Sie ist mit Abstand der beliebteste Sonnenschutz am Haus: die Markise. Sie spendet Schatten, kann gleichzeitig vor Regen schützen und ist noch dazu ein wahres Stauraumwunder. Die ausfahrbare Alternative zu einer festen Überdachung kannst du entweder selbst an Wand oder Decke befestigen oder von einem Profi an deinem Balkon oder Terrasse anbringen lassen. Welche Markisen-Modelle es gibt und wie du eine Markise montieren und einstellen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt – mit praktischer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Die richtige Markise auswählen
Besonders bei einem fest montiertem Sonnenschutz ist es wichtig, sich vorab genau zu informieren, welche Markise die richtige für deine Bedürfnisse ist. Stelle dir daher vor dem Kauf folgende Fragen:
- Welche Funktion soll meine Markise erfüllen und wo soll sie angebracht werden?
- Welche Befestigungsmöglichkeiten habe ich für meine Markise?
- Wie groß soll meine Markise sein und welche Maße darf sie nicht überschreiten?
- Welches Design und welche Farbe passen zu meiner Balkon- oder Terrassengestaltung?
- Soll meine Markise elektrisch oder manuell betrieben werden?
Wichtig für die Planung sind also Maße, Optik, Funktion und Befestigung. Beim Antrieb kannst du wählen zwischen manuell bedienbaren Markisen, die mit einer Kurbel ein- und ausgefahren werden, und elektrischen Modellen, die per Knopfdruck funktionieren. Bei elektrischen Markisen ist es außerdem möglich, smarte Funktionen mit einzubauen: So kann die Markise zum Beispiel bei Wind und Regen automatisch ein- und bei Sonnenschein ausgefahren werden.
Wo kann man eine Markise anbringen?
Da eine Markise fest montiert wird, kann man sie anders als zum Beispiel einen flexiblen Sonnenschirm nicht einfach überall aufstellen. Je nach den gegebenen Bedingungen kannst du:
- die Markise an der Balkondecke montieren.
- die Markise an der Wand anbringen.
- die Markise am Dachsparren befestigen.
- die Markise an einer Terrassenüberdachung befestigen.
Bevor du die Markise montierst, solltest du sicherstellen, ob sich der Untergrund für die Befestigung eignet. Dabei ist es auch wichtig zu wissen, welches Material der Untergrund hat. Die Befestigungen für Holzbalken werden z. B. anders angebracht als die für eine Betonwand oder -decke. Außerdem gibt es Gebäude, die aufgrund der Statik keine Montage erlauben – dies ist unbedingt vor der Planung zu klären. Richte dich bei der Montage am besten immer nach den Angaben des Markisenherstellers.
Gelenkarmmarkise
Der Klassiker unter den Markisen ist die Gelenkarmmarkise – man sieht sie in sehr vielen Gärten und auf Balkonen. Diese gängige Variante gibt es in sehr vielen Ausführungen, Formen und Farben. Das Markisentuch wird bei diesem Modell durch zwei Gelenkarme ausgefahren und gespannt. Im eingefahrenen Zustand ist die Markise eingerollt, aber offen in der Halterung.
Kassetten- und Halbkassettenmarkise
Im Gegensatz zur Gelenkarmmarkise haben Kassetten- und Halbkassettenmarkisen einen schützenden Kasten an der Halterung. Dieser sorgt dafür, dass das Markisentuch im eingefahrenen Zustand vor Witterungseinflüssen geschützt ist. Eine Markisenreinigung musst du so seltener durchführen. Das Funktionsprinzip ist vergleichbar mit der Gelenkarmmarkise, nur dass Kassettenmarkisen in einen rundum geschlossenen Kasten und Halbkassettenmarkisen (auch Hülsenmarkisen genannt) in einen unten offenen Kasten eingefahren werden.
Klemmmarkise
Möchtest du eine Markise ohne Bohren befestigen, so kannst du auf eine sogenannte Klemmmarkise zurückgreifen. Diese verfügt über eine Vorrichtung, die zwischen Boden und Decke oder zwischen zwei Balken geklemmt wird. Das ist praktisch, wenn das Bohren nicht möglich oder nicht erlaubt ist. Die Montage ist recht unkompliziert. An sehr windigen Standorten empfiehlt es sich jedoch trotzdem, die Klemmmarkise zusätzlich mit ein paar Schrauben zu montieren.
Sonderformen
Neben den gängigen Markisen-Modellen gibt es auch ein paar Sonderformen:
- Standmarkise mit Gestell (mobile Markise)
- Seitenmarkise als Sicht- und Sonnenschutz
- Senkrecht- oder Vertikalmarkise (ähnlich wie eine Jalousie)
- Fallarm-Markise für Fenster und kleine Balkone
Muss das Anbringen einer Markise genehmigt werden?
Das Montieren einer Markise auf Balkon und Terrasse muss, anders als eine feststehende Überdachung, nicht vom Bauamt genehmigt werden. Jedoch ist es bei Mietwohnungen, -häusern und auch Fertighäusern so, dass Bohrungen in der Außenfassade mit den Eigentümern abgesprochen werden müssen. Sind Bohrungen nicht erlaubt, kannst du aber immer noch auf eine praktische Klemm- oder Standmarkise zurückgreifen.
Markise selbst befestigen oder Service nutzen?
Ob du deine neue Markise selbst montieren oder von Fachleuten anbringen lassen solltest, liegt ganz bei dir. Die Selbstmontage kostet Zeit, der Service kostet Geld. Mit ein bisschen Geschick, dem richtigen Werkzeug und helfenden Händen ist es nicht schwer, eine Markise anzubringen. Wenn dir die Zeit fehlt oder du es dir etwas bequemer machen möchtest, buche den Service einfach beim Profi: zum Beispiel beim Montage-Service von toom Baumarkt.
Markise selbst montieren – so geht’s
Mit der nachfolgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung ist es ein Leichtes, deine neue Markise zu befestigen. Je nach Größe der Markise solltest du mindestens einen Helfer haben – bei sehr langen Gestellen lieber zwei. Die Anleitung bezieht sich auf handelsübliche Gelenkarmmarkisen. Wähle einen Tag mit trockenem Wetter für das Montieren der Markise, damit ihr nicht von einem Regenschauer überrascht werdet. Idealerweise sollte auch die Sonne nicht zu stark scheinen, damit du und deine Helfer während der Montage nicht geblendet werdet.
Tipp: Beachte die Gebrauchsanweisung deiner Markise, da sich die Montage je nach Modell ein wenig anders gestalten kann.
Schritt 1: Montage und Untergrund vorbereiten
Lege das notwendige Werkzeug, Hilfsmittel und alle Markisenteile bereit. Neben der Markise selbst, die aus Wandhalterung, Gelenkarmen, Markisentuch und Antrieb besteht, benötigst du folgendes:
- Richtlatte (mindestens so lang wie die Markise) und Stift
- Schwerlastanker zur Befestigung der Halterungen
- Bohrer (passend zum Material)
- Wasserwaage
Lege die Markise so auf den Boden, wie sie nachher auch an Wand, Decke oder Holzlatten angebracht werden soll. Übertrage nun die Maße sowie die Positionen der Bohrlöcher mithilfe der Richtlatte auf den Untergrund. Verwende hierfür eine Wasserwaage, damit die Markise möglichst gerade montiert wird. Bohre anschließend die markierten Montagelöcher – in passender Größe zu den Schwerlastankern. Setze diese danach in das jeweilige Bohrloch (ein Plastikhammer kann diesen Schritt erleichtern).
Tipp: Achte beim Auspacken der Markise darauf, dass du das Markisentuch nicht beschädigst, wenn du zum Beispiel eine Folie aufschneidest.
Schritt 2: Halterung montieren
Sind die Schwerlastanker in Wand oder Decke angebracht, kannst du die Halterungen der Markise – in der Regel einzelne Konsolen – daran befestigen. Überprüfe mit einer Wasserwaage, ob die Halterung gerade sitzt, bevor du sie festschraubst.
Schritt 3: Markise anbringen
Nachdem du die Halterungen ausgerichtet und montiert hast, wird die Markise daran befestigt. Hierzu sollte an jedem Ende der Markise eine Person stehen – auf einer sicheren und feststehenden Leiter. Bei sehr langen Markisen sollte zusätzlich in der Mitte noch jemand mit anpacken. Beachte auch, dass Markisen mit elektrischem Antrieb auf einer Seite schwerer sind. Montiere die Markise an der Halterung wie in der Gebrauchsanweisung beschrieben und fixiere die Sicherungen.
Schritt 4: Markise einstellen
Zu guter Letzt muss die Markise noch eingestellt werden. Dazu muss sie komplett ausgefahren werden. Hat sie einen elektrischen Antrieb, muss dieser jetzt bereits an die Stromversorgung angeschlossen werden. Um die Gelenkarme während des Vorgangs zu entlasten, sollte eine Person die Markise vorne leicht anheben und gleichzeitig mit einer Wasserwaage die Ausrichtung überprüfen. Währenddessen kannst du die Stellschrauben an der Markisenhalterung entsprechend verstellen und festziehen.