Von außen verschmutzt ein Fahrzeug meist durch Flugrost, Vogelkot oder Staubpartikel. Im Innenraum hingegen sammelt sich oft Schmutz, der an den Schuhen von Fahrer und Passagieren ins Auto getragen wird, oder es entstehen Flecken beim Essen und Trinken im Fahrzeug. Die gute Nachricht: Ist es mal passiert und der Autositz zeigt einen unschönen Fleck, musst du nicht immer gleich zur chemischen Keule greifen. Im Fachhandel gibt es diverse Produkte, mit denen du die Polster reinigen und das Auto wieder sauber machen kannst. Doch viele von ihnen sind mit einem schwarzen X auf orangefarbenem Grund gekennzeichnet. Dieses Zeichen weist auf gesundheitsschädliche oder reizende Inhaltsstoffe hin. In vielen Fällen kannst du zum Glück selbst deine Autositze reinigen und günstige Hausmittel verwenden. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch Polster und Umwelt.
Prävention: Der beste Schutz vor Flecken
Am besten vermeidest du Flecken im Auto von vornherein. Bist du mit Kindern unterwegs, verzichtest du besser darauf, dem Nachwuchs Essen oder Trinken in die Hand zu geben. Kurze Fahrten lassen sich meist problemlos ohne Snacks oder Getränke überstehen. Auch Erwachsene sind natürlich vorm Kleckern nicht gefeit und sollten nach Möglichkeit nur außerhalb des Autos essen und trinken.
Tipp: Auf langen Fahrten haltet ihr nach Möglichkeit zum Essen an, steigt aus und vertretet euch die Beine. Ist ein Anhalten nicht möglich oder das Wetter ungemütlich, könnt ihr zum Essen und Trinken Decken auf die Sitze legen, um sie zu schützen. Im Fachhandel gibt es auch spezielle Schutzüberzüge. Derartige Maßnahmen solltest du auch in Erwägung ziehen, wenn du ein Tier im Auto mitnimmst.
Selbst wer Wasser statt klebriger Softdrinks und süßer Säfte mitnimmt, kommt nicht immer an Flecken vorbei. Wasserflecken können unschöne Ränder hinterlassen. Im Fall eines Malheurs können zudem technische Geräte Schaden nehmen. Während der Fahrt zu essen und zu trinken kann situationsbedingt zudem Verletzungsgefahr und Unfallrisiko erhöhen – Flecken hin oder her.
Über die Zeit wird aber jedes Auto, mit oder ohne Tiere und Kinder, schmutzig. Wenn du also gerade eh den Frühjahrsputz angehst, findest du hier alles Wichtige zur Reinigung.
Schmutz und Flecken zügig entfernen
Je nach Art und Menge der Flüssigkeit bzw. Substanz, zieht diese zuweilen tief in die Polster ein. Womöglich stört der Fleck nicht nur optisch, sondern es können unangenehme Gerüche und schlimmstenfalls sogar Schimmel hinzukommen. In jedem Fall solltest du Flecken zügig entfernen. Nimm Flüssigkeiten und andere Rückstände am besten sofort mit Tüchern oder Taschentüchern auf, wenn du sie rechtzeitig bemerkst. Ist der Fleck schon eingetrocknet, greifst du zu anderen Maßnahmen. Um Autositze richtig zu reinigen, solltest du stets beachten, dass Ledersitze eine andere Pflege benötigen als Sitzbezüge aus Stoff.
Tipp: Wenn du im Auto isst oder trinkst, lagerst du dort am besten auch gleich Reinigungstücher. Wenn etwas passiert, hast du schnell etwas zur Hand, um Schmutz oder Flüssigkeiten aufzunehmen.
Tipp: Wenn du einen Fleck nicht gleich entdeckst oder nach dem ersten Abtupfen noch Rückstände verbleiben, sauge den Sitz am besten erst einmal gründlich ab, damit du später nicht noch losen Schmutz einarbeites und am besten testest du grundsätzlich erst an einer unauffälligen Stelle, ob das Mittel deiner Wahl die gewünschte Wirkung hat oder sich negativ auf das Material auswirkt, bevor du es auf größerer und gut sichtbarer Fläche anwendest.
Mit Essig Autositze säubern
Essig gehört in praktisch jedem Haushalt zum Inventar und verfehlt seine Wirkung auch nicht, wenn es darum geht, Autositze zu reinigen. Das gilt für Stoffsitze ebenso wie für Leder und Kunstleder. Essig hinterlässt zwar seinen typischen Geruch, der aber nach kurzer Zeit verfliegt – er entfernt sogar andere unangenehme Gerüche, zum Beispiel von Essensrückständen oder einer Tierbeförderung. So gehst du vor:
- Verdünne etwas weißen Haushaltsessig mit lauwarmem Wasser.
- Gib etwas Essigwasser auf einen Reinigungsschwamm.
- Tupfe mit dem Schwamm auf den Fleck.
- Lass den Essig einige Minuten einwirken.
- Feuchte ein Tuch leicht mit klarem, lauwarmem Wasser an und tupfe bzw. wische damit behutsam über die Rückstände.
Tipp: Wenn du den Essiggeruch nicht magst, kannst du statt Essig auch Zitronenwasser nehmen. Die Anwendungsschritte bleiben die gleichen.
Autositze reinigen mit Rasierschaum
Mit Stoff gepolsterte Autositze lassen sich oft mit Rasierschaum reinigen, denn damit kannst du nicht nur Kalkrückstände und Wasserflecken aus Autositzen entfernen, sondern auch Fett- und Zuckerflecken verschwinden lassen.
- Sprüh den Schaum direkt auf den Fleck.
- Lass den Schaum etwa 30 Minuten einwirken.
- Anschließend tupfst du ihn mit einem leicht angefeuchteten Tuch ab.
Autositze reinigen mit Natron
Natron eignet sich neben Essig und Zitrone ideal, wenn es nicht um Flecken, sondern ausschließlich um Gerüche geht. Zudem wirkt es desinfizierend.
- Streue das Hausmittel großzügig (ohne Wasser) auf die Sitzpolster.
- Lass es über Nacht einwirken.
- Sauge das Pulver einfach ab.
Autositze reinigen mit einem Dampfreiniger?
Dampf dringt tief in die Stofffaser ein und löst auch starke Verschmutzungen – allerdings muss der herausgelöste Schmutz abgewischt werden, sonst dringt er schlimmstenfalls noch tiefer in die Faser ein. Das Abwischen gestaltet sich bei vielen Oberflächen (zum Beispiel bei Velours) sehr schwierig. Beim Reinigen von Autositzen raten wir deshalb davon ab, einen Dampfreiniger zu benutzen. Eine bessere Alternative ist, Autositze mit einem Nasssauger zu reinigen. Bei Ledersitzen solltest du jedoch auf beides verzichten, da das Risiko für Schäden zu hoch ist.
Ledersitze reinigen
Vermeide es generell, zu stark zu scheuern oder zu reiben, wenn du Autositze reinigst, die aus Leder bestehen. Die Oberfläche kann sonst Schaden nehmen und/oder sich verfärben. Wildleder ist empfindlicher als das bei Autositzen weitaus häufigere Glattleder und braucht oft besondere Pflege.
Glattleder
Wenn du Glattleder reinigen willst, hast du mehrere Optionen:
Tipp: Wische zunächst mit einem weichen Lappen und etwas destilliertem Wasser die Stelle um den Fleck herum großzügig ab. Damit entfernst du Staub und losen Schmutz und vermeidest, dass diese später auf dem Leder kratzen, oder dass du Schmutz einarbeitest, anstatt ihn zu entfernen. Das destillierte Wasser hinterlässt zudem keine Kalkflecken und Wasserränder.
- Verwende Essig wie oben beschrieben.
- Alternativ kannst du einen handelsüblichen Putzradierer nehmen.
- Oder du befeuchtest ein Tuch leicht mit einem milden Spülmittel und trägst den Fleck vorsichtig in kreisender Bewegung ab.
- Farblose Schuhcreme, hauchdünn aufgetragen, reinigt und pflegt Glattleder ebenfalls und gibt ihm seine Geschmeidigkeit zurück. Nach dem Einwirken wischst du die Schuhcreme mit einem weichen Tuch ab und polierst mit einem Poliertuch oder einem Nylonstrumpf nach. Diese Prozedur eignet sich übrigens auch nach der Anwendung von Spülmittel sehr gut.
Viele geeignete Produkte findest du bei unseren Pflegemitteln und Reinigern.
Wildleder
- Bei Wildleder hilft eine spezielle Wildlederbürste. Sanftes Bürsten entfernt groben Schmutz und poliert zudem die Oberfläche.
- Ist der Fleck hartnäckig, befeuchtest du ein Frotteetuch ganz leicht mit Essig oder Reinigungsalkohol und tupfst sanft auf den Fleck.
Tipp: Am besten imprägnierst du Wildledersitze einmal pro Jahr mit einem Spezialspray, um es zu schützen. Dabei öffnest du alle Türen und trägst eine Atemschutzmaske, die dich vor den Dämpfen schützt.
Ist ein Fleck so hartnäckig, dass kein Hausmittel hilft, bleiben nur noch Spezialreiniger oder ein Besuch beim Fachmann. Dort kannst du deine Autositze professionell reinigen lassen.
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