Ratgeber

Toiletten und WC-Sitze: von der D-Form bis zum Raumspar-WC

Weiße Toilette in modernem Bad
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:

In Art, Form sowie den verfügbaren Sitzen und Deckeln können sich Toiletten stark voneinander unterscheiden. Wir geben dir in diesem Ratgeber einen Überblick über verschiedene Toilettenformen, gehen auf Besonderheiten bei verschiedenen WC-Ausführungen ein und zeigen dir, wie du die passenden Maße und das richtige Material für einen neuen Toilettensitz herausfindest. Weitere Tipps und Anleitungen rund um Bad & Sanitär, findest du ebenfalls bei toom Baumarkt.


Toilettenarten

Modernes Bad mit Wand-WC

Zunächst einmal ist zwischen zwei verschiedene WC-Varianten zu unterscheiden: dem Stand-WC und dem Wand-WC. Diese Unterscheidung bezieht sich aber lediglich auf die grundsätzliche Einbausituation bzw. die baulichen Voraussetzungen im Badezimmer. In allen anderen Aspekten können Stand- und Wand-WCs sich durchaus gleichen.

Das Stand-WC hat einen festen Standfuß und wird immer dann verbaut, wenn sich der Abfluss der Toilette im Boden befindet. Darüber hinaus gibt es auch Stand-WC-Modelle für einen rückseitigen Abfluss. Bei ihnen führt das Abflussrohr zur entsprechenden Stelle in der rückwärtigen Wand. Stand-WCs sind relativ massiv und können in kleinen Badezimmern recht viel Raum einnehmen.

Wand-WCs sind die kompaktere der beiden Toilettenarten. Ihre Kompaktheit liegt unter anderem darin begründet, dass sie nicht auf dem Boden stehen, sondern direkt an der Wand montiert sind und sich unter ihnen eine freie Fläche befindet. Das erleichtert dir auch das Putzen unter der Toilette.

Natürlich muss sich hier aber auch der Abwasseranschluss in der Wand befinden. Es ist zwar möglich, ein Wand-WC an einen senkrechten Abgang zu montieren. Allerdings benötigst du dafür spezielle, teure Rohre – und in der Regel bringt es keinerlei Vorteile.


Besonderheiten bei den Toilettenformen

Raumspar-WC in kleiner Toilette

Neben den beiden grundsätzlichen Toilettenarten können WCs auch einige Besonderheiten aufweisen. Möchtest du beispielsweise in deinem Bad ein neues WC montieren, solltest du dir nicht nur um Toilettenformen Gedanken machen, sondern auch überlegen, ob du einen Tief- oder Flachspüler haben möchtest.

Flachspüler sind solche Toiletten, deren Schüsseln mit einer Zwischenebene ausgestattet sind. Das verhindert Spritzwasser, hat dafür aber in Sachen Geruchsbildung das Nachsehen. Aus gesundheitlichen Gründen kann es außerdem notwendig sein, den Stuhl zu kontrollieren – ein Flachspüler erleichtert diesen Vorgang erheblich. Der Tiefspüler verbraucht dafür etwas weniger Wasser und ist leichter zu reinigen. Dies sollte auch bedacht werden, wenn es darum geht eine verstopfte Toilette wieder zu befreien.

Abgesehen davon finden sich einige Sonderformen wie die besonders hygienischen spülrandlosen WCs, speziell erhöhte Toiletten für körperlich beeinträchtigte Menschen oder Raumspar-WCs, die extraklein sind. Allerdings hat so ein Raumspar-WC auch Nachteile: So ist sie beispielsweise für eine  große bzw. fülligere Person alles andere als praktisch.


WC-Sitz-Formen

Toilette in O-Form von oben

Die unterschiedlichen Formen bei WC-Sitzen orientieren sich an den Toilettenformen. Sitz und Deckel schließen daher bei Kompatibilität bündig mit dem Toilettenrand ab. Da Toiletten nicht genormt sind, könnte zwar theoretisch jeder Hersteller seine eigenen Toilettenmaße auf den Markt bringen; glücklicherweise haben sich aber gängige Größen und Formen etabliert, die du hier in der Übersicht findest:

  • D-Form: Der Toilettendeckel in D-Form ist die modernste Variante und wird oft bei Wand-WCs verbaut.
  • O-Form: Die ovale Bauart wirst du am häufigsten in deutschen Badezimmern antreffen.
  • V-Form: Die V-Form beim WC-Sitz wird auch als „skandinavische Form“ bezeichnet und ist hierzulande eher selten.

Davon abgesehen gibt es aber auch eckige Toiletten und weitere Toilettensitzformen, die keiner gängigen Variante entsprechen. Möchtest du also beispielsweise bei einem Umzug den Toilettendeckel in der neuen Wohnung austauschen, solltest du dir die Form und Größe des dortigen WCs vor einem Kauf erst einmal anschauen. Den Deckel tauscht man bei einem Umzug gern aus, die Toilette eher seltener. Wie du diese gründlich reinigst, damit sie wieder wie neu ist, haben wir im Detail aufgeschrieben.


Toilettendeckel: Maße bestimmen

Weiße Toilette mit aufgeklappten Deckel

Für WC-Sitz und -deckel ist es vor dem Kauf wichtig, die richtigen Abmessungen zu bestimmen. Hast du die benötigte Form deines WCs ermittelt, solltest du also zunächst einmal ausmessen, wie groß Sitz und Deckel sein müssen, damit sie gut auf die Toilette passen. Die relevanten WC-Sitz-Maße sind:

1. Länge des Sitzes

2. Breite des Sitzes

3. Abstand der Bohrlöcher zueinander


Bei Toilettensitzen (umgangssprachlich auch „Klobrillen“), wo die Größen sich von Modell zu Modell unterscheiden, solltest du also genau nachmessen, damit später nichts wackelt. Bei der Länge hast du im Zweifel je nach Befestigungsart etwas Spielraum, da du die Befestigung meist noch etwas verschieben kannst. Die anderen beiden Maße sind aber genau zu beachten, da in der Breite keinerlei Spielraum vorhanden ist.


Sitz und Deckel: Besonderheiten

Das Material

Die meisten WC-Sitze bestehen aus Kunststoff wie beispielsweise Duroplast, Thermoplast oder Polyresin. Oder sie sind aus Echtholz hergestellt. Daneben findest du mitunter auch Sitze mit Acrylbeschichtung.

Toilettendeckel wird von Hand abgesenkt und schließt automatisch
  • Der Naturstoff Holz ist zwar pflegeintensiver als andere Materialien, vermittelt aber ein angenehmeres Sitzgefühl und ist auch in einem ungeheizten Badezimmer angenehm warm. Zudem ist Holz antibakteriell und gut recycelbar
  • Toilettensitze aus verschiedenen Kunststoffen sind in der Regel antibakteriell beschichtet und günstiger als Holz. Dafür wirken sie meist nicht so wertig. Ihre Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit und Designmöglichkeiten machen sie dennoch zu nachgefragten Alternativen.
  • Acrylbrillen bestehen im Kern meist aus Holz und sind mit einer glänzenden Acrylschicht veredelt. Die bietet vielfältige Farb- und Motivoptionen und sorgt so für den einen oder anderen Hingucker im Bad. Die pflegeleichten Acrylsitze vertragen sich allerdings nicht gut mit Scheuermitteln.

Absenkautomatik

Manche WC-Deckel sind mit sogenannten Rotationsdämpfern ausgestattet. Die sorgen dafür, dass sich der Deckel langsam und vor allem geräuschlos schließt. Das ist nicht nur gut für empfindliche Ohren, sondern auch für Kinderhände, die sich auf diese Weise nicht so schnell die Fingerchen am zufallenden Toilettendeckel einklemmen können.

WC-Sitz mit Klicksystem

Verstellbare Scharniere

Um die Kompatibilität mit verschiedenen Toilettenmodellen zu gewährleisten, gibt es WC-Deckel mit verstellbaren Scharnieren. So würde zwar kein Toiletten-Sitz in D-Form auf eine Toilette anderer Form passen – allerdings verzeihen solche verstellbaren Scharniere zumindest kleine Messungenauigkeiten bei der Ermittlung der WC-Sitz-Maße.

Klicksystem

Ein WC-Sitz mit Klicksystem bietet dir die Möglichkeit, Sitz und Deckel mühelos und schnell zu montieren oder abzubauen – beispielsweise dann, wenn du ihn gründlich reinigen möchtest. Denn beim Klicksystem musst du nicht erst die Schrauben lösen und die Gewindestangen herausziehen, sondern steckst Sitz und Deckel einfach auf die Aufnahmen.


Die zwei Arten von Spülkästen

Toilette mit Aufputz-Spülkasten

Unabhängig von WC-Deckel-Formen oder den Maßen der Toilettenbrille solltest du dir zu guter Letzt auch Gedanken um den Spülkasten machen. Schließlich gibt es nicht nur verschiedene Toilettenformen, sondern auch zwei unterschiedliche Arten, den Spülkasten der Toilette zu verbauen:

Aufputz-Spülkasten

Der Aufputz-Spülkasten befindet sich entweder direkt hinten über dem WC oder wird an der Wand verschraubt und per Wasserrohr mit der Toilettenschüssel verbunden. In beiden Fällen ist er sichtbar oberhalb der Toilette angebracht. Dies hat den Vorteil, dass der Spülkasten dieser Bauart frei zugänglich ist. Musst du deinen Spülkasten reparieren, erspart dir ein solches Exemplar eine Menge Arbeit. Beim Material wählst du in der Regel zwischen Kunststoff oder Keramik – hier entscheidet dein persönlicher Geschmack.

Toilette mit Unterputz-Spülkasten

Unterputz-Spülkasten

Der Unterputz-Spülkasten wird dagegen mehr oder weniger unsichtbar in der Wand verbaut. Das spart einerseits Platz und gibt dir andererseits die Möglichkeit, dein Bad ohne eventuell störenden Spülkasten einzurichten. Sein größter Nachteil: Der Unterputz-Spülkasten ist nur schwer zugänglich. Möchtest du ihn reinigen oder reparieren, bleibt dir nur ein kleiner Ausschnitt in der Wand, unterhalb der Betätigungsplatte – das macht Reparaturarbeiten recht umständlich.

In Altbauten findet sich manchmal noch eine dritte Art des Spülkastens, die aber heute nicht mehr in neu gestalteten Badezimmern verbaut wird: der hochmontierte Spülkasten. Der sitzt direkt unter der Decke und ist mit einem langen Rohr mit der Toilette verbunden, unterscheidet sich aber ansonsten kaum vom Aufputz-Spülkasten.


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