In wärmeren Jahreszeiten geht nichts über eine Terrasse! Wir helfen dir, die richtige Lage und die richtigen Materialien zu finden, um deine Gartenterrasse zu deiner ganz persönlichen Sommeroase zu machen. Wie du selbst aktiv werden und eine Terrasse samt Untergrund vorbereiten und anlegen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber – speziell wird es um eine Terrasse aus Steinplatten gehen. Die komplette Anleitung gibt es auch als PDF. Weitere Grundlagen zum Thema Terrasse bauen findest du in einem separaten Artikel. Und wenn Stein nicht das Material deiner Wahl ist, sieh dir an, wie du eine Holzterrasse baust.
Tipp: Falls du dein Projekt lieber in die Hände eines Profis geben möchtest, greife auf unseren Handwerksservice zurück. Überlasse den Terrassenbau unserem Fachpersonal und lege die Füße hoch. Ob Holz- oder Steinterrasse: Wir unterstützen dich bei deinem Vorhaben!
Vorüberlegungen für den Terrassenbau: Lage und Gefälle
Du willst dir endlich deine Traumterrasse zum Sonnenbaden, Grillen mit Freunden oder fürs gemütliche Familienfrühstück bauen? Die richtige Planung macht es möglich! Bevor du loslegst, solltest du einige wichtige Grundvoraussetzungen schaffen bzw. klären, ob die Gegebenheiten vor Ort dein Vorhaben zulassen.
Übrigens: Falls du auch ein Terrassendach bauen möchtest, kannst du das direkt mit der Terrasse zusammen planen und hast somit alle Bauarbeiten auf einmal abgeschlossen.
Lage der Terrasse bestimmen
Zunächst geht es darum, den richtigen Platz für deine Terrasse zu finden. Folgendes solltest du dabei berücksichtigen:
- Möchtest du eine Terrasse am Haus anlegen, damit du kurze Wege hast, oder eine frei im Garten liegende Terrasse, auf der du rund um die Uhr die Sonne genießen kannst?
- Wo hast du den größten Sichtschutz vor Nachbarn und Passanten?
- Wann verbringst du die meiste Zeit auf deiner Terrasse?
Die Lage der Terrasse entscheidet darüber, zu welcher Tageszeit du dich am meisten an ihr erfreuen kannst: Die Westseite garantiert dir zu Feierabend Nachmittagssonne und schönes Abendlicht. Auf der Ostseite genießt du deinen Morgenkaffee. Daneben sollte auch die Aussicht stimmen. Damit du alle Loungemöbel aufstellen kannst und am Familienesstisch genügend Platz ist, solltest du dir vor Baubeginn selbstverständlich auch Gedanken über Fläche und Form der Terrasse machen. Miss die Terrassenfläche genau aus.
Nicht weniger wichtig ist es, den Belag für die Terrasse mit Bedacht zu wählen. Natürlich sollten die Terrassenbeläge mit der Gebäudefassade und dem Gartenstil harmonieren. Doch nicht nur ästhetische Kriterien, sondern auch Beständigkeit und Pflegeaufwand solltest du miteinbeziehen. Steinplatten aus poliertem Naturstein sind beispielsweise mit einem Wisch gereinigt. In Sachen Langlebigkeit können sie nicht ganz mit Betonsteinen mithalten, sind aber dennoch sehr beständig. Ausrutschsicherer sind dagegen uneben belassene Steine.
Auf das Gefälle der Terrasse achten
Achte beim Anlegen deiner Terrasse am Haus unbedingt auf das notwendige Gefälle: Eine leichte, vom Gebäude wegführende Neigung verhindert, dass sich an der Wand Nässe staut und zu Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk führt. Optimal ist ein Gefälle von ein bis drei Prozent: Dadurch fällt die Terrassenfläche auf einem Meter circa ein bis drei Zentimeter ab. Das Gefälle für die Terrasse schaffst du, wenn du Untergrund und Verlegebett anlegst. Am einfachsten gelingt dir das Auskoffern mithilfe eines Minibaggers. Aber auch mit einer Schaufel schaffst du es – nur benötigst du hierfür etwas mehr Zeit und Körperkraft.
Unterbau für die Terrasse anlegen
Hast du kein vorhandenes Roh-Fundament, gilt es als Erstes, einen ebenen und stabilen Untergrund für deine Steinterrasse zu bauen. Der Terrassenaufbau besteht aus:
- einer Frostschutzschicht,
- einer Ausgleichs- oder Tragschicht,
- einem Unkrautvlies und
- eventuell begrenzenden Randsteinen.
Ein Verlegebett aus Mörtel ist nur dann notwendig, wenn beispielsweise ein Auto die Steinplatten befahren soll oder sie einer anderen starken Belastung ausgesetzt werden.
Lege dir zum Baubeginn sämtliche Materialien und Werkzeuge zurecht, die du benötigst. Achte beim Arbeiten auf deine Sicherheit und die aller Helfer – tragt stets geeignete Arbeitskleidung und unterstützt euch gegenseitig beim Tragen, Heben usw.!
Schritt 1: Untergrund abstecken und Füllmaterial beschaffen
Mit einer Schnur markierst du die Fläche und Eckpunkte deiner Terrasse. Ein Maurerwinkel hilft dir beim Einhalten eines rechten Winkels. Dadurch behältst du den Überblick, während du mehrere Materialschichten aufbringst. Denn bevor du die Terrasse baust und Steinplatten verlegst, ist es wichtig, einen stabilen Untergrund zu schaffen. Wenn du klassische Terrassenplatten aus Stein oder Beton verlegen willst, können Splitt oder Granulatasche, aber auch Plattenlager, Mörtelsäckchen und Estrich als Untergrund für deine zukünftige Terrasse dienen.
Übrigens: Kies ist nicht als Untergrund für eine Terrasse geeignet. Er ist gerundet und lässt sich nicht verdichten. Für die Tragschicht muss Schotter mit unterschiedlichen Körnungen verwendet werden, auch Mineralgemisch genannt. Sehr verbreitete Körnungen sind 0–32 mm und 0–45 mm. Schotter ist scharfkantig und lässt sich auch wegen des Feinanteils (feine Körnungen) verdichten.
Schritt 2: Verlegebett anlegen
Für ein Fundament aus Schotter und Splitt hebst du zunächst die Verlegefläche aus. Der Aushub zum Bauen einer Steinterrasse sollte etwa 35–40 cm tief sein. Die genaue Aushubtiefe ermittelst du, indem du alle Schichten des Fundaments zusammenrechnest. Achte beim Ausheben darauf, dass du keine Leitungen im Boden beschädigst. Informiere dich am besten im Vorfeld bei deinem Versorger oder lass dir die Pläne vom Katasteramt zu verlegten Leitungen in deinem Garten zeigen.
Verdichte den Boden dann mindestens zweimal mit einer Rüttelplatte. Grenzt deine Terrasse an ein Gebäude, solltest du zwischen Schotter und Mauer eine Noppenbahn verlegen. Sie schützt die Mauer vor Nässe und damit vor Schimmel oder Bakterienbefall. Die Noppen sollten zur Hauswand gerichtet sein.
Schritt 3: Frostschutzschicht anlegen
Nun füllst du eine ca. 22 cm dicke Frostschutzschicht aus Schotter ein und verteilst ihn gleichmäßig. Damit deine Terrasse später exakt ausgerichtet ist, spannst du eine Maurerschnur zwischen den Begrenzungsstangen und richtest diese exakt auf die Höhe der späteren Terrasse aus. Beachte dabei den rechten Winkel.
Kontrolliere dann die Höhe der Schotterschicht mithilfe eines Zollstocks und bessere ggf. mit einer Harke etwas nach. Achte darauf, dass du das Gefälle von 1–3 % einhältst. Mit einem Flächenrüttler muss das Verlegebett anschließend noch verdichtet werden. Nutze dazu eine Rüttelplatte und arbeite mindestens dreimal von außen nach innen. Da der Schotter durch die Verdichtung um etwa 10 % einsinkt, verdichtet sich die Schotterschicht dabei auf 20 cm.
Schritt 4: Tragschicht anlegen
Nun folgt die Tragschichthöhe. Sie besteht aus Basaltsplitt und sollte in der Höhe exakt ausgerichtet sein. Dazu legst du Metallschienen in der Länge der Terrasse mit einem Abstand von ca. 90 cm auf kleine Basaltsplitthäufchen und richtest die Stangen in der Höhe aus. Wenn alle Metallschienen ausgerichtet sind, füllst du den Raum dazwischen etwa 4 cm hoch mit Splitt auf. Der Splitt sollte die Metallschienen gerade so überdecken. Ziehe dann den Splitt mehrmals mithilfe einer Richtlatte entlang der Metallschienen in beide Richtungen ab. Sollten Löcher oder Unebenheiten entstehen, kannst du diese Stellen wieder auffüllen und neu abziehen.
Schritt 5: Anti-Unkrautvlies auslegen
Zum Schluss entfernst du die Metallschienen und füllst die Rillen vorsichtig mit Splitt auf. Rolle dann ein Anti-Unkrautvlies aus. Die einzelnen Vliesbahnen sollten sich um mindestens 10 cm überlappen. Nun kannst du damit beginnen, deine Terrasse mit Steinplatten zu belegen.
Verlegearten für Steinterrassen
Stein- oder Betonplatten sind die gängige Art, Terrassen zu legen. Wenn du eine Terrasse mit Platten anlegen möchtest, hast du die Wahl zwischen drei Verlegearten. Jede hat ihre Vor- und Nachteile:
Splittbett
Bei der Verlegung in ein Splittbett legst du die Beton- oder Steinplatten direkt auf eine Schicht aus Splitt. Sie werden nicht mit dem Untergrund verklebt oder anderweitig verbunden. Man nennt die Methode deshalb auch ungebundene Bauweise.
Vorteile:
- keine Hohlräume, da die Platten mit ihrer gesamten Fläche aufliegen – sie können so nicht brechen
- baulich die einfachste Methode, um Terrassenplatten zu verlegen
Nachteile:
- nur bei gleich dicken Platten sinnvoll
Mörtelbett
Das Verlegen in ein Mörtelbett ist eine gebundene Bauweise. Die Terrassenplatten werden durch den Mörtel am Untergrund fixiert.
Vorteile:
- gut geeignet für unterschiedlich dicke Natursteinplatten
- geeignet, um auf einer leicht schrägen Fläche eine waagerechte Terrasse anzulegen
Nachteile:
- das Austauschen gebrochener Platten ist kompliziert
Plattenlager
Auch mithilfe von Plattenlagern kannst du eine Steinterrasse bauen. Dazu legst du deine Terrassenplatten auf spezielle, höhenverstellbare Kunststofffüße. Jeweils vier Plattenecken kommen auf einem Lager zum Liegen, getrennt durch integrierte Fugenkreuze.
Vorteile:
- leicht zu verlegen
- Unebenheiten können gut ausgeglichen werden
- Wasser kann ungehindert ablaufen
- einzelne Platten sind einfach austauschbar
Nachteile:
- durch den Hohlraum unter den Platten klingen Schritte etwas hohl
- teuerstes System
Steinterrasse bauen – Schritt für Schritt
WWir erläutern dir nun das Anlegen einer Steinterrasse im Splittbett. Bist du im Selbermachen noch unerfahren, nimm dir dafür ausreichend Zeit, denn bis die Steinplatten gerade und fest sitzen, dauert es manchmal etwas.
Schritt 1: Untergrund für die Steinplatten vorbereiten
Für das Verlegen von Stein- oder Betonplatten benötigst du – wie zuvor erklärt – einen sorgfältig vorbereiteten Untergrund mit einem leichten Gefälle.
Schritt 2: Platten waschen
Um zu vermeiden, dass Schmutz den Halt der Terrassendielen einschränkt, empfiehlt es sich, alle Platten vor dem Verlegen mit sauberem Wasser abzuwaschen.
Schritt 3: Terrassenränder mit Beton festigen
Jetzt kann es mit dem Verlegen der Steinplatten losgehen. Du startest am besten mit ein paar Platten in einer Ecke als Arbeitsbereich – so machst du deine akkurat ausgerichtete Splittschicht nicht gleich wieder kaputt.
Grundsätzlich besteht bei der losen Verlegung die Gefahr, dass die Fliesen deiner Steinterrasse verrutschen. Deshalb ist eine Randeinfassung empfehlenswert. Dafür setzt du an allen Rändern der Terrassenfläche die Platten auf eine 5–10 cm breite Betonschicht. Sie gibt den Randplatten den nötigen Halt und verhindert das Wegrutschen nach außen. Am besten verteilst du den Beton mit einer Maurerkelle.
Tipp: Um den Beton für die Randbefestigung gut verarbeiten zu können, braucht er die passende Konsistenz. Gut geeignet ist Estrichbeton. Rühre ihn am besten in einer Schubkarre an. Gib langsam und nach und nach Wasser hinzu, bis er eine relativ feste, erdfeuchte Konsistenz erreicht hat. Der Beton ist perfekt, wenn du mit der Hand trockene Klumpen formen kannst.
Schritt 4: Randplatten verlegen
Nun legst du Platte an Platte am Rand entlang, ohne dabei in dein Splittbett zu treten. Klopfe die Steinplatten mit einem Gummihammer ins Verlegebett. Das verhindert, dass sich Hohlräume bilden und sich die Platten allzu rasch heben. Am besten schlägst du jede Platte einzeln an. Beginne immer in der Mitte und bearbeite anschließend die Randbereiche der Steinplatte.
Sobald die Randplatten waagerecht und fest im Splittbett liegen, gibst du ihnen an der Außenseite Halt, indem du mithilfe einer Maurerkelle Beton keilförmig aufträgst. An manchen Stellen, wie einem Schuppen oder einer Hauswand, kann das recht schwierig sein. Eine Putzkelle ist daher an engen Stellen sehr hilfreich.
Schritt 5: Steinplatten verlegen
Sobald an einer Seite die Randplatten fixiert sind, kannst du mit der Fläche beginnen und die Steinplatten mit 3–5 mm Fugenabstand verlegen. Plattenlager sind nicht zwingend erforderlich. Sie haben jedoch den Vorteil, dass du einzelne Platten später noch leicht austauschen kannst. Bei vorhandenen Unterkonstruktionen kannst du die Terrassenplatten auf Mörtelsäckchen, Stelzlagern oder Splitt verlegen.
Kontrolliere immer wieder, ob die Platten waagerecht liegen. Notfalls musst du eine Platte nochmals anheben und etwas Splitt nachfüllen.
Schritt 6: Steinplatten verfugen
Zum Schluss rührst du Fugenmörtel zu einer sämigen Konsistenz an und beginnst damit, die Fugen der Terrassenplatten zu füllen. Arbeite dich diagonal zum Verlauf der Platten vor. Wenn alles gut getrocknet ist, reinigst du die Fliesen mit klarem Wasser und einem weichen Schwamm oder mit Zementschleierentferner. Zur Hauswand hin solltest du Silikon für die Dehnfugen verwenden.
Terrasse mit Feinsteinzeug bauen
Feinsteinzeugfliesen werden meist gebunden verlegt, also mittels Haftschlämme in ein Mörtelbett geklebt. Alternativ kannst du sie auch lose, also in ein Splittbett, verlegen. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nur für leicht beanspruchte Terrassen und große Fliesen. Grundsätzlich gehst du dabei vor wie bei Betonplatten oder Natursteinen. Wichtig ist dabei ein sehr akkurat vorbereiteter Untergrund. Der Ratgeber Terrasse mit Feinsteigzeug bauen enthält eine entsprechende Anleitung.
Steinterrasse aus Polygonalplatten bauen
Polygonalplatten lassen sich lose in ein Splittbett oder auch in ein Mörtelbett legen. Für eine Terrasse bietet sich das Verkleben mit Mörtel an, denn die Fläche wird dadurch ebener. In einer separaten Anleitung erfährst du genau, wie du Polygonalplatten verlegen kannst.
Terrasse pflastern
Eine weitere Alternative, die relativ einfach und daher bei Heimwerkern sehr beliebt ist, ist das Pflastern der Terrasse. Dazu brauchst du geeignete Pflastersteine, die du in einem Splitt- oder Sandbett verlegst. Es gibt viele verschiedene Arten von Pflastersteinen und viele Verlegemuster – du kannst also durchaus kreativ werden. Sieh dir unsere Anleitung Terrasse pflastern an, um mehr zu erfahren.