In den heißen Sommermonaten sieht man es immer häufiger in unseren Gärten: Der sonst so grüne Rasen wird braun und stirbt ab. Die heißer werdenden Sommer und länger andauernden Hitzeperioden schädigen Rasen und Pflanzen. Doch was kannst du tun, für die optimale Rasenpflege und wie beugt man dem Austrocknen der Grünflächen vor? In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du alles Wissenswerte, um verbrannten Rasen in deinem Garten zu reparieren.
Ist verbrannter Rasen noch zu retten?
Die gute Nachricht vorab: In den meisten Fällen ist es tatsächlich so, dass verbrannter Rasen wieder kommt und neue, grüne Halme austreiben, wenn er sich erholt hat und eine entsprechende Rasenpflege durchgeführt wird. Rasengräser sind grundsätzlich sehr robust bei Trockenheit, da sie ursprünglich aus Steppenlandschaften stammen. Manchmal kann es jedoch sein, dass der Rasen durch das Verbrennen schon so sehr geschädigt ist, dass die Wurzeln abgestorben sind. In solchen Fällen ist es erforderlich, einen neuen Rasen anzulegen. Besonders empfindliche Rasensorten können in sehr heißen Sommern absterben und müssen dann im nächsten Rasenjahr erneut ausgesät werden.
So findest du heraus, ob die Wurzeln noch intakt sind:
- Stich ein kleines Stück Rasen ca. 15 cm tief aus.
- Überprüfe nun die Wurzeln des ausgestochenen Rasenstücks.
- Sind diese noch gesund, wächst der Rasen wieder nach.
- Sind sie jedoch ausgetrocknet, ist der verbrannte Rasen leider nicht mehr zu retten.
Merkmale von verbranntem Rasen im Sommer
Zu erkennen ist verbrannter Rasen an den gelben oder braunen, sehr trockenen Halmen. Als eines der häufigsten Rasenprobleme kann dieser Schaden flächendeckend oder nur partiell auftreten. Vor allem Gartenbereiche mit direkter Sonneneinstrahlung sind stärker betroffen. „Verbrannt“ ist allerdings nur die umgangssprachliche Bezeichnung aufgrund des Erscheinungsbildes, denn eigentlich sind die Halme durch Hitze und Wassermangel lediglich vertrocknet.
Oft sieht man auf vertrockneten Wiesen, dass zwischen den braunen Grashalmen satte, grüne Pflanzen wachsen. Das liegt daran, dass Unkraut im Rasen, wie zum Beispiel Löwenzahn, tiefere Wurzeln besitzt und somit noch an tiefer liegende Wasserreserven gelangt, wenn der Rasen schon nicht mehr versorgt wird.
Hinweis: Die verbrannte Optik deines Rasens kann auch durch zu viel Dünger entstehen. Wurde der Rasen überdüngt, schädigt das die Wurzeln. In diesem Fall sollte der Rasen unbedingt sehr gut gewässert werden, um den Dünger in tiefere Erdschichten zu spülen. Anschließend entfernst du die abgestorbenen Grashalme durch Vertikutieren. Erst danach ist ersichtlich, ob noch gesunder Rasen vorhanden ist, der nachwachsen kann, oder ob du neu aussäen musst.
Warum kann vertrockneter Rasen wieder nachwachsen?
Sobald es eine längere Trockenperiode gibt, beugen Gräser vor: Sie entziehen den Halmen die Nährstoffe und leiten sie stattdessen in ihre Wurzeln, damit sie auch ohne Wasser noch eine Weile überleben können. Man kann das wie eine Art Sommerschlaf betrachten. Gleichzeitig bewirken die abgestorbenen Halme, dass der Boden bei anhaltender Hitze nicht noch weiter austrocknet – ein ähnlicher Effekt wie beim Mulchen des Gartens.
So rettest du verbrannten Rasen
Verbrannter Rasen lässt sich leider nicht schnell reparieren. Er benötigt etwas Zeit, um sich zu regenerieren. Eine wirksame Erste-Hilfe-Maßnahme bei verbranntem Rasen ist Wasser – und davon reichlich. Fängt dein Rasen gerade an zu vertrocknen oder ist er bereits ausgetrocknet, ist es höchste Zeit für eine gründliche Bewässerung. Ein bisschen oberflächliches Gießen reicht in diesem Fall nicht aus, da der Boden jetzt einen sehr hohen Wasserbedarf hat.
Noch besser ist es natürlich, wenn die Natur nach einer Trockenphase selbst eingreift und es fleißig regnen lässt. So kann sich der Rasen ebenfalls mit Wasser versorgen und erholen – ein Nachgießen ist nach längerem, intensivem Regenfall dann in der Regel nicht mehr nötig.
Die richtige Pflege nach dem Regenerieren
Anschließend braucht der verbrannte Rasen nicht nur Ruhe und Zeit, sondern auch etwas Zuwendung. Mit der richtigen Rasenpflege nach dem Wässern wird er sich jedoch erholen, sodass wieder frische, grüne Halme sprießen.
- Düngen: Neben ausreichend Wasser braucht dein Rasen nach einer starken Austrocknung auch frische Nährstoffe. Dafür empfiehlt sich Herbstdünger, da er sehr mineralstoffreich ist und neben Stickstoff auch Kalium enthält. Das bereitet den Rasen eigentlich auf die Überwinterung vor, schützt aber auch in heißen Sommermonaten vor extremen Wettereinflüssen und macht den Rasen robuster. Wie genau du beim Düngen vorgehen musst, erfährst du in den jeweiligen Herstellerangaben und in unserem Ratgeber zum Thema Rasendüngen.
- Vertikutieren: Etwa zwei Wochen nach der Düngung hat sich der Rasen so weit erholt, dass die vertrockneten Grashalme entfernt werden können. Du kannst die gesamte Rasenfläche vertikutieren oder nur betroffene Bereiche – allerdings tut dieser Pflegeschritt dem kompletten Rasen gut.
- Nachsäen: Wenn nach dem Vertikutieren Lücken im verbrannten Rasen sichtbar sind, ist an diesen Stellen eine Nachsaat nötig. Eine neue Aussaat während des Sommers wird noch vor dem Winter keimen, sodass die Lücken verschwinden. Allerdings ist es wichtig, dass die neue Saat nicht austrocknet: Regelmäßiges Wässern ist beim Ausbessern des Rasens daher unerlässlich.
Mit der richtigen Rasenpflege Verbrennung vorbeugen
Damit dein Rasen gar nicht erst so empfindlich auf Trockenheit und Hitze reagiert, kannst du dem Austrocknen im Sommer ein wenig vorbeugen. Eine gute und regelmäßige Pflege macht deinen Rasen insgesamt widerstandsfähiger und robuster gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen und sollte daher bei der Gartenpflege nicht zu kurz kommen. Ganz allgemein gilt auch in Trockenperioden: Schone den Rasen und belaste ihn nicht zu sehr.
Die richtige Rasensorte wählen
Bereits bei der Auswahl des Saatguts kannst du darauf achten, dass dein Rasen hitzeresistent ist. So gibt es beispielsweise speziellen Trockenrasen, der besonders wenig Wasser benötigt. Auch verschiedene Schwingelarten sind Bestandteil mancher Rasenmischungen, die bisher für mediterrane Gebiete verwendet wurden. Aufgrund des Klimawandels sind sie, ebenso wie andere hitzeresistente Pflanzen, auch hierzulande immer gefragter. Du solltest außerdem ausschließlich hochwertiges Rasen-Saatgut verwenden, da es robusteren Rasen hervorbringt.
Den Rasen gut wässern
Damit er bei Trockenheit keine Verbrennungen davonträgt, solltest du deinen Rasen richtig bewässern. Nur wenn du ihn regelmäßig und ausreichend mit Wasser versorgst, können die Wurzeln tief wachsen und auch in trockenen Phasen Feuchtigkeit in etwas tieferliegenden Bodenschichten erreichen. Im Sommer solltest du das Bewässern in der Mittagshitze vermeiden und stattdessen in den frühen Morgenstunden oder am Abend gießen. Zudem ist selteneres, durchdringendes Wässern effektiver als häufigeres, aber oberflächliches Gießen.
Tipp: Mit einem Smart-Garden-Bewässerungssystem kannst du dir die Wasserversorgung deines Rasens erleichtern.
Dünger für den Rasen
Mit regelmäßigen Düngergaben versorgst du deinen Rasen mit allen Nährstoffen, die er für einen starken Wuchs benötigt. Je nach Düngersorte kannst du deine Rasenflächen sogar bis zu fünfmal im Jahr mit Extranährstoffen versorgen. Auch Herbstdünger ist bereits ab dem Sommer einsetzbar, da das enthaltene Kalium den Rasen auch vor Hitze schützt.
Rasenmähen im Sommer
Für richtiges Rasenmähen gilt: Kürze Rasenflächen nicht in der Mittagshitze, sondern nutze dafür die Zeiten am Vormittag oder Nachmittag. Im Sommer können Gräser außerdem ruhig etwas länger stehen gelassen werden, denn die langen Halme wirken wie eine natürliche Mulchschicht und schützen den Boden bei Hitze vor Verdunstung. Wichtig: Bereits verbrannten oder anderweitig geschädigten Rasen solltest du nicht mähen, da er ohnehin schon geschwächt ist.