Ein Pavillon ist mehr als nur ein überdachter Sitzplatz. Je nach Material und Form kann er zugleich auch als dekoratives Gestaltungselement und Blickfang im Garten dienen. Dank vorgefertigter Profile ist der Aufbau auch für ungeübte Heimwerker schnell und einfach zu bewerkstelligen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du einen Pavillon richtig aufbaust, welche Befestigungsmöglichkeiten es gibt und wie du ihn sicher am Boden verankerst.
Welche Arten von Pavillons gibt es?
Pavillons gibt es in den unterschiedlichsten Größen, Ausführungen und Materialien. Die Auswahl reicht von transportablen Faltpavillons und Partyzelten, die nur bei Bedarf aufgebaut werden, bis hin zum soliden Gartenpavillon, der das ganze Jahr über draußen steht.
Du möchtest deinen Pavillon nach deinen eigenen Vorstellungen gestalten? Dann bau dir deinen Unterstand einfach selbst! Viele Tipps und eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du im Ratgeber Pavillon selber bauen.
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Welcher Standort eignet sich für einen Pavillon?
Faltpavillons und Zelte lassen sich flexibel dort aufbauen, wo sie gerade gebraucht werden. Das kann beispielsweise eine Rasenfläche oder auch die Terrasse sein, sofern diese groß genug ist. Wähle am besten einen windgeschützten Standort. Für bestmöglichen Halt muss der Boden ebenerdig sein. Achte darauf, dass keine Bäume, Zäune oder andere Gegenstände im Weg sind. Entferne zudem Steine oder Unkraut vom Untergrund.
Ähnlich wie die mobilen Varianten können auch fest installierte Pavillons sowohl auf der Terrasse als auch frei auf dem Grundstück platziert werden. Der Standort sollte jedoch mit Bedacht gewählt werden: Einmal aufgestellt lässt sich ein Gartenpavillon nur noch mit großem Aufwand versetzen. Baue deinen Pavillon am besten so auf, dass du von hier aus eine freie Sicht in deinen Garten genießt. Besonders schön ist ein Platz mit Ausblick auf einen Teich, einen Brunnen oder ein buntes Staudenbeet.
Im Unterschied zu transportablen Pavillons benötigen fest installierte Modelle ein gegossenes Fundament. Dieses verhindert, dass dein Häuschen im Laufe der Zeit verrutscht oder absackt. Eventuell musst du vorher eine Baugenehmigung einholen. Aufschluss gibt ein Blick in die jeweilige Landesbauordnung. Entscheidend ist – wie bei einem Gartenhaus – die Gebäudegröße bzw. der Rauminhalt in Kubikmetern (m³). Zudem musst du bestimmte Mindestabstände zum Nachbargrundstück einhalten.
Tipp: Erkundige dich vor dem Aufbau des Pavillons bei der zuständigen Baubehörde nach den gültigen Regelungen. Frage nach, ob neben bestimmten Mindestabständen noch andere baurechtliche Vorschriften – etwa zu Verkehrssicherheit oder Brandschutz – eingehalten werden müssen.
Gut aufgestellt: So verankerst du einen Pavillon
Damit dein Pavillon nicht gleich bei der ersten Windböe weggeweht wird, musst du ihn am Boden befestigen. Faltpavillons und Partyzelte werden ganz ohne Bohren mithilfe von Erdankern, Ballastsäcken oder Gewichtsplatten fixiert. Bei größeren Pavillons aus Metall oder Holz musst du hingegen ein Fundament erstellen.
Beachte: Erdanker und Ballastsäcke eignen sich nur zur kurzfristigen Fixierung. Fällt über längere Zeit Regen, dann weicht der Boden auf und die Anker verlieren ihren Halt!
Pavillon mit Erdankern im Boden verankern
Wenn du deinen Pavillon auf einem weichen Boden, etwa Rasen, befestigen möchtest, dann kommen Erdanker zum Einsatz. Diese werden durch die vorgesehenen Löcher im Standfuß gesteckt. Die Spitze sollte im 45-Grad-Winkel zum Zelt stehen.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Erdankern:
- Schlaganker: werden mit dem Hammer in den Boden geschlagen. Sie eignen sich für härtere oder steinige Böden und können auch zwischen Fugen eingebracht werden.
- geschraubte Erdanker: besitzen ein Gewinde, mit dem sie sich in die Erde drehen lassen. Je tiefer der Erdanker eingeschraubt wird, desto fester sitzt er.
Zur Sicherheit solltest du deinen Pavillon zusätzlich mit Zugseilen, die meist im Zubehör enthalten sind, abspannen. Du kannst die Zugseile sowohl im Boden als auch an Bäumen, Hauswänden oder Zäunen befestigen. Achte aber darauf, dass sie nicht zur Stolperfalle werden.
Tipp: Haben sich Gewitter und Sturm angekündigt, dann empfiehlt es sich, den Pavillon mit einer speziellen Sturmsicherung zu verankern. Diese besteht aus extralangen Erdankern und robusten Spanngurten.
Pavillon mit Ballastsäcken und Gewichtsplatten befestigen
Soll der Pavillon auf der Terrasse oder auf Stein stehen, dann bietet sich eine Befestigung mit Ballastsäcken bzw. Gewichtstaschen an. Diese sind hohl und werden nach dem Aufbau um die Standbeine des Pavillons gelegt. Den Hohlraum füllst du gemäß Herstellerangaben mit Sand, Kies oder mit Wasser. Je nach Füllung erreichst du ein Gewicht von bis zu 25 kg pro Standbein.
Alternativ kannst du auch spezielle Gewichtsplatten verwenden. Diese werden einfach auf den Standfuß des Pavillons gelegt. Für harte Untergründe wie Terrassen, Balkone, Asphalt oder gepflasterte Flächen eignen sich Gewichtsplatten aus Stahl oder Gusseisen. Gewichtsplatten aus Beton inklusive spezieller Gewichtshalterungen lassen sich auch auf weichen Untergründen wie Rasen nutzen. Je nach Größe und Material bringt eine Platte bis zu 28 kg auf die Waage.
Pavillon auf einem Fundament fixieren
Für welche Art von Fundament du dich entscheidest, hängt von deinem persönlichen Geschmack ab. Du kannst deinen Pavillon auf ein Punkt-, ein Streifen- oder ein vollflächiges Fundament stellen. Worin sich diese unterscheiden, erfährst du im toom Ratgeber „Fundament erstellen“. Nach dem Gießen muss die Fläche komplett aushärten. Anschließend werden die Standfüße mit speziellen Betonankern im Untergrund verankert. Die meisten Pavillonmodelle besitzen bereits passende Löcher. Du musst nur noch entsprechende Löcher im Fundament bohren und die Betonanker verschrauben.
Holzpavillons werden in der Regel in Pfostenanker oder Stützenschuhe gesetzt. Sie verhindern, dass die Standbeine in direkten Kontakt mit dem Boden kommen. Pfostenanker und Stützenschuhe werden in der Regel in das Fundament einbetoniert. Es gibt aber auch Pavillons, die von vornherein mit passenden Füßen bzw. Pfostenplatten ausgestattet sind.
Im Prinzip kannst du deinen Pavillon auch auf einer bestehenden Terrasse mit Betonankern befestigen. Aus Gründen der Stabilität empfiehlt es sich jedoch, Teile der Terrasse zu entfernen und ein Punktfundament zu erstellen.
Wie wird ein Pavillon aufgebaut?
Hast du einen passenden Standort gefunden, geht es an den Aufbau des Pavillons. Dabei gilt: Je größer der Pavillon, desto länger brauchst du. Halte dich genau an die Aufbauanleitung deines Pavillons. Am besten suchst du dir noch einen oder zwei Helfer. Gemeinsam lässt sich die Dachkonstruktion besser aufsetzen.
Egal, für welche Art von Pavillon du dich entscheidest, die Vorgehensweise ist im Wesentlichen gleich.
Pavillon zusammenbauen in 5 Schritten:
- Ausrichtung bestimmen: Lege die Ausrichtung deines Pavillons fest: Wo sollen sich Eingänge befinden? Wo braucht es Seitenteile?
- Auspacken und vorsortieren: Packe alle Einzelteile aus und sortiere sie vor. In der Regel sind die Komponenten mit Nummern oder Buchstaben versehen. Prüfe anhand der Aufbauanleitung deines Pavillons, ob die Lieferung vollständig ist oder ob Teile fehlen.
- Pavillon zusammenbauen: Montiere das Gerüst deines Pavillons. Ein Partyzelt baust du von oben nach unten auf. Stecke zunächst die Stangen für das Dach zusammen und lege die Dachplane über das Dachgerüst. Bringe dann die Standbeine an. Bei einem Gartenpavillon beginnst du meist mit den Pfosten, auf die du anschließend die Dachkonstruktion aufsetzt.
- Seitenwände einhängen: Nun kannst du je nach Wunsch die Seitenwände am Gestänge deines Pavillons befestigen.
- Pavillon verankern: Fixiere deinen Pavillon mithilfe von Erdnägeln, Ballastsäcken oder Betonankern am Boden.
Faltpavillons lassen sich besonders leicht und schnell montieren. Dank des Scherenmechanismus gibt es keine einzelnen Stangen, die du zusammenstecken musst – der Pavillon wird in einem Stück geliefert. Der Aufbau geht völlig werkzeuglos vonstatten: Faltpavillon auseinanderziehen, Dachplane befestigen und die Beine auf die gewünschte Höhe einstellen – fertig!
Tipp: Bei aufkommendem Wind solltest du die Seitenteile deines Faltpavillons oder deines Partyzelts unbedingt schließen, damit die Konstruktion nicht von unten hochgehoben werden kann. Um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu geben, müssen alle Planen straff gespannt sein.
Zusätzlicher Wetterschutz für Gartenpavillons
Was gibt es Schöneres, als im Gartenpavillon zu entspannen und den Blick über den Garten schweifen zu lassen? Doch spätestens dann, wenn der Wind auffrischt oder Regen aufzieht, ist für viele Gartenliebhaber Schluss mit der Gemütlichkeit – vor allem, wenn es sich um einen offenen Pavillon handelt. Denn im Gegensatz zu Gartenpavillons mit Seitenwänden, die Regen, Sonne und Wind abhalten, sind offene Pavillons den Witterungseinflüssen schutzlos ausgeliefert. Du kannst deinen Pavillon aber mit verschiedenen Wetterschutzelementen aufrüsten:
- Dachrinnen: leiten große Wassermengen kontrolliert ab. Bei vielen festinstallierten Pavillons gehören Dachrinnen zum Zubehör. Sie lassen sich aber auch bei bestehenden Pavillons problemlos nachrüsten.
- Kunststoffwände: halten Wind, Regen und Sonne zuverlässig ab. Sie können kurz- oder langfristig am Pavillon befestigt werden.
- Seitenmarkisen, Vorhänge & Rollos: schützen vor Sonne und sind in unterschiedlichen Größen und Materialien erhältlich.