Alte Möbel müssen nicht zwingend entsorgt werden. Selbst wenn das Design nicht mehr überzeugt – eine alte Kommode lässt sich dank Möbel-Upcycling ganz neu gestalten. Ob du eine Kommode von den Großeltern geerbt oder dir ein Vintage-Sideboard auf dem Flohmarkt ergattert hast – mit den DIY- und Upcyclingideen in diesem Ratgeber von toom Baumarkt wird das alte Stück zu einem modernen Eyecatcher.
Schritt für Schritt: Upcycling einer Holzkommode
Mit den richtigen Produkten kannst du sowohl Kommoden aus Holz als auch aus Kunststoff oder Metall upcyceln. In dieser Anleitung gestalten wir eine Holzkommode neu. Um auch dein Möbel zu restaurieren, suchst du dir die passenden Schritte heraus. Im Idealfall gleichst du die alte Kommode deinem individuellen Einrichtungsstil an.
Nimmst du das Upcycling der Kommode in einem Innenraum vor, solltest du den Arbeitsbereich mit Abdeckfolie oder Malervlies schützen und auf eine gute Durchlüftung achten. Lege zunächst alle benötigten Werkzeuge und Utensilien bereit, um störungsfrei arbeiten zu können. Plane außerdem etwaige Trocknungszeiten für deine DIY-Kommode mit ein.
Soll die Upcycling-Kommode als Waschtisch im Badezimmer dienen, schau dir neben dieser Anleitung auch den separaten Ratgeber von toom Baumarkt an, da es hier ein paar Besonderheiten wie Feuchtigkeit und Wasseranschluss gibt.
Schritt 1: Kommode überprüfen
Für das Upcycling einer alten Kommode muss das Möbelstück zuerst auf Tauglichkeit und Mängel kontrolliert werden – nur an einer stabilen Kommode wirst du dauerhaft Freude haben. Zur Zeit deiner Großeltern war der Möbelbau deutlich robuster, als es viele Möbel heutzutage sind. Deshalb lohnt es sich besonders bei Massivholzmöbeln auch mal, ein paar Latten oder Bretter auszutauschen, anstatt die ganze Kommode zu entsorgen.
Überprüfe deine Kommode auf folgende Merkmale:
- Steht die Kommode stabil?
- Lassen sich Türen und Schubladen problemlos öffnen?
- Lösen sich Lack oder Furnier ab?
- Ist das Holz von Schädlingen befallen?
- Hat das Holz Kratzer oder Löcher?
- Sind ganze Holzleisten beschädigt oder gebrochen?
Schritt 2: Möbelstück reinigen
Bevor du die Kommode aufbereitest, solltest du das Holzmöbel reinigen und pflegen. Siehst du Spuren eines Befalls, musst du als allererstes die Holzwürmer bekämpfen – bevor du mit Reinigung, Reparatur und Neugestaltung der alten Kommode beginnen kannst.
Sorge für schmutz-, staub- und fettfreie Oberflächen. Entferne also zuerst grobe Verschmutzungen und Staub – ein Staubsauger kann besonders innen und in den Ecken hilfreich sein. Wische dann das Holz mit einem Lappen, etwas warmem Wasser und einem Schuss sanftem Spülmittel ab, entferne Flecken und trockne die Kommode anschließend gut ab.
Schritt 3: Schäden reparieren
Nach der ersten Reinigung besserst du vorhandene Schäden aus: Löcher und Risse werden verspachtelt, gelöste Verbindungen im Holz neu geleimt, Scharniere und Schubladenschienen bei Bedarf geölt oder ausgetauscht, sehr zerschlissene Holzteile erneuert. Alles, was du beim ersten Schritt entdeckt hast und die Stabilität der Kommode gefährdet, wird repariert.
Schritt 4: Upcycling vorbereiten
Nun ist die alte Kommode in einem einwandfreien Zustand und fast bereit für das Upcycling bzw. die Umgestaltung. Wir gehen hier davon aus, dass du ihr einen neuen Anstrich verpassen möchtest. Nimm dafür die Schubladen sowie Einlegeböden aus der Kommode und montiere die Türen ab – du behandelst sie in den weiteren Schritten getrennt voneinander, aber mit derselben Methode wie den Korpus der Kommode. Entferne außerdem Knäufe und Beschläge, um dir die Arbeit zu erleichtern.
Vor dem neuen Anstrich muss erstmal die alte Farbe ab. Dicke Lacke, die schon abblättern, solltest du vollständig abschleifen und Furniere entfernen. Dünne Farbschichten schleifst du lediglich an, damit die neue Farbe besser haften kann.
Wische die Oberfläche nach dem Abschleifen nochmal mit einem Staubtuch ab – auch hier kann wieder ein Staubsauger zu Hilfe genommen werden. Klebe anschließend alle Stellen, an die kein Lack geraten soll, mit Malerkrepp ab. Scharniere, Beschläge und Knäufe, die sich nicht abschrauben lassen, solltest du ebenfalls abkleben. Weitere Informationen zu diesem und dem nächsten Schritt enthalten die Ratgeberartikel Holz schleifen und Holz behandeln.
Schritt 5: Kommode grundieren
Dieser Schritt ist optional, doch empfiehlt er sich für eine dauerhaft haltbare Lackierung. Vor allem bei sehr alten Möbelstücken, bei denen die Mittel, mit denen das Holz behandelt wurde, unbekannt sind, sorgt eine Grundierung für bessere Haftung und ein schöneres Farbergebnis. Trage die Grundierung (auch Sperrgrund genannt) mit einem Pinsel in den Ecken auf und verteile sie mit einer Malerrolle über größere Flächen. Lass die Grundierung anschließend nach Herstellerangaben trocknen. Für einen noch besseren Halt des Lacks kann die trockene Grundierung auch leicht angeschliffen werden.
Denke auch daran, Schubladen und Türen mitzubehandeln und im nächsten Schritt ebenfalls zu lackieren.
Schritt 6: Kommode lackieren
Beim Lackieren von Möbeln können bis zu drei Farbaufträge notwendig sein, bis das gewünschte Ergebnis mit entsprechender Deckkraft erreicht ist – abhängig von Produkt, Untergrund und Ausgangsfarbe. Trage die Farbe dünn in einer ersten Schicht auf die Upcycling-Kommode auf: Ecken und schlecht erreichbare Stellen mit einem Pinsel, glatte Flächen mit einer kleinen Malerrolle. Beim ersten Anstrich ist es nicht schlimm, wenn die Farbe noch etwas fleckig wirkt. Streiche die Kommode auch von innen, damit der Look später einheitlich ist.
Lass die erste Farbschicht nach Herstellerangaben trocknen und trage anschließend eine weitere auf. Wiederhole diesen Schritt, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist und die Farbe gleichmäßig erscheint. Entferne den Malerkrepp nach der letzten Farbschicht vorsichtig, solange der Lack noch nicht ganz trocken ist – so verhinderst du, dass der Lack beim Abziehen ausreißt. Bei Bedarf kann am Ende noch ein Klarlack aufgetragen werden, damit die Oberfläche mehr Glanz und zusätzlichen Schutz erhält.
Tipp: Du kannst dein Möbelstück auch mit Sprühlack behandeln, doch ist der Farbauftrag mittels Pinsel und Farbrolle besonders bei großen Flächen einfacher und die Farbe dringt besser ins Holz ein. Zudem ist Sprühlack in Wohnräumen aufgrund der Gase und Farbspritzer nicht ratsam.
Schritt 7: Finish für die Upcycling-Kommode
Ist die Farbe komplett getrocknet, kann es mit dem Upcycling deiner neuen alten Kommode weitergehen. Für den ultimativen Shabby Chic schleifst du den neuen Lack ganz bewusst an manchen Stellen wieder ab, um den beliebten Vintage-Look zu kreieren – diese Stellen solltest du anschließend allerdings noch einmal versiegeln, um das Holz zu schützen.
Setze Schubladen und Einlegeböden wieder ein und schraube die Türen fest. Befestige nun auch Beschläge, Griffe und Knäufe wieder – deinem Geschmack sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ganz zum Schluss montierst du neue oder alte Möbelfüße.
Ideen für das Upcycling von Kommoden
Ein neuer Anstrich ist eine weit verbreitete Methode des Upcyclings für alte Kommoden. Doch es gibt noch mehr Upcycling-Ideen bzw. -Varianten für Heimwerker, die gar nicht schwer umzusetzen sind:
- Kommode neu streichen – gerne auch mehrfarbig
- beliebt: Shabby-Look und Vintage-Elemente
- Möbelfüße austauschen – wie wäre es mit Metalloptik?
- neue Knäufe und Beschläge anbringen oder alte ebenfalls lackieren
- Holz verkleiden statt streichen: einfach mit Holzleim oder Folie
- Oberseite durch neue Holzabdeckung oder Steinplatte ersetzen
- DIY-Kommode kreativ bemalen oder mit Stickern verzieren
- Türen entfernen und Kommode als offenes Regal nutzen
Viele dieser Tipps und Ideen lassen sich auch beim Upcycling in der Küche oder dem Upcycling im Garten anwenden.
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