Neben Heizungsanlagen, die mit Gas oder Öl betrieben werden, kannst du dein Haus auch mit Strom heizen. Doch ist das in Sachen Wärme & Energie effizient? In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du mehr über das elektrische Heizen, welche Möglichkeiten es gibt und welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben.
Vor- und Nachteile beim Heizen mit Strom
Mit Strom zu heizen hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Das Heizen mit Strom wird neben dem Kostenfaktor des Betriebs auch durch die negative Auswirkung auf die Umwelt eher kritisch betrachtet. Selbst bei der Nutzung von Ökostrom fällt in der Stromerzeugung teils mehr CO₂ an als beim Heizen mit Öl oder Gas. Einzig die Verwendung von selbst gewonnenem Strom – beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage – macht das Heizen mit Strom ökologischer und günstig. Nichtsdestotrotz hat es auch einige Vorteile, mit Strom zu heizen.
Vorteile:
- einfache Installation (Anschluss über Steckdose)
- geringe Anschaffungskosten
- mobile Geräte, die flexibel eingesetzt werden können
- nahezu verlustfreie Wärmeerzeugung
- Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deren Lagerung
Nachteile:
- recht teuer durch hohe Stromkosten
- Ausfall der Heizung auch bei kurzzeitigem Stromausfall
- Belastung der Umwelt durch hohen Stromverbrauch
Tipp zum Strom sparen mit einer Elektroheizung: Senke die Raumtemperatur minimal ab. Schon bei einem Grad weniger verbrauchst du deutlich weniger Strom.
Wie viel Strom verbraucht eine Elektroheizung?
Elektroheizungen können immense Kosten pro Monat verursachen. Deshalb ist es sinnvoll, mit Strom betriebene Heizsysteme als Ergänzung zur bestehenden Heizanlage zu verwenden und nicht ausschließlich mit Strom zu heizen. Da viele Elektrodirektheizungen die Wärme nur partiell ausstrahlen, eignen sich diese besonders für kleinere Räume und solche, die nicht regelmäßig geheizt werden müssen. Achte außerdem bei der Anschaffung auf eine Heizung mit wenig Stromverbrauch.
Den Stromverbrauch deiner Elektroheizung kannst du wie folgt berechnen:
Nennleistung in kWh x Dauer in h x Stromkosten in € = Stromkosten in €
Eine Elektroheizung mit 2.000 Watt Leistung verbraucht 2 kW pro Stunde, also 2 kWh. Lässt du diese 4 Stunden laufen bei einem Strompreis von rund 48 Cent pro kWh (entspricht dem Durchschnittspreis im November 2022), sieht die Rechnung wie folgt aus:
2 kWh x 4 h x 0,48 € = 3,84 €
Tipp: Einige Stromanbieter bieten noch immer günstigere Heizstromtarife an. Diese müssen jedoch in der Regel mit einem eigenen Zähler versehen und separat abgerechnet werden, damit du Heizkosten sparen kannst.
Verschiedene Arten von Elektroheizungen
Es gibt ein breites Spektrum an Heizgeräten für Häuser und Wohnungen, wenn du mit Strom heizen möchtest. Mobile Geräte sind besonders in Mietwohnungen als zusätzliche Wohlfühl-Wärmequelle beliebt, da für deren Betrieb keine Zustimmung der Vermieter nötig ist. Dazu zählen Direktheizungen wie Infrarotheizungen oder Heizlüfter. Bei der Wahl der richtigen Elektroheizung für dein Zuhause ist es erst einmal wichtig zu wissen, welche Anforderungen das Gerät erfüllen soll. Wie beim Berechnen von Heizkörpern für die Heizungsanlage sind auch bei Elektroheizungen die folgenden Daten relevant:
- Wie groß ist der zu beheizende Raum?
- Welche Raumtemperatur soll dort erreicht werden?
- Wie häufig soll der Raum beheizt werden?
- Ist das Gebäude gut isoliert?
- Und auch: Soll die Elektroheizung mobil sein, um an unterschiedlichen Orten verwendet zu werden?
Es wird in Direkt- und Speicherheizungen unterteilt:
Direktelektroheizung | Speicherelektroheizung | |||
---|---|---|---|---|
Sie geben die Wärme direkt an die Umgebungsluft ab. | Speicherelektroheizung | Sie speichern die Wärme und geben sie später bei Bedarf ab. | ||
Beispiele: Infrarotheizung, Flächenheizung/Fußbodenheizung, Radiator oder Konvektor, Heizlüfter | Speicherelektroheizung | Beispiel: Nachtspeicherofen |
Außerdem gibt es für die komplette Heizanlage auch Wärmepumpen, die ebenfalls mit Strom betrieben werden. Und nicht nur die Luft, sondern auch das Wasser im Haus kann durch Strom erwärmt werden – mit sogenannten Durchlauferhitzern, die Anwendung finden, wenn es keine Warmwasserleitungen gibt.