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Bohnen pflanzen: Anleitung und Tipps

Bohnen hängen an einer Pflanze
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:

Planst du, einen Nutzgarten anzulegen, solltest du unbedingt Bohnen pflanzen. Die eiweißreichen Hülsenfrüchte sind sehr gesund und extrem vielseitig – vom Eintopf über Gemüsebeilagen bis hin zum Salat lassen sie sich in unterschiedlichsten Gerichten verarbeiten. Hier bei toom Baumarkt erfährst du Schritt für Schritt, wie du Bohnen in deinem Gemüse- und Kräutergarten selbst anbaust und dich an einer reichen Ernte erfreuen kannst.


Welche Bohnen willst du pflanzen?

Viele gesammelte grüne Bohnen sind in einem Behälter gesammelt

Bevor du dich mit den praktischen Schritten beschäftigst, musst du dich zunächst entscheiden, welche Art von Bohne du überhaupt pflanzen willst. Allein in Europa gibt es mehr als 100 verschiedenen Sorten. Sie alle gehören zu den Schmetterlingsblütlern in der Familie der Hülsenfrüchte. Aufgrund verschiedener Ursprungsländer unterscheiden sich auch ihre Anforderungen an Standort, Bodenqualität und Pflege. Bohnenpflanzen, die für den Anbau im eigenen Garten oder für das Gemüsebeet auf dem Balkon häufig gewählt werden, sind:

  • Ackerbohnen: Sie haben viele Namen, darunter Puffbohne, Favabohne, Feldbohne oder auch Dicke Bohne. Ackerbohnen waren für lange Zeit die traditionelle Bohnensorte in Mitteleuropa und eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Erst im 17. Jahrhundert wurden sie durch die Einführung der Gartenbohnen aus Amerika verdrängt und seitdem hauptsächlich als Viehfutter genutzt. Dennoch kannst du auch heute noch Dicke Bohnen pflanzen. Wenn die äußeren Bedingungen stimmen, wachsen in den Schoten äußerst nahrhafte, dicke weiße Bohnen heran. Das Anbauen selbst ist nicht schwer, die wichtigsten Kriterien sind ausreichend Platz und Bodentiefe (am besten in einem Beet).
  • Gartenbohnen sind heute in Europa am stärksten verbreitet. Diese Art ist üblicherweise gemeint, wenn jemand davon spricht, Bohnen zu pflanzen, ohne die konkrete Sorte zu nennen. Doch auch Gartenbohne ist ein Oberbegriff für zahlreiche Sorten wie Grüne Bohnen, Kidneybohnen oder Weiße Bohnen. Die Pflanzen lassen sich je nach Zucht und Wuchsform in Stangenbohnen und Buschbohnen unterscheiden. Es ist etwas schwieriger, Stangenbohnen zu pflanzen, weil sie recht hohe Ansprüche an Boden und Pflege stellen. Wenn es gelingt, belohnen sie deine Mühen allerdings mit hohen Erträgen. Für einen leichten Einstieg im ersten eigenen Gemüsegarten kannst du zunächst Buschbohnen anbauen. Sie brauchen keine Rankhilfe und gehören zu den Bohnen, die du im Topf pflanzen kannst.
  • Feuerbohnen sind enge Verwandte der Garten- bzw. Stangenbohne, die Pflanzen werden allerdings deutlich größer. Je nach Gegend sind sie auch als Käferbohnen, Prunkbohnen oder Gigantes bekannt. Sie zeichnen sich durch leuchtend rote Blüten aus, denen sie ihren Namen verdanken. In heimischen Gärten werden sie oft als Zierpflanzen angebaut, doch wenn du ausreichend Platz hast, um die bis zu fünf Meter hoch wachsenden Feuerbohnen zu pflanzen, kannst du sie auch als Nahrungsquelle anbauen. Die Bohnen selbst werden bis zu zwei Zentimeter groß und sind violett-schwarz gesprenkelt.

An diesen Beispielen kannst du schon sehen, dass es vor allem auf die Bedingungen bei dir zu Hause ankommt, welche Bohnen sich zum Pflanzen eignen. Die folgende Anleitung bzw. Hinweise konzentrieren sich auf die beliebten Busch- und Stangenbohnen. Sie eignen sich am besten für die Freizeitgärtnerei, da du diese Bohnen im Kübel anbauen und auf dem Balkon heranziehen, aber auch im Gartenbeet mit anderen Gemüsesorten pflanzen kannst.

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Aussaat oder Anzucht? Bohnen richtig pflanzen

Es sind Hände zu sehen, die Samen ausstreuen und dieser auf die Erde fallen lassen.

Nachdem du dich für eine Sorte entschieden hast, stehst du schon vor der nächsten Frage. Möchtest du deine Bohnen zunächst an einem geschützten Ort vorziehen und die Jungpflanzen anschließend umpflanzen oder die Samen direkt im Beet aussäen? Beides ist möglich. Bei den meisten Bohnen ist die Anzucht nicht unbedingt nötig. Du kannst sowohl Stangen- als auch Buschbohnen direkt aussäen und im Beet heranziehen.  Allerdings hat das Vorziehen den Vorteil, dass du siehst, wie sich die Pflanzen entwickeln, denn nicht aus allen Samen werden Keimlinge.

Das brauchen Bohnen bei der Anzucht:

  • kleine, etwa zehn Zentimeter hohe Anzuchttöpfe
  • nährstoffreiche Anzuchterde
  • jeweils drei bis vier Bohnensamen pro Topf
  • warmer, heller Standort (z. B. eine Fensterbank über einer Heizung oder an einem Fenster nach Süden)
  • gut durchfeuchtete Erde, aber keine Staunässe

Die Keimzeit von Bohnen beträgt etwa fünf bis zehn Tage. Wenn die Keimlinge einige Zentimeter groß sind, entnimmst du sie aus den Anzuchttöpfen, trennst vorsichtig die Wurzelballen und pflanzt sie in größere Töpfe, damit sie sich gut entwickeln können. Sobald sie etwa 15 bis 20 Zentimeter groß sind, kannst du die jungen Bohnen in einen Kübel pflanzen und auf den Balkon stellen oder in ausreichendem Abstand in ein Beet setzen.


Die optimale Pflanzzeit von Bohnen

Zu welchem Zeitpunkt du deine Bohnen pflanzen solltest, hängt ebenfalls davon ab, ob du dich für die Anzucht oder die Aussaat im Freien entscheidest. Die korrekte Pflanzzeit liegt laut Aussaatkalender auf jeden Fall im Frühling. Willst du die Bohnen auf einer warmen, hellen Fensterbank vorziehen, erledigst du die Aussaat im Topf bereits Anfang oder Mitte April. Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, prüfst du die Wurzelballen der Keimlinge und setzt die stärksten Jungpflanzen ins Freie.

Enorm wichtig für die Entwicklung der Pflanzen ist ein warmer, frostfreier Boden, denn die Keimung ist stark temperaturabhängig und setzt erst ab ungefähr 12 Grad Celsius Außentemperatur ein. Aus diesem Grund ist die beste Pflanzzeit für Bohnen im Beet erst nach den Eisheiligen, etwa Mitte Mai. Danach kannst du noch bis Anfang Juli weitere Bohnen pflanzen, um die Erntezeit auszudehnen. Im Hochsommer wird es zunehmend schwieriger, weil die Böden oftmals zu trocken und die Temperaturen zu hoch sind.

Übrigens lässt sich die Keimzeit der Bohnen beschleunigen, indem du die Samen vor dem Einpflanzen für etwa 24 Stunden in Wasser legst, um die Schale aufzuweichen.


Der beste Standort, um Bohnen zu pflanzen

Es sind Hände zusehen, die Bohnen mit ihren Wurzeln werden in die Erde eingegraben.

Auch wenn es Unterschiede zwischen den einzelnen Bohnensorten gibt, sind die meisten von ihnen recht anspruchslos. Die Bedingungen am Standort und die Bodenqualität wirken sich vielmehr darauf aus, wie groß die Pflanzen werden und wie ertragreich sie sind.

Neben einem warmen, windgeschützten Standort ist ein aufgelockerter, humusreicher Boden optimal, um Bohnen zu pflanzen. Auf dem Balkon wählst du am besten eine helle, sonnige Ecke, die ausreichend Schutz vor Wind und Wetter bietet. Im Beet gedeihen Buschbohnen auch im Halbschatten, solange es warm genug ist. Stangenbohnen brauchen hingegen die Sonne, um ihre volle Größe zu erreichen.

Außerdem ist ausreichend Platz ein wichtiger Faktor bei der Standortwahl. Das gilt vor allem dann, wenn du Stangenbohnen anbauen willst, denn dann musst du nicht nur mit Wuchshöhen von bis zu vier Meter rechnen, sondern auch ausreichend Platz für die Rankhilfen einplanen. Wenn du viel Platz im Garten hast, ist die Mischkultur mit Mais eine besonders fruchtbare und einfache Lösung, denn die Bohnen ranken einfach an den Maispflanzen empor und versorgen ihrerseits den Boden mit Stickstoff, sodass der Mais gut gedeihen kann.


Busch- und Stangenbohnen aussäen bzw. auspflanzen

Und so gehst du vor, wenn du Bohnensamen direkt im Garten aussäen willst oder Stangen- und Buschbohnen nach erfolgreicher Anzucht ins Freie umziehen sollen:

  • Bei der Aussaat legst du jeweils drei bis vier Samen im Abstand von 30 (Stangenbohnen) bis 40 Zentimetern (Buschbohnen) und einer Tiefe von zwei bis drei Zentimetern in die Erde. Falls du mehrere Reihen anlegst, lässt du zwischen ihnen einen Abstand von etwa 40 Zentimetern.
  • Die Samen oder Jungpflanzen von Stangenbohnen werden kreisförmig um die Rankhilfe ausgesät bzw. eingepflanzt.
  • Häufle die Erde um Keimlinge und junge Pflanzen an. Das erhöht die Standfestigkeit der Pflanzen und hält die Wurzeln länger feucht – beides wichtige Voraussetzungen für das Ausbilden kräftiger Wurzeln.
  • Bilden Stangenbohnen nach dem Pflanzen erste Triebe aus, unterstützt du ihr Wachstum, indem du sie um die Rankhilfe windest. Achte dabei auf die Richtung, denn als linkswindende Pflanzen legen Bohnen ihre Triebe gegen den Uhrzeigersinn um die Rankhilfe.
  • Wenn du Bohnen auf dem Balkon im Topf anbauen willst, musst du lediglich darauf achten, dass du ein ausreichend großes Pflanzgefäß wählst. Es sollte eine Höhe von mindestens 40 Zentimetern haben, da Bohnenpflanzen Tiefwurzler sind. Außerdem solltest du die Bohnen jeweils in einzelnen Kübeln pflanzen, damit sie sich nicht gegenseitig Wasser und Nährstoffe wegnehmen.

Bohnenpflanzen pflegen und vor Schädlingen schützen

Insekten sitzen auf den Bohnen

Wie bereits erwähnt, sind Bohnen schwachzehrend und recht anspruchslos, deshalb ist während der Wachstumsphase keine Bodendüngung nötig. Allerdings ist es wichtig, sie mit ausreichend Wasser zu versorgen. Sobald die Pflanzen erste Blüten tragen, darf das Wurzelwerk nicht mehr austrocknen. Das gilt auch für Bohnenpflanzen im Topf. Achte hier gleichzeitig darauf, dass sich keine Staunässe bildet, denn darauf reagieren die empfindlichen Wurzeln schlimmstenfalls mit Fäulnis.

Im Beet werden Bohnen schnell zum Opfer gefräßiger Schnecken. Hier kann es helfen, die Pflanzen gleich am frühen Morgen zu gießen und mechanische Hindernisse wie Schneckenzäune oder Gitter aufzustellen, um die Schädlinge fernzuhalten.


Bohnen ernten

Nachdem du viel Zeit und Mühe darauf verwendet hast, deine Bohnen selbst anzubauen, ist nach zwei bis drei Monaten endlich der Zeitpunkt der ersten Ernte gekommen. Generell sind Buschbohnen schon drei bis vier Wochen früher erntereif als Stangenbohnen, dafür liefern Stangenbohnen die deutlich größere Ausbeute.

Bist du dir nicht ganz sicher, kannst du bei beiden Bohnenarten testen, ob sie bereits erntereif sind. Dafür nimmst du dir eine Hülse vor und biegst sie. Bricht sie glatt durch, kann die Ernte beginnen. Zeichnen sich die Samen bereits durch die Hülsenwand ab, ist das übrigens ein Zeichen dafür, dass du zu lange gewartet hast.

Pflücke die reifen Bohnen im Sommer am besten alle zwei bis drei Tage, dann wachsen rasch neue Schoten nach und du kannst die Erntezeit bis in den Spätsommer ausdehnen.

Tipp: Nicht nur Bohnen sind eine wertvolle Ergänzung in deinem Nutzgarten. Sieh dir an, wie du Brokkoli pflanzen, Zucchini selber pflanzen, Kürbis anbauen oder Kartoffeln anpflanzen kannst – und das sind nur einige Beispiele aus unserem großen Gartenratgeber.


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