Deine Heizung hat schon bessere Zeiten gesehen? Es lässt sich kaum verhindern, dass die Farbe im Laufe der Zeit vergilbt oder die Oberfläche kleine Kratzer und Schrammen abbekommt. Spätestens, wenn du kleine Roststellen entdeckst, ist es Zeit für einen neuen Anstrich. Die gute Nachricht: Selbst für Laien ist es einfach, einen Heizkörper neu zu lackieren. Hier findest du alle Informationen, die du brauchst, und erfährst, wie du Schritt für Schritt vorgehst.
Warum solltest du alte Heizkörper neu streichen?
In einer frisch renovierten Wohnung können alte, vergilbte Heizkörper mit deutlich sichtbaren Schadstellen zum unerwünschten Blickfang werden.
Du musst aber nicht gleich alle Heizkörper austauschen. Investiere ein bisschen Zeit und Mühe, um die Heizung zu lackieren, und schon erstrahlt dein Wohnumfeld in neuem Glanz.
Doch von der optischen Wirkung mal abgesehen gibt es noch weitere, handfeste Gründe, die Heizung neu zu streichen:
- Ein intakter Anstrich schützt deine Heizkörper vor Feuchtigkeit und Korrosion.
- Fortschreitender Rost kann zu undichten Stellen führen, durch die Wasser austritt, was letztendlich der gesamten Heizungsanlage schadet.
- Ein gut vorbereiteter und neu lackierter Heizkörper kann die Wärmeübertragung optimieren. Dicke Farbschichten beeinträchtigen die Effizienz, daher ist es wichtig, den Anstrich dünn aufzutragen.
- Das Streichen alter Heizkörper ist oft kostengünstiger als ein kompletter Austausch. Wenn die Heizkörper noch funktionstüchtig sind und keine schweren Schäden aufweisen, ist das Streichen eine praktische Lösung, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
- Durch das Streichen und die Instandhaltung alter Heizkörper wird weniger Abfall produziert als beim Austausch gegen neue Modelle. Das trägt zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei.
Fazit: Ein Neuanstrich gehört genau wie das regelmäßige Reinigen und Entlüften der Heizkörper zur üblichen Pflege der Heizung und verlängert ihre Lebensdauer. So kannst du auf lange Sicht Kosten sparen.
Tipp: Lade dir unsere informative Broschüre zum Thema Lackieren herunter.
Welche Farben und Pinsel eignen sich, um einen Heizkörper zu streichen?
Die Wahl der geeigneten Materialien hängt in erster Linie davon ab, ob du deine Heizkörper streichen oder sprühen willst. Bedenke: Auch wenn das Sprühen auf den ersten Blick einfacher und schneller zu gehen scheint, ist es mitunter schwieriger, die umliegenden Wände und Fenster vor dem Farbnebel zu schützen. Außerdem musst du in mehreren dünnen Schichten arbeiten und zwischendurch die Trockenzeiten einhalten, um eine ausreichend dicke Farbschicht zu erhalten. Abgesehen davon ist die Entscheidung für Lack oder Spray jedoch lediglich eine Frage der persönlichen Vorliebe.
Wichtig: Um eine alte Heizung zu streichen oder zu besprühen, solltest du ausschließlich speziellen Heizkörperlack verwenden. Er ist hitzebeständig und bildet eine robuste Oberfläche, die besonders widerstandsfähig gegen Kratzer und Stöße ist. Du hast die Wahl zwischen Acryllack und Alkydharzlack. Während Acryllack im Vergleich umweltfreundlicher ist und einen weniger intensiven Geruch entwickelt, ist ein Anstrich mit Alkydharzlack wesentlich robuster und korrosionsbeständiger.
Die Wahl der Lackfarbe entscheidet auch über die geeigneten Pinsel. Für Acryllack verwendest du einen Pinsel mit Kunststoffborsten; für Alkydharzlack sollten es besser Naturborsten sein. Außerdem sollten sie eine bestimmte Form haben:
- Einfache Heizkörperpinsel haben einen besonders langen Griff, damit du auch verwinkelte Stellen gut erreichst.
- Wenn du Handtuchheizkörper lackieren oder einen alten Rippenheizkörper streichen willst, erleichtern dir Eckpinsel mit abgewinkeltem Griff die Arbeit in den Zwischenräumen.
- Um einen Flachheizkörper zu streichen, verwendest du am besten eine Lackwalze, mit der du die Lackfarbe zügig und großflächig auftragen kannst.
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Heizkörper richtig lackieren: Anleitung in 6 Schritten
Hast du alle notwendigen Materialien besorgt, wird es ernst. Wichtig ist, dass du den Raum gut vorbereitest und sorgfältig arbeitest. Was im Detail zu tun ist, um einen Heizkörper zu streichen, zeigt dir die folgende Anleitung.
Schritt 1: Geeigneten Zeitpunkt wählen
Willst du deine Heizung neu lackieren, wählst du dafür am besten einen Zeitpunkt außerhalb der Heizperiode. Während der Arbeit und Trockenzeiten muss die Heizung nämlich abgeschaltet bleiben. Streichst du die Heizung im Sommer, hast du keinen Zeitdruck und kannst gut lüften, um die Trocknung zu beschleunigen und den Lackgeruch aus der Wohnung zu vertreiben.
Schritt 2: Heizkörper vor dem Streichen gründlich untersuchen
Mache dir zunächst ein genaues Bild vom Zustand deiner Heizkörper. Ist der alte Lack an einigen Stellen abgeplatzt, prüfe genau, ob bereits Rost oder sogar ein Leck entstanden ist. Im zweiten Fall ist einfaches Überstreichen keine Lösung. Größere Roststellen solltest du sicherheitshalber immer von einem Fachbetrieb untersuchen lassen. Im schlimmsten Fall funktioniert deine Heizung nicht mehr richtig und muss ausgetauscht werden.
Schritt 3: Wand und Boden abkleben
Schütze den Boden um den Heizkörper herum mit Malervlies vor Schleifstaub und heruntertropfendem Lack. Für die Wand hinter und um den Heizkörper verwendest du am besten Malerfolie oder alte Zeitungen.
Schritt 4: Heizkörper auf das Lackieren vorbereiten
Ist deine Heizung in Betrieb, drehe das Thermostat ab und warte, bis der Heizkörper vollständig abgekühlt ist. Anschließend steht eine gründliche Reinigung an. Die zu streichenden Flächen müssen sauber und trocken sowie staub- und fettfrei sein.
Abblätternde und nicht tragfähige Altanstriche lassen sich durch Abbeizen oder Abschleifen entfernen. Rost solltest du ebenfalls restlos entfernen, damit er sich nicht weiter ausbreitet. Fabrikseitig grundierte Heizkörper und gut erhaltene Erstanstriche kannst du vor dem Streichen leicht anschleifen, damit die neue Lackschicht gut haftet. Würdest du den Heizkörper streichen, ohne vorher zu schleifen, bestünde die Gefahr, dass sich Blasen bilden und der Anstrich früher erneuert werden muss.
Schritt 5: Heizkörper grundieren
Hier kommt es darauf an, welchen Heizkörperlack du verwendest. Es gibt 2in1-Produkte, die Lack und Grundierung in einem sind. Damit ist keine weitere Vorbehandlung notwendig.
Verwendest du einen einfachen Heizkörperlack, solltest du blanke Stellen aus Eisen oder Metall zunächst mit einer geeigneten Grundierung streichen und gut trocknen lassen. Dadurch vermeidest du, dass sich Rost auf den Metallkörpern festsetzt. Willst du den intakten Altanstrich erhalten, kannst du ihn zur Vorbereitung leicht anschleifen und ebenfalls mit einer Grundierung vorbehandeln.
Schritt 6: Heizkörper streichen
Für eine bessere Haftung kannst du den grundierten Untergrund nach dem Austrocknen erneut leicht anschleifen. Anschließend trägst du den Heizkörperlack für den finalen Anstrich in einer dünnen Schicht (unverdünnt) auf und lässt ihn entsprechend den Anwendungshinweisen für einige Stunden trocknen.
Ein zweiter Anstrich ist nicht nötig und sollte sogar vermieden werden, da eine dicke Lackschicht die Heizleistung einschränken kann. Ist der Lack vollständig getrocknet, kannst du wieder langsam mit dem Heizen beginnen.