Deutschland ist nach wie vor ein wasserreiches Land, doch die Reserven schwinden: Mehrere aufeinanderfolgende heiße Sommer mit geringen Niederschlagsmengen haben die Grundwasserstände in vielen Regionen absinken lassen. Das Grundwasser stellt jedoch die Hauptquelle für unser Trinkwasser dar. Ein bewusster Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser wird daher immer wichtiger. Doch wie kann man im Haushalt Wasser sparen? Diese 10 Tipps helfen dir dabei, deinen Wasserverbrauch spürbar zu senken. Erhalte auch weitere hilfreiche Tipps rund um Wärme & Energie.
Wie viel Wasser verbraucht man am Tag?
Jede Person in Deutschland benötigt etwa 127 Wasser am Tag. Ein 2-Personen-Haushalt kommt so auf einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von rund 93 m³ bzw. 93.000 l im Jahr. Zum Kochen und Trinken werden nur wenige Liter Wasser benötigt. Den größten Anteil am Wasserverbrauch im Haushalt haben Körperpflege und Toilettenspülung. So wird das Trinkwasser im Haushalt verwendet:
Haushalts- bereich | Prozentualer Anteil am gesamten Wasserverbrauch | Wasserverbrauch pro Person und Tag | Wasserverbrauch pro Person und Jahr | |||
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Baden/ Duschen (Körperpflege) | Prozentualer Anteil am gesamten Wasserverbrauch | 36 % | Wasserverbrauch pro Person und Tag | ca. 46 l | Wasserverbrauch pro Person und Jahr | ca. 16.500 l |
Toilettenspülung | Prozentualer Anteil am gesamten Wasserverbrauch | 27 % | Wasserverbrauch pro Person und Tag | ca. 34 l | Wasserverbrauch pro Person und Jahr | ca. 12.500 l |
Wäsche waschen | Prozentualer Anteil am gesamten Wasserverbrauch | 12 % | Wasserverbrauch pro Person und Tag | ca. 15 l | Wasserverbrauch pro Person und Jahr | ca. 5.500 l |
Kleingewerbe | Prozentualer Anteil am gesamten Wasserverbrauch | 9 % | Wasserverbrauch pro Person und Tag | ca. 11 l | Wasserverbrauch pro Person und Jahr | ca. 4.000 l |
Geschirrspülen | Prozentualer Anteil am gesamten Wasserverbrauch | 6 % | Wasserverbrauch pro Person und Tag | ca. 8 l | Wasserverbrauch pro Person und Jahr | ca. 3.000 l |
Raumreinigung/ Garten | Prozentualer Anteil am gesamten Wasserverbrauch | 6 % | Wasserverbrauch pro Person und Tag | ca. 8 l | Wasserverbrauch pro Person und Jahr | ca. 3.000 l |
Essen/ Trinken | Prozentualer Anteil am gesamten Wasserverbrauch | 4 % | Wasserverbrauch pro Person und Tag | ca. 5 l | Wasserverbrauch pro Person und Jahr | ca. 2.000 l |
Neben dem tatsächlichen Wasserverbrauch gibt es noch den Verbrauch an virtuellem Wasser. Damit ist das Wasser gemeint, das wir indirekt benötigen, beispielsweise für die Produktion von Kleidung und Nahrungsmitteln. Pro Kopf gerechnet liegt der virtuelle Wasserverbrauch bei rund 4.000 l am Tag.
Wie kann ich zu Hause im Alltag Wasser sparen?
Seit 1990 ist der tägliche Wasserverbrauch um rund 20 l zurückgegangen. Grund dafür ist nicht nur die technische Weiterentwicklung, sondern auch ein bewussterer Umgang mit der Ressource Wasser. Doch es geht noch besser: In jedem Haus und in jeder Wohnung finden sich Möglichkeiten, um im Alltag Wasser zu sparen. Oft musst du dafür nur deine Gewohnheiten ändern. Auch im Garten kannst du mit einfachen Mitteln deinen Wasserverbrauch senken. Die besten Tipps und Tricks findest du im Ratgeberartikel Wasser im Garten sparen.
Wasserspartipp 1: Duschen statt Baden
Hast du dich schon einmal gefragt, wie viel Wasser man beim Duschen oder Baden verbraucht? Je nach Modell fließen 12 bis 15 l pro Minute durch den Duschkopf. Bei einer durchschnittlichen Duschdauer von sechs Minuten ergibt das einen Wasserverbrauch von 72 bis 90 l. Ein ausgiebiges Vollbad in einer herkömmlichen Badewanne verbraucht dagegen 150 bis 200 l Wasser. Möchtest du Wasser sparen, dann solltest du also der Dusche den Vorzug geben
Wasserspartipp 2: Sparduschkopf verwenden
Doch auch beim Duschen selbst gibt es noch Sparpotenziale. Die einfachste Methode, um Duschwasser zu sparen, ist schnelles Duschen. Als ideal gilt Dermatologen zufolge eine Duschzeit von drei Minuten. Positiver Nebeneffekt: Du schützt damit deine Haut vor dem Austrocknen. Stelle das Wasser zudem ab, während du dich einschäumst.
Noch mehr Wasser lässt sich beim Duschen mit einem Sparduschkopf sparen – und das ganz ohne Komforteinbußen. Eine spezielle Spardichtung reguliert bei diesen Modellen den Wasserverbrauch und begrenzt die Wasserdurchflussmenge. Durch einen Sparduschkopf fließen bei gewohnt hohem Wasserdruck durchschnittlich nur sechs bis sieben Liter Wasser pro Minute. Damit gehören die Brausen zu den besten Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Bad.
Bei der Auswahl helfen Umweltzeichen wie der Blaue Engel oder das Wassereffizienzlabel „WELL“. Wenn du einen Durchlauferhitzer verwendest, solltest du dich gut beraten lassen: Einige elektronische Durchlauferhitzer sind bereits mit Durchflussbegrenzern ausgestattet. Für hydraulische Durchlauferhitzer, die mit dem Wasserdruck bzw. der Durchflussmenge arbeiten, sind Sparduschköpfe meist nicht geeignet.
Wasserspartipp 3: Sparsame Armaturen in Bad und Küche installieren
Wassersparende Armaturen funktionieren im Prinzip wie Sparduschköpfe: Sie lassen weniger Wasser passieren, ohne dass der Wasserdruck dabei abnimmt. Wenn du wissen möchtest, wie du selbst einen neuen Wasserhahn anschließen kannst, bist du bei toom Baumarkt genau richtig.
Wasserspartipp 4: Bei der Toilettenspülung die Stopptaste nutzen
Der zweitgrößte Wasserverbraucher im Haushalt ist die Toilettenspülung: Jedes Mal, wenn du die Spültaste betätigst, fließen sieben bis neun Liter Wasser in die Kanalisation. Doch nicht immer ist die komplette Füllung des Spülkastens notwendig. Wenn du die manuelle Wasserstopp-Taste nutzt, lässt sich pro Spülgang etwa die Hälfte an Wasser bei der Toilettennutzung sparen. Sehr komfortabel sind Spülkästen mit Zwei-Mengen-Spültechnik, bei denen du wählen kannst, ob viel oder wenig Wasser zum Spülen verwendet werden soll.
Gleiches gilt auch für das Waschen von Obst und Gemüse in der Küche. Sinnvoll ist es, eine große Schüssel mit Wasser zu füllen, um darin die Lebensmittel zu säubern. Im Anschluss kannst du das Restwasser zum Blumengießen verwenden.
Wasserspartipp 5: Wasserhahn nicht laufen lassen
Ob beim Händewaschen, beim Zähneputzen oder beim Rasieren: Oft läuft das Wasser ohne Unterbrechung durch. Drehst du zwischendurch den Wasserhahn ab, kannst du täglich rund 15 l Wasser einsparen.
Hilfreich sind Armaturen mit Sensortechnik: Sie stoppen automatisch den Wasserfluss, sobald du die Hände unter dem Wasserhahn hervorziehst.
Wasserspartipp 6: Eco-Programme wählen
Waschmaschine und Geschirrspüler laufen im Eco-Modus zwar länger, verbrauchen aber weniger Energie und Wasser. Eine Vorwäsche oder das Vorspülen ist in der Regel nicht notwendig.
Achte darauf, dass die Geräte immer voll beladen sind, denn die Wassermenge, die zum Waschen und Spülen verwendet wird, ist immer gleich.
Wasserspartipp 7: Putz- und Spülwasser möglichst lange nutzen
Reinige weniger verschmutzte Flächen und Gegenstände zuerst.
Das warme Wasser kannst du anschließend für hartnäckige Verschmutzungen oder stärker beanspruchte Bereiche wie die Fußböden verwenden.
Wasserspartipp 8: Die richtige Menge an Wasser verwenden
Egal, ob du Tee, Nudeln oder Gemüse kochen möchtest: Wähle einen passenden Topf und verwende immer nur so viel Wasser, wie du tatsächlich benötigst. Ist der Topf zu groß, braucht es mehr Wasser, bis das Gemüse komplett bedeckt ist.
Bei der Zubereitung von Heißgetränken mithilfe des Wasserkochers kannst du die Tasse zum Beispiel gleich als Messbecher nutzen.
Wasserspartipp 9: Tropfende Wasserhähne sofort reparieren
Tropft der Wasserhahn, kann sich das schnell zu einer beträchtlichen Wassermenge aufsummieren: Geht man davon aus, dass jede Sekunde ein Wassertropfen mit 0,05g den Hahn verlässt, kommt in 5,5 Stunden bereits ein Liter zusammen.
Sind Leitungen und Dichtungen defekt, solltest du deshalb nicht lange zögern und die Schäden unverzüglich reparieren.
Wasserspartipp 10: Effiziente Geräte anschaffen
Neue Haushaltsgeräte verbrauchen deutlich weniger Wasser als alte Modelle. Wassersparende Geräte sind meist gleichzeitig energiesparend.
Zwischen den einzelnen Herstellern gibt es jedoch große Unterschiede – ein Vergleich lohnt sich daher immer.
Warum ist Wasser sparen sinnvoll?
- Kosten senken: Ein großer Teil des Wassers, das täglich durch unsere Leitungen fließt, wird erhitzt. Rund 14 % des gesamten Energieverbrauchs eines Haushalts entfallen auf die Warmwasserbereitung. Wer Wasser spart, reduziert neben seiner Wasserrechnung auch die Kosten für Wärme und Energie. Noch mehr clevere Spartipps von toom Baumarkt findest du im Ratgeberartikel Energie sparen.
- CO2-Ausstoß reduzieren: CO2-Emissionen entstehen nicht nur bei der Erwärmung des Wassers im Haus, sondern auch außerhalb der eigenen vier Wände. Zur Förderung, Aufbereitung und für den Transport werden meist fossile Energieträger eingesetzt. Muss weniger Wasser durch die Rohre gepumpt und aufwendig gereinigt werden, sinken die CO2-Emissionen.
- Böden schützen: Der natürliche Wasserkreislauf ist Schwankungen unterworfen, zu denen unsere Wasserentnahme nicht immer passt. Ein zu hoher Wasserverbrauch kann in regenarmen Zeiten dazu führen, dass Pflanzen verdorren und das Bodengleichgewicht gestört wird.