Die beliebte Pfingstrose wird in China schon seit über 2.000 Jahren als Zierpflanze kultiviert. Ihre grazile Schönheit hat so manchen Künstler dazu veranlasst, sie auf Bildern zu verewigen. Und auch aus unseren Gärten ist die Pfingstrose als Blühstrauch oder -staude mit ihren prächtigen Blüten kaum mehr wegzudenken. Wie du Pfingstrosen pflanzen und pflegen kannst, damit sie dich mit ihrer Blütenpracht möglichst lang erfreuen, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt. Bei uns findest du auch noch mehr über Staudenpflanzen.
Über die Pfingstrose und ihre Blüten
Die Pfingstrose ist mehrjährig und sommergrün – zieht jedoch in der Regel nicht durch ihr Blattwerk, sondern durch die wunderschönen und intensiv duftenden Blüten alle Blicke auf sich. Diese bis zu 20 Zentimeter großen Blüten sind meist rosa oder rot, seltener auch weiß oder gelb – die Blütezeit reicht von April bis Juni. Im Garten ist die Blütenpracht besonders in Bauerngärten weit verbreitet, wo die Pfingstrose oft neben Rittersporn, Sonnenhut und Margeriten gepflanzt wird.
Name und Herkunft
Der botanische Name der Pfingstrose lautet „paeonia“, der vom griechischen Götterarzt Paian abgeleitet wurde. Auch hierzulande ist die Blume als „Päonie“ bekannt. Der deutsche Name Pfingstrose führt darauf zurück, dass ihre Blüten ein wenig an Rosenblüten erinnern. Pfingstrosen sind übrigens die einzige Pflanzengattung in der Familie der Pfingstrosengewächse – früher zählten sie zu den Hahnenfußgewächsen. Der Verbreitungsschwerpunkt von Pfingstrosen liegt in subtropischen Bergregionen in Südeuropa und Asien, doch auch in Nordamerika ist sie ansässig.
Die Vielfalt der Pfingstrosen
Die 32 Arten der Pfingstrose werden in zwei Wuchsformen unterteilt: Stauden und Sträucher bzw. Halbsträucher. Botanisch gesehen wird sogar zwischen drei Sektionen unterschieden: Sträucher, nordamerikanische Stauden und eurasische Stauden. Die wohl bekannteste Sorte für den heimischen Garten ist die Gemeine Pfingstrose, die auch als Echte Pfingstrose oder Bauern-Pfingstrose bezeichnet wird. In Parks hingegen wird häufig die gezüchtete Sorte Milchweiße Pfingstrose aus Ostasien gepflanzt.
- Stauden-Pfingstrose: Sie ist ausdauernd und krautig und hat einen knolligen Wurzelstock. Im Herbst zieht sie sich in den Boden zurück; im Frühjahr zeigt sie Knospen, aus denen neue Triebe sprießen. Je nach Wetterlage zeigen sich Ende April oder Anfang Mai die ersten Blüten. Die kompakten Blumenköpfe weisen sehr dicht stehende Blütenblätter auf.
- Strauch-Pfingstrose: Die auch als Strauch- oder Baum-Päonien bekannten, verholzenden Sträucher wachsen deutlich höher als die Stauden. Ihre Äste und Zweige, die im Winter nicht komplett absterben, bilden ebenfalls im Frühjahr Knospen aus. Strauchpfingstrosen blühen etwas später: Ab Mitte Mai tragen sie Blüten, die deutlich größer ausfallen als bei Staudenarten.
- Kreuzung aus Staude und Strauch: Die sogenannten Intersektionellen Hybriden vereinen das Beste aus beiden Wuchsformen: die Blütenpracht gezüchteter Sorten und die Widerstandsfähigkeit urwüchsiger Arten.
Das Gift der Pfingstrose
In Europa wurde die „Rose ohne Dornen“ in den mittelalterlichen Klostergärten schon seit dem 14. Jahrhundert als wertvolle Heilpflanze angebaut. Sie wurde unter anderem als Mittel gegen Gicht verwendet. Da die medizinische Wirksamkeit jedoch nicht nachgewiesen werden konnte, wird die Pfingstrose heute nicht mehr als Heilpflanze genutzt. Giftig ist sie in allen Pflanzenteilen – wenn auch nur schwach.
Pfingstrosen pflanzen
Wie du eine Pfingstrose am besten einpflanzt, hängt von der Pflanzenart ab. Staudengewächse solltest du sehr flach in die Erde einsetzen. Bedecke die Wurzelballen also nur mit etwas Erde, da sie sonst in den Folgejahren nur Blätter und keine Blüten entwickeln. Aufgrund der zu erwartenden Pflanzengröße ist ein Pflanzabstand von etwa einem Meter nötig. Dieser ist bei allen Pfingstrosen sehr wichtig, da sie nicht umgesetzt werden sollten. Es muss also von Anfang an genug Platz für eine ausgewachsene Staude oder einen Strauch sein.
Da Strauch- oder Baumpfingstrosen längere Wurzeln ausbilden, müssen diese tiefer gepflanzt werden. Grabe also ein etwa einen Meter tiefes Loch und pflanze die Pfingstrose ein. Die Veredlungsstelle sollte nach der Pflanzung etwa 10 bis 15 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen, damit viele kräftige Neutriebe und später buschige Pflanzen entstehen.
Tipp: Musst du deine Pfingstrose doch mal umpflanzen, teile die Pflanze im Herbst und setze den abgetrennten Teil an einen neuen Standort. Der alte könnte unter Bodenmüdigkeit leiden, was zu schlechtem Wachstum und ausfallender Blüte führt – alternativ kann die Erde ausgetauscht werden.
Standort und Substrat
Pfingstrosen bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte – wobei sie auch an halbschattigen Plätzen mindestens vier Stunden Sonne pro Tag benötigen. Das Substrat für Pfingstrosen sollte bestenfalls mineralisch und humusarm sein. Wichtig ist auch, dass Wasser gut abfließen kann, da die fleischigen Wurzeln sehr empfindlich gegen Staunässe sind. Bei stark durchfeuchteten und verdichteten Gartenböden kannst du die Pfingstrose einfacher pflegen, wenn du sie auf einem kleinen Hügel oder einer anderen Erhebung pflanzt. Grabe den Boden vorher um, um ihn aufzulockern.
Wann ist die beste Pflanzzeit für Pfingstrosen?
Bei Pfingstrosen spielt auch die Pflanzzeit eine Rolle. Am besten bietet sich der Zeitraum zwischen Ende August und Mitte September, also der Spätsommer bzw. frühe Herbst an. So gibst du ihnen genügend Zeit, vor dem ersten Nachtfrost robuste Wurzeln auszubilden. Jungpflanzen sind etwas kälteempfindlich und sollten sich daher noch vor den Wintermonaten gut verwurzelt haben.
Kann man Pfingstrosen auch im Kübel pflanzen?
Pfingstrosen eignen sich besser für die Pflanzung im Beet, da sie sehr groß wachsen. Doch auch das Halten auf Balkon und Terrasse ist möglich, wenn das Pflanzgefäß recht groß ist und im Idealfall aus schwerem Material wie Ton oder Terrakotta besteht – ein Durchmesser von einem halben Meter ist mindestens erforderlich. Da Pfingstrosen ihren Standort nicht wechseln möchten, sollte der Kübel aber nach der Pflanzung nicht bewegt werden. Außerdem solltest du eine Drainageschicht gegen Staunässe einarbeiten, das Abzugsloch freihalten und die Starkzehrer-Pflanze mit mehr Nährstoffen versorgen als im Beet.
Tipp: Sträucher eignen sich für den Topf besser als Stauden.
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Pfingstrosenpflege
Die Pflege von Pfingstrosen ist relativ einfach, denn sowohl Stauden als auch Sträucher sind sehr pflegeleicht. Neben dem Gießen, Düngen und Schneiden der Pfingstrosen bietet sich auch ein Staudenhalter an – dieser verhindert, dass die schweren Blüten die Triebe zu stark biegen.
Eine Übersicht der Pflegemaßnahmen für Pfingstrosen:
- Düngen: Als Starkzehrer benötigen Pfingstrosen vor allem während des Austriebs und nach der Blüte mehr Nährstoffe. Das Düngen empfiehlt sich daher im zeitigen Frühjahr und ggf. ergänzend nochmal nach der Blütezeit. Mineralische, stickstoffarme Dünger eignen sich für Päonien am besten.
- Gießen: Pfingstrosen bevorzugen gleichmäßig feuchtes Substrat. Gießen solltest du daher nur mäßig und Staunässe solltest du unbedingt vermeiden. Damit die Erde vor allem im Sommer nicht zu schnell austrocknet, empfiehlt sich eine Mulchschicht.
- Schneiden: Abgestorbene und kranke Pflanzenteile solltest du entfernen und Stauden im Frühjahr zurückschneiden.
Pfingstrosen überwintern
Obwohl Pfingstrosen zu den winterharten Pflanzen gehören, kann es bei Minusgraden im zweistelligen Bereich dennoch kritisch werden – das gilt vor allem für Jungpflanzen. In den ersten vier Jahren nach der Anpflanzung empfiehlt es sich daher, das Gewächs mit einer Schicht Reisig oder Rindenmulch abzudecken. Auch bei Spätfrost ist es sicherer, Pfingstrosen beim Überwintern zu unterstützen. Hier kann eine Mulchschicht den Austrieb verzögern. Strauchsorten sind aufgrund der verholzenden Triebe besser gewappnet, doch sind diese bei großen Schneemengen bruchanfällig – binde sie daher zusammen, damit sich die Triebe gegenseitig stützen können.
Im Topf überwintern Pfingstrosen am besten, wenn du Sträucher im Kübel geschützt stellst, sie mit einer Mulchschicht bedeckst und sie bei tiefen Temperaturen durch ein Gartenvlies abdeckst.
Krankheiten und Schädlinge
Faule Stiele und vertrocknete Knospen deuten auf Grauschimmelpilz hin – dieser tritt häufig bei humusreichen Böden auf. Des Weiteren können Pfingstrosen von Blattfleckenkrankheiten befallen werden. Ein erhöhtes Aufkommen von Ameisen ist bei den Blühpflanzen häufig zu beobachten, jedoch kein Grund zur Sorge: Die Insekten sind völlig harmlos und interessieren sich lediglich für den süßen Nektar der Knospen.