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Ratgeber

Welcher Kaminofen ist der richtige für dich?

Wohnkamin im Haus
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:

Kaminöfen verbreiten mit ihrem knisternden Holz eine gemütliche Stimmung und dienen gleichzeitig als zentrale Wärmequelle. Eine große Auswahl an Designs und verschiedenen Wärmetechniken macht heutzutage fast jeden Kaminofentraum möglich. Damit du leichter entscheiden kannst, welcher Kaminofen zu dir und deinem Wohnzimmer passt, findest du hier die wichtigsten Kriterien und Unterscheidungsmerkmale im Überblick.


Ein Ofen im Wohnzimmer: Wärmespender mit Wohlfühlfaktor

Frau relaxt mit Buch und Tee vor dem Kaminfeuer

Öfen sind echte Multitalente. Sie spenden Wärme und sind ein Hingucker in den eigenen vier Wänden. Zudem ist das Heizen mit Holz wesentlich umweltfreundlicher und nachhaltiger als klassische Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen. Öfen heizen CO2-neutral: Bei einer effizienten Verbrennung gibt ein Holzfeuer nicht mehr Kohlendioxid ab, als ein Baum im Laufe seines Lebens aufgenommen hat. Zudem ist das Heizen vergleichsweise günstig. Legst du also Wert auf ökologisches Heizen, sind Kaminöfen die beste Lösung für dich.

Da es viele verschiedene Kaminarten gibt, sind sie je nach Typ zur Beheizung großer Häuser oder kleinerer Wohnungen geeignet. Dir stehen zahlreiche Designs und Ausstattungsvarianten zur Wahl, sodass du garantiert einen Kamin findest, der zum Stil deines Eigenheims passt. Zudem fördert ein Ofen im Wohnzimmer das soziale Miteinander. Ist der Ofen einmal richtig angeheizt, kommt besonders in der kalten Jahreszeit gern die ganze Familie vor dem Feuer zusammen. Darüber hinaus gibt es automatische Kaminöfen, die dein Zuhause mit intelligenter Wärme versorgen.

Welche Kaminöfen sind noch erlaubt?

Vielleicht hast du mitbekommen, dass durch die Regelungen der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung alte Kaminöfen ausgetauscht werden müssen. Doch welche Öfen sind noch erlaubt? Seit 2020 dürfen Geräte, deren Baujahr vor 1995 liegt, nicht mehr betrieben werden. Bis 2024 müssen auch alle Öfen, die vor dem 21. März 2010 gebaut worden sind, außer Betrieb genommen werden. Hast du also noch einen alten Kamin zu Hause, solltest du ihn austauschen. Alternativ kannst du den Ofen nachrüsten, zum Beispiel, indem du einen neuen Filter einbaust.

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Offener Kamin oder Pelletofen: Welcher Kaminofen soll es sein?

Kamin umrandet mit Ziegelsteinen

Welcher Kaminofen für dich infrage kommt, hängt einerseits vom Verwendungszweck ab und andererseits davon, welcher Ofen für welche Raumgröße geeignet ist. Überlege dir deshalb zunächst die Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Ist der Kamin die zentrale Wärmequelle oder ergänzt er nur die vorhandene Heizung?
  • Wie wichtig sind Bedienfreundlichkeit, Wärmeleistung und Design?
  • Willst du klassisch mit Brennholz heizen oder interessierst du dich für Kaminarten, die ohne Holz befeuert werden?
  • Wünschst du einen Kaminofen mit modernster Ofenautomatik oder genießt du das manuelle Anheizen?
  • Hinsichtlich der Umweltstandards haben sich viele Kamine deutlich verbessert. Welche Genehmigungen sind notwendig und welche Anforderungen muss der Schornstein erfüllen?

Die Antworten auf diese Fragen zeigen dir, welche Ofentypen du dir näher anschauen solltest. Während effizientes und umweltfreundliches Heizen mit Pelletöfen am besten funktioniert, ist ein offenes Kaminfeuer unschlagbar als gemütliche Wärmequelle zur Unterstützung deiner Heizung.


Verschiedene Ofentypen im Überblick

Kaminofen Design

Die Auswahl an Kaminöfen ist mittlerweile enorm und reicht von bewährten Klassikern bis hin zum Kaminofen mit der neuesten Technik, etwa einer intelligenten Kaminheizung. Kultige Designs sind nach wie vor ein relevantes Kriterium, und es hat sich seit den typischen Kachelöfen des 20. Jahrhunderts einiges getan. Technik und Effizienz entwickeln sich ständig weiter. Viele Öfen verbinden gleich mehrere Aspekte des schönen Wohnens miteinander: Sie sind Hauptwärmequelle, Ort der Familienzusammenkunft und elegantes Möbelstück in einem. Schau dir an, welche Kaminlösungen es heute gibt!


Freistehender Kamin

Freistehende Kamine gibt es in vielen Varianten. Neben dem klassischen eckigen Modell gibt es auch ovale, runde, sowie fixierte und drehbare Öfen. Meist sind freistehende Kamine verglast, es gibt jedoch auch offene und freischwebende Designs. Sie lassen sich jedem Raum flexibel anpassen und eignen sich somit hervorragend auch für den nachträglichen Einbau.

freistehender Ofen

Vorteile:

  • ideale Wärmeverteilung
  • große Designauswahl
  • viele Einrichtungsmöglichkeiten

Nachteile:

  • benötigt ausreichend Sicherheitsabstand bei der Installation
  • braucht eine nicht brennbare Unterlage

Kamineinsatz

Diese Ofenart wird auch Kaminkassette oder Heizkassette genannt – und das nicht ohne Grund. Bei einem Kamineinsatz wird eine geschlossene, maßgeschneiderte Brennkammer in den meist schon bestehenden Kamin eingesetzt. Durch die Modernisierung des Kamins kann der Raum effizienter geheizt werden. Bei einem klassischen offenen Kamin geht ein Großteil der Hitze nämlich ungenutzt verloren.

Kaminglas

Vorteile

  • gute Wärmeleitung dank Konvektionswärme
  • platzsparend
  • Einbau in bestehendes oder neues Mauerwerk möglich

Nachteil

  • häufig kostspieliger in der Anschaffung als ein neuer Kamin

Pelletofen

Im Gegensatz zum herkömmlichen Ofen nutzt du bei dieser Variante keine handelsüblichen Holzscheite als Brennstoff. Stattdessen kommen kleine Holzstäbchen zum Einsatz: die sogenannten Pellets. Sie sind ein besonders effizienter Brennstoff und zudem CO2-neutral, denn die Holzpresslinge bestehen aus Biomasse. Pelletöfen gibt es in verschiedenen Leistungsstufen. Zu beachten sind hier die Raumgröße und die notwendige Luftzufuhr. Es gibt außerdem wasserführende Modelle, die an die Heizung angeschlossen werden und somit mehrere Räume gleichzeitig beheizen können.

Pellets vor einem brennenden Ofen.

Vorteile

  • effektive Wärmeabgabe
  • eingebaute Zündung und Thermostat
  • Steuerung via App möglich

Nachteile

  • teurer als herkömmliche Kaminvarianten
  • bietet oft keine Sicht auf die Flammen, da er hauptsächlich als Wärmequelle fungiert

Kachelofen

Kachelöfen versprühen einen urigen Charme. Das Design gestaltest du individuell, zum Beispiel als gemütliche Ecke mit einer Sitzbank um den Ofen herum. Heizt du mit einem Kachelofen, steht dir zudem eine große Auswahl an Brennstoffen zur Verfügung. Möglich sind nicht nur Kohlebriketts und Holzscheite, auch Pellets, Heizöl und Gas eignen sich. Durch Wärmespeicherplatten im Ofen kann die Hitze zusätzlich ‒ auch Stunden nach dem Erlöschen des Feuers ‒ gespeichert und in die Umgebung ausgestrahlt werden.

Kachelofen

Vorteile

  • individuelles Design
  • robustes Material
  • dekoratives Möbelstück

Nachteile

  • keine optimale Wärmeverteilung
  • Wärme muss öfter kontrolliert werden

Gusseiserner Kaminofen

Der massive Schwedenofen verleiht dem Wohnzimmer das gewisse Etwas. Ein Kamin dieser Art gibt Strahlungswärme über mehrere Stunden an den Raum ab. Der Grund: Gusseisen speichert die Wärme länger als Öfen aus anderen Materialien wie Edelstahl. Zudem ist es äußerst hitzebeständig und robust. Die Heizleistung ist vergleichbar mit der von Kachelöfen. Bei der Anschaffung solltest du das hohe Gewicht des gusseisernen Ofens bedenken: Je nach Bautyp und Alter des Hauses kann die Bodenbelastung zu stark sein. Deshalb ist diese Ofenart nicht für jedes Haus geeignet. 

Gusseiserner Ofen

Vorteile

  • besonders widerstandsfähig
  • hohe Temperaturbeständigkeit
  • dekoratives Möbelstück

Nachteile

  • benötigt aufgrund extremer Strahlungswärme viel Abstand zu anderen Möbeln
  • Wärme lässt sich nur schwer konstant halten

Kamintechnik: Die Wärmeverteilung der Ofenarten macht den Unterschied

Kaminofen Wohnzimmer Wärmeverteilung Haus

Welcher Kaminofen sich am besten für deine Wohnung eignet, hängt auch von der Wärmetechnik ab. Sie lässt sich in zwei Kategorien einteilen: Strahlungswärme und Konvektionswärme. Da sich Verteilung und Intensität der Wärme bei den verschiedenen Kamintypen stark unterscheiden, solltest du dir schon früh überlegen, welche Anforderungen dein neuer Kamin erfüllen soll.

Bei Strahlungswärme wird starke Wärme direkt um den Ofen herum abgegeben. Das ist vor allem bei gusseisernen Kaminen oder Kachelöfen der Fall. Hier ist ein ausreichender Sicherheitsabstand zu anderen Möbeln empfehlenswert, um die Brandgefahr zu minimieren.

Kaminöfen mit neuester Technik setzen fast ausschließlich auf Konvektionswärme: Die Wärme wird durch Luftzirkulation gleichmäßig im Raum verteilt. Hierfür kommen entweder zusätzlich verbaute Luftschächte oder an die Brennkammer grenzende Luftummantelungen zum Einsatz. Die Luft wird von unten angezogen, in den Zwischenräumen erwärmt und dann nach oben abgegeben. Durch die Nutzung von Konvektionswärme wird also nicht nur effizienter Wärme verteilt, sondern auch eine geringere Oberflächentemperatur erreicht. Das macht die Integration in den Wohnbereich deutlich einfacher und außerdem kindersicher.


Kaminöfen: Designs für jeden Geschmack

Kalksteinofen

Klassisch oder modern – welcher Kaminofen darf es sein? Ein entscheidendes Auswahlkriterium ist auch das Design des Ofens. Denn er ist mehr als eine Wärmequelle und soll sich harmonisch in das Gesamtbild der Inneneinrichtung fügen. Ob rustikal aus Gusseisen, aus besonders wärmeleitendem Speckstein oder mit einem Fensterglas, das den Blick auf das Flammenspiel freigibt – bei der großen Vielfalt an Ofenarten findest du garantiert das passende Modell für dein Zuhause. Auch ausgefallene Kaminöfen in ungewöhnlichen Formen und Größen liegen im Trend.

Für die Funktionstüchtigkeit einer robusten Feuerstelle spielen vor allem Lebensdauer, Hitzeresistenz und Wärmeleitung eine Rolle. Egal, welche Ofenarten dir gefallen – das Material steht immer im Mittelpunkt. Jedes Material hat seine Vorzüge. Schau sie dir an und finde deinen Favoriten.

Eisenblech

Das moderne Eisenblech zählt bei vielen neueren Kaminen bereits zur Grundausstattung. Das Material hat eine samtige Oberfläche und zugleich den Vorteil, schnell Wärme abzugeben. Bei Gusseisen ist das Gegenteil der Fall: Der Ofen braucht länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen, speichert die Wärme dafür aber umso länger.

Speckstein

Speckstein gilt als einer der besten Wärmespeicher überhaupt und holt das Maximum aus jedem Kaminfeuer heraus. Der dekorative Stein bildet eine Membran zwischen Ofen und Luft. Er absorbiert die Hitze des Feuers und gibt sie über einen längeren Zeitraum gleichmäßig ab.

Kalkstein

Kaminvarianten aus Kalkstein sind ein echtes Stück Natur für das heimische Wohnzimmer. Die individuelle Struktur des Steins entsteht durch seine einzigartige Maserung, ähnlich wie bei Marmor. Wer sich einen ausgefallenen Kaminofen wünscht, ist mit Kalkstein gut beraten.

Kaminglas