Rasenpflege: dein Weg zum perfekten Rasen
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Der Rasen ist eine der anspruchsvollsten Komponenten der Gartenpflege. Damit er später einem sattgrünen und dichten Teppich gleicht, gilt es bereits vor dem ersten Spatenstich einiges zu beachten. Hier findest du neben den wichtigsten Informationen zur allgemeinen Rasenpflege auch Tipps für die verschiedenen Jahreszeiten im Garten.
Den Rasen richtig pflegen – eine Anleitung
Wie bekomme ich einen schönen Rasen? Mit dieser Frage bist du nicht allein. Und sie ist mehr als verständlich, nachdem du viel Zeit (und Geld) investiert hast, bis in deinem Garten ein sattes, saftiges Grün erstrahlte. Das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit von Gras kannst du auf verschiedene Arten fördern. Die perfekte Rasenpflege beruht auf fünf Maßnahmen:
Schritt 1: Rasen mähen
Das A und O für einen gesunden und dichten Rasen ist das Mähen. Zeitpunkt und Schnitthöhe sollten dabei gut aufeinander abgestimmt werden. Alles, was du dazu wissen musst, erfährst du im Artikel Rasen richtig mähen. Möchtest du dir die Arbeit ersparen, kannst du den Rasenmäher stehenlassen und einen praktischen Mähroboter installieren.
Schritt 2: Rasen bewässern
Zeigt das Grün erste welke Stellen, ist es höchste Zeit, den Rasen zu bewässern. Das betrifft nicht nur die Sommermonate. Auch im Frühjahr oder im Herbst können zur Rasenpflege zusätzliche Wassergaben notwendig sein. Weitere hilfreiche Tipps gibt es im Artikel Rasen richtig bewässern.
Tipp: Gartenpumpen sind praktisch und vielseitig. Je nach Art der Pumpe kannst du damit im Sommer deinen Rasen bewässern, Regenwasser für das Haus fördern oder den Pool reinigen. Hier geht‘s zum Ratgeber Gartenpumpe anschließen.
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Schritt 3: Rasen vertikutieren
Moose und Rasenfilz, eine dicht verwobene Schicht aus abgestorbenen Pflanzenteilen, können dem Rasen auf Dauer schaden. Deshalb müssen sie bei einer gründlichen Rasenpflege gemeinsam mit vorhandenem Unkraut herausgelöst werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Vertikutieren. Wann du den Rasen vertikutieren solltest, hängt davon ab, wie stark die Vermoosung bzw. die Verdichtung ist. Gerade nach dem Winter tut diese Pflegemaßnahme dem Rasen gut.
Schritt 4: Rasen lüften
Schonender als das Vertikutieren ist das Lüften bzw. Striegeln des Rasens. Dabei werden Moos, Unkraut und anderes Material aus dem Boden herausgekämmt, ohne dass man die Grasnarbe verletzt. Die Wurzeln bekommen dadurch wieder genügend Luft, Wasser und Nährstoffe. Im Prinzip kannst du deinen Rasen die ganze Saison von April bis September lüften. Am schnellsten geht das mit einem sogenannten Rasenlüfter, einer rotierenden Walze mit dünnen Stahlzinken. Für kleinere Flächen eignet sich auch ein Laubbesen mit kurzen Kunststoffzinken.
Schritt 5: Rasen düngen
Zur richtigen Rasenpflege gehört auch ein ausgewogenes Düngen, bestenfalls mit einem Streuwagen. Die erste Düngergabe erfolgt im Frühjahr als Rasenpflege nach dem Vertikutieren. Im Herbst solltest du ein zweites Mal düngen. Bei Mangelerscheinungen wie Rotspitzigkeit empfiehlt sich eine dritte Düngergabe.
Dabei kommen verschiedene Rasendünger zum Einsatz:
- NPK-Dünger: NPK-Dünger, auch Volldünger genannt, bestehen im Wesentlichen aus Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Sie zeichnen sich durch ihren Reichtum an wichtigen Nährstoffen für einen gesunden Rasen aus.
- Organische Dünger: Für eine schonende und umweltfreundliche, wochenlange Wirkung sorgen organische Dünger, die zum Beispiel als „Bio-Rasendünger“ gekennzeichnet sind. Der Rasen ist nach der Anwendung sofort wieder betretbar und daher besonders kinder- und tierfreundlich.
- Eisen und Magnesium: Diese Bestandteile sorgen für sattes Grün. Eisenmangel macht sich bemerkbar, wenn sich eigentlich grüne Blätter gelb verfärben. Achte auf die Sicherheitshinweise auf der Verpackung.
- Langzeit-Rasendünger: Enthält viel Stickstoff, der das Wachstum des Rasens fördert, und wirkt kontinuierlich über Monate hinweg. Er eignet sich für die Rasenpflege nach dem Winter, um die strapazierten Graspflanzen mit frischen Nährstoffen zu versorgen.
- Herbst-Rasendünger: Zeichnet sich durch einen hohen Kaliumanteil aus. Das stärkt die Widerstandsfähigkeit von Gras im Winter und beugt Frostschäden vor. Gleichzeitig ist in diesem Düngemittel wenig Stickstoff enthalten, um den Rasen nicht anfälliger zu machen.
Im Artikel Rasen düngen findest du alle wichtigen Infos zur Vorgehensweise auf einen Blick.
Weitere Maßnahmen zur Rasenpflege
Je nach Bodenbeschaffenheit können weitere pflegende Maßnahmen für den Rasen nötig sein:
- Rasen sanden: Rasenfilz entsteht meist dann, wenn der Boden zu stark verdichtet ist. Schwere Lehmböden solltest du deshalb zusätzlich besanden. Der Sand sorgt für einen besseren Wasserabzug, puffert zudem mechanischen Druck ab und gleicht Unebenheiten aus. Der ideale Zeitpunkt zum Rasensanden ist nach dem Vertikutieren.
- Rasen kalken: Oft wird empfohlen, den Rasen regelmäßig zu kalken, um Moose einzudämmen. Dabei kann Kalk ihr Wachstum sogar fördern. Grundsätzlich sollte der Rasen nur dann gekalkt werden, wenn er übersäuert ist. Hinweise zur Dosierung und viele hilfreiche Tipps zur Vorgehensweise findest du im Artikel Rasen kalken.
- Rasen ausbessern: Lücken und schüttere Stellen in der Rasenfläche lassen sich mit einer Nachsaat wieder auffüllen. Wie es geht, erfährst du in der DIY-Anleitung Rasen ausbessern.
- Unkraut entfernen: Wenn du deinen Rasen umsichtig pflegst, wirst du kaum Unkraut vorfinden. Ist das Gras geschwächt, siedeln sich oft Pflanzen wie Klee, Quecke, Ehrenpreis oder Löwenzahn an, die sich nur schwer wieder entfernen lassen. Auch Unkrautvernichter erzielen meist nur kurzzeitige Erfolge. Wichtig ist es, die Ursache für das Unkrautwachstum zu finden und die Rasenpflege darauf abzustimmen. Wie die Unkrautvernichtung wirklich Erfolg hat, erfährst du im Artikel Unkraut im Rasen.
Kleine Rasenkunde
Am besten gedeihen Rasengräser auf lockeren, gut durchlüfteten Böden im leicht sauren Bereich, wo sie schnell ein dichtes Wurzelwerk ausbilden können. Optimal sind sandige Lehmböden, die eine gute Durchlässigkeit besitzen und zudem Wasser und Nährstoffe speichern. Schwere tonhaltige Böden müssen zunächst verbessert werden, bevor man einen Rasen anlegen kann.
Je nach Standort und Beanspruchung gibt es verschiedene Rasentypen, die sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung von Gräsern unterscheiden. Die wichtigsten Typen im Überblick:
- Ausläufertreibendes Weidelgras: Hierbei handelt es sich um spezielle Grassorten mit Selbstregenerationseffekt. Nach ca. sechs Monaten regt die Beanspruchung der Fläche den Rasen an, Ausläufer (Stolonen) zu bilden, aus denen neue Pflanzen hervorwachsen. So verdichtet sich der Rasen trotz Rasenmähen von selbst.
- Lägerrispe: Die Lägerrispe ist ein echter Allrounder. Sie ist trockenheitsresistent, belastbar und bildet eine dichte Grasnarbe. Am wohlsten fühlt sie sich im Halbschatten, weshalb sie oft Schattenrasenmischungen beigefügt wird.
- Rohrschwingel: Der Rohrschwingel ist ein ausdauerndes Gras, das aufgrund seiner langen Wurzeln Trockenperioden gut übersteht. Er zählt zur Familie der Süßgräser und wird zwischen 50 und 200 cm hoch.
- Wiesenrispe: Ebenfalls sehr strapazierfähig ist die Wiesenrispe, die unterirdische Ausläufer (Rhizome) bildet. Diese sind in der Lage, Wasser und Nährstoffe zu speichern. Dadurch bleiben die Halme auch bei längerer Trockenheit grün.
- Rotschwingel: Der Rotschwingel ist eine feinblättrige, unkrautverdrängende und trockenheitsresistente Grasart. Da er nicht besonders belastbar ist, wird er meist als Zierrasen eingesetzt.
Rollrasen vs. Saatrasen
Zunächst solltest du dir überlegen, ob du auf einen Rollrasen, also eine fertige Grasnarbe, zurückgreifen oder deinen Rasen aussäen möchtest. Rollrasen ist bereits nach dem Auslegen strapazierfähig und kann sofort betreten werden. Dafür schlägt er mit deutlich höheren Kosten zu Buche. Zudem kannst du ihn nicht einfach im Baumarkt oder im Gartencenter kaufen und sofort mitnehmen: Einen Rollrasen musst du vorab bestellen. Am besten legst du ihn noch am Tag der Lieferung aus. Wie es geht, lernst du in der DIY-Anleitung Rollrasen verlegen.
Bis ein Saatrasen die Strapazierfähigkeit eines Rollrasens erreicht, vergeht gut ein Jahr. Allerdings ist die Aussaat kostengünstiger und längst nicht so kräftezehrend wie das Verlegen eines Rollrasens. Du kannst dafür einen Streuwagen nutzen oder das Saatgut per Hand verteilen. Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung – von der Auswahl des Saatguts über die Bodenvorbereitung bis hin zum Ausbringen des Saatguts – findest du im Ratgeber Rasen anlegen.
Und wenn dir das alles zu aufwendig ist, kannst du alternativ auch über das Verlegen von Kunstrasen nachdenken.
Die Basis für einen dichten Rasen schaffen
Besonders beliebt ist die sogenannte Mantelsaat. In der Herstellung werden nackte Saatkörner mit speziellen Nährstoffhüllen veredelt und ummantelt. Diese sorgen für eine schnellere Keimung, dienen als optimierter Wasserspeicher und führen zu weniger Saatgutverlust durch Vogelfraß oder Verwehung.
Für ein schnelles Anwachsen sorgt Kokossubstrat, das aus den Fasern der Kokosnuss hergestellt wird. Das Material ist nährstoffarm, wirkt aber als natürlicher Feuchtigkeitsspeicher und Keimbett für das Saatgut.
Wie pflege ich meinen Rasen zu verschiedenen Jahreszeiten?
Einmal richtig angewachsen, sind Rasenpflanzen recht widerstandsfähig und halten verschiedensten Wetterbedingungen stand. Ganz ohne deine Unterstützung geht das allerdings nicht. Die unterschiedlichen Temperaturen und Wetterlagen bringen jeweils ganz besondere Herausforderungen mit sich, vor denen du deinen Rasen schützen musst. Hier findest du Tipps zur Rasenpflege in verschiedenen Jahreszeiten.
Rasen im Frühjahr pflegen
Sobald der Boden frostfrei ist, ist der Rasen bereit für die erste richtige Pflege nach dem Winter. Nachdem du liegengebliebene Äste und Laub gründlich entfernt hast, verschaffst du dir zunächst einen Überblick über den Zustand deines Rasens. Gibt es eventuell kahle oder braune Stellen, die eine besondere Behandlung benötigen? Zur Rasenpflege im Frühling gehört neben dem Vertikutieren und Düngen auch das Nachsäen, falls nötig. Allerdings solltest du damit warten, bis sich der Boden auf mindestens 10 °C erwärmt hat. Wie du dabei im Einzelnen vorgehst, kannst du im Artikel zur Rasenpflege im Frühjahr nachlesen.
Rasenpflege im Sommer
Während der heißen Sommermonate kommt es vor allem auf eine regelmäßige und ausreichende Bewässerung an. Falls sich trotz ausreichend Feuchtigkeit braune oder kahle Stellen zeigen, ist Ursachenforschung angesagt. Eventuell kann eine zusätzliche Düngergabe helfen. Handelt es sich um einen extrem heißen und trockenen Sommer, verraten wir dir, wie du einen verbrannten Rasen retten bzw. von vorneherein vermeiden kannst.
Rasenpflege im Herbst
Der Sommer ist überstanden, die Temperaturen werden angenehmer und die Niederschläge nehmen zu. Jetzt ist die richtige Zeit, um den Rasen gründlich zu pflegen und auf den Winter vorzubereiten. Je nach Zustand kannst du erneut vertikutieren und in eventuell vorhandenen Lücken neue Rasensamen aussäen. Wichtig ist jetzt vor allem eine gute Düngung. Spezieller Herbstdünger versorgt die Rasenpflanzen mit ausreichend Nährstoffen, sodass sie den kommenden Winter gut überstehen. Worauf es dabei ankommt, erfährst du im Artikel zum Rasendüngen im Herbst.
Rasen im Winter pflegen
Während der Wintermonate ist nicht viel zu tun. Es kommt vor allem darauf an, die geeigneten Bedingungen zu schaffen, sodass dein Rasen gut überwintern kann.
Rasengräser sind zwar winterhart, du solltest die Fläche bei Frost und Raureif trotzdem nicht betreten. Die Halme brechen leicht ab, wenn sie gefroren sind. Da Rasen bei Temperaturen von unter 9 °C nicht wächst, kann er die Schäden nicht regenerieren. Meist ist dann im Frühjahr eine Nachsaat notwendig.
Möchten die Kinder trotzdem draußen spielen, dann am besten nur, wenn der Rasen durch eine Schneeschicht geschützt ist. Nach dem Winter beginnt das Rasenjahr mit allen oben beschriebenen Pflegemaßnahmen von vorn.