Ob Alt- oder Neubau: Fachwerk bringt in jeden Raum Gemütlichkeit! Ursprünglich diente das traditionelle Holzkonstrukt als Stabilisierung zwischen dem Mauerwerk. Heute soll es vor allem cool aussehen: In wenigen Schritten kannst du dir den natürlichen Fachwerklook in deine eigenen vier Wände holen. Erhalte auch weitere hilfreiche Tipps run um das Thema Wand & Decke.
Step by Step zum Fachwerkstil
Bevor du dich für den hölzernen Wohntrend entscheidest, solltest du überlegen, welche Wand sich für das Fachwerk am besten eignet und wie dein Fachwerkelement am Ende aussehen soll. Möchtest du großflächig arbeiten oder nur einen Teilbereich mit den Balken versehen? Mit dieser Anleitung entsteht ein Holzkonstrukt aus vier Außenbalken mit mehreren Innenverstrebungen. Das typische Element des Andreaskreuzes macht die Illusion perfekt!
Schritt 1: Wand ausmessen
Da du verschiedene Längen für die Holzbalken beachten musst, bietet sich eine Skizze als Grundlage für dein Bauvorhaben an. Hier kannst du alle Maße eintragen, die du ermittelst. Damit der Fachwerk-Look authentisch aussieht, sollte das Holz passgenau bis unter die Decke reichen. Dafür einfach mit einem Zollstock vom Boden bis zur Decke messen und auch die Breite der Wand eintragen.
Tipp: Miss an unterschiedlichen Punkten im Raum und gleiche deine Ergebnisse miteinander ab.
Schritt 2: Holz zurecht sägen
Der wichtigste Schritt für das Holzkonstrukt ist der korrekte Zuschnitt. Dafür legst du die Holzbalken auf Sägeblöcke und benutzt entweder einen Fuchsschwanz oder eine elektrische Holzsäge und sägst außen an der Markierung entlang. Bei den Außenbalken und den beiden kleineren Innenbalken musst du hier nur die geplanten Längen beachten und das Holz an der Endkante gerade zurecht sägen. Damit das Holz gelebter aussieht kannst du vorsichtig die Seiten mit Hammer und Meißel bearbeiten und danach abschleifen.
Detailarbeit: Andreaskreuz
Für das Andreaskreuz benötigst du einen Winkelmesser, um die schrägen Streben passend zuzuschneiden. Damit am Ende ein Kreuz entsteht, schneidest du jeweils zwei identische Balken mit ihren Winkeln zurecht. Bei einer Holzstrebe entfernst du in der Mitte ein kleines Stück, welches der Breite des anderen Balkens entspricht. Das Andreaskreuz besteht somit aus drei Einzelteilen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die beiden identisch gesägten Balken direkt ineinander fassen zu lassen. Dafür sägst du in beide Balken eine Aussparung direkt in die Mitte ein. Bei einer Balkenbreite von 10 cm, müssen diese Kerben 5 cm tief und 10 cm breit sein. Nutze dafür am besten Hammer und Meißel, um den Holzklotz nun herauszuschlagen. Vorteil dieser Variante ist der glatte Abschluss beider Balken.
Tipp: Nutze unseren Zuschnittservice und nimm dein Wunschmaterial in passenden Maßen mit nach Hause.
Schritt 3: Schleifen & lasieren
Um die Schnittkanten zu glätten, einfach mit einem Schleifklotz oder Schleifpapier für Holz über die Stellen reiben. Danach die Balken mit einer Lasur für Innenräume versiegeln und je nach Geschmack entweder die farblose Variante wählen oder den Balken einen individuellen Farbton verpassen.
Tipp: Trage die Lasur entlang der Holzfasern auf.
Schritt 4: Holzbalken verbinden
Das Fachwerk wird am Ende als komplettes Konstrukt an der Wand befestigt. Dazu werden zuerst die einzelnen Holzbalken an der Hinterseite mit Flachverbindern und Schrauben befestigt.
Für die Bohrungen stellst du das Holzkonstrukt bereits einmal an die Wand und legst fest, wo die Verschraubungen das Fachwerk stützen sollen. Am besten beginnst du am oberen Teil mit den Bohrlöchern und überträgst diese auf die Wand. Dabei hilft dir eine Markierung mit dem Bleistift an der Seite. Leg das Holzkonstrukt zurück auf den Boden und beginne mit den Bohrlöchern in der Wand. Hier kannst du leicht vorbohren und Dübel einsetzen.
Tipp: Falls du Fußleisten hast, montiere diese ab, damit das Fachwerk direkt an der Wand anliegt.
Schritt 5: Holzkonstrukt befestigen
Fast fertig! Für die richtige Befestigung stellst du das Holzkonstrukt wieder auf und achtest darauf, dass die Bohrlöcher in Wand und Holz aufeinandertreffen. Jetzt einfach die Schrauben durchstecken und mit einer Ratsche festziehen. Falls du das Gefühl hast, dass es nötig ist, kannst du mit dem Bohrer nachjustieren.
Schritt 6: Feinschliff
Wer nur das natürliche Holz sehen möchte, kann über die Schraubköpfe passende Abdeckkappen stülpen. Alternativ kann das Metall mit den Resten der farbigen Holzlasur lackiert werden.