Was tun, wenn es auf der Terrasse grünt, wo es nicht grünen soll? Wenn sich bei feuchter, warmer Witterung Beläge aus Moos und Algen in den Fugen bilden und Schmutz die Steinterrasse unansehnlich macht? Meist reichen zur Reinigung mechanische Hilfsmittel wie Wasser und Bürste vollkommen aus – zumal nicht jeder Untergrund einen Hochdruckreiniger verträgt. Mit Hausmitteln und selbst gemischten Herbiziden die Terrasse zu reinigen, ist eher nicht zu empfehlen, da viele Mittel aus Umweltschutzgründen verboten sind. Hier erfährst du, warum – und welche Ausnahmen es gibt.
So machst du die Terrasse sauber
Moos, Algen und Schmutz auf der Terrasse rückst du am besten rechtzeitig zu Leibe, bevor sie sich bei Nässe in eine rutschige Schmierschicht verwandeln. Mit Schrubber, Fugenbürste oder Fugenkratzer reinigst du zunächst die Fugen der Terrasse. Bei hartnäckigem Grünspan ist die mechanische Entfernung entsprechend kraft- und zeitaufwendig.
Für große Flächen eignet sich eine elektrisch betriebene Motorbürste, um den Grünbelag von der Terrasse zu entfernen. Damit arbeitest du schneller, unkomplizierter und vermeidest Knie- und Rückenschmerzen. Alternativ verbindest du eine Pflasterbürste mit einer Motorsense. Stimme die Härte der Borsten stets auf den Untergrund ab. Schließlich willst du die Fugen nicht komplett freilegen, sondern nur die Oberfläche behutsam behandeln.
Groben Schmutz fegst du anschließend einfach mit dem Besen weg. Die abgelösten Reste von Algen und Moos entfernst du gleich mit von der Terrasse. Danach schnappst du dir noch Wasser und einen Schrubber. Mit etwas Glück genügt das schon, um die Terrassensteine zu reinigen.
Tipp: Du kannst Beläge und Terrassenplatten auch versiegeln und imprägnieren. So schützt du die Flächen vorbeugend und reduzierst den regelmäßigen Pflegeaufwand deutlich.
Terrasse mit Soda reinigen
Der Einsatz von Waschsoda oder reinem Soda ist eine einfache, günstige und umweltfreundliche, aber auch recht zeitintensive Methode, um Terrassen mit einem Hausmittel zu reinigen. In Wasser aufgelöst ergibt Soda eine Lauge, die sich auch gut zum Reinigen empfindlicher Naturstein-Terrassen eignet. Ebenso gut lässt sich Soda aber auch zum Säubern von Terrassen aus Feinsteinzeug oder Beton verwenden.
Der Einsatz von Wasch- oder reinem Soda ist eine einfache, günstige und umweltfreundliche, aber auch recht zeitintensive Methode, um Terrassen mit einem Hausmittel zu reinigen. In Wasser aufgelöst ergibt Soda eine Lauge, die sich auch zum Reinigen empfindlicher Naturstein-Terrassen eignet. Ebenso gut lässt sich Soda zum Reinigen von Terrassenfliesen aus Feinsteinzeug oder Beton verwenden.
Das Reinigen von Holzterrassen ist etwas aufwendiger. Auch sie kannst du jedoch mit Soda wirksam reinigen und von Grünspan befreien. Das Hausmittel wirkt auch bei starker Moosbildung, lässt sich aber nur bei trockenem und nicht zu heißem Wetter anwenden, da Soda mit Flüssigkeit und Hitze reagiert. Das Pulver kann zudem stark stauben. Vermeide daher den Kontakt mit Augen, Atemwegen und Schleimhäuten.
Sind dickere Moospolster auf der Terrasse vorhanden, lockere sie vor. Mische dann etwa 15 bis 20 Gramm Soda auf zehn Liter Wasser und trage die Lösung auf. Dazu eignet sich eine Sprühflasche oder Gartenspritze. Die Flächen sollten vollständig mit der Lösung bedeckt sein. Lass das Ganze möglichst lange einwirken, am besten 24 Stunden oder länger. Idealerweise wählst du also einen Zeitpunkt, an dem für die nächsten zwei Tage kein Regen vorhergesagt ist.
Nach der Einwirkzeit arbeitest du mit einer Bürste nach und spülst die Reste samt Sodamischung einfach ab. Alternativ erledigt das der nächste Regenguss für dich. Übrigens kannst du deine Terrassenplatten auch mit Backpulver reinigen. Weitere bewährte Hausmittel sind zum Beispiel Waschpulver, Cola oder Natronlauge.
Terrassen mit oder ohne Hochdruckreiniger reinigen?
Hartnäckigen Schmutz und Unkraut einfach mit dem Hochdruckreiniger entfernen? Das klingt erst einmal wunderbar! Doch bei so manchem Terrassenbelag aus Holz, Sandstein oder Fliesen sowie bei beschichteten oder polierten Bodenbelägen solltest du lieber auf den Komfort verzichten. Zu hoher Druck kann den Boden beschädigen und/oder zu feinen Haarrissen führen, die du zunächst vielleicht gar nicht siehst. Moos und Algen können sich fortan jedoch umso besser ansiedeln.
Sollten Fugen und Platten den Wasserdruck vertragen, spricht nichts dagegen, den Hochdruckreiniger für deine Terrasse zu verwenden. Arbeite dabei stets mit dem Rücken zur Fassade, damit du diese nicht beschädigst oder verschmutzt. Fenster und Terrassentüren kannst du für alle Fälle noch mit heruntergelassenen Rollos oder Brettern schützen.
Grünbelag von der Terrasse entfernen: Vorsicht mit dem Unkrautbrenner
So praktisch und rückenschonend es auch sein mag, die grünen Beläge einfach und kontrolliert per Flamme wegzubrennen: Setze Unkrautbrenner stets mit Bedacht und beim richtigen Wetter ein! Selbstverständlich eignet sich ein Brenner nicht dazu, Holzterrassen zu reinigen. Auch auf anderen brennbaren oder empfindlichen Oberflächen hat er nichts zu suchen.
In Trockenperioden kann sich die angrenzende Vegetation zudem zu leicht entzünden. Das erschwert einen gezielten Einsatz des Abflammgeräts und macht ihn schlimmstenfalls lebensgefährlich. Setzt du den Brenner stattdessen bei zu großer Kälte ein, kann die Hitze der Flamme zu Rissen oder Sprüngen in den kalten Terrassenplatten führen. Das liegt am (zu) hohen Temperaturunterschied. Wenn es zu heiß oder kalt ist, bietet es sich an Unkraut mit Handwerkzuegen zu entfernen.
Damit das Unkraut von der Terrasse verschwindet, sollten die Pflanzen auch nicht zu feucht sein. Und bei langen Einsätzen ist die Ökobilanz gasbetriebener Abflammgeräte alles andere als gut. Alternativ eignen sich ein Elektrobrenner mit wirksamem Hitzestrahl oder ein Dampfreiniger fürs chemiefreie Säubern der Terrasse. Der Dampf sollte dazu etwa 170 Grad heiß sein. Auch diese Optionen eignen sich nicht in Hitze- oder Trockenphasen.
Weitere Hilfsmittel zum Reinigen der Terrasse
Viele Reinigungsschritte lassen sich schon mit einfachen Mitteln erledigen, die in fast jedem Haushalt vorhanden sind:
- Mit Fugensand reinigst du die Fugen deiner Terrasse ebenfalls gründlich. Er ist sogar in unkrauthemmenden Varianten erhältlich. Spezieller Fugenmörtel beugt zudem Unkrautbildung vor.
- Störendes Grünzeug auf der Terrasse kannst du auch einfach mit kochendem Wasser übergießen. Es zerstört zuverlässig das Gewebe der unerwünschten Pflanzen. Natürlich sollte der Untergrund diese Behandlung aushalten. Übergießt du kalte Steinplatten im Winter mit heißem Wasser, kann das wie beim Unkrautbrenner zu Sprüngen und Rissen führen.
- Cola gilt nicht nur bei verstopften Toiletten als wahres Wundermittel. Dank ihres hohen Gehalts an Phosphorsäure zersetzt sie auch Moos und Co. zuverlässig. Cola und kochendes Wasser eignen sich zum Säubern der Terrasse jedoch eher punktuell als großflächig.
- Spülmittel oder umweltverträgliche Spezialreiniger eignen sich hervorragend dazu, Kalkflecken auf Terrassenplatten zu entfernen.
Vorsicht bei anderen Hausmitteln und Chemikalien!
Generell gilt: Verzichte am besten auf chemische Reinigungsmittel, vermeintlich „biologische“ Hausmittel und selbst gemischte Herbizide – auch wenn diese in manchen Ratgebern empfohlen werden. Das Pflanzenschutzgesetz sieht bei Verstößen empfindliche Strafen vor, insbesondere beim Einsatz auf versiegelten Flächen im Außenbereich.
Zu den versiegelten Flächen zählen neben Terrassen unter anderem befestigte Wege, Gehsteige und Garagenauffahrten. Das Verbot gilt darüber hinaus für alle Flächen, die weder gärtnerisch noch land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden. Das schließt zum Beispiel Böschungen, Grünstreifen vor dem Gartenzaun und Kiesflächen mit ein.
Warum bestehen Verbote für spezielle Stoffe?
Viele häufig empfohlene Unkrautvernichter und Hausmittel zum Reinigen der Terrasse können die Umwelt schädigen, wenn sie ins Oberflächenwasser gelangen oder ungefiltert ins Grundwasser versickern. Einige Substanzen töten wichtige Mikroorganismen im Boden. Essig und Salz – oder eine Mischung aus beiden Stoffen – ist laut § 12 Abs. 1 des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) sogar auf allen Nichtkulturlandflächen verboten. Die Substanzen gelten als gewässerschädigend und zerstören auf Grünflächen nicht nur Moos, sondern auch Gras und andere Pflanzen.
Wenn du versiegelte Flächen mit verbotenen Stoffen behandelst, gelangen diese womöglich gleich mit dem nächsten Schauer durch den Gully in die Kanalisation. Übersteigt die Konzentration ein gewisses Maß, ist das Klärwerk damit überfordert. Von Kiesflächen gelangen die Substanzen oft sogar direkt ins Oberflächenwasser. Einige Stoffe lassen sich zwar von Bodenorganismen biologisch abbauen und in ungefährliche Bestandteile zerlegen; auf versiegelten Flächen wie Terrassen, aber auch auf Kiesflächen, kommen diese Organismen allerdings nicht vor. Auf entsprechenden gärtnerischen Flächen haben Mikroorganismen hingegen oft genügend Zeit, problematische Wirkstoffe ab- und umzubauen, bevor diese ins Grundwasser gelangen.
Übrigens: Vom Umweltaspekt einmal abgesehen kann Essigessenz Steinplatten, Beton und Naturstein angreifen und Säureflecken hinterlassen – vor allem, wenn die Platten Kalk enthalten. Von diesem Hausmittel solltest du beim Reinigen deiner Terrasse also gleich aus mehreren Gründen absehen.
Hohe Bußgelder drohen
Bei Verstößen gegen das Pflanzenschutzgesetz riskierst du schlimmstenfalls bis zu fünfstellige Bußgelder. Und setze besser nicht darauf, dass es schon niemand mitbekommt: Viele Städte und Gemeinden setzen spezialisierte Kontrolleure ein – häufig kommt ein heißer Tipp auch aus der Nachbarschaft. Schließlich teilen wir uns alle eine Umwelt. Auch wer nicht auf frischer Tat ertappt wird, kann leicht durch Bodenproben überführt werden. Zum Glück kannst du deine Terrasse samt Fugen aber auch erheblich stressfreier und umweltschonender reinigen.