Es ist eines der beliebtesten Ziergräser für Garten und Wohnung: das Pampasgras. Getrocknet und kunstvoll in Vasen arrangiert ist es bei Interior-Fans besonders beliebt. Doch auch im Garten blühend macht Pampasgras richtig was her. Was es mit der Staude auf sich hat und wie du Pampasgras richtig pflanzen und pflegen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Über das Pampasgras
Vor allem ist das Pampasgras als filigrane Schnitt- oder Trockenblume bekannt und passt als dezente, natürliche Deko zu ganz unterschiedlichen Einrichtungsstilen von Skandi bis Landhaus. Doch auch als Staude im Garten wirkt das Ziergras äußerst dekorativ. Dort kann es als Solitärpflanze einzeln stehen und als Blickfang dienen, oder auch als Staudenbepflanzung einen Sichtschutz darstellen.
Name und Herkunft
Hierzulande wird die zur Familie der Süßgräser gehörende Zierpflanze meist einfach Pampasgras genannt. Zwar ist das nicht ganz präzise, denn es gibt es viele unterschiedliche Arten von Pampasgräsern, hierzulande ist jedoch nur eine verbreitet: das Amerikanische Pampasgras oder Silber-Pampasgras (bot. Cortaderia selloana). Beheimatet ist das Pampasgras in den tropischen und gemäßigten Zonen Südamerikas und Neuseelands, wo es auf Sand- und Schwemmböden zu finden ist. Namensgebend für das Ziergras ist die Pampa, eine ebene, baumarme Grassteppe in Südamerika, besonders in Argentinien.
Wuchs und Blüte
Mit ihrem sehr ausladenden Wuchs ist die Staude ein echter Blickfang im Garten. Das immergrüne Pampasgras wird bis zu 2,5 Meter hoch und manche Stauden haben einen Umfang von über einem Meter. Dabei werden jedoch nur die Blütenrispen so hoch – die festen Blätter werden maximal einen Meter hoch und hängen bogenartig herab. Die grün-gräulichen Blätter sind lang, schmal und sehr scharfkantig. Die Pflanze erinnert optisch an Schilf, doch wächst Pampasgras im Gegensatz dazu horstig und hat einen zentralen Wuchspunkt.
Die Blüten des Pampasgrases erinnern an kleine Staubwedel und sind bei den meisten Sorten weiß, manche haben rosafarbene Blüten. Ab August beginnt die Blütezeit von Pampasgras, die bis in den Winter reicht. Blüten tragen übrigens nur die weiblichen Pflanzen, weshalb im Handel fast ausschließlich diese erhältlich sind. Eine der beliebtesten Sorten ist die eher kompakt wachsende Cortaderia selloana „Pumila“, die nur bis zu 1,5 Meter groß, allerdings trotzdem recht ausladend wird. Sie ist im Gegensatz zu anderen Sorten sehr robust und gleichzeitig wuchssicher, was sie sehr beliebt bei Hobbygärtnern macht.
Pampasgras pflanzen
Klassischerweise wird Pampasgras als Gartenbepflanzung gesetzt, weil es einen so großen Umfang erreichen kann. Möchtest du es in Reihe pflanzen, solltest du deshalb einen Abstand von ein bis zwei Metern einhalten. Da Pampasgras am eindrucksvollsten als Solitärpflanze wirkt, empfiehlt sich jedoch bei einer Reihenpflanzung eine Kombination mit niedrigeren und filigraneren Ziergräsern zwischen den einzelnen Pampasgras-Stauden – so kommen die federartigen Blüten besser zur Geltung. Für Balkon und Terrasse kannst du das Pampasgras auch in einen Topf pflanzen – verwende hierfür einen großen Pflanzkübel, der auch dem ausgewachsenen Ziergras ausreichend Platz und Halt bietet.
Tipp für große und schwere Pflanzkübel: Verwende einen mobilen Untersetzer, damit du die Pflanze problemlos bewegen kannst.
Standort und Substrat
Der ideale Standort für Pampasgras ist sonnig und warm. Außerdem sollte er windgeschützt sein, da die langen Halme der Blütenrispen leicht umknicken. Für Pampasgras im Topf eignet sich eine Südterrasse am besten. Welche Erde eignet sich für das tropische Pampasgras? Die Zierpflanze bevorzugt aufgrund ihrer Herkunft sandigen bis lehmigen Untergrund. Das Substrat sollte nährstoffreich, humos, tiefgründig und locker sein, damit keine Staunässe entsteht, die den Wurzelballen schnell faulen lassen würde. Im Sommer sollte der Boden nicht komplett austrocknen, obwohl das Pampasgras mit Trockenheit besser zurechtkommt als mit Nässe. Für Lockerheit und ausreichend Nährstoffe sorgt das Einarbeiten von Sand oder Kies sowie frischem Kompost.
Tipp: Pflanze Pampasgras nicht unten an einem Hang – dort kann es schnell zu Staunässe kommen.
Wann wird Pampasgras gepflanzt?
Bestenfalls pflanzt du Pampasgras im späten Frühjahr, da die Staude dann noch ausreichend warme Monate zum Anwachsen hat, bevor der Winter kommt. Als Pflanzzeit eignet sich die Phase direkt nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Möchtest du das Pampasgras in einen Kübel pflanzen und hast ein Gewächshaus für die Überwinterung, kann die Pflanzung bis in den Herbst hinein erfolgen.
Pampasgras einpflanzen – Schritt für Schritt
Sind Standort und Substrat gewählt, kannst du dein Pampasgras einpflanzen. Du solltest dafür den Boden vorher gut bearbeiten, damit die Pflanze die idealen Bedingungen hat und gesund wachsen kann. Da die Blätter der Staude sehr scharf sind, solltest du unbedingt Handschuhe und wenn möglich auch lange Ärmel tragen.
- Hebe ein ausreichend großes Loch aus, sodass du den Boden noch auflockern und mischen kannst, bevor du das Pampasgras einsetzt.
- Lockere nun unten und seitlich die Erde mit einem Spaten auf und vermenge diese mit Kies oder Sand – das macht den Untergrund für dein Pampasgras schön durchlässig.
- Gib anschließend einen Teil der Erde wieder ins Loch und vermenge diese mit frischem Kompost – für die benötigten Nährstoffe.
- Setze nun den Wurzelballen des Pampasgrases ins Pflanzloch, etwa so hoch, wie die Pflanze auch im Topf stand.
- Fülle das Loch mit Erde auf und drücke diese an.
- Gieße den Boden nun unterhalb der Staude kräftig an, damit das Wasser den umgegrabenen Boden durchfließen kann.
- Halte die Erde anfangs und über den Sommer feucht, aber nicht nass.
Tipp für die Pflanzung im Topf: Füge eine Drainageschicht hinzu, um Staunässe zu vermeiden, und arbeite etwas Kompost für die Nährstoffzufuhr ein.
Pampasgras pflegen
Die Pflege von Pampasgras ist relativ einfach. Wenn Standort und Substrat stimmen, wirst du lange Freude an deinem Ziergras haben. Gegossen wird Pampasgras nur sehr sparsam, sodass der Boden zwar leicht feucht, aber nie nass ist. Im Winter sollte Pampasgras eher trocken gehalten werden. Einmal im Jahr solltest du organischen Dünger einbringen – hier eignet sich Kompost im Frühjahr sehr gut, auch einen Langzeitdünger kannst du benutzen. Ab der Blüte sollte keine Düngergabe mehr erfolgen. In unserem gesonderten Ratgeber über das richtige Schneiden von Pampasgras erfährst du, wann und wie oft die Staude zurückgeschnitten werden sollte und wie du sie als Schnitt- oder Trockenblume verarbeitest.
Tipp für Pampasgras im Pflanzgefäß: Aufgrund der geringen Substratmenge solltest du ein- bis zweimal im Monat etwas organischen Dünger verabreichen.
Pampasgras überwintern
Pampasgras ist nur bedingt winterhart, weshalb du dich für das Überwintern an ein paar Regeln halten solltest. Temperaturen bis in den zweistelligen Minusbereich machen der Pflanze zwar nicht viel aus, doch setzt ihr die Winternässe sehr zu. Deshalb benötigt Pampasgras einen zusätzlichen Winterschutz. Du benötigst dafür einen Strick, Laub, Tannenreisig und ein Gartenvlies. Wichtig ist, dass du das Pampasgras vor der Winterruhe nicht zurückschneidest, da das eigene Laub als Frostschutz dient.
- Nimm ein starkes Seil und binde den Blattschopf im Herbst zusammen. Das sorgt dafür, dass Schnee und Regenwasser seitlich abfließen können.
- Bedecke den Boden über dem Wurzelbereich anschließend mit trockenem Laub.
- Bedecke das Laub mit Tannenreisig, damit es nicht weggeweht werden kann.
- In kalten Regionen solltest du nun zusätzlich den Blattschopf mit Vlies einwickeln. Verwende hierzu keine Folie, da das Gras sonst nicht atmen kann und schnell schimmelt. (Pampasgras im Topf solltest du allerdings zusätzlich mit einer Luftpolsterfolie schützen.)
- Nach den letzten starken Frösten (März/April) kannst du den Winterschutz wieder entfernen.
Tipp für das Überwintern einer Kübelpflanze: Diese überwintert am einfachsten in einem hellen Wintergarten, wo du auf den Winterschutz verzichten kannst und sie nur ab und zu sehr leicht gießen musst.
Krankheiten und Schädlinge
Pampasgras ist nur wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge – lediglich Blattläuse und Rußtau können gelegentlich auftreten. Schlimme Auswirkungen kann jedoch zu viel Nässe haben, da die Wurzeln der tropischen Pflanze sehr empfindlich darauf reagieren und das Ziergras zu faulen beginnt.
Pampasgras vermehren
Um Pampasgras zu vermehren, gibt es zwei Möglichkeiten: durch Teilung oder durch Aussaat. Allerdings ist die generative Vermehrung nicht sehr beliebt, da sie einige Nachteile gegenüber der Vermehrung durch Teilung hat. Deshalb wird Pampasgras für den Handel meist vegetativ vermehrt, also geklont.
Merkmale der vegetativen Vermehrung mittels Teilung: Der Nachwuchs wird direkt von der Mutterpflanze entnommen und diese somit geklont. Die neue Pflanze erhält also dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze. Großer Vorteil hierbei: Das neue Pampasgras ist bereits mit unseren Temperaturen vertraut und dadurch winterhärter. Außerdem sind die Abkömmlinge alle weiblich, was die Voraussetzung für die Blütenbildung des Ziergrases ist.
Merkmale der generativen Vermehrung mittels Aussaat: Im Gegensatz zur Teilung sind die durch Samen gezogenen Pampasgräser weder an unser Klima gewöhnt, noch kann das Geschlecht und damit die Blühfähigkeit vorab bestimmt werden. Dass Pampasgrassamen nur eine sehr kurze Keimfähigkeit haben und mindestens 20 Grad zur Keimung benötigen, erschwert die Anzucht zusätzlich.
So klappt es mit der Vermehrung durch Teilung
- Wähle einen trockenen Tag im späten Frühjahr aus, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. (Ist die Überwinterung im Gewächshaus möglich, kannst du die Pflanze auch im Herbst teilen und bereits im folgenden Frühjahr ins Beet setzen.)
- Stich mit einem Spaten ein Teilstück der Mutterpflanze ab.
- Setze dieses in einen Topf mit durchlässiger Erde und etwas Kompost.
- Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe.
- Nachdem das Pampasgras gut angewachsen ist, kannst du es ins Freiland umsetzen – idealerweise wieder im späten Frühjahr bzw. nicht zu nah an der Winterruhe.