Als dezentrale Warmwasserbereitung sind sogenannte Durchlauferhitzer weit verbreitet – nämlich dann, wenn du nur einen Kaltwasseranschluss hast. Wichtig ist ein energieeffizientes Gerät, damit beim Erhitzen des Wassers keine unnötig hohen Stromkosten entstehen. Ob Austausch oder Neumontage – in diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du, welche Durchlauferhitzer du selbst anschließen darfst und wie du dabei Schritt für Schritt vorgehst. Erhalte auch weiter Tipps rund um Wärme & Energie in deinem Haushalt.
Darf man Durchlauferhitzer selbst anschließen?
Ob du deinen neuen Durchlauferhitzer selbst anschließen darfst oder ob das Hinzuziehen einer Fachkraft erforderlich ist, hängt vom Anschluss ab. Durchlauferhitzer mit Elektroanschluss dürfen Laien nur dann selbst installieren, wenn es sich um einen 230-Volt-Anschluss mit Stecker handelt. Diese kleineren Geräte finden an Waschbecken oder auch in der Küche Verwendung.
Starkstromanschlüsse, bei denen die Installation über offene Kabel erfolgt, müssen vom Profi übernommen werden. Große Durchlauferhitzer für das Bad, die Dusche und Badewanne mit Warmwasser versorgen müssen, darfst du also nicht selbst anschließen. Auch mit Gas betriebene Durchlauferhitzer erfordern den Anschluss durch eine Fachkraft. Das ist auch in § 13 („Elektrische Anlage“) der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) festgelegt. Mögliche Gefahren beim falschen Anschließen von Geräten mit Starkstrom können Wasserschäden, Brände und Stromschläge sein.
Zusammengefasst heißt das:
- Für den Heimwerker erlaubt: Anschluss von elektrischen Durchlauferhitzern, die steckerfertig erhältlich sind (230 V, bis 3,5 kW)
- Hier wird eine Fachkraft benötigt: Durchlauferhitzer mit über 400 V (Starkstrom) sowie Geräte mit Gasanschluss
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Schritt-für-Schritt-Anleitung: Durchlauferhitzer anschließen
Wähle ein Gerät, das zu deinen Anforderungen und den vorhandenen Anschlüssen passt. Beachte auch eine gute Energieeffizienz, damit sich die Neuanschaffung auch langfristig lohnt und du Strom sparst. Überprüfe unbedingt, ob die Armatur zu einem Durchlauferhitzer passt – du benötigst für den Anschluss eine Niederdruckarmatur mit drei Schläuchen.
Beachte: Durchlauferhitzer mit Stecker werden in der Regel nur mit der Armatur und nicht mit Wasseranschlüssen in der Wand verbunden. Durchlauferhitzer mit Starkstrom oder Gas werden direkt an die Wasserleitungen angeschlossen – bedenke, dass du hierbei Fachleute hinzuziehen solltest.
Schritt 1: Anschluss des neuen Durchlauferhitzers vorbereiten
Wichtig ist, dass du im ersten Schritt den Strom abstellst und die Wasserzufuhr stoppst, um Unfälle und Überschwemmungen zu vermeiden. Tauschst du einen Durchlauferhitzer gegen ein neues Gerät aus, musst du den alten natürlich zuerst demontieren. Lege dir das benötigte Werkzeug für die Montage bereit und schütze den Untergrund vor auslaufendem Wasser.
Schritt 2: Durchlauferhitzer montieren
Angebracht werden Durchlauferhitzer mithilfe einer Montageschiene. Diese gibt es gerätespezifisch, aber auch universell verwendbare Schienen sind verbreitet. Beim Austausch eines alten Geräts kann es also sein, dass du gar keine neue Schiene anbringen und die alte weiterverwenden kannst.
Musst du eine neue Halterung anbringen, hilft dir die beim Gerät beiliegende Schablone, die Bohrlöcher anzuzeichnen. Lege diese auf die Anschlüsse an der Wand und markiere die Bohrungen. Überprüfe vor dem Bohren mit einem Ortungsgerät, wo sich in der Wand die Strom- und Wasserleitungen befinden. Bohre anschließend die Löcher für die Schiene – beim Bohren in Fliesen solltest du besonders vorsichtig vorgehen. Setze nach dem Bohren die passenden Dübel ein und schraube die Montageschiene fest. Daran montierst du nun den neuen Durchlauferhitzer – beachte auch die Gebrauchsanweisung des Gerätes für Besonderheiten bei der Installation.
Tipp: Steckerfertige Durchlauferhitzer für Wasch- und Spülbecken müssen so montiert werden, dass die Schläuche von und zur Niederdruckarmatur gut passen.
Schritt 3: Durchlauferhitzer ans Wasser anschließen
Eine wichtige Regel für Durchlauferhitzer: Erst der Wasseranschluss, dann der Elektroanschluss. Verwende für den Wasseranschluss unbedingt die mitgelieferten Wasseranschlussstutzen, da diese exakt auf dein neues Gerät ausgelegt sind. Beim Anschluss von steckerfertigen Durchlauferhitzern musst du nur den Wasserhahn am Gerät anschließen. Verwende für die Schraubanschlüsse einen Inbus- oder Schraubenschlüssel und gib Dichtpaste oder Hanfseil auf die Gewinde, damit diese gut abgedichtet sind.
Beim Anschluss einer Niederdruckarmatur musst du die drei Schläuche entsprechend ihrer Markierungen an Durchlauferhitzer und Wasserhahn anbringen. In der Regel befinden sich blaue und rote Pfeile an den Anschlüssen, die Kalt- und Warmwasser markieren. Der erste Schlauch leitet das kalte Wasser aus der Wasserleitung in die Niederdruckarmatur, der zweite leitet dieses weiter in den Durchlauferhitzer, wo es erwärmt wird. Der dritte Schlauch leitet dann das warme oder heiße Wasser zurück in die Niederdruckarmatur, sodass du am Waschbecken fließendes Warmwasser hast.
Bevor du das Gerät nun an den Strom anschließt, musst du es unbedingt noch entlüften. Drehe dazu die Wasserleitung wieder auf und drehe den Heißwasserhahn vollständig auf. Lass so lange Wasser laufen, bis dieses ohne Luft aus der Leitung tritt und drehe den Hahn dann wieder ab.
Schritt 4: Durchlauferhitzer an den Strom anschließen
Nun folgt der Stromanschluss deines neuen Durchlauferhitzers. Wie bereits erwähnt, müssen Starkstrom- oder Gasgeräte von einer Fachkraft angeschlossen werden – der Schaltplan dafür liegt dem Gerät bei. Deinen kleinen Durchlauferhitzer am Waschbecken kannst du einfach in die Steckdose einstecken, nachdem du den Strom im Sicherungskasten wieder eingeschaltet hast.
Schritt 5: Inbetriebnahme des neuen Gerätes
Nach dem Anschluss ans Stromnetz kann der Durchlauferhitzer eingeschaltet werden – je nach Gerät können auch unterschiedliche Leistungen eingestellt werden, wie zum Beispiel ein Öko-Programm für besonders stromsparende Nutzung. Dank deines neuen Durchlauferhitzers hast du nun konstant warmes Wasser aus dem Hahn.
Elektrischer vs. hydraulischer Durchlauferhitzer
Ältere Durchlauferhitzer funktionieren oft noch hydraulisch, wohingegen neuere Modelle elektrisch betrieben werden. Elektrische Durchlauferhitzer haben den Vorteil, dass das Wasser gleichmäßig erwärmt und die Temperatur konstant gehalten wird – was besonders beim Duschen sehr angenehm ist. Der Hauptgrund für den Wechsel von hydraulischem zu elektrischem Durchlauferhitzer ist jedoch, dass diese effizienter und damit umweltschonender arbeiten – du sparst damit also Energie und Geld. Achte deshalb bei der Anschaffung auf eine gute Energieeffizienzklasse, um auch nachhaltig Freude mit dem Gerät zu haben.