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Alles über das Pflanzen, Pflegen und Überwintern von Narzissen

Viele Narzissen
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:

Narzissen gehören neben Hyazinthen, Tulpen und Krokussen zu den beliebtesten Frühblühern. Mit ihren zarten, leuchtenden Blüten inspirieren sie die Menschen schon seit Jahrtausenden. Viele Tausend Sorten sind bis heute gezüchtet worden. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Narzissen richtig pflanzt und pflegst, damit sie jedes Jahr aufs Neue ihre volle Blütenpracht zeigen.


Ein Einblick in die Botanik der Narzissen

Nahaufnahme Narzisse

Welch besondere Bedeutung die Menschheit der Narzisse schon in der Antike beigemessen hat, zeigt sich an Ovids Erzählung von Narziss – dem eitlen Jüngling, der sich in sein eigenes Spiegelbild auf der Wasseroberfläche verliebte. Als Narziss starb, blieb demnach eine Blume mit weißen Blütenblättern und gelber Nebenkrone in der Mitte zurück – die Narzisse.

Narzissen sind Zwiebelpflanzen und gehören zur Familie der Amaryllisgewächse. Ursprünglich sind sie in Südwesteuropa – vor allem auf der Iberischen Halbinsel – und in Nordwestafrika beheimatet. Mindestens seit dem 18. Jahrhundert werden Narzissen gezielt gezüchtet. So entstanden im Laufe der Zeit mehr als 24.000 Kulturformen, die sich in Wuchshöhe, Blütezeit, Blütenform sowie -größe und in ihrer Farbe unterscheiden.

Die beliebteste Art ist wohl die leuchtend gelbe Trompetennarzisse. In Bezug auf ihre typische Glockenform und die frühe Blütezeit von März bis April wird sie auch als Osterglocke bezeichnet. Neben dem klassischen Gelb reicht das Farbspektrum von Narzissen von Weiß über Blassgelb bis zu Orange und Rosa. Bei vielen Sorten erscheinen die Blüten einzeln an jedem Stiel. Es gibt aber auch Narzissenarten, die bis zu 20 Blüten an einem Stängel ausbilden. Die Blütezeit von Narzissen beginnt – je nach Sorte – bereits im Februar und dauert bis Mai. Im Gegensatz zu Tulpenzwiebeln, deren Pflanzen nur einmal blühen, legen die Gewächse der Narzissenzwiebeln jedes Jahr neue Blüten an.

Jede Narzissenzwiebel ist von einer dünnen Zwiebelhülle umgeben. Am Zwiebelboden bilden sich zwei Arten von Wurzeln aus: Saug- und Ziehwurzeln. Die rund 40 cm langen Saugwurzeln dienen ausschließlich der Wasser- und Nährstoffaufnahme der Narzissenpflanze. In der Ruhezeit werden sie wieder abgestoßen. Mit den Ziehwurzeln zieht sich die Pflanze in die für sie optimale Bodentiefe hinab. Die Laubblätter der Narzisse sind lineal geformt bis riemenförmig. Sie überragen den Blütenkopf.

Wie bei fast allen Frühblühern sind alle Teile der Pflanze giftig. Der Pflanzensaft der Narzisse kann bei empfindlichen Menschen zu Hautreizungen führen und Allergien auslösen. Er ist übrigens auch der Grund dafür, weshalb du Folgendes berücksichtigen solltest: Möchtest du sie mit anderen Schnittblumen in eine Vase stellen, solltest du die Narzissen erst für einige Stunden separat in Wasser stellen, um sie so ausschleimen zu lassen.

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Narzissen pflanzen: Standort, Pflanztiefe und Pflanzzeit

Narzissen im Topf

Narzissen gedeihen sowohl im Beet als auch im Topf. Sehr schön wirken sie auch auf Rasenflächen und in Wiesen: Sorten wie Alpenveilchen-Narzissen oder Osterglocken vermehren sich selbstständig und bilden im Laufe der Zeit leuchtende Blütenteppiche aus.

  • Standort: Osterglocken und andere Narzissenarten fühlen sich in der Sonne am wohlsten. Sie können aber auch an halbschattigen Orten gepflanzt werden.
  • Boden: Narzissen bevorzugen nährstoffreiche und durchlässige Böden. Ideal ist herkömmliche Gartenerde. Mische einem schweren, lehmigen Boden am besten etwas Sand unter, bevor du die Narzissen einpflanzt.
  • Pflanztiefe: In der Regel werden Narzissen 5–10 cm tief gepflanzt. Bei Sorten mit kleineren Zwiebeln fällt die Pflanztiefe entsprechend geringer aus. Als Faustregel gilt: Das Pflanzloch sollte doppelt so tief sein wie die Narzissenzwiebel hoch ist. Gib die Zwiebel mit der Triebspitze nach oben hinein und fülle das Loch mit Erde auf. Gieße die Pflanze gründlich an, das beschleunigt die Wurzelbildung.
  • Pflanzabstand: Der Abstand zwischen den Zwiebeln sollte 12–15 cm betragen.
  • Pflanzzeit: Vorzugsweise im September oder Oktober solltest du Narzissenzwiebeln setzen. Solange der Boden nicht gefroren ist, kannst du Narzissen grundsätzlich sogar noch bis in den Winter hinein einpflanzen. Früh gesetzte Zwiebeln, die bereits gut eingewurzelt sind, überstehen strenge Frostperioden jedoch besser als spät eingepflanzte.

So richtig toll zur Geltung kommen Narzissen, wenn du sie in Gruppen pflanzt. Auch in Kombination mit Hyazinthe, Blau- oder Goldsternstern, Krokus oder Märzenbecher macht die Narzisse eine gute Figur. Mit Tulpen solltest du sie dagegen nicht zusammenbringen, da beide Pflanzenarten sehr verschiedene Ansprüche an ihren Standort stellen.

Wenn du Narzissen im Topf oder Kübel pflanzen möchtest, solltest du die Sorte mit Bedacht wählen: Viele Zwiebeln sind frostempfindlich und könnten erfrieren. Verwende hochwertige Pflanzerde und achte auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß. An dessen Grund solltest du eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies anlegen. Sie sorgt für einen besseren Wasserablauf und schützt die Zwiebel vor Fäulnis. Bis zur Keimung sollten die Pflanzen an einem dunklen, kühlen Ort stehen. Halte die Erde nur feucht, sie sollte nicht zu nass werden. Wenn sich die ersten Triebe zeigen, kannst du die Narzissen nach draußen oder an einen helleren Platz stellen. Temperaturen von um die 15 °C sorgen für eine besonders lange Blütezeit.

Die verblühten Narzissen im Topf musst du nicht wegwerfen. Nachdem auch das Laub abgestorben ist, nimmst du die Zwiebeln einfach aus der Erde und trocknest sie. Im Herbst setzt du sie wieder in den Topf. Natürlich kannst du verblühte Narzissen auch abermals in ein Gartenbeet einpflanzen.


Narzissen pflegen

Kaffee Kompost

Narzissen stellen keine großen Ansprüche an die Pflege.

  • Gießen: Die Pflanzen dürfen während der Vegetationszeit nicht austrocknen. Staunässe sollte aber auf keinen Fall entstehen.
  • Schneiden: Verwelkte Blütenstiele kannst du herausschneiden. Die Samenbildung kostet die Pflanze nur unnötige Kraft. Das Laub verblühter Narzissen solltest du dagegen erst entfernen, wenn es komplett vergilbt ist. So stellst du sicher, dass die Pflanze zuvor genügend Nährstoffe in ihrer Zwiebel einlagern konnte. Dasselbe gilt für Pflanzen im Rasen: Mähe diesen erst, wenn die Laubblätter der Narzissen vollständig verwelkt sind.
  • Düngen: Im zeitigen Frühjahr, wenn die ersten Blätter austreiben, freuen sich deine Narzissen über etwas Kompost. Möchtest du auch noch nach der Blüte die Pflanzen düngen, kannst du sie mit einem phosphatreduzierten Volldünger versorgen.
  • Überwintern: Narzissen sind mehrjährig und winterhart. Einen speziellen Winterschutz benötigen draußen gepflanzte Exemplare nicht.

Narzissen vermehren

Narzissen einpflanzen

Narzissen lassen sich sowohl über Tochterzwiebeln als auch über Samen vermehren. Bei letzterer Methode kann es allerdings mehrere Jahre dauern, bis die Pflanzen das erste Mal blühen. Einfacher ist es, die Zwiebeln im Spätsommer auszugraben und zu teilen. Ideal eignen sich dafür Horste, also dichtere Büschel von Narzissenpflanzen, deren Blüten nicht mehr so üppig ausfallen. Lege die Tochterzwiebeln frei, indem du die Erde von den Wurzelballen abschüttelst. Nun kannst du die kleinen Zwiebeln, deren Wurzeln mit jenen der größeren verwoben sind, vorsichtig herauslösen.

Bei der Teilung muss jede Tochterzwiebel auch ein Stück der Bodenplatte der Mutterzwiebel abbekommen, da sich dort die Saugwurzeln bilden. Sind Mutter- und Tochterzwiebel noch von einer gemeinsamen Haut umschlossen, solltest du die Trennung noch nicht vornehmen.


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