winterhart?

Auch wenn der Goldlack mehrjährig wächst, ist er nur bedingt winterhart. Während der kalten Jahreszeit besteht Gefahr durch Frost und Trockenheit. Im Freien deckst du Goldlack zum Überwintern deshalb am besten mit Reisig ab und bringst eine Mulchschicht aus, um den Boden feucht zu halten. Topfpflanzen bringst du am besten in ein helles, gut temperiertes Winterquartier und gießt sie sparsam, bis sie im Frühjahr wieder ins Freie umziehen können.

Wann und wie sollte man Goldlack schneiden?

Zur optimalen Pflege von Goldlack gehört das regelmäßige Zurückschneiden. Dabei gehst du keinesfalls zimperlich vor. Im Gegenteil, wenn du schon bei den Jungpflanzen regelmäßig die Spitzen kürzt, förderst du Wuchsdichte und Blütenreichtum.

Außerdem ist es sinnvoll, nach der Blütezeit die Blütenstände des Goldlacks zurückzuschneiden. So verhinderst du die Samenreife und vermeidest, dass sich die Pflanze ungehindert in deinem Garten ausbreitet.

Musst man Goldlack vor Krankheiten und Schädlingen schützen?

Unter geeigneten Standortbedingungen ist der Goldlack eine sehr robuste Pflanze. Krankheiten oder Schädlinge befallen ihn nur in absoluten Ausnahmefällen. Ein spezieller Schutz ist deshalb nicht notwendig.


Kann man Goldlack selbst vermehren?

Unser Tipp zum Zurückschneiden der Blütenstände trifft natürlich nicht zu, wenn du den Goldlack gezielt vermehren willst. In diesem Fall kannst du entweder abwarten, bis die Pflanze ihre Samen von allein freigibt und der Wind sie in deinem Garten verteilt oder du entnimmst sie nach der Samenreife selbst, um sie an einem Platz deiner Wahl anzusäen.

Eine weitere Möglichkeit zur Vermehrung von Goldlack sind Stecklinge. Dazu schneidest du einige grüne Triebe unterhalb einer Blattanlage ab, entfernst die unteren Blätter und steckst die Triebe in kleine Pflanzgefäße mit Anzuchterde. Anschließend deckst du die Stecklinge ab und sorgst dafür, dass die Erde feucht bleibt. Nach zwei bis drei Wochen haben sich Wurzeln gebildet und nach etwa einem Monat sollten die ersten Triebe erscheinen. Sobald die Pflanzen stark genug sind – das ist ungefähr nach zwei Monaten der Fall – kannst du den Goldlack wie oben beschrieben umpflanzen.


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