Stauden pflanzen: Auswahl und Pflege
Sie sind eine ganze Pflanzenfamilie und veredeln, richtig kombiniert, die Gartenbepflanzung das ganze Jahr über: prächtige Stauden. Dabei handelt es sich um mehrjährige Pflanzen, die je nach Sorte an nahezu jedem Standort und in jedem Boden gedeihen. Welche Stauden du wann und wo pflanzen kannst und wie du die Gewächse richtig pflegst, verraten wir dir hier.
Was sind Stauden?
Bevor du Stauden pflanzt, solltest du die Besonderheiten dieser Pflanzengattung kennen: Die „krautigen“ Pflanzen sind in der Regel mehrjährig. Anders als ein- oder zweijährige Gewächse, verholzen die überirdischen Teile zum Jahresende nicht und sterben also auch nicht ab. Die meisten Stauden-Pflanzen sind außerdem winterhart. Bei einigen Sorten verkümmern die oberirdischen Pflanzenteile im Winter zwar, die Pflanzen speichern ihre Energie aber in sogenannten Rhizomen beziehungsweise Knollen, die sich knapp unter oder über der Erdoberfläche bilden. Andere Stauden bleiben nach dem Einpflanzen auch im Winter grün. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen kannst du dich also das ganze Jahr über an prächtigen Blüten und immergrünen Blättern erfreuen.
Ein Staudenbeet anlegen mit einem Pflanzplan
Meist werden verschiedene Arten dieser Pflanzen zusammen in ein Beet gesetzt. Um ein Staudenbeet anzulegen, kombinierst du am besten bodendeckende Stauden mit hochgewachsenen Leit- und Gerüstpflanzen. Kleine Lücken werden mit Füllpflanzen geschlossenen. Damit du schon eine Vorstellung davon entwickeln kannst, wie das später aussehen wird, solltest du einen Pflanzplan erstellen – und zwar schon, bevor beginnst, ein Staudenbeet anzulegen. Dieser Plan hilft auch, die benötigten Mengen genau abschätzen zu können. Und: Durch das Staudenbeet-Anlegen mit einem Pflanzplan kannst du verhindern, dass du die einzelnen Gewächse zu dicht setzt. Ein häufiger Fehler, da gerade große Stauden beim Einpflanzen noch klein sind, später aber sehr groß werden und andere Gewächse überlagern oder verdrängen können.
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Mehrjähriges Staudenbeet anlegen: Wann und wo Stauden pflanzen?
Der beste Zeitraum zum Staudenpflanzen ist zwischen Ende August und Oktober – also im Frühherbst. Die jungen Pflanzen haben dann bis zum ersten Frost ausreichend Zeit, fest mit dem Boden zu verwachsen, und können über den Winter ihre ganze Energie für den ersten Blütenrausch im Frühjahr sammeln. Alternativ lassen sich die meisten Stauden aber auch noch ab März bis Anfang Mai pflanzen, wenn die Gartensaison neu beginnt. Eher empfindliche Gräser sollten sogar immer erst im Frühling eingepflanzt werden.
Welche Stauden du immer im Herbst pflanzen musst: Zwiebelblumen, die als bunte Füllpflanzen etwaige Lücken im Staudenbeet schließen. Die Gewächse brauchen den Winter, um zu keimen.
Beim Boden und Standort haben Stauden verschiedene Ansprüche. Pflanzen für jeden Standort stellen wir dir gleich vor. Um bestimmen zu können, welche Stauden du wo einpflanzen kannst, musst du dich auch über die Bodenbeschaffenheit informieren: In lockerem oder sandigem Boden fühlen sich andere Pflanzen wohl als in sehr feuchtem und dichtem Boden. Hast du die Bodenart bestimmt, kannst du die Erde bei Bedarf noch aufbereiten und optimieren.
Stauden für sonnige Standorte
Sehr sonnige Standorte sind für viele Gärtner eine Herausforderung, denn gerade im Sommer kommt man mit dem Gießen kaum hinterher und Pflanzen verdursten oder zeigen sogar Verbrennungen an den Blättern.
Anders ist das bei den folgenden Stauden für sonnige Standorte – sie kommen gut durch die größte Hitze und bezaubern oft noch bis spät ins Jahr mit prächtigem Blütenschmuck:
- Sonnenhut
- Sonnenauge
- Liebesgras
- Prärielilie
- Arkansas-Scheinaster
- Chrysantheme
- Edel-Pfingstrose
- Fetthenne
- Blaukissen
- Bergenie
Bei vielen dieser Stauden lässt sich ihre Sonnen- und Wärmeverträglichkeit schon am Namen erkennen – was aber nicht heißen soll, dass diese Stauden-Pflanzen nicht auch winterhart sind.
Stauden richtig pflanzen – im Halbschatten
Standorte, an denen sich Sonne und Schatten abwechseln, sind in nahezu jedem Garten zu finden – schon allein, weil die Sonne über den Tag wandert. Möchtest du im Halbschatten ein Staudenbeet anlegen, eignen sich folgende Gewächse dafür besonders gut:
- Fingerhut
- Herbst-Anemone
- Salbei
- Purpurglöckchen
- Glockenblume
- Akelei
- Eisenhut
- Lungenkraut
- Elfenblume
- Alpenveilchen
Stimmt die Bodenbeschaffenheit, kommen übrigens auch einige Stauden für sonnige Standorte an halbschattigen Standorten gut zurecht, beispielsweise die Bergenie.
Stauden für den Schatten
Dauerhaft schattige Bereiche werden im Garten gerne vergessen. Vielen wirken sie zu dunkel und zu feucht – also werden entsprechende Bereiche mit anspruchslosen Bodendeckern bepflanzt und dann kümmert man sich nicht mehr darum.
Dabei gibt es zahlreiche tolle Stauden für den Schatten, zum Beispiel:
- Silberkerze
- Funkien
- Prachtspiere
- Sterndolde
- Tafelblatt
- Segge
- Kaukasusvergissmeinicht
- Farne
- Schaublatt
- Herzblume
Auch bei dieser Gruppe von Stauden ist der Übergang zu den Halbschatten-Gewächsen fließend. Elfenblumen oder die Akelei wachsen zum Beispiel auch im Schatten gut.
Stauden richtig einpflanzen
Wenn du ein Staudenbeet mithilfe eines Pflanzplans vorbereitet und die Stauden passend zum Standort ausgewählt hast, geht es an das tatsächliche Einpflanzen. Hebe ein ausreichend großes Pflanzloch aus und wässere die Stauden in ihrem Gefäß gründlich, bevor du sie herausnimmst. Sind die Wurzeln sehr kompakt, kannst du sie vor dem Einsetzen in das Loch mit einer Gartenkralle vorsichtig anlockern. Das erleichtert den Stauden das Anwachsen im Boden. Sobald die Stauden gerade im Pflanzloch stehen, fülle das Loch mit Erde auf und gieße den Boden.
Tipp: Schau dir viele weitere interessante Ratgeber zum Thema Gartenbepflanzung an.
Stauden richtig pflegen
Hast du die Stauden richtig gepflanzt, kommt danach die Pflege. Da es sich um mehrjährige Pflanzen handelt, ist das ganze Jahr etwas zu tun.
Staudenpflege im Frühjahr
Zu Beginn der Gartensaison sollte der Boden oberflächlich aufgelockert werden, indem du ihn beispielsweise mit einem Dreizahn-Kultivator vorsichtig bearbeitest. Etwaiges Unkraut aus dem Vorjahr wird dabei entfernt. Außerdem kannst du etwas groben Kompost und Startdünger auf das Beet auftragen.
Tipp: Primeln gehören zu den Klassikern der Frühjahrsblüher.
Staudenpflege im Sommer
Im Sommer solltest du deine Stauden regelmäßig gießen – am besten früh morgens oder spät abends, wenn das Wasser nicht in der Sonne direkt wieder verdunstet. Verwende dabei einen weichen Strahl, sodass keine Pflanzen vom Wasser „erdrückt“ werden. Bei Bedarf solltest du große Stauden außerdem mit passenden Halterungen abstützen. Eine zentrale Frage bei der Stauden-Pflege ist zudem: Wann muss man Stauden schneiden? Die meisten Stauden solltest du nach der Blüte gründlich zurückschneiden. Bei einigen Sorten führt das zu einer Nachblüte im Spätsommer, beispielsweise beim Rittersporn oder der Lupine. Auch ein Nachdüngen im Sommer kann die Chance auf eine erneute Blütenpracht begünstigen.
Staudenpflege im Herbst
Mit dem Rückschnitt im Sommer ist die Frage, wann man Stauden schneiden muss, noch nicht vollständig beantwortet. Denn im Herbst steht bei vielen Gewächsen der große Rückschnitt an. Bis knapp über den Boden solltest du die Stauden zurückschneiden. Ausgenommen sind Pflanzen mit besonders zierenden Frucht- und Samenständen und Gräser – diese werden, wenn überhaupt, im Frühjahr zurückgeschnitten.
Staudenpflege und Vorbereitung für den Winter
Auch wenn die meisten Stauden-Pflanzen winterhart sind, bedarf es einiger Vorbereitung und Pflege, damit jene Gewächse, die eigentlich eher im gemäßigten Klima beheimatet sind, gut durch den Winter kommen. Reduziere daher rechtzeitig zur Winterruhe die Wasserversorgung, um die Fäulnisgefahr zu senken. Decke den Wurzelbereich der Stauden zudem mit etwas Tannenreisig oder Herbstlaub ab, um die Pflanzen vor Schnee und Frost zu schützen – auf Folie solltest du dabei allerdings nicht zurückgreifen.
Tipp für Gräser: Binde die einzelnen Halme zu einem kompakten Bündel bzw. Schopf zusammen, um die Pflanze vor Kälte zu schützen.
Stauden teilen
Über die Jahre kann es dazu kommen, dass insbesondere große Prachtstauden verkahlen, nur noch langsam wachsen und der Wuchs insgesamt nicht mehr so dicht aussieht. All das sind Zeichen, dass du deine Stauden teilen solltest – das heißt: Du solltest aus einer Staude zwei oder mehr Pflanzen machen. Je nach Pflanze gräbst du die Staude dann im Frühjahr oder nach der Blüte aus und zerteilst den Wurzelballen in zwei oder mehr etwa faustgroße Teile. Verwende dafür einen scharfen Spaten und achte darauf, die oberirdischen Pflanzenteile dabei nicht zu verletzen.
Nach der Teilung kannst du die nun kleineren Stauden separat wieder einpflanzen und ein neues Staudenbeet anlegen.