Deine Terrasse: ein Ort der Entspannung und des Beisammenseins – aber nur, wenn es draußen warm genug ist? Auch an kühleren Tagen und Abenden kannst du im Freien Komfort genießen, ohne dabei zu frösteln. Zum Heizen der Terrasse gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir stellen dir die wichtigsten vor.
Welche Wärmequellen gibt es für die Terrasse?
Eine Heizung oder Wärmequelle für deine Terrasse kann verschiedene Formen annehmen. Jede Methode hat ihre eigenen Merkmale, die sie für bestimmte Bedürfnisse und Vorlieben geeignet macht. Hier ein erster Überblick:
- Elektrische Heizstrahler, im Normalfall mit Infrarot: Diese Heizgeräte erzeugen Wärme mittels elektrischen Stroms. Infrarot heizt nicht die Luft, sondern durch Strahlung die Objekte und Personen direkt. Elektrische bzw. Infrarot-Heizstrahler punkten durch sofortige Wärmeabgabe. Sie sind oft kompakt, leicht zu installieren und können an Decken, Wänden oder auf Standfüßen montiert werden.
- Gasbetriebene Heizstrahler (Heizpilze): Diesen Geräten dient Gas als Brennstoff. Oft sind sie als große Standgeräte erhältlich, aber es gibt auch kleinere, die dann nur einen bestimmten Bereich der Terrasse beheizen.
- Bioethanol-Kamine: Diese Kamine benötigen Bioethanol als Brennstoff. Sie sind oft kompakt und können sowohl drinnen als auch draußen genutzt werden. Die sichtbare Flamme stellt neben der Wärme auch ein optisches Highlight dar.
- Holzfeuerstellen und Feuerschalen: Diese traditionellen Methoden bieten eine natürliche Wärmequelle für die Terrasse und schaffen gleichzeitig eine gemütliche Atmosphäre. Sie erfordern jedoch regelmäßige Pflege und erzeugen mehr Rauch und Funken als andere Heizmethoden.
- Bodenheizungen: Um eine Heizung in den Boden deiner Terrasse einzubauen, montierst du im Regelfall Heizelemente unter dem Bodenbelag. Eine Bodenheizung bietet eine gleichmäßige Wärmeabgabe und ist besonders dann eine Überlegung wert, wenn du gerade planst, eine Terrasse neu zu bauen.
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Heizung für draußen – worauf muss ich achten?
Wenn du dich fragst, wie du deine Terrasse am effektivsten heizen kannst, halte dir zunächst die grundlegenden Prinzipien der Wärmeübertragung vor Augen:
- Bei der Wärmestrahlung wird thermische Energie durch elektromagnetische Wellen weitergegeben, wie zum Beispiel durch infrarote Strahlung oder Sonnenstrahlen.
- Wärmeleitung (Konduktion) bedeutet, dass Wärme innerhalb eines Körpers oder durch einen Körper vom wärmeren zum kälteren Bereich wandert.
- Bei der Wärmeströmung (Konvektion) wird Wärme durch bewegte Flüssigkeiten oder Gase weitergeleitet.
In Wohnräumen kommt meistens das Konvektionsprinzip zum Einsatz: Heizkörper erwärmen die kältere Luft, die dann aufsteigt, während kühlere Luft nach unten strömt, wo sie wiederum aufgeheizt wird. Es entsteht eine Art Kreislauf. Eine Infrarotheizung hingegen strahlt Wärme aus, die von Objekten und Lebewesen aufgenommen und in Wärme umgewandelt wird. Solche Strahlungswärme wird oft als besonders angenehm empfunden, da sie der natürlichen Sonnenstrahlung ähnelt.
Anders als in Innenräumen verpufft beim Heizen auf der offenen Terrasse die erzeugte Wärme jedoch schnell in die Umgebung. Deshalb sollte deine Terrasse zumindest überdacht oder teilweise geschlossen sein. In jedem Fall ist das Heizen draußen generell mit einem höheren Energieverbrauch und entsprechenden Kosten verbunden als drinnen.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Terrassen-Heizsysteme
Diese Tabelle gibt dir einen kompakten Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile der gängigen Heizsysteme für Terrassen. Kosten und Umweltauswirkungen können je nach Wohnort, örtlichen Energiepreisen und anderen Faktoren variieren.
Heizmethode | Vorteile | Nachteile | ||
---|---|---|---|---|
Elektrische Heizstrahler (im Regelfall ein Infrarot-Heizsystem) | Vorteile | schnelle Wärmeabgabe, einfache Installation, flexibel in der Positionierung | Nachteile | Stromverbrauch, CO₂-Emissionen durch Stromerzeugung |
Gasbetriebene Heizstrahler | Vorteile | große Geräte verfügbar, die stark heizen, geeignet für große Terrassen, mobil, wenn auf Rädern | Nachteile | erfordern Kauf von Gasflaschen und die entsprechende Aufbewahrung, CO₂-Emissionen durch Gasverbrennung |
Bioethanol-Kamine | Vorteile | angenehmes Ambiente durch sichtbare Flamme, mobil | Nachteile | weniger Wärmeoutput als andere Methoden, Bioethanol ist hochentzündlich und daher ein Gefahrstoff, Nachfüllen von Bioethanol notwendig |
Holzfeuerstellen und Schalen | Vorteile | natürliche Atmosphäre, multifunktional (lassen sich ggf. auch zum Kochen verwenden) | Nachteile | erzeugen Rauch und Funken, erfordern regelmäßige Pflege, nicht überall erlaubt wegen Brandgefahr |
Bodenheizungen | Vorteile | gleichmäßige Wärmeabgabe, unauffällig und sicher unter dem Bodenbelag, keine Raum- oder Sichtbehinderung | Nachteile | teure Installation, am besten für Neubauten oder umfangreiche Renovierungen |
Auf die drei beliebtesten Methoden gehen wir nachfolgend noch etwas näher ein.
Terrasse heizen mit Strom bzw. Infrarot
Wenn du einen Stromanschluss in der Nähe hast, kannst du deine Terrasse mit einem elektrischen Heizstrahler beheizen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um ein Infrarot-Heizsystem. Infrarot oder IR-Strahlung, manchmal auch als Rotlicht bezeichnet, besteht aus optischen elektromagnetischen Strahlen. Manche dieser Modelle weisen eine enorme Leistung von knapp 3000 Watt auf. Nicht alle Infrarotgeräte leuchten übrigens rot. Bei Schwarzlicht- oder Dunkelstrahlern ist das Heizelement verdeckt.
Die wichtigsten Merkmale von Infrarotstrahlern sind:
- Funktionsweise: Infrarotstrahler erwärmen gezielt Oberflächen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Die Strahlung versetzt Moleküle materieller Oberflächen in Schwingung und wärmt nach dem Prinzip der Sonne.
- Effizienz: Infrarotheizungen wandeln ca. 90 % der verbrauchten Energie direkt in Wärme um.
- Schnelles Aufheizen: Fast sofortige Wärmeabgabe nach dem Einschalten.
- Geräuscharm und geruchsfrei: Keine Lärmbelästigung und kein unangenehmer Geruch.
- Betrieb: Über den Stromkreis.
- Installation: Einfache und flexible Montage und Deinstallation.
- Sicherheit: Bei korrekter Installation sicher in der Verwendung, jedoch heiß im Betrieb. Es ist wichtig, einen Sicherheitsabstand zum Heizelement einzuhalten. Keine Gasflaschen erforderlich.
- Wellenlängenbereich: Unterschieden wird zwischen kurz-, mittel- und langwelliger Strahlung, die jeweils unterschiedliche Eindringtiefen und Wärmeempfindungen bietet.
Worauf du im Allgemeinen beim Heizen mit Strom achten musst, erfährst du im separaten Ratgeber. Vielleicht interessieren dich in dem Zuge auch unsere Tipps zum Energiesparen.
Terrasse heizen mit Gas
Eine Gasheizung auf der Terrasse nimmt häufig die Form eines sogenannten Heizpilzes an und wird oft auch als Terrassenstrahler oder Außenstrahler bezeichnet. Der Heizpilz ist besonders im Außenbereich von Restaurants, Cafés oder bei privaten Veranstaltungen im Freien beliebt, da er – in seiner unmittelbaren Nähe – sofort Wärme abgibt.
Die meisten Heizpilze arbeiten mit Flüssiggas (Propan oder Butan) als Brennstoff. Aus einer Gasflasche im Fuß des Heizpilzes wird Gas zu einem Brenner im oberen Teil des Gerätes geleitet. Durch ein Zündsystem (oft ein Piezozünder) wird das Gas entzündet und brennt. Die Flamme erwärmt einen speziellen Reflektor, der sich oben am Heizpilz befindet. Dieser Reflektor hat die Aufgabe, die Wärme gleichmäßig in die Umgebung abzustrahlen. Das Prinzip ähnelt in diesem Sinne also der Infrarotstrahlung.
Im Vergleich zu elektrischen Infrarotheizungen gelten Heizpilze als weniger effizient.
Die wichtigsten Merkmale von gasbetriebenen Heizpilzen sind:
- Mobilität: Sie sind flexibel und können fast überall verwendet werden. Eine feste Installation ist nicht notwendig.
- Sicherheit: Dank Umkippsicherungen und thermoelektrischen Zündungen.
- Ambiente: Einige Modelle bieten ein attraktives Flammenspiel, das zusätzlich für Atmosphäre sorgt.
- Ökologischer Betrieb: Eco-Modelle sind sparsamer und umweltfreundlicher im Vergleich zu älteren Varianten. Neuere Modelle haben einen deutlich reduzierten CO₂-Ausstoß – bis zu 50 % weniger. Moderne, energiesparende Modelle können mit einer Gasflasche bis zu 40 Stunden lang heizen. Selbst unter maximaler Last sind es immerhin 25 Stunden.
Multidirektionale Strahlung: Viele Modelle strahlen in alle Richtungen und sorgen so für eine gleichmäßige Wärmeabgabe.
Terrasse heizen mit Holz
Du willst deine Terrasse ohne Strom heizen? Dann kannst du entweder auf einen gasbetriebenen Heizpilz oder auf Alternativen wie einen Ethanol-Kamin oder Holz zurückgreifen. Das Heizen mit Holz ist sehr beliebt, weil ein echtes Feuer immer noch die schönste Atmosphäre erzeugt. Du kannst dir dafür eine eigene Feuerstelle bauen, beachte jedoch etwaige regionale oder kommunale Vorschriften für offenes Feuer.
Alternativen zum Selberbauen sind fertige Feuerstellen oder Feuerschalen, die du nur noch an einer geeigneten Stelle auf der Terrasse aufstellen musst. Stockbrot oder ein paar Kartoffeln lassen sich über dieser natürlichen Wärmequelle ganz einfach zubereiten. Wenn dir der Sinn nach einem umfassenderen gastronomischen Konzept für draußen steht, überlege doch mal, eine Outdoor-Küche zu bauen.