Möchtest du Gemüse anbauen oder Stecklinge ziehen, um sie später auszupflanzen, ist ein Treibhaus im Garten dafür ideal. Abhängig vom Modell kannst du es auch dazu verwenden, tropische Gartenpflanzen zu überwintern. Prinzipiell ist es nicht erforderlich, Profis mit dem Bau des Gewächshauses zu beauftragen. Mit etwas handwerklichem Geschick und unseren Tipps kannst du ein Gewächshaus auch selber bauen.
Treibhaus selber bauen: Das Wichtigste zuerst
Bevor du mit der Planung und dem Bau beginnst, entscheidest du dich für eine bestimmte Art Gewächshaus – je nachdem, wofür du es verwenden möchtest. Grundsätzlich unterscheidet man beheizte und nicht beheizte Treibhäuser:
- Kalthaus: Möchtest du Gemüsepflanzen wie Auberginen, Gurken, Tomaten oder Paprika bis zu sechs Wochen vor der eigentlichen Aussaatzeit anpflanzen, reicht es aus, ein Gewächshaus selber zu bauen, das nicht beheizbar ist. Durch den Glashauseffekt steigt die Temperatur in dem sogenannten Kalthaus an, sodass das Gemüse schneller reift als im Garten unter freiem Himmel. Zudem ist es besser vor Regen und Wind geschützt. Für die Überwinterung frostempfindlicher Pflanzen eignet es sich allerdings nicht, denn ohne Beheizung können die Temperaturen in ihm durchaus unter den Gefrierpunkt fallen.
- Warmhaus: Möchtest du empfindliche Tropenpflanzen überwintern oder das Treibhaus ganzjährig zum Anbau von Pflanzen nutzen, benötigst du ein sogenanntes Warmhaus. Bei dieser Variante ist allerdings zu beachten, dass zusätzlich Kosten für die Beheizung anfallen; wichtig ist deshalb eine gute Isolierung. Je nach Klima unterscheidet man übrigens zwischen temperierten und beheizten Gewächshäusern.
Tipp: Vor der Planung und dem Baubeginn solltest du dich auf jeden Fall informieren, ob du für dein Vorhaben eine Baugenehmigung benötigst. Da je nach Bundesland und mitunter sogar von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedliche Vorschriften gelten, ist es sinnvoll, sich beim zuständigen Bauamt nach den vor Ort geltenden Richtlinien zu erkundigen. In Berlin benötigst du beispielsweise schon für ein Gewächshaus mit zehn Quadratmetern (m²) eine Baugenehmigung, während du in München ein Gewächshaus mit bis zu 75 Quadratmetern genehmigungsfrei selber bauen kannst.
Den richtige Standort für dein Gewächshaus finden
Der richtige Standort des Gewächshauses ist entscheidend für den Erfolg, den du mit deiner Neuanschaffung haben wirst. Es soll sich harmonisch in den Garten einfügen, dabei aber gleichzeitig geräumig und lichtdurchflutet sein. Das Gewächshaus sollte windgeschützt stehen, damit es nicht durch den Wind auskühlt. Ein Standort am Fuße eines Hanges ist allerdings nicht zu empfehlen. Da sich in Bodensenken kalte Luft sammelt, ist dort bei niedrigen Temperaturen die Frostgefahr besonders hoch. Auch einen Platz in der Nähe großer Bäume solltest du meiden. Zum einen werfen sie Schatten auf das Treibhaus, zum anderem kann es bei Stürmen zu Beschädigungen durch herabfallende Äste kommen.
Tipp: Möchtest du ein Treibhaus selber bauen, ist eine Ausrichtung des Gewächshauses in der Nord-Süd-Achse ideal. Auf die Dachschrägen fällt morgens Sonne aus dem Osten, nachmittags aus dem Westen. Die heiße Mittagssonne scheint hingegen auf die Giebelseite, sodass die Innentemperatur nicht sprunghaft ansteigt. Möchtest du allerdings schon früh im Jahr mit der Aufzucht von Pflanzen beginnen, ist eine Ost-West-Ausrichtung vorteilhafter. Dann kannst du die tiefstehende Frühjahrssonne maximal nutzen.
Das Fundament
Damit das Gewächshaus sicher steht, braucht es ein Fundament. Möchtest du das Fundament für dein Gewächshaus selber bauen, entscheidest du dich für eine der folgenden Optionen:
- Holz: Ein Fundament aus Holz lässt sich schnell und vergleichsweise einfach verlegen. Für schnee- und regenreiche Regionen eignet es sich jedoch nur bedingt, da nasses Holz schnell verwittert und verfault.
- Stahl: Ein Stahlfundament ist für Gewächshäuser eine sehr gute Lösung. Das an den Ecken meist mit Bodenankern versehene Fundament ist solide, vergleichsweise schnell montiert und sehr langlebig.
- Beton: Ein Fundament aus Beton ist ebenfalls sehr stabil und lange haltbar. Die Verarbeitung von Beton ist jedoch aufwendiger und kostenintensiver.
- Pflastersteine: Du kannst das Gewächshaus auch auf Pflastersteinen bauen oder eine bereits gepflasterte Fläche als Fundament nutzen. Diese Variante bietet sich beispielsweise an, wenn du Kübelpflanzen überwintern möchtest oder wenn du vorhast, für die Anzucht von Pflanzen ein Hochbeet in deinem Gewächshaus selber zu bauen.
Gewächshaus aus Holz selber bauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Im Folgenden zeigen wir dir, wie du mit ein wenig handwerklichem Geschick, den richtigen Materialien und Werkzeugen ein Gewächshaus aus Holz selber bauen kannst. Wir haben uns für folgende Konstruktion entschieden:
- Konstruktion aus Holz
- Stegplatten aus Acrylglas
- Dach aus Acrylglas-Wellplatten
- Streifenfundament aus Beton
- nicht beheizt
Schritt 1: Fundament legen
Stecke die Fläche des Gewächshauses mit Hölzern und Schnur ab. Entferne nun innerhalb und etwas außerhalb der abgesteckten Fläche den Rasen mit einem Spaten. Schachte 20 Zentimeter (cm) breite Fundamentstreifen entlang der Grundfläche aus. Damit sich das Fundament bei Frost nicht anhebt, sollten die Streifen mindestens 80 Zentimeter tief sein. Befülle sie anschließend mit einer Sauberkeitsschicht aus Kies und verdichte die Kiesschicht mit einem Betonstampfer. Über das Kiesbett legst du eine PE-Folie. Sie verhindert, dass sich Beton und Kies mischen. Nun füllst du die Fundamentstreifen gleichmäßig mit Beton auf. Bist du damit fertig, lässt du die Pfostenträger entsprechend der Länge der Rahmenhölzer ein. An der Frontseite sind es vier der sechs Pfostenträger, denn dort wird später eine Tür eingesetzt.
Schritt 2: Holz vorbereiten
Vor dem Zusammenbau glättest du die Holzteile mit Schleifpapier und streichst sie mit Wetterschutzlack. Lege nun die Rahmenhölzer mit der gleichen Länge nebeneinander, zeichne die Position der Bohrungen an und bohre sie mit einem Holzbohrer vor.
Schritt 3: Rahmenkonstruktion bauen
Ist das Fundament durchgehärtet und das Holz vorbereitet, kannst du die Hölzer zu vier Rahmen zusammenschrauben. Der vordere Rahmen bestehen aus zwei langen Querbalken und zwei Längsbalken, der hintere Rahmen aus sechs kürzeren Querbalken und zwei Längsbalken. Sie werden jeweils so zusammengeschraubt, dass pro Seite drei Felder für die Stegplatten entstehen. Der hintere Rahmen muss fünf Zentimeter niedriger sein als der vordere, damit ein Dachgefälle entsteht und Wasser leicht ablaufen kann. Auch bei den beiden Seitenrahmen muss die vordere Längsstrebe fünf Zentimeter höher sein als die hintere.
Damit sich im Sommer keine Hitze im Gewächshaus staut, sollten die Acrylglasplatten vorne abnehmbar sein. Eine Gewächshaustür lässt sich selber bauen, indem du am oberen Querbalken zwei Leisten und darauf ein schmales Brett montierst, mit dem sich die Platten führen lassen. Am unteren Querbalken montierst du zum Aufnehmen der vorderen herausnehmbaren Stegplatten drei schmale Aluschienen.
Befestige nun zunächst die Rückwand auf dem Fundament, indem du sie an die Pfostenträger montierst. Richte sie mit der Wasserwaage aus und verschraube sie mit den beiden Seitenteilen. Im letzten Schritt wird das Vorderteil verschraubt.
Tipp: Fixiere die Rahmenteile vor dem Verschrauben mit Schraubzwingen. So kannst du sie bequem ausrichten und anschließend mit den Winkeln und SPAX-Schrauben fest miteinander verbinden.
Schritt 4: Acrylglasplatten vorbereiten
Möchtest du ein Gewächshaus selber bauen, das mit Acrylglas verkleidet ist, sind die Besonderheiten der Stegplatten zu beachten. Sie sind oben und unten offen. Damit in die Platten kein Schmutz und keine Feuchtigkeit eindringt, müssen sie verschlossen werden. Möglich ist das mit entsprechenden U-Profilen. Du kannst sie als Fertigsysteme kaufen oder dir einfache U-Profile aus Aluminium im Baumarkt zuschneiden lassen. Damit das Schwitzwasser ablaufen kann, ist es erforderlich, die Do-it-Yourself-Variante pro Kammer mit einem Loch zu versehen. Die Acrylglasplatten kannst du dir ebenfalls im Baumarkt zuschneiden lassen. Möchtest du diesen Arbeitsschritt selber ausführen, solltest du dafür ein spezielles Sägeblatt für Kunststoff verwenden. Sauber und gerade werden die Schnitte, wenn du nur wenig Druck ausübst.
Schritt 5: Acrylglasplatten einsetzen
Sind die Acrylglasplatten vorbereitet, kannst du sie einsetzen: in den hinteren Rahmen drei Platten nebeneinander, in die Seitenteile jeweils eine zugeschnittene Platte. Im vorderen Rahmen werden in die zuvor gebaute Führungsschiene drei Platten eingehängt. Im Sommer lassen sich die Platten herausnehmen, um die Temperatur im Gewächshaus zu regulieren. Um zu verhindern, dass die Stegplatte zu stark an den Holzbalken gepresst wird, kannst du ein kurzes Stück Aluminiumrohr als Abstandhalter dazwischensetzen.
Tipp: Acrylglas regiert auf die Witterungsbedingungen: Bei Wärme und/oder Feuchtigkeit dehnen sich die Platten aus, bei Kälte und/oder Trockenheit ziehen sie sich zusammen. Aus diesem Grund benötigen die Stegplatten etwas Spielraum. Sie werden deshalb nicht durchbohrt und mit dem Holzrahmen verschraubt, sondern mit Leisten festgeklemmt.
Schritt 6: Dach befestigen
Die Wellplatten verwendest du dazu, das Dach für das Gewächshaus selber zu bauen. So ist das Gewächshaus im Sommer stets leicht belüftet. Die Wellplatten für das Dach befestigst du mit speziellen Systemschrauben. Im Lieferumfang enthaltene Andrückplatten und Dichtungen sorgen für optimalen Halt. Der Dachüberstand stellt sicher, dass das Holz der Rahmenkonstruktion und die Acrylglasplatten Regen nicht direkt ausgesetzt sind. Wünschst du keine permanente Belüftung, kannst du statt Wellplatten auch Stegplatten aus Acrylglas für das Dach verwenden. Im Sommer ist dann allerdings eine regelmäßige Kontrolle der Belüftung und Temperatur erforderlich.
Ein Gewächshaus komplett selber zu bauen ist also mit einem gewissen Aufwand verbunden. Auch ist es nicht unbedingt günstiger als ein Bausatz – vor allem dann nicht, wenn du dich für eine Verkleidung aus Acrylglas entscheidest. Im toom Baumarkt findest du hochwertige Bausätze für Gewächshäuser unterschiedlicher Größe und für unterschiedliche Zwecke.
Anlehngewächshaus selber bauen
Du hast in deinem Garten wenig Platz oder möchtest Kosten sparen? Dann kannst du auch ein Anlehngewächshaus bauen. Wie der Name schon sagt, schließt du es direkt an das Wohngebäude oder einen Schuppen an. Gerade für Warmhäuser eignet sich diese Variante, da sie Heizkosten spart: Die Wärmeenergie aus der Hauswand überträgt sich direkt aufs Treibhaus. Wichtig ist auch hier die richtige Ausrichtung. Eine Südwand ist ideal. Aber auch die Ost- und Westseite deines Hauses sind geeignet.
Willst du ein Anlehngewächshaus aus Holz selber bauen, verankerst du es der Fundamentart entsprechend im Boden. Für ausreichend Stabilität befestigst du es zusätzlich mithilfe von Dübeln an der Gebäudewand. Du kannst Gewächs- und Wohnhaus auch mit einer Tür verbinden. So hast du die Möglichkeit, das Treibhaus als Wintergarten zu benutzen. Beachte jedoch, dass du auch für das Bauen eines Anlehngewächshauses eventuell eine Genehmigung brauchst.
Die Materialien auswählen
Wer denkt bei Gewächshäusern nicht direkt an das klassische Glashäuschen? Doch obwohl Glas in Sachen Lichtausbeute unübertroffen an der Spitze steht, so ist es für Kleingewächshäuser doch zu schwer, insbesondere dann, wenn es gut isoliert wird. Glas als Abdeckmaterial kommt also hauptsächlich nur noch bei größeren Gewächshäusern zum Einsatz, die das Gewicht tragen können. Das Material der Konstruktion und der Verkleidung hat einen Einfluss auf die Haltbarkeit, Verarbeitung und Nutzung des Gewächshauses. Entscheidest du dich für ein Gewächshaus zum Selberbauen, solltest du die Materialien daher mit besonderer Sorgfalt auswählen.
Die Gewächshauskonstruktion
Bei Klein- und Hobbygewächshäusern haben sich sogenannte Hohlkammerplatten aus Kunststoff bewährt. Diese sind bei zufriedenstellender Lichtdurchlässigkeit sehr leicht und eignen sich aufgrund ihrer isolierenden Eigenschaften bestens für den Bau eines Gewächshauses. Diese Stegplatten, wie die Hohlkammerplatten noch genannt werden, bestehen aus zwei oder mehreren Schichten dünnen Spezial-Kunststoffs und werden durch schmale Stege voneinander getrennt. Auch Folien, die explizit für den Einsatz als Gewächshausabdeckung produziert werden, eignen sich als Baumaterial für ein eigenes Gewächshaus. Diese speziellen Folien sind besonders dann geeignet, wenn du als ambitionierter Heimwerker ein selbst entworfenes Gewächshaus bauen möchten.
Du hast die Wahl zwischen einer Gewächshauskonstruktion aus Holz und Metall. Möchtest du ein Gewächshaus von Grund auf selber bauen, bietet Holz den Vorteil, dass es sich relativ einfach bearbeiten lässt, ohne dass du dafür Spezialwergzeug benötigst. Empfehlenswert ist beispielsweise einheimisches Lärchenholz, das langlebig und robust ist. Auch thermisch modifizierte Hölzer sind geeignet, die etwa zum Bau von Terrassen verwendet werden. Ziehst du eine Metallkonstruktion vor, sind Edelstahl und Aluminium eine gute Wahl. Diese Metalle rosten nicht und haben eine lange Lebensdauer.
Die Verkleidung
Für die Verkleidung von Gewächshäusern kommen drei Materialien infrage:
- Folie
- Glas
- Kunststoff
Möchtest du das Gewächshaus ausschließlich zur Aufzucht von Pflanzen nutzen, reicht eine Verkleidung aus Folie aus. Soll es ganzjährig genutzt und eventuell beheizt werden, ist eine Verkleidung aus Glasscheiben oder Kunststoffplatten zu empfehlen.
Zu den Vorteilen von Glas gehören seine gute Witterungsbeständigkeit, seine hohe Lichtdurchlässigkeit und die einfache Reinigung. Möchtest du ein Gewächshaus selber bauen, das mit Glas verkleidet ist, solltest du berücksichtigen, dass die Montage recht herausfordernd ist und aufgrund des hohen Gewichts der Glasplatten eine entsprechend tragfähige Konstruktion erforderlich ist. Zudem sind Treibhäuser aus Glas empfindlicher gegen Hagel und herabfallende Äste. Soll das Häuschen beheizt werden, ist eine gute Isolierung der Platten wichtig.
Tipp: In Glasgewächshäusern können mitunter große Temperaturschwankungen auftreten. Damit es bei den Pflanzen nicht zu Wachstumsstörungen kommt, ist eine Temperaturregulierung mittels Fenster, Schattierungsnetze oder einer Heizung zu empfehlen.
Die Alternative zu Glas sind Steg- oder Doppelstegplatten aus Acrylglas. Sie sind leichter sowie stoß- und schlagfest. Da sie UV-beständig sind, vergilben sie nicht, außerdem gewährleisten sie eine relativ konstante Temperatur. Ein Gewächshaus selber zu bauen, das mit Acrylglas verkleidet ist, ist vor allem für die Überwinterung empfindlicher Pflanzen zu empfehlen. Aufgrund der guten Isolierung muss das Gewächshaus auch in den kalten Monaten nur vergleichsweise moderat geheizt werden. Die gute Isolierung kann allerdings höhere Luftfeuchtigkeit verursachen. Diese lässt sich mit einem Ventilator regulieren, er ersetzt aber nicht die Belüftung über Fenster.
Tipp: Ein Gewächshaus mit einer Verkleidung aus Acrylglas selber zu bauen, ist teurer als der Bau einer Glasverkleidung. Günstiger sind Polycarbonat- oder PVC-Platten. Diese vergilben aber schneller als Acrylglas und werden mit der Zeit spröde. Aus diesem Grund lohnt sich die Investition in das etwas teurere Acrylglas. Legst du Wert auf einen möglichst geringen Reinigungsaufwand, empfiehlt es sich, Acrylglas mit einer speziellen Beschichtung zu verwenden, von der Wasser leicht abläuft.
Strom im Gewächshaus verlegen
Möchtest du dein Gewächshaus im Winter mit einer Stromheizung beheizen oder im Sommer mit einem Ventilator belüften? Auch eine Stromleitung kannst du selber verlegen; aus Sicherheitsgründen sollte sie allerdings unterirdisch verlaufen. Dabei ist zu beachten, dass für Elektroinstallationen im Garten besondere Bestimmungen gelten, beispielsweise dürfen nur Komponenten der Schutzklasse IP 44 verwendet werden. Sie sind gegen allseitiges Spritzwasser und Berührungen mit Werkzeugen geschützt. Wichtig: Stromleitungen im Außenbereich sind über einen eigenen Automaten im Sicherungskasten zu sichern. Zudem ist ein Fehlerstromschutzschalter Pflicht. Wird etwa ein Kabel durchtrennt, kappt er die Stromzufuhr sofort.
- Vor dem Verlegen der Stromleitung nimmst du unbedingt die Sicherung heraus! Vergewissere dich mit einem Spannungsprüfer, dass wirklich kein Strom mehr auf der Leitung ist.
- Grabe vom Stromanschluss bis zum Gewächshaus eine mindestens 80 Zentimeter tiefe und 10 Zentimeter breite Spalte. Die Tiefe ist wichtig, damit Frost der Stromleitung nichts anhaben kann.
- Schütte die Spalte 10 Zentimeter hoch mit Sand auf, leg das Erdkabel (PVC-isoliertes Kunststoffkabel, NYCY oder NYCWY) hinein und schütte eine weitere Sandschicht von 10 Zentimetern Höhe darauf.
- Leg über das mit Sand umschlossene Erdkabel eine Kabelhaube oder eine Schicht Kieselsteine. So weist du später, wo das Kabel verläuft. Außerdem dient diese Schicht als zusätzlicher Schutz, etwa wenn du mit dem Spaten Gartenerde umgräbst.
- Schütte die ausgehobene Spalte mit Erde auf.
- Befestige eine IP44-Steckdose an einem Holzpflock und stecke diesen so in den Boden des Gewächshauses, das er stabil steht. Nun kannst du das Kabel an der Steckdose anschließen.
Gewächshausalternativen: Zimmergewächshäuser, Früh- und Hochbeete
Zimmergewächshäuser, Früh- und Hochbeete sowie Kleingewächshäuser eignen sich auch im kleinsten Garten oder sogar auf dem Balkon für die Vorkultur einer Reihe von Zier- und Nutzpflanzen, die später in den Kübel umgepflanzt werden und dir den Sommer versüßen.
Ein Zimmergewächshaus ist in erster Linie zur Anzucht und Vorkultur von Gemüse- und Balkonpflanzen nutzbar. Mit seiner kompakten Größe findet es auch auf der kleinsten Fensterbank den nötigen Platz. Sogenannte Früh- und Hochbeete erfüllen einen ähnlichen Zweck wie Zimmergewächshäuser, da sie häufig zur Vorkultur von Gemüse- und Blühpflanzen verwendet werden. Sie sind jedoch etwas größer als Zimmergewächshäuser und werden oft in ein bestehendes Beet integriert.
Frühbeete funktionieren wie große Gewächshäuser. Das heißt, die Aussaat erfolgt unter Glas und die klimatischen Umstände fördern das Pflanzenwachstum. Auch hier ist regelmäßiges Lüften Pflicht, damit die jungen Pflänzchen nicht überhitzen. Die Gewächse verbleiben meist so lange im Frühbeet, bis sie sicher ins Freiland oder in einen Kübel gesetzt werden können und nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist.
Hochbeete bestehen zumeist aus einer etwa hüfthohen Pflanzkiste aus Holz. Diese Bauweise ermöglicht ein bequemes Arbeiten – lästiges Bücken fällt weg. Zudem wird das Pflanzenwachstum gefördert, da die Unterseite des Beetes als wärmende Isolierung dient. Bei einem schichtweisen Aufbau kann die Verrottungswärme genutzt werden. Auf diese Weise lassen sich Gartenabfälle ideal verwerten.
Kleingewächshäuser sind, wie der Name schon sagt, lediglich eine kleine Version ihrer großen Vorbilder. Sie können beispielsweise als Unterstand für Tomatenpflanzen dienen. Dabei bieten sie alle Vorteile, die ein großes Gewächshaus mit sich bringt, auf kleinstem Raum. Hast du nicht genügend Platz, ein Anlehngewächshaus zu bauen, ist das Kleingewächshaus eine sinnvolle Alternative auch für enge Gärten.