Ratgeber

Rote Bete pflanzen, pflegen und ernten

frisch geerntete Rote Bete
Lesezeit 8 Minuten
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Für ihre tiefrote Farbe ist die Rote Bete bekannt – doch auch lecker und gesund ist die Rübe, weshalb sie viele im heimischen Gemüsegarten pflanzen. Was Rote Rüben sind, wie du Rote Bete selbst anbauen kannst und wie es sich mit der Pflege, Ernte und Verarbeitung verhält, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.


Rote Bete pflanzen: alles auf einen Blick

  • Standort: vollsonnig und warm, Halbschatten möglich
  • Boden: locker und humusreich, mit Kompost vorbereitet
  • Aussaat: ab Ende März im Haus, April bis Juli im Freiland
  • Pflanzzeitpunkt für Jungpflanzen: April bis Juni
  • Pflanzabstand: 25 bis 30 cm Reihenabstand, 10 cm pro Pflanze
  • Pflege: gleichmäßig feuchter Boden, Düngung optional, Unkraut entfernen
  • Ernte: Juli bis Oktober

Aussäen und Pflanzen von Roter Bete

Rote Bete Pflanzen in einem Beet

Beim Saatgut von Roter Bete handelt es sich um eine sogenannte Sammelsaat, die sehr grob ist. In einem Korn befinden sich mehrere Samen, weshalb das Pikieren nach dem Keimen wichtig ist – ansonsten stehen die Rüben zu eng und werden im Wachstum gehemmt. Du kannst Rote Bete auf der Fensterbank vorziehen oder direkt im Beet säen. Die Keimdauer beträgt etwa sieben Tage bei 20 °C.

Vorkultur im Haus

Rote Bete kannst du wie auch anderes Gemüse im Haus vorziehen, um den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung zu gewähren. Auch die Anzucht im Gewächshaus ist möglich. Bringe die Samen ab Ende März in Anzuchterde aus und setze sie etwa zwei bis drei Zentimeter tief. Feuchte die Saat anschließend gut an und decke das Pflanzgefäß mit Folie oder einer Haube ab – diese solltest du alle paar Tage lüften und die Erde gleichmäßig feucht halten. Der Standort für die Anzuchtgefäße sollte sonnig und warm sein.

Sobald die Sämlinge erste Keimblätter entwickeln, stellst du das Ganze dann etwas kühler, um Schossen zu verhindern. Wenn die Pflänzchen ein paar Zentimeter groß sind, werden sie pikiert und in einzelne Töpfe gesetzt. Die junge Rote Bete wird dann vor dem Auspflanzen ins Freiland regelmäßig für ein paar Stunden nach draußen gestellt, um abzuhärten – vermeide hier aber anfangs direkte Sonneneinstrahlung, damit die Blätter keinen Sonnenbrand bekommen.

Direktsaat im Beet

Wann du Rote Bete im Garten oder im Hochbeet säen solltest, liegt zum Teil an der Sorte und der gewünschten Erntezeit. Möglich ist die Direktsaat ab Mitte April bis Anfang Juli, wobei du die Keimlinge bei Aussaat im April noch mit einem Vlies schützen solltest, um das Schossen zu verhindern. Bringe die Samen der Roten Bete mit einem Abstand von etwa zehn Zentimetern aus und halte einen Reihenabstand von 25 bis 30 cm ein. Wie bei der Vorzucht im Haus solltest du die Keimlinge pikieren, sobald sie stark genug sind. Nach dem Säen ist ein gutes Angießen nötig.

Tipp: Für eine längere Erntedauer kannst du Rote Bete mit einem Abstand von vier Wochen nachsäen.

Jungpflanzen der Roten Bete einsetzen

Ab April bis in den Juni hinein kannst du junge Rote Rüben ins Beet pflanzen. Die Setzlinge sollten dabei jedoch mindestens zwei bis drei Zentimeter groß sein. Als Abstand für Jungpflanzen der Roten Bete gelten dieselben Maße wie bei der Direktsaat: mindestens zehn Zentimeter pro Pflanze und 25 bis 30 cm pro Reihe. Für ein kleines Gemüsebeet auf dem Balkon sind die Rüben aufgrund der Größe nicht so gut geeignet. Anders sieht es beim Pflanzen im Hochbeet aus, denn dort hat die Rote Bete mehr Platz zur Verfügung.


Rote-Bete-Pflanzen pflegen

Rote Bete Pflanzen grün

In Bezug auf Gießen und Düngen ist Rote Bete recht pflegeleicht. Sofern der Boden vor der Pflanzung nährstoffreich vorbereitet oder eine Gründüngung im vorherigen Herbst durchgeführt wurde, ist weiteres Düngen der Pflanzen nicht notwendig. Optional kann dennoch ein- bis zweimal im Monat verdünnte Brennnesseljauche verabreicht werden. Für eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden wird regelmäßig und kräftig gewässert, ohne Staunässe zu verursachen. Da die Rüben sich auch aus tieferen Erdschichten Wasser ziehen können, ist tägliches Gießen – besonders in niederschlagsreichen Perioden – nicht nötig.

Zusätzliche Gartenpflege fällt bei Roter Bete lediglich an, um den Wuchs von Unkräutern zu unterbinden. Dabei hilft gelegentliches Hacken sowie das Mulchen im Garten mit Rasenschnitt oder Stroh. Mit diesen Maßnahmen sorgst du für gute Wachstumsbedingungen.

Krankheiten und Schädlinge bekämpfen

Wenn der Sommer sehr warm und trocken war, tritt im Herbst und Winter häufiger die Blattfleckenkrankheit auf. Von der Pilzerkrankung sind vor allem große Blätter befallen. Vorbeugen kann hier das Mulchen des Bodens sowie die Einhaltung der Anbaupause im Beet. Auch Falscher Mehltau kann bei Roter Bete vorkommen.

Verbreitete Schädlinge sind Schnecken, denen die Blätter von Jungpflanzen besonders gut schmecken. Daher ist die Anzucht im Haus ratsam. Das Ausbreiten der Rübenfliege kann durch ein engmaschiges Gemüsenetz oder Vlies über den Rübenpflanzen verhindert werden.


Wann kann man Rote Bete ernten?

zwei Rote Bete Pflanzen vor der Ernte

Die Erntezeit von Roter Bete variiert je nach Pflanzzeitpunkt und kann von Juli bis Oktober reichen. Nach etwa drei bis vier Monaten ist das Gemüse erntereif. Wann genau die Rote Bete reif ist, verrät dir die fleckige Verfärbung der Blätter. Um vollständig auszureifen, sollten Lagersorten so lange wie möglich im Beet verbleiben, doch noch vor dem ersten Frost geerntet werden. Für den Frischverzehr kannst du Rote Bete auch früher ernten, da die kleinen, jüngeren Knollen sehr zart und aromatisch sind – am besten bei einer Wuchsgröße vergleichbar mit großen Radieschen.

Rote Bete erntest du am besten mit einer Grabegabel, da die Rüben fest im Boden sitzen. Gehe dabei behutsam vor, um die Knollen nicht zu verletzen. Die Blätter drehst du von Hand ab, um auch hier Verletzungen durch scharfe Klingen zu vermeiden. Trage bei der Ernte der Roten Rüben besser keine helle Kleidung, da der Farbstoff unschöne Flecken verursachen kann.

Rote Bete lagern und verarbeiten

Rote Bete Carpaccio mit Orange

Nach dem Ernten der Roten Bete geht es ans Lagern und Verarbeiten. Die Rüben sind sehr gut lagerfähig und können über den Winter bis ins Frühjahr in Kisten mit Sand aufbewahrt werden. Sie sollten sich dabei nicht berühren und der Lagerraum sollte kühl, dunkel sowie ausreichend luftfeucht sein. Entferne die Blätter, damit die Energie in den Rüben bleibt und achte darauf, keine Knolle zu verletzen, da diese sonst „ausblutet“.

Klassisch wird die Knolle der Roten Bete verzehrt, aber auch die Blätter können für Salate oder Smoothies verwendet werden. In der Küche sind Rote Rüben vielseitig einsetzbar und können sowohl roh als auch gegart verzehrt werden. Als Saft und in Gebäck sind sie ebenfalls beliebt – vor allem aufgrund des Farbstoffs. Geschmacklich sind hellere Sorten etwas süßer, rote schmecken erdiger. Für eine noch längere Haltbarkeit und Lagerung kann Rote Bete eingekocht, eingelegt oder auch fermentiert werden.


Wissenswertes über die Rote Bete

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Rote Bete (auch „Rote Beete“ geschrieben) ist aufgrund des botanischen Namens „Beta vulgaris“ ebenfalls als Rote Rübe bekannt. Sie gehört zur Familie der Gänsefußgewächse und ist nah mit der Zuckerrübe verwandt. Das Gemüse ist reich an Mineralstoffen, Vitaminen, Eisen und Folsäure, was die Rote Bete sehr gesund macht.

Wie sieht Rote Bete aus?

Rote Bete Ernte

Das Aussehen der Roten Bete kann je nach Sorte sehr unterschiedlich ausfallen. Klassische Sorten sind bekannt durch ihre tiefrote Farbe, die die Rote Bete durch den Farbstoff Betanin erhält. Es gibt sie neben den dunklen rötlichen jedoch auch in helleren Farbtönen sowie in Gelb oder Weiß – sogar zweifarbige Sorten der Roten Rüben kannst du anbauen. Die Formgebung der Roten Bete ist ebenfalls sehr umfangreich und reicht von flachrunden oder runden über kegelförmige bis zu zylindrischen oder spitz zulaufenden Rüben. Im zweiten Jahr nach der Pflanzung kann die Rote Bete Blüten ausbilden, sie wird jedoch in der Regel nur einjährig kultiviert.

Anforderungen der Roten Bete an Standort und Boden

Rote Rüben sind im Gemüse- und Kräutergarten recht leicht zu kultivieren, da sie eher anspruchslos bei Pflanzung und Pflege sind. Als Standort bevorzugen sie einen vollsonnigen und warmen Platz, doch auch im Halbschatten gedeihen sie noch recht gut. Der Boden für das Pflanzen von Roter Bete sollte locker und humusreich sein. Vor der Pflanzung empfiehlt sich das Einarbeiten von reifem Kompost oder Hornspänen, um Stickstoff und andere Nährstoffe zu liefern. Von frischem Mist sollte bei der Vorbereitung des Beets für die Roten Rüben jedoch abgesehen werden.

Tipp: Du kannst ganz einfach deinen eigenen Kompost anlegen und diesen als organischen Dünger im Garten verwenden.

Mischkultur und Fruchtfolge

Rote Bete neben Knoblauch in Hochbeet

Als Mittelzehrer sollte Rote Bete nur alle vier Jahre im selben Beet gepflanzt werden, um Bodenmüdigkeit vorzubeugen – das gilt auch für andere Gänsefußgewächse. In Mischkultur mit Bohnen, Erbsen, Kohlrabi, Dill, Fenchel, Zwiebeln oder Knoblauch fühlt sich die Rote Bete besonders wohl. Schlechte Nachbarn sind hingegen Starkzehrer wie Tomaten, Kartoffeln, Mais, Spinat oder Mangold.


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