RatgeberRegelmäßiges Vertikutieren ist ein wichtiger Bestandteil der Rasenpflege , denn dabei werden altes Schnittgut und Moos entfernt – eine entscheidende Voraussetzung für gesundes Wachstum und eine saftig strahlende Grünfläche. Beim Vertikutieren des Rasens sind allerdings ein paar Dinge zu beachten. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du deinen Rasen richtig vertikutierst und was dabei zu beachten ist. Weitere Tipps rund um das Thema Rasenpflege findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin , das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. Was ist ein Vertikutierer und warum soll ich meinen Rasen vertikutieren? Es gibt unterschiedliche Vertikutierer, aber das Prinzip ist immer gleich: Mit vielen kleinen Messern wird der Boden senkrecht eingeritzt . Dadurch lassen sich Rasenfilz (nicht verrottete Pflanzenreste), Moos und Unkraut leichter entfernen. Das Einritzen übernehmen Handvertikutierer oder Vertikutiermaschine für dich. Der anschließende Aufwand hängt vom jeweiligen Modell ab. Einige Geräte befördern die unerwünschten Pflanzenteile nach dem Herausziehen in einen Auffangkorb, bei anderen musst du selbst zur Harke greifen und die Reste beseitigen. Als Teil der regelmäßigen Pflege deines Rasens hat Vertikutieren folgende Vorteile: Moos, Unkraut und Ähnliches werden durch die Zerstörung des Wurzelwerks langfristig aus dem Rasen entfernt. Die Rasenpflanzen haben wieder mehr Platz zur Verfügung, profitieren von mehr Licht und der Boden wird besser belüftet. Der Rasen wächst besser, denn das Gras kann wichtige Nährstoffe leichter aufnehmen. Davon profitieren auch neu ausgebrachte Rasensamen. Deshalb lohnt es sich, zu wissen, wie das richtige Vertikutieren funktioniert. Wann du den Rasen vertikutieren solltest Grundsätzlich ist es von Frühjahr bis Herbst möglich, den Rasen zu vertikutieren. Da die Rasenpflanzen sich danach für ein bis zwei Wochen erholen müssen, ist im Frühjahr oder Spätsommer die beste Zeit zum Vertikutieren. Ideal sind die Zeiträume zwischen Anfang April und Ende Mai beziehungsweise zwischen Mitte September und Mitte Oktober. Wann am besten vertikutiert wird, hängt aber auch vom Wetter ab: Tagestemperaturen von 15 bis 20 Grad sind perfekt. Höhere Temperaturen strapazieren den Rasen ebenso wie die meist stärkere Nutzung während der Sommermonate. Zu lange solltest du nicht damit warten, deinen Rasen zu vertikutieren: Kommt im Herbst der erste Frost, steht das Gras dem Kälteeinbruch unter Umständen geschwächt gegenüber, wenn der Boden kurz vorher vertikutiert wurde. Tipp: Möchtest du deinen Rasen richtig vertikutieren, kannst du dich im Frühjahr an der Blütezeit der Narzissen orientieren. Die Graspflanzen beginnen zur gleichen Zeit wieder zu wachsen. Dünge zu Beginn der Narzissenblüte zuerst den Rasen und bearbeite ihn anschließend mit deinem Vertikutiergerät. Durch die gute Nährstoffversorgung erholt sich der Rasen schneller. Rasen vertikutieren: Anleitung Viele Fragen drehen sich um die Reihenfolge von Lüften, Mähen, Vertikutieren und Düngen . Solltest du den Rasen erst vertikutieren, dann düngen? Wann ist es effektiver, den Rasen zu lüften – vor oder nach dem Mähen? Sowohl für das Lüften als auch das Vertikutieren gilt: Zunächst bringst du den Dünger aus und wartest ein bis zwei Wochen, damit der Boden die Nährstoffe aufnehmen kann. Anschließend kannst du den Rasen kurz vor dem Vertikutieren mähen. Auch das Lüften geht leichter von der Hand, wenn die Grashalme nicht zu lang sind. Verwendest du ein motorbetriebenes Gerät, musst du den Rasen außerdem von Gehölz, groben Steinen und Laub befreien. Schritt 1: Rasen vor dem Vertikutieren düngen und mähen Zu Beginn des Gartenjahres solltest du den Rasen düngen . Für ein gleichmäßiges Ergebnis kannst du einen Streuwagen zur Hilfe nehmen. Die Monate März oder April sind für die Versorgung mit Nährstoffen im Frühjahr ideal. Möchtest du deinen Rasen im Herbst vertikutieren, solltest du ihn ebenfalls vorher düngen . Kürze den Rasen anschließend auf etwa vier Zentimeter. Im toom Baumarkt Ratgeber zum Rasenmähen erfährst du, worauf es dabei ankommt. Etwa zwei Wochen nach dem ersten Mähen erfolgt ein weiterer Schnitt. Kürze den Rasen vor dem Vertikutieren auf etwa zwei Zentimeter. Das ist normalerweise die tiefste Einstellung deines Rasenmähers. Schritt 2: Vertikutierer einstellen Willst du deinen Rasen vertikutieren, hast du die Wahl zwischen zwei Geräten: Ein Handvertikutierer hat keine rotierenden Klingen und erinnert an einen Rechen auf Rädern – er reicht bei kleinen Wiesen und Gärten aus. Der Motorvertikutierer spart bei größeren Flächen Zeit und Kraft . Bevor es losgehen kann, solltest du den Vertikutierer richtig einstellen. Wie tief du vertikutieren solltest, hängt vom Zustand des Rasens ab. Bei einer dicken Moosschicht müssen die Messer etwas tiefer in den Boden eindringen. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du dich langsam herantastest: Stelle den Vertikutierer zunächst auf eine Arbeitshöhe von zwei Millimeter ein. Dann vertikutierst du eine Bahn und kehrst das Schnittgut ab. Wurde nur wenig Rasenfilz erfasst, erhöhst du die Schnitttiefe auf drei bis vier Millimeter. Die maximale Tiefe von fünf Millimetern ist nur zum Belüften von stark vermoosten Rasenflächen zu empfehlen. Schritt 3: Rasen richtig vertikutieren Wichtig: Du solltest niemals nassen Rasen vertikutieren. Das beansprucht sowohl den Vertikutierer als auch deinen Rasen aufs Äußerste. Bearbeite also nur trockenen Rasen mit deinem Vertikutiergerät. Hast du den Vertikutierer richtig eingestellt, kann es losgehen. Fahre Bahn für Bahn zügig über den Rasen, um die Grasnarbe nicht zu stark zu strapazieren. Bei einer regelmäßigen Bearbeitung reicht es in der Regel aus, den Rasen in eine Richtung zu vertikutieren . Ist die Rasenfläche etwas stärker vermoost? Dann fahre zunächst Längs- und anschließend Querbahnen, sodass ein Schachbrettmuster entsteht. Drücke den Führungsholm des Geräts nach unten, wenn du die Vertikutierrichtung änderst. So befinden sich die Messer in der Luft und beschädigen die Rasenpflanzen nicht zu stark. Eventuell sind die Kanten deines Rasens nach dem Vertikutieren noch nicht optimal von Moos und Unkraut befreit. Entferne beides aus angrenzenden Pflastersteinen oder Beetumrandungen, damit es nicht weiter wuchert. Das gelingt dir am besten mit einem Kultivator, der die Ränder gut auflockert . Wie du Rasenkanten setzt , erfährst du in einem weiteren Ratgeber. Schritt 4: Rasen nach dem Vertikutieren behandeln Was macht man nach dem Vertikutieren? Wenn es dein Gerät nicht schon erledigt hat, harke nach jedem Vertikutiergang den Rasenfilz zusammen. Keine Sorge: Es ist ganz normal, dass der Rasen nach dem Vertikutieren etwas mitgenommen aussieht – dein Boden kann nun wieder atmen. Säe nach dem Vertikutieren an kahlen Stellen mit frischen Samen neue Rasenpflanzen. Bei kleinen Flächen kannst du die Nachsaat mit der Hand ausstreuen, ansonsten wird das gleichmäßige Ausbringen mit einer Streuhilfe zum Kinderspiel. Arbeite das Saatgut mit einem Rechen in die Grasnarbe ein und bedecke es mit Erde. Bei schweren Böden empfiehlt es sich, anschließend eine etwa zwei Zentimeter dicke Schicht mit Bausand aufzutragen. Der Sand gleicht Unebenheiten aus, lockert den Boden auf und verbessert den Lufthaushalt des Bodens. Achte außerdem auf eine ausreichende Bewässerung . Wie oft solltest du den Rasen vertikutieren? Grundsätzlich ist es zu empfehlen, regelmäßig den Rasen zu vertikutieren. Wie oft das notwendig ist, hängt vom Zustand deines Rasens ab. Ist er stark vermoost oder wurde länger nicht bearbeitet, empfiehlt es sich, zweimal pro Jahr zu vertikutieren : im Frühling und im Herbst. Einmal im Jahr solltest du deinen Rasen aber in jedem Fall vertikutieren, um für sein gesundes Wachstum zu sorgen. Gepflegte Grünflächen sind dir wichtig ? toom Baumarkt begleitet dich durch das Rasenjahr und zeigt dir, welche Arbeiten wann anstehen. Erhalte Tipps, wie du deinen Rasen richtig bewässerst . Oder erfahre, wie du bei der Rasenkur im Herbst oder Frühjahr am besten vorgehst.