Mit der regelmäßigen Reinigung und Pflege deines Autos kannst du so manche teure Reparatur verhindern oder zumindest hinauszögern. Es spricht nichts dagegen, gelegentlich in die Waschanlage zu fahren, um schnell grobe Verschmutzungen zu entfernen. Gründlicher wird es jedoch, wenn du die Autowäsche selbst übernimmst. Dafür erklären wir dir hier ausführlich, wie du dein Auto richtig waschen und pflegen kannst.
Was brauchst du, um dein Auto selber zu reinigen?
Du wirst schnell feststellen, dass es ein unüberschaubares Angebot an Reinigungs- und Pflegemitteln für Autos gibt. Was verbirgt sich hinter den verschiedenen Produkten und welche davon brauchst du wirklich, um dein Auto sauberzumachen?
- Hochdruckreiniger: um das Auto von grobem Schmutz zu befreien und vorzuwaschen – das geht auch mit dem Gartenschlauch
- Autoshampoo: weicht Schmutz ein und entfernt ihn zuverlässig von lackierten Oberflächen; kann durch Wasser mit etwas Spülmittel und Essig oder Zitrone ersetzt werden
- Flugrostentferner: entfernt Rost im Anfangsstadium, ohne den Lack zu beschädigen
- Politur: bringt den Lack zum Glänzen und gleicht oberflächliche Kratzer aus
- Autowachs/Lackversiegelung: bilden eine wasser- und schmutzabweisende Schutzschicht auf dem Lack
- Kunststoffpflegemittel: verhindern, dass Tür- und Dichtungsgummis spröde werden
- Scheibenreiniger: sorgt für streifenfreien Glanz von Fenstern und Spiegeln; warmes Wasser mit etwas Essig oder Zitronensaft reinigt genauso gut
- Felgenreiniger: löst eingebrannten Bremsstaub und andere schwer entfernbare Verschmutzungen von den Felgen
- Bremsenreiniger: entfernt öl- und fetthaltige Schmutzablagerungen; kann auch für andere ölverschmutzte Autoteile verwendet werden
- Schwämme und Bürsten: nur Produkte verwenden, die ausdrücklich für die Autowäsche geeignet sind (Haushaltsschwämme und -bürsten enthalten Scheuerpartikel, die empfindliche Oberflächen leicht zerkratzen)
- Mikrofasertücher und Fensterleder: zum Sauberwischen und streifenfreien Trocknen glatter Oberflächen gut geeignet
- Polierwatte: für streifenfreies Polieren und satten Glanz nach dem Polieren
Wie du mit diesen Produkten am besten dein Auto waschen kannst, erfährst du in der folgenden Anleitung.
Auto reinigen – unsere Tipps und Tricks
Um dein Auto gründlich zu reinigen, gehst du in einer bestimmten Reihenfolge vor: Vorwäsche, Außenreinigung, Pflege und Innenreinigung. Für jeden Schritt brauchst du nicht nur unterschiedliche Hilfs- und Pflegemittel, sondern auch frisches Wasser. Arbeite am besten mit zwei Wassereimern. Einen benutzt du zum Reinigen, den anderen zum Nachspülen. So arbeitest du umweltbewusst und musst das Wasser nicht nach jedem Arbeitsschritt austauschen.
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Schritt 1: Vorwäsche des Autos mit dem Hochdruckreiniger
Bevor du anfängst, dein Auto mit Lappen oder Schwamm zu bearbeiten, musst du sicherstellen, dass keine Staub- oder Sandreste mehr vorhanden sind, denn sie könnten den Lack zerkratzen. Dazu spülst du dein Auto (Räder und Felgen nicht vergessen) zunächst einfach nur mit klarem Wasser ab. Das kannst du mit der Hand oder einem Gartenschlauch machen. Am schnellsten geht es aber, das Auto mit einem Hochdruckreiniger zu waschen.
Starke Verschmutzungen durch Vogelkot, Harz, Insekten oder Streusalz weichst du am besten erst einige Minuten mit nassem Küchen- oder Zeitungspapier ein. Danach lassen sie sich wesentlich leichter entfernen.
Schritt 2: Karosserie waschen
Nun gibst du das Shampoo in lauwarmes Wasser und seifst dein Auto mithilfe eines Schwamms großzügig ein. Anschließend wischst du mit klarem Wasser nach und wiederholst diese Schritte, falls du noch Schmutzreste siehst. Danach sind schwer erreichbare Stellen wie der Kühlergrill, die Fußleisten am Einstieg und Türgummis an der Reihe.
Am Ende spülst du das gesamte Auto erneut mit dem Hochdruckreiniger oder Gartenschlauch ab und reibst es ohne großen Druck mit einem Mikrofasertuch oder einem fusselfreien Baumwolltuch trocken. Vergiss nicht, die Türgummis mit einer speziellen Kunststoffpflege zu behandeln, sobald sie trocken sind, damit sie geschmeidig bleiben und weiterhin gut abdichten.
Schritt 3: Felgen und Reifen reinigen
Befreie die Felgen und Reifen deines Autos zunächst mit dem Hochdruckreiniger von grobem Schmutz. Hartnäckige Verschmutzungen der Felgen wie Bremsstaub- oder Ölrückstände entfernst du mit Felgenreiniger. Benutze eine Felgenbürste, um auch an schwer erreichbare Stellen gut heranzukommen. Nach dem Trocknen kannst du die Felgen mit einer speziellen Versiegelung vor neuen Schmutzablagerungen und Steinschlägen schützen.
Tipp: Am einfachsten funktioniert die Reinigung von Felgen und Reifen, wenn du sie abmontierst. So kommst du nicht nur gut an die Zwischenräume, sondern kannst auch gleich die Radkästen abspülen und auf Rostschäden untersuchen. Deshalb ist der Reifenwechsel, ob von Sommer- auf Winterreifen oder umgekehrt, immer ein guter Zeitpunkt, um dein Auto sauberzumachen.
Schritt 4: Fensterscheiben und Außenspiegel streifenfrei reinigen
Für die Reinigung von Fenstern und Spiegeln brauchst du keine teuren Reinigungsmittel. Lauwarmes Wasser mit etwas Essig oder Zitronensaft entfernt Schmutz genauso zuverlässig und verhindert, dass Streifen oder Wasserflecken zurückbleiben. Auch hier solltest du zwei Waschgänge einplanen – einen, um den Schmutz zu entfernen, den zweiten zum Nachspülen. Am Schluss bringst du die Scheiben mit einem trockenen Mikrofasertuch zum Glänzen.
Schritt 5: Lack polieren
Der Lack sollte natürlich nicht zurückstecken müssen. Sobald die Oberfläche getrocknet ist, wird es Zeit für die Lackpflege. Überprüfe zunächst gründlich, ob du kleine Kratzer oder Flugrost findest, und bessere sie zunächst aus. Falls du größere Kratzer findest, musst du eventuell den Lack abschleifen und die Stelle neu lackieren. Am Ende bringst du den Lack mit Politur und einem geeigneten Tuch oder spezieller Polierwatte auf Hochglanz.
Schritt 6: Lackversiegelung oder Wachs
Wenn du den Lack besonders widerstandsfähig machen willst, trägst du nun eine zusätzliche Schutzschicht auf. Du hast die Wahl zwischen Hartwachs und einer synthetischen Versiegelung. Beide sind schmutz- und wasserabweisend, wobei die Lackversiegelung deutlich strapazierfähiger ist und länger hält. Aus diesem Grund ist sie die beste Wahl, wenn du keinen überdachten Stellplatz für dein Auto hast oder jeden Tag weite Strecken zurücklegst.
Schritt 7: Innenreinigung mit Staubsauger
Nachdem nun außen alles in neuem Glanz erstrahlt, musst du bei deinem Auto nur noch den Innenraum reinigen. Mit dem Staubsauger entfernst du den gröbsten Schmutz aus dem Fußraum und von den Sitzen. Ein langer, schmaler Aufsatz ist optimal, um Staub und Krümel aus Zwischenräumen und Ecken zu saugen.
Schritt 8: Autopolster reinigen
Du wirst mit Sicherheit einige Flecken auf den Sitzpolstern finden. Diese entfernst du am besten mit Schaumreinigern, die speziell dafür entwickelt wurden. Entsprechende Produkte gibt es sowohl für Polster- als auch für Ledersitze. Bei Textilbezügen kannst du für die Entfernung hartnäckiger Flecken einen Waschsauger zu Hilfe nehmen. Ledersitze müssen nach der Reinigung imprägniert werden, damit das Leder glatt und geschmeidig bleibt.
Schritt 9: Cockpit und Armaturen reinigen
Für die Reinigung von Armaturen und Cockpit gibt es diverse Reinigungsprodukte, doch warmes Wasser mit einem Spritzer Spülmittel erfüllt ebenso seinen Zweck. Verwende allerdings nur sehr wenig Spülmittel, damit sich die Oberflächen nicht schmierig anfühlen oder nach dem Trocknen Schlieren zu sehen sind. Anschließend kannst du ein Cockpit-Spray mit antistatischer Wirkung aufsprühen und so verhindern, dass die Oberflächen zu schnell wieder einstauben.
Unterbodenwäsche mit Hochdruckreiniger besser Profis erledigen lassen
Dein Auto wird von unten besonders stark beansprucht. Kleine Steine und Streugut, Salz und Schlamm setzen sich an den Teilen fest und können die Oberflächen auf Dauer beschädigen oder Rost entstehen lassen. Aus diesem Grund braucht der Unterboden des Autos besonderen Schutz. Zu empfehlen ist eine professionelle Unterbodenversiegelung in der Waschstraße oder einer Werkstatt. Die Profis kommen dank Hebebühne und Spezialgeräten wesentlich leichter in alle Zwischenräume und können die Schutzschicht mit den entsprechenden Geräten viel gleichmäßiger aufbringen, als es dir alleine möglich wäre.
Ist Autowaschen zu Hause erlaubt? Tipps und Hinweise
Bevor du hoch motiviert mit der Autowäsche beginnst, solltest du wissen, dass es in Deutschland nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist, auf dem eigenen Grundstück einen Pkw zu waschen:
- Ist dein Grundstück großflächig betoniert und das Abwasser kann wirklich nur in die Kanalisation ablaufen und nicht im Boden versickern, darfst du dein Auto zu Hause waschen.
- In allen anderen Fällen darfst du nur klares Wasser benutzen, um dein Auto zu reinigen. Chemische Reinigungsmittel können ins Grundwasser gelangen, wenn das Wasser im Boden versickert, und sind deshalb verboten.
- Du darfst nur die Karosserie reinigen. Motor- und Unterbodenwäsche sind verboten, da sich Öl oder Treibstoffreste lösen und den Boden sowie das Grundwasser verunreinigen können.
- Lebst du in einem Wasserschutzgebiet, ist sogar das Abspülen mit Wasser verboten.
Wir empfehlen dir, der Umwelt zuliebe am besten zu einer SB-Autowäsche zu fahren, wenn du dein Auto selbst waschen willst. Dort wird das Abwasser aufgefangen und gereinigt, sodass keine umweltbelastenden Stoffe ins Grundwasser gelangen. Ein weiterer Bonuspunkt ist, dass du dort bequem Hilfsmittel wie spezielle Reinigungsmittel oder Hochdruckreiniger für die Autowäsche leihen bzw. mitbenutzen kannst.
Wie oft musst du dein Auto waschen?
Dein Auto ist über das Jahr den unterschiedlichsten Witterungs- und Straßenbedingungen ausgesetzt:
- Im Winter hinterlassen Streusalz und Rollsplit ihre Spuren.
- Im Frühling werden Pollen und Blütenstaub zur Belastung.
- Im Sommer greift Baumharz den Lack an.
- Im Herbst landet mit dem herabfallenden Laub auch ordentlich Dreck auf dem Auto.
Damit sich der Schmutz nicht festsetzt und womöglich Lack, Felgen oder wichtige Bauteile angreift, solltest du ungefähr alle vier Wochen dein Auto saubermachen. Doch es muss nicht immer das volle Wasch- und Pflegeprogramm sein. Ist dein Auto nur leicht eingestaubt, kannst du dein Auto mit dem Hochdruckreiniger waschen und anschließend trocken polieren. Wichtig ist allerdings, dass du grobe Verschmutzungen durch Harz, Insekten oder Vogelkot immer so schnell wie möglich entfernst, da sie sehr aggressiv sind und den Lack irreparabel beschädigen können.
Etwa alle drei Monate, mindestens aber zum Saisonwechsel, sollte die „große Autowäsche“ anstehen. Nach dem Winter gehört eine gründliche Reinigung sowohl außen als auch innen genauso zum Frühjahrsputz wie die Fenster gründlich zu putzen und den Rasen auf Vordermann zu bringen. Lackversiegelung und Unterbodenschutz stehen auf der Checkliste, wenn du das Auto winterfest machst. Außerdem kannst du dein Fahrzeug noch mehr vor den Wetterbedingungen schützen, indem du einen Carport selber baust. Carports bieten das ganze Jahr über einen optimalen Schutz für dein Auto, egal, ob vor Regen, Frost, Hagel oder starker Sonneneinstrahlung.