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Ratgeber

Fliesen bohren

Ein Loch wird in Fliesenspiegel gebohrt.
Lesezeit 4 Minuten
Inhalt:
Welcher Bohrer für Fliesen?
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Dauer: 15 Minuten
Werkzeuge: Bohrer, Leitungssuchgerät, Malerkrepp oder raues Klebeband, wasserlöslicher Stift, Reißnadel oder Nagel, ggf. Hammer, Staubsauger, Schale kaltes Wasser

In Fliesen zu bohren, ist nicht ganz einfach. Deshalb versuchen die meisten Heimwerkenden, es zu vermeiden. Oft kannst du die Löcher auch in die Fugen bohren – oder du findest andere Anbringungsmöglichkeiten. Doch gerade bei schweren Gegenständen und Armaturen, die an die Wasserversorgung angeschlossen werden müssen, ist das Bohren in die Fliese unvermeidlich. Wie es dir ohne Splittern und Fliesenrisse gelingt, erfährst du hier.


Welcher Bohrer für Fliesen?

Bohrmaschine in den Händen eines Mannes und dazugehöriger Bohrerkasten.

Obwohl es spezielle Fliesenbohrer gibt, sind diese nicht für jede Fliesenart geeignet. Entscheidend bei der Wahl des Bohraufsatzes ist die sogenannte Ritzhärte. Sie gibt an, wie gut die Fliese ritzenden oder kratzenden Einwirkungen standhalten kann. Die Ritzhärte wird in verschiedenen Graden von 1 bis 10 angegeben. Feinsteinzeugfliesen weisen beispielsweise einen Grad von 8 auf. Fliesen- oder Glasbohrer eignen sich maximal für Ritzhärte 3 – härteres Material können sie nicht bewältigen. Fliesen, die beispielsweise aus Naturstein bestehen, kannst du vorsichtig mit dem Steinbohrer oder aber mit einem extraharten Diamantbohrer bearbeiten.

Benutzt du einen Glas- oder Fliesenbohrer, solltest du damit wirklich nur durch die Fliesen bohren. Für die Wand dahinter nimmst du den Steinbohrer zur Hand. Diamantbohrer sind oft mit einem kleinen Kühltank ausgestattet, da sie sehr heiß werden können. Aber auch bei anderen Bohrern behältst du die Temperatur besser im Blick und stellst dir eine Schale mit kaltem Wasser bereit.

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Schritt 1: Wand auf dahinterliegende Leitungen prüfen

Mann bedient Messgerät zum finden von Leitungen in Wänden.

In Küche und Bad verlaufen hinter den Wänden besonders viele Wasser- und Stromleitungen. Damit du sie beim Bohren in die Fliesen nicht erwischst, musst du die Wände zunächst überprüfen. Zwar gibt es einige Faustregeln, die du dir zunutze machen kannst. Doch nicht in jedem Gebäude wurden diese auch eingehalten. Auf Nummer sicher gehst du deshalb, indem du ein Messwerkzeug benutzt, das Leitungen erkennen kann. Ist die Wand hinter der gewünschten Bohrstelle frei, kannst du loslegen!


Schritt 2: Bohrstelle vorbereiten

Abgeklebte Bohrstelle in Fliese wird mit Akkuschrauber durchbohrt.

Zeichne dir zunächst die Bohrstelle mit einem wasserlöslichen Stift auf der Fliese an. Anschließend raust du sie ein wenig auf. Verwende dazu eine Anreißnadel oder einen Nagel. Du kannst dir auch einen Hammer zu Hilfe nehmen, setze ihn jedoch vorsichtig ein, damit die Fliese nicht zerspringt.

Für zusätzliche Bruchsicherheit sorgst du, indem du ein etwa 4 cm breites Stück Malerkrepp oder raues Klebeband kreuzförmig auf das Bohrloch klebst. So kannst du mit dem Bohrer nicht so leicht abrutschen und die Fliese zerkratzen.


Schritt 3: Loch in die Fliese bohren

Nahaufnahme einer Fliese, in die ein Loch gebohrt wird.

Schnapp dir nun deinen Bohrer und setze ihn genau im rechten Winkel an – sonst kann das Bohrloch splittern. Leichter geht es, wenn du eine Führung verwendest. Achte darauf, dass die Schlagbohrfunktion ausgeschaltet ist, damit die Fliese ganz bleibt.

Nun beginnst du vorsichtig mit dem Bohren in die Fliese. Übe nur wenig Druck aus, verwende eine niedrige Drehzahl und halte die Bohrmaschine gerade. Prüfe regelmäßig die Temperatur und kühle den Bohrer ggf. kurz im Wasser. Sobald du im Mauerwerk ankommst, kannst du wieder auf normale Drehzahl umsteigen und etwas mehr Druck ausüben. Wenn nötig, schaltest du auch die Schlagfunktion wieder ein, sofern es sich nicht vermeiden lässt.

Zum Schluss saugst du das Bohrloch aus und es ist bereit zur Nutzung!


Fliesen bohren: Was, wenn’s schief geht?

Nahaufnahme einer gesprungenen Fliese.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen: Wenn du in deine Fliesen ein Loch bohrst, kann das auch mal daneben gehen. Häufig splittert das Bohrloch, sodass der Dübel nicht mehr hineinpasst. Manchmal entsteht auch ein Riss oder die Fliese platzt ab.

Also musst du das Bohrloch verschließen – zum Beispiel mit Gips oder Silikon. Anschließend kaschierst du die Stelle entweder mit Fliesenlack oder du klebst eine Fliesenfolie drüber. Du kannst die Fliese natürlich auch austauschen. In feuchten Räumen wie Bad oder Küche ist das ratsam, denn die Feuchtigkeit kann durch den Riss der Fliese in die Wand eindringen.


Gegenstände aufhängen ohne Löcher in den Fliesen

Mit Saugnäpfen an Fliesen geklebte Box zum Aufbewahrung.

Traust du dich nicht, in die Fliesen zu bohren, kannst du versuchen, das Loch in einer Fuge oder einer ungefliesten Wand zu platzieren. Alternativ findest du im Baumarkt spezielle Klebebänder und -streifen, die hohe Lasten tragen können. Sie sind als Klebehaken, Saugnäpfe, Klettbänder oder Montagepads erhältlich. Auch Klebeschrauben gibt es. Achte beim Kauf darauf, dass die Klebevorrichtungen tatsächlich so viel Gewicht tragen können, wie dein Gegenstand schwer ist. Dann steht einer sicheren Aufhängung nichts mehr im Wege.


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