Einer der großen Vorteile eines Dielenbodens ist, dass er sich aufarbeiten lässt. Darum gilt er als einer der nachhaltigsten Bodenbeläge. Damit er aber seinen rustikalen und gemütlichen Charme behält, solltest du ihn regelmäßig pflegen, ausbessern und bei Bedarf sanieren. Wie du einen alten Dielenboden selbst aufarbeiten kannst, erfährst du hier.
Alte Dielen aufarbeiten: Wann ist Abschleifen oder Austauschen nötig?
Wo gewohnt und gelebt wird, da zeigen sich mit den Jahren Kratzer, Dellen, Löcher, Laufspuren oder Verfärbungen im Holzfußboden. Darum ist es von Zeit zu Zeit nötig, Holzdielen aufzuarbeiten. Wie umfangreich du einen Dielenboden renovieren musst, hängt vor allem von seinem Zustand ab.
Kleinere beschädigte Stellen lassen sich meist schnell und einfach ausbessern. Geht es dir darum, den Boden insgesamt wieder mehr strahlen zu lassen, ist es oft auch ausreichend, die Lackierung aufzufrischen oder die natürlich anmutende Patina mithilfe von Wachs oder Öl zu erneuern. Ist der Dielenboden allerdings großflächig beschädigt, verkratzt, verfärbt oder ausgeblichen, solltest du ihn abschleifen und neu versiegeln.
Üblicherweise steht dieser Schritt alle 10 bis 15 Jahre an, bei starker Beanspruchung oder weicherem Holz eventuell auch früher. Bevor du dich allerdings daran machst, die Dielen durch Schleifen aufzuarbeiten, solltest du unbedingt prüfen, ob sie noch über eine ausreichend dicke Nutzschicht verfügen. Sonst werden die Dielen beim Abschleifen möglicherweise zu dünn und können brechen. Wie du bei dieser Art der Aufarbeitung genau vorgehst, kannst du in der Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Abschleifen von Dielen nachlesen.
Ist keine ausreichende Nutzschicht mehr vorhanden oder sind die Holzdielen zu stark beschädigt (etwa durch einen Wasserschaden, Schimmel oder Wurmbefall), ist es nicht mehr sinnvoll, den Dielenboden zu restaurieren. Stattdessen solltest du die Dielen austauschen. Dabei kannst du eventuell noch die vorhandene Unterkonstruktion nutzen und dir so einige Arbeitsschritte sparen. Hier findest du eine ausführliche Anleitung zum Verlegen von Dielenboden.
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Mit diesen Methoden lässt sich ein alter Dielenboden aufarbeiten
Es gibt einige Methoden, wie du einen Holzboden aus Dielen aufarbeiten kannst – auch ohne ihn aufwendig abzuschleifen. Je nach Zustand der Dielen hast du unter anderem diese Möglichkeiten:
Patina des Dielenbodens erneuern
Ein Holzdielenboden wird erst durch die Versiegelung mit Öl, Wachs oder Lack so richtig widerstandsfähig. Sind die Gebrauchsspuren also nur gering, musst du noch nicht zur Schleifmaschine greifen. Dann reicht es, die Schutzschicht des Dielenbodens zu erneuern. So lassen sich großflächig leichte Kratzer entfernen und die natürliche Holzmaserung kommt wieder zum Vorschein. Um alte Holzdielen auf diese Weise aufzuarbeiten, gehst du folgendermaßen vor:
- Vermische warmes Wasser mit einem Reinigungsmittel, das explizit für Holzböden gedacht ist. Halte dich beim Mischungsverhältnis an die Dosierungsanleitung. Wische dann den Dielenboden in Faserrichtung des Holzes gründlich ab. Verwende so wenig Flüssigkeit wie möglich, damit das Holz nicht aufquillt.
- Warte nach dem Wischen mindestens eine Stunde, bis die Dielen absolut trocken sind. Erst dann kannst du mit dem Aufarbeiten der Dielen beginnen. Trage dazu mit einem Tuch oder Polierpad einen Farbauffrischer auf, indem du ihn gleichmäßig auf der gesamten Fläche verteilst.
- Poliere die Oberfläche anschließend, bis alle Verschmutzungen entfernt sind und sich der Boden trocken anfühlt. Darauf folgt ein weiterer Polierdurchgang. Betrete danach den Boden nur mit Hausschuhen oder auf Socken und vermeide Schmutz und Feuchtigkeit, bis du mit dem Sanieren des Dielenbodens komplett fertig bist.
- Im nächsten Schritt polierst du den Boden mit einem speziellen Objektöl. Bei einer Fläche von 60 bis 100 Quadratmetern kannst du mit etwa 1 Liter Öl rechnen. Verwende zum Polieren am besten eine Einscheibenpoliermaschine. Diese kannst du dir zum Beispiel beim toom Mietgeräteservice ausleihen. Poliere die gesamte Fläche ohne Überstand, um Glanzunterschiede zu vermeiden.
- Wichtig: Bis der Dielenboden nach dem Erneuern der Patina wieder vollständig ausgehärtet und widerstandsfähig ist, dauert es bis zu einer Woche. Behandele ihn bis dahin mit besonderer Vorsicht.
Dielenboden sanieren durch Reinigung mit der Poliermaschine
Bei starker Verschmutzung oder Abnutzung kannst du die Dielen auch aufarbeiten, indem du sie mit einer Poliermaschine reinigst. Poliere von links nach rechts und bewege dich dabei gegen den Uhrzeigersinn auf die Tür zu, um den Überblick über die bereits behandelten Flächen zu behalten.
Passe das Mischungsverhältnis von Wasser zu Reinigungsmittel dem Verschmutzungsgrad des Bodens an. Üblich sind Mischungen von 1:2 bis 1:10. Wische damit den Dielenboden in Faserrichtung des Holzes ab und poliere dann mit der Maschine nach. Wische anschließend noch einmal mit klarem Wasser. Eventuell sind mehrere Durchgänge nötig.
Idealerweise lässt du den Boden nach dem Reinigen über Nacht trocknen. Am nächsten Tag kannst du ihn dann mit Objektöl fertig aufarbeiten. Dein Dielenboden erstrahlt dann wieder im neuen Glanz.
Beschädigungen und Kratzer auf dem Dielenboden ausbessern
Wenn du deine Holzdielen regelmäßig reinigst und mit Pflegemitteln behandelst, beugst du Kratzern und Beschädigungen bereits gut vor. Möchtest du wissen, wie du dabei am besten vorgehst, dann lies diese Tipps zur Pflege deines Holzbodens. Gelegentliche Schäden lassen sich allerdings trotzdem nicht ganz verhindern. Doch schadhafte Stellen im Dielenboden kannst du leicht ausbessern.
So kannst du zum Beispiel nicht allzu tiefe Schrammen im Dielenboden mit Hartwachs-Öl reparieren. Hartwachs-Öle gibt es sowohl für natürliche als auch farbige Holzböden. Schleife die Stelle zum Ausbessern zunächst vorsichtig mit Schleifpapier an und lasse dann eine dünne Schicht Hartwachs-Öl in den Boden einziehen. Bei farbigem Öl solltest du den Überschuss mit einem Tuch entfernen. Poliere dann nach und lasse das Ganze einige Stunden trocknen.
Wiederhole die Schritte, bis das (Farb-)Ergebnis zufriedenstellend ist. Bei farbigen Böden solltest du anschließend noch mehrfach normales Hartwachs-Öl auftragen und einreiben. Schone die ausgebesserte Stelle mindestens eine Woche, indem du sie abdeckst und vor Feuchtigkeit schützt.
Tipp: Ölgetränkte Lappen solltest du nach der Verwendung in einem Glas oder einer Dose mit Wasser aufbewahren, bis du sie fachgerecht entsorgst. Lässt du sie einfach so an der Luft liegen, besteht die Gefahr einer Selbstentzündung.
Mit speziellen Reparatursets lassen sich auch tiefere Kratzer in den Holzdielen reparieren. Diese Sets bestehen in der Regel aus Wachskitt und einem Spatel. Das Wachskitt ist in verschiedenen Farbnuancen erhältlich und lässt sich so gut an die Farbe der jeweiligen Dielen, die aufgearbeitet werden sollen, anpassen. Um eine Beschädigung im Dielenboden auszubessern, erwärmst du das Wachskitt leicht und drückst es dann in die Vertiefung. Dann ziehst du es mit dem Spatel glatt und lässt es nach Anleitung trocknen. Hinterher kannst du die Stelle abschleifen und reinigen.
Noch mehr wertvolle Informationen zur richtigen Bodenreparatur findest du in den Tipps, wie du Kratzer im Holzboden entfernen kannst.
Alte Holzdielen durch Streichen aufarbeiten
Viele belassen Dielen im natürlichen Zustand und erfreuen sich an der schönen Holzmaserung. Aber auch lackierte Holzdielen haben diverse Vorteile. So lassen sie sich zum Beispiel besser absaugen und wischen. Außerdem setzen sie tolle Farbakzente im Raum.
Einen Holzfußboden zu streichen, kann daher eine gute Lösung sein, wenn du einen Dielenboden renovieren willst. Beachte aber: Bevor du mit dem Streichen beginnst, solltest du die Dielen ab- oder zumindest anschleifen. Damit entfernst du nämlich Kratzer und Unebenheiten, die du sonst nach dem Lackieren immer noch sehen würdest. Auch abgeplatzte Farbe solltest du vor dem Streichen der Dielen abschleifen, weil sonst nach dem Lackieren schnell wieder neue Abplatzungen entstehen.
Um einen gut erhaltenen Dielenboden gut streichen zu können, reichen im Normalfall einige Schleifdurchgänge mit Körnungen von 80 bis 120. Wenn der Boden nach dem Schleifen sauber und staubfrei ist, kannst du ihn mit einer Grundierung behandeln. Ist diese gemäß Anleitung getrocknet, trägst du den Lack auf. Arbeite dich dabei vom Ende des Raums in Richtung Tür vor. Eventuell sind auch hier mehrere Durchgänge notwendig, um das gewünschte Farbergebnis zu erreichen.
Halte dich unbedingt an die angegebenen Trocknungszeiten. Je nach Farbe kann das Trocknen mehrere Tage in Anspruch nehmen. Möchtest du also deinen Dielenboden auf diese Art aufarbeiten, solltest du entsprechend viel Zeit einplanen.
Tipp: Einen geölten Holzfußboden solltest du vor dem Streichen unbedingt ablaugen.
Übrigens: Viele fragen sich, ob sie einen Holzboden auch ohne Schleifen streichen können. Aus den genannten Gründen ist das nur dann eine Option, wenn sich der Boden in einem guten Zustand befindet und nicht mit Wachs oder Öl versiegelt worden ist. Damit der Boden die Farbe auch ohne Abschleifen annimmt, kannst du mit Haftgrund arbeiten. Trage diesen auf der gesamten Fläche auf und lasse ihn durchtrocknen. Im Anschluss kannst du die Dielen streichen, indem du eine spezielle Farbe verwendest, die für ungeschliffene Oberflächen geeignet ist. Lass dich dazu gern in einem der toom Baumärkte beraten.