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Ratgeber

Gartenwege anlegen

Gartenwegplatten werden verlegt
Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Dauer: 2 Tage, je nach Länge des Weges
Werkzeuge: Schnurstangen, Fäustel, Maurerschnur, Mauerwinkel, Schubkarre, Marker, Gehörschutz, Staubschutzmaske, Schutzbrille, Schaufel, Gummihammer, Zollstock, Holzstäbe, Wasserwaage, Plattengreifer, Flächenrüttler/ Rüttelplatte, Abziehbrett, Winkelschleifer mit Diamantscheibe, Hammer und Meißel, Steinknacker (alternativ), Nassschneidemaschine, Pflastersteine, Fugensplitt, Estrichbeton

Möchtest du deinen Garten und einen dazugehörigen Gehweg neu anlegen? Dann helfen wir dir gerne weiter! Ein richtig angelegter Gartenweg erleichtert dir den Weg in dein Haus, die Arbeit im Blumenbeet und den Spaziergang durch den eigenen Garten, ohne dass du dabei den Rasen unnötig strapazieren musst. Bevor du einen neuen Gartenweg pflasterst, finde heraus, wie der optimale Verlauf des Weges sein könnte, damit er all deinen Wünschen entspricht. Die verschiedenen Steinarten und -größen sind mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen verbunden. In dieser Anleitung zeigen wir dir Schritt für Schritt, was du beim Gartenwege anlegen beachten solltest.

Weitere Tipps rund um das Thema Pflastern findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Gartenwege gestalten: Die richtige Planung

Ein gepflasterter Gartenweg, umgeben von Hecken und Laternen.

Attraktive Gartenwege lassen deinen Garten nicht nur glänzen, sondern gliedern ihn auch in verschiedene Bereiche. Damit dein Gartenweg später auch alle deine Anforderungen erfüllt, ist eine genaue Planung essenziell. Wie soll dein Gartenweg verlaufen?

Plan der Gartenwege zeichnen

Gartenteich, gemauerter Grill, Geräteschuppen, Pool, Terrasse und Zugang zur Garage oder dem Gartentor zur Straße sind fixe Elemente, die du bei der Planung deines Weges unbedingt einkalkulieren musst. Zeichne deshalb einen maßstabsgetreuen Plan und überlege dir, welche Strecken du oft gehst, ob der Weg breit genug für eine Schubkarre oder mehrere Personen sein sollte, ob er verschlungen sein oder dich möglichst schnell zum Ziel führen soll.

Häufig genutzte Wege

Psychologisch gesehen nutzen Menschen immer den schnellsten und kürzesten Weg zum Ziel. Für praktische Zwecke genutzte Wege, wie der zum Gartentor oder der für das Transportieren von Gartenutensilien zum Schuppen sollte deshalb möglichst geradlinig verlaufen. Warum? Wer nicht schnell zum Ziel kommt, der bricht gern aus romantisch-verschlungenen Wegen aus und erzeugt dadurch einen unschönen Trampelpfad.

Gartenweg im Blumenbeet.

Wege zum Beet

Wege zum Beet sind in gewisser Weise auch abhängig von der Form der Beete. Diese sind zum Glück nicht immer rechteckig angeordnet. Ideal wäre es natürlich, du planst deine Nutz- und Zierbeete zusammen mit dem Wegenetz. Verschlungene Beetwege sehen besonders gut aus. Dazu gesellen sich praktische Trittlächen in der Mitte bei besonders großen Beeten. So bist du nahe dran und drin im Beet und hast alles im Blick.

Gartenwege in großen Gärten

Du hast viel Gartenfläche zu gestalten? Dann empfehlen wir dir mehrfach geschwungene Gartenwege oder Spazierwege, die dich an die schönsten Plätze des Gartens führen. Zum Kräutergarten, zum Pavillon, zum Teich oder durch den Blumenbogen. Hier ist eine gute Planung besonders wichtig, da auch Funktionswege nicht fehlen dürfen.

Pflanzen in die Planung einbeziehen

Ein verschlungener Weg rund um dein Blumenbeet wirkt harmonisch, eine kurvige Pflasterstrecke mitten durch den Rasen ist jedoch fehl am Platz. Exakt geschnittene Hecken betonen die Geradlinigkeit. Locker über den Wegrand wachsende Pflanzen wirken weniger streng. Zudem sind die Pflanzenart und Höhe deiner Hecke oder der begrenzenden Pflanzen ein wichtiger Faktor.

Gartenwege-Testlauf

Bevor du mit dem Anlegen deiner Gartenwege beginnst, empfehlen wir dir, deinen Weg zunächst mit Schnurstangen und einer Schnur oder mit Rindenmulch im Garten auszulegen. So kannst du dir den späteren Verlauf besser vorstellen und die Strecken vorab „testlaufen“. Sollte dir die Wegeführung nicht gefallen, kannst du sie zu diesem Zeitpunkt einfach noch korrigieren.

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Maße für den Gartenweg

Gartenweg in Rasenfläche.

Diese Maße haben sich beim Gartenwege anlegen bewährt:

• Der Weg zur Haustür sollte etwa 120 bis 150 Zentimeter breit sein, damit zwei Personen bequem auch mit Gepäck nebeneinander gehen können.

• Für häufig genutzte Wege, wie zum Kompost, Pool oder Geräteschuppen, sind 40 bis 80 Zentimeter empfehlenswert.

• Für selten betretene Nebenwege genügen etwa 40 Zentimeter Breite.

• Gestaltest du einen Weg mit Trittplatten, sollte der Abstand von einer Steinmitte zur nächsten etwa 60 Zentimeter betragen.

• Damit Wege nicht beengt wirken, halte einen Abstand von etwa 30 Zentimetern zu Mauern und Hecken ein.


Gartenwege anlegen: Anleitung

Erst der Unterbau aus zwei Schichten Schotter und einer Schicht Splitt garantiert, dass dein Weg dauerhaft stabil bleibt, das Pflaster nicht absackt und vor Frost geschützt ist. Wir starten also mit der richtigen Vorbereitung des Untergrundes. In unserer Schritt für Schritt-Anleitung erfährst du, wie du ganz einfach Gartenwege anlegen kannst.


Schritt 1: Ausheben des Untergrunds

Ein Handwerker überprüft die Ausrichtung einer Richtschnur mit der Wasserwaage.

Besorge dir vorab das richtige Material und Werkzeug. Du solltest nicht nur die Länge und Breite bedenken, sondern auch den Verlauf deiner Gartenwege. Soll es ein geradliniger oder doch kurviger Weg werden? All dies spielt bei der Berechnung des Materialbedarfs eine große Rolle.

Nachdem du dein nötiges Material besorgt hast, kannst du mit dem Ausheben des Unterbaus beginnen. Markiere den künftigen Gartenweg mit Hilfe von Schnüren, die du an kleinen Holzpflöcken befestigst. Die Schnur zeigt dir auch die geplante Höhe deines Weges an. Kurven bildest du damit nur grob ab.

Den abgegrenzten Weg hebst du nun aus: Der Aushub muss mindestens 30 cm tief sein, in frostigen Regionen 60 cm tief. Die Höhe der Pflastersteine und die Höhe von an den Weg grenzenden Lichtschächten und Stufen solltest du beim Ausheben beachten. Grenzt der Weg direkt an ein Gebäude, muss er 30 cm unterhalb der Sperrschicht des Gebäudes bleiben, denn die bietet Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit. Bei breiteren Gartenwege oder angrenzenden Wegteilen verlegst du mit einem leichten Gefälle (1–3%, d.h. 1 bis 3 cm pro Meter), damit Regenwasser vom Haus weg abläuft.

Verdichte dann die entstandene Ebene mit dem Flächenrüttler.

Übrigens: Eine ausführliche Anleitung zum Anlegen des Untergrunds vor dem Pflastern findest du in unserem Ratgeber „Einfahrt pflastern".


Schritt 2: Schotter einfüllen

Haufen Schotter zum Gartenweg anlegen.

Diese Aushebung füllst du mit einer 15 bis 20 cm dicken Schotterschicht, die du mit dem Flächenrüttler glättest – spiralförmig von innen nach außen.


Schritt 3: Gartenweg befestigen

Um den Gartenweg stabil anzulegen, setzt du Rasenkantensteine, Hochbordsteine oder auch Tiefbordsteine an den Wegrändern in ein Betonbett. Den Beton kannst du in deinem toom Baumarkt fertig kaufen.

Tipp: Wenn du aus optischen Gründen auf Randsteine verzichten möchtest, kannst du die äußere Reihe der Pflastersteine in Beton setzen. Das funktioniert auch als allerletzter Arbeitsschritt, indem du die letzte Reihe Steine noch einmal anhebst und eine Schicht Beton unter den Steinen verteilst.


Schritt 4: Feinsplitt einfüllen

Eine Schubkarrenladung voller Feinsplitt wird auf den Untergrund gekippt.

Sobald die Wegbegrenzung standhält, befüllst du das Wegbett mit einer 5 cm dicken Schicht Feinsplitt (Basaltsplitt mit 2-5 mm Dicke ist hierfür besonders geeignet).


Schritt 5: Splittfläche vorglätten

Ein Handwerker zieht die Splittfläche für einen Gartenweg ab.

Mit einem Abziehbrett ziehst du die Splittfläche glatt. Wenn Löcher oder Unebenheiten entstehen, kannst du diese wieder auffüllen und neu abziehen. Das Pflaster wird sich später durch das Abrütteln und die dadurch entstehenden Verdichtungen noch ca. 1 cm absenken.


Schritt 6: Gartenweg pflastern

Ein Handwerker legt die ersten Pflastersteine für einen Gartenweg.

Das wichtigste vorweg: Beim Gartenwege pflastern darfst du das abgezogene Splittbett auf keinen Fall mehr betreten. Arbeite dich deshalb immer auf dem bereits gepflasterten Wegstück sitzend oder hockend „kopfüber“ zum Ende der Strecke voran.

Um keinen schiefen Start hinzulegen, verlegst du die erste Reihe Pflastersteine nicht parallel zu deinem Startpunkt (z.B. Haustür, Terrasse) sondern im rechten Winkel zur Begrenzung. Die Pflastersteine werden nun in das Pflasterbett gelegt. Wenn du dich für eine Verbandart wie den Halbverband entschieden hast, musst du dies schon beim Start berücksichtigen. Nun arbeitest du dich Steinreihe für Steinreihe vor. Glätte das Splittbett bei Unebenheiten nochmals mit einer Kelle nach. Verlege nur ganze Steine, bis die gesamte Wegfläche vollständig bedeckt ist. Sollte dein Weg eine Biegung nehmen müssen, legst du die Steine auf der äußeren Randseite vor und bestimmst mit ihnen den Radius.

Tipp: Miss zum Start und während des Weg pflasterns lieber einmal zu viel als zu wenig ab, ob alles genau passt!

Beim Verlegen solltest du auf eine Fugenbreite von 3 bis 5 mm achten. Bei Steinen mit ungeraden Kanten entsteht dieser Abstand fast von selbst, bei exakt geschnittenen Betonplatten sieht es etwas anders. Achte am besten auch auf die Angaben des Steinherstellers. Um den Fugenabstand einzuhalten, kannst du die vom Hersteller mitgelieferten Abstandsnoppen benutzen. Zum Schluss füllst du bei einem Halbverband oder anderen Legemustern noch die entstandenen Lücken mit kleineren Steinen.


Schritt 7: Pflastersteine verfugen

Fugenmörtel wird mit einem Besen auf roten Pflastersteinen verstrichen.

Damit dein neu angelegter Gehweg im Garten viele Jahre beständig bleibt, solltest du deine Steine verfugen. Hier bieten sich zwei unterschiedliche Fugenfüllungen an:

1. Fugenmörtel

Wenn du dich für einen aushärtenden Fugenfüller entscheiden, empfehlen wir dir Fugenmörtel auf Kunstharzbasis. Die Fugen des Gartenweges werden hierbei ordentlich versiegelt, um das Wachstum von Unkraut deutlich zu verringern. Zudem kann Regenwasser nur mäßig versickern, was ein Auswaschen des Fugenmaterials verhindert.

2. Fugensand

Fugensand ist in der Regel ein kostengünstiger Fugenfüller. Er empfiehlt sich vor allem für größere Steine wie Kopfsteinpflaster, da die eigentliche Stützkraft recht gering ausfällt. Gängige Arten sind hierbei Quarz- oder Basaltsand, welche im feuchten Zustand verarbeitet werden. Als trockene Variante bietet sich Splitt an, welcher ohne Wasser in die Fugen eingekehrt wird. Anders als fester Fugenmörtel, ist Fugensand recht durchlässig.

Ganz gleich für welche Fugenfüllung du dich letztendlich entscheidest: Überprüfe stets die Herstellerangaben auf Anwendungshinweise und Nutzungsbedingungen.  


Schritt 8: Den Gartenweg flachrütteln

Mit Hilfe des Flachrüttlers mit Gummiauflage glätte den Gartenweg sorgfältig. Dieser Arbeitsschritt entfällt bei Natursteinpflaster. Wiederhole das Füllen der Fugen, da dies die Stabilität erhöht.


Gartenweg aus Kopfsteinpflaster setzen und verfugen

Pflastersteine mit Fugensplitt.

Besonders bei kurvigen Wegen wird gerne Kopfsteinpflaster verlegt. Die Arbeitsschritte sind bis zum Legen und Verfugen dieselben wie bei Pflastersteinen (Abstecken, Ausheben, Splittfüllungen und Glätten). Das Kopfsteinpflaster wird nach dem Verlegen einfach mit einem Gummihammer im Untergrund befestigt. Denke beim Verlegen an die Fugenbreite von 2–5 mm. Um das Kopfsteinpflaster zu verfugen, werden die Fugen mit Basaltsplitt gefüllt und abschließend mit dem Flächenrüttler geglättet. Auch bei Kopfsteinpflaster solltest du die Fugen ein zweites Mal mit Splitt füllen, da dies die Stabilität erhöht.


Gartenwege in der Nähe von Bäumen anlegen

Ein aufgebrochener Gartenweg neben einem Baum.

Bäume und gepflasterte Wege vertragen sich nicht wirklich gut, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Bäume wachsen im Laufe der Zeit und mit ihnen ihre Wurzeln. Die Folge: Die Wurzeln heben die Steine an.

Abhilfe schaffen spezielle Wurzelführungssysteme. Sie werden beim Pflanzen des Baums um die Wurzeln gelegt und führen mit ihren integrierten Rippen die Baumwurzeln in die Tiefe. Das verhindert eine flächenmäßige Ausbreitung der Wurzeln und somit Schäden am Pflaster. Auch Wurzelsperren funktionieren nach diesem Prinzip. Sie lassen sich auch im Nachhinein einsetzen.

Einen Weg oder eine Fläche in Baumnähe solltest du zudem nicht gebunden verlegen, also z.B. nicht in Mörtel. Durch die Versiegelung können keine Nährstoffe in den Boden eindringen, die Atmungs- und Versickerungsfähigkeit ist nicht mehr gewährleistet. Um Gartenwege neben einem Baum anzulegen, raten Profis zu Kleinpflastersteinen, die kreisförmig und mit großen Fugen verlegt werden sollten. Die Fugen solltest du am besten mit Sand oder Splitt füllen, damit sie durchlässig bleiben. Auch Rasengittersteine und Baumschutzgitter aus Gusseisen eignen sich.


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